Merz bei Maischberger / Screenshot ARD

Friedrich Merz bei Maischberger - Der schmale Grat

Friedrich Merz will auf dem Weg ins Kanzleramt Fettnäpfchen meiden. Das ist nachvollziehbar. Aber muss er sich deshalb dem linksgrünen Milieu anbiedern? Seine FDP-Kritik bei Maischberger war nicht nur unnötig, sie war auch plump und kurzsichtig.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

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Noch ist Friedrich Merz nicht Bundeskanzler, aber seine Attitüde hat sich in den vergangenen Monaten gewandelt. Kritik lächelt der Kanzlerkandidat der Union heute weg, statt in die Offensive zu gehen und die daraus folgende Hysterie im linksgrünen Milieu einfach auszuhalten. Wenn er auf konkrete Zahlen zu konkreten Forderungen angesprochen wird, scheint er seine Hausaufgaben gemacht zu haben. Und wer ihn danach fragt, dem antwortet Merz ruhig und nachvollziehbar, warum das Bürgergeld in seiner jetzigen Form weg, die Schuldenbremse aber bleiben muss – ganz ohne Gepolter.  

Am Mittwochabend war Merz bei Sandra Maischberger zu Gast. Der 69-Jährige lächelte und schmunzelte, lehnte entspannt im Stuhl, während die Moderatorin fragte und er antwortete. Die Stimmung war gut, die Antworten klar. Mögliche Fettnäpfchen – die ihm Journalisten, die niemals Union wählen würden, hinterher um die Ohren hauen könnten – wusste der gebürtige Sauerländer mit einer Ruhe zu umgehen, als spaziere er am Diemelsee unweit seiner Geburtsstadt Brilon. Und wenn er Klartext sprach, dann im Zweifelsfall mit diplomatischen Nebensätzen, um nicht zu sehr anzuecken.

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Thomas Hechinger | Do., 5. Dezember 2024 - 13:38

Mit einem Kanzler Merz wird es endlich vorangehen. Geradeaus weiter dem Abgrund entgegen.

Querdenker | Do., 5. Dezember 2024 - 13:53

Friedrich Merz schielt noch zu sehr auf die Medien, die ihm Merkels „Alternativlosigkeit“ als Ideal der Demokratie verkaufen wollen. Dabei lebt diese vom Streit, den Merz in seinem Bestreben Kanzler zu werden, zu vermeiden sucht. Was soll sich mit diesem Kanzler ändern, insbesondere, wenn er in einer Koalition mit SPD oder Grünen gefangen ist.

Die Möglichkeiten eines deutschen Regierungschefs in den Klauen der EU sind ohnehin begrenzt und werden weiter durch die Vorgaben des BVerfG. eingeengt. Darüber hinaus wird die politische Konkurrenz (?) von links auf weitere Finanzierung ihrer diversen „Zivilgesellschaften“ pochen, mit denen sie die Transformation zum „Arbeiter- und Bauernstaat“ weiter führen will.

Was wäre es bei der bevorstehenden Wahl doch hilfreich, wenn man sich in dieser „repräsentativen Demokratie“ auf die Zusagen der Kandidaten verlassen könnte. Dann fiele uns die Qual der Wahl leichter.

Tomas Poth | Do., 5. Dezember 2024 - 13:55

Merzel wird, früher oder später, voraussichtlich scheitern. Die derzeitigen Wahlprognosen sind nicht in Beton gegossen.
Der Feind Deutschlands ist in der rotgrünen Blase, politisch und medial, zu Hause und Merzel steht hinter rotgrünen Gittern und wartet auf die Häppchen die ihm zugeworfen werden.

Ernst-Günther Konrad | Do., 5. Dezember 2024 - 14:16

Nein, nicht das Anbiedern an die links-grünen oder die Kritik an der FDP, sondern dass er offen jedem auch in dieser Sendung signalisiert, dass er mit denen regieren will, die er jetzt noch mehr oder weniger kritisiert. Die Wähler der UNION dürfen sich nicht erschweren, wenn er Kanzler werden sollte , dass er im Grunde genau da weiter macht, wo die Ampel aufgehört hat. Ja, etwas mehr Augenwischerei und vielleicht auch besser kaschierte Kompromisse, aber er wird nichts grundlegendes ändern. Warum? Weil seine links-grünen Koalitionäre da schon drauf achten, das ihr Zerstörungswerk weiterhin vorangetrieben wird. Und natürlich haben Sie recht Herr Krischke. Auch wenn die FDP im Moment unter 4% gehandelt wird, käme sie doch über die Hürde könnte sie gebraucht werden. "Plump und kurzsichtig" weitere Attribute, die man mit Merz künftig in Verbindung bringen kann. Dass er ein Zauderer und ein Weichei ist, wissen wir schon und das er die Wähler vera... wird auch. Sie müssen es nur erkennen.

Peter Sommerhalder | Do., 5. Dezember 2024 - 14:24

Wenn die FDP bei so 10%plus liegen würde, hätte sich Merz natürlich nicht so verhalten.

Merz hofft doch tatsächlich auf starke Grüne. Merz, dieser Idiot/Vollpfosten (um das Wort "Schwachkopf" zu umgehen...)

Hanno Woitek | Do., 5. Dezember 2024 - 14:51

Warum überlässt man es nicht den Zuschauern ,zu beurteilen, was der Mann richtig oder falsch sagt. Manipulieren, auch bei Cicero, kann man nur die Blöden. Aber lesen die dieses Blatt?

Ronald Lehmann | Do., 5. Dezember 2024 - 14:55

& jede halbe & volle Stunde erscheint

MURMELTIER-KUCKUCK

um zu trällern >> VORWÄRTS IMMER - RÜCKWÄRTS NIMMER

zur ALTERNATIVLOSEN WIE TOTALITÄREN PLANWIRTSCHAFT
& unübertroffenen perfiden ORWELL-KONTROLLE

& WARUM passiert so etwas?🥺🤔

Gleichgültigkeit & Los wie LOSIGKEIT
bis hin zur Gottlosigkeit

aber sich von Maischberger berieseln zu lassen
statt SELBST & STÄNDIG
Ergo > Lösungs-Orientiert
mit den eigenen Synapsen zu denken & zu leben

Christa Wallau | Do., 5. Dezember 2024 - 14:57

lieber Herr Krischke, das er gar nicht zu geben bereit ist.
Es geht ihm nicht vordringlich um das Interesse Deutschlands und seiner Bürger, sondern um sein persönliches Herzensanliegen: Er will Kanzler werden, um es Angela Merkel heimzahlen, daß sie ihn vor mehr als 20 Jahren kaltblütig entmachtet hat.
Dies ist m. E. das einzige Motiv für seine Rückkehr in die Politik, keineswegs etwa Empathie für die Deutschen, auf deren Rücken das Laien-Theater (das sich immer noch überheblich "Regieren" nennt) seit nunmehr 20 Jahren in unserem Land ausgetragen wird.
Merz taktiert, so gut er eben kann, um nur ja nicht irgendwo anzuecken bis zur Wahl u. damit seinen SIEG zu riskieren.
Koste es, was es wolle!
Natürlich sind von einem solchen Manne auch nach der Wahl, wenn er denn Kanzler sein sollte,
nicht die Ehrlichkeit u. Opferbereitschaft zu erwarten, die dringend nötig wären, um Deutschland wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen. Daher wird auch mit ihm leider nichts wirklich besser werden.

Das "Heimzahlen" als Motiv sehe ich genau wie Sie, werte Frau Wallau.
Dann hätte er aber auch deutlicher als gezeigt Position beziehen
müssen bei den Lobeshymnen zur Merkelverehrung. Hierbei ging
es ihm nur um die Zustimmung des noch immer großen
Merkel-blocks in der CDU. Jetzt spekuliert er deutlich mit der grünen
Blase, die er vor einiger Zeit ausschloss. Notfalls geht auch die rote
Truppe, obwohl er deren Spitzenmann eigentlich bekämpft.

Es gibt nur eine Konstante, die Brandmauer, und mit AfD-Vertretern
an einem Tisch zu sitzen, fällt ihm nach eigener Aussage schwer.
Zufällig habe ich diese Passage gesehen, als ich kurz vom Fussball
mal rüber zappte.

Ich sehe es daher wie Sie, er will sich nur bis zur Wahl schleppen
im Vertrauen auf die jetzigen Umfragewerte. Der Ausgang zur
Vertrauensfrage ist aber noch offen und beide Varianten im
Ergebnis, Weiter- oder Neuwursteln sind fürchterlich.

Eine echte Wende bedarf einer neuen CDU-Spitze, die ich leider
nicht sehe, und starker AfD.

MfG

S. Kaiser | Do., 5. Dezember 2024 - 15:30

Ohne den Auftritt gesehen zu haben, wirkt es so, als wäre Merz gecoacht worden, sehr dezent aufzutreten. „Walking on eggshells“, wie man im angelsächsischen sagt.
Nun, auch wenn man selbst sich aus den dargelegten Gründen daran stört, muss man immer 1,2 Schritte zurücktreten und darf nicht den Fehler machen, von sich auf andere zu schließen. In ca. 10 Wochen ist der Wahltermin und es geht um Mehrheiten. Eine Binsenweisheit.
Aber hierbei muss man bedenken, wie die Mehrheit tickt. Und was hat die Mehrheit 16 Jahre lang gemacht? Merkel gewählt. War Merkel konfrontativ? Nein. Heißt, auch wenn man selbst sich wünschen würde, dass ein Merz Kante gg links-grün zeigt, würde er vermutlich auf eine Vielzahl der Wähler wie ein unversöhnlicher Rambo wirken. Milei und Musk wären in Dtschl ein Nischenphönomen, hier sind Langeweiler gefragt. Bloß nicht zu offensiv werden, das ist was die ängstliche, konsensorientierte Wählerschaft mehrheitl will. „Sie kennen mich“ als Sesam-öffne-Dich ins Kanzleramt

Politik des Sowohl-als-auch, der sichere Listenplatz zählt, mit dem Strom schwimmen ebenso, das Land und seine Bürger – vor allem das Wohlergehen dieser Bürger, wen interessierts? Kein Politiker in Sicht, der nicht ausnahmslos an seine Karriere, gern auch nach der Politik, denkt.

@S.Kaiser, es spricht viel für Ihre Einschätzung. Die von der Ex-Kanzlerin erzeugte Schlafwagen-Mentalität wirkt fort :
mit "Keine Experimente " war schon der selige Konrad Adenauer erfolgreich. Das Duo Merz/Söder agiert bisher ganz geschickt. Der Bayer (pardon Franke) gibt den Schwarzkopf-Fresser, und Merz grillt die FDP, um der Gefahr von Leihstimmen zu entgehen. Die Kettensäge ist zwar ein erfolgreiches deutsches Produkt, entspricht aber nicht der risikoscheuen deutschen Mentalität.

Markus Michaelis | Do., 5. Dezember 2024 - 16:02

Menschen, nicht für die Macht. So in etwa der Tenor von F. Kipfelsberger und H. diLorenzo. Ok, ja, das trifft für mich aber nicht den entscheidenden Punkt. Die schwierigen Situationen in unseren Gesellschaften kommen doch zum größeren Teil gerade daher, dass wir immer weniger Parteien, Politiker und Wähler haben, die an der (technischen) Macht interessiert sind - sie sind an irgendwas mit Gerechtigkeit und Wahrheit interessiert - und dafür werden keine Kompromisse eingegangen, kein Vertrauen geschenkt. Durch viele Einflüsse haben wir eine sehr gegensätzliche Gesellschaft und die große Erschütterung sind eher all die anderen Menschen/Gruppen, die man ablehnt und Politiker, die das noch vertreten. Gegenseitig in immer Richtungen und Aufsplitterungen.

Wer glaubt für "die Bürger" zu reden, soll bitte auch glaubhaft zeigen, wer hinter ihm steht. Was ich sehe, sind für jede denkbare Politik Mehrheiten, die sie tief ablehnen würden - auch wenn wir noch nicht ganz so weit sind wie FR.

Angelika Schmidt | Do., 5. Dezember 2024 - 16:02

die Wählerschaft mehr denn je konkret und dezidiert wissen will, was die jeweilige Partei vorhat, wenn sie regiert. Weder das Ungefähre im Wahlprogramm, noch Politiker die jetzt anfangen Kreide zu fressen, ist jetzt angebracht. Die CDU muss einfach konkret ausformulieren was sie tatsächlich vorhat, statt einfach ihre sonstige Rabulistik durch einschläferndes Gesäusel zu ersetzen und heiße Eisen, wie Rente, sozialen Kahlschlag ala NRW schwarz/grün, Kriegs- Umwelt Energiepolitik, auszusparen. Wir Wähler haben ohnehin kaum Zeit vernünftig nachzudenken, zu diskutieren, weil die CDU uns zur Wahlurne drängt, zu Weihnachten mit Wahlkampf nervt. Bitte also ehrlich, klar und deutlich formulieren, was u.a die CDU tatsächlich machen will. Das ist ja wohl nicht zu viel verlangt.

Sabine Lehmann | Do., 5. Dezember 2024 - 16:44

Die Neuwahlen am 23.02. kann man sich im Grunde schenken. Es wird exakt alles so bleiben wie es ist. Die Pappnasen und Konterfeis werden ausgetauscht, die desaströse Politik in den ökonomischen und gesellschaftlichen Niedergang wird konsequent und verantwortungslos wie bisher fortgesetzt.
Und Merz? Unwählbar. Außer für die Mischpoke, die entweder komplett verblödet ist oder eine geradezu masochistische Freude daran findet, Deutschland abzuwickeln!
Merz schließt sogar eine Anschlussverwendung des Abwirtschaftsministers Robert in einer künftigen Regierung bzw. Koalition NICHT aus! Das muss man sich mal durch die Gehirnwindungen laufen lassen. Nach all dem Schwachsinn und all den Katastrophen, die diese Personalie bereits verursacht hat!? Schlimmer geht nimmer? Doch. Geht. Vor allem im Land der Bekloppten & Bescheuerten. Der Letzte macht dann bitte das Licht aus. Ich meine natürlich die Kerzen, denn "Atomstrom vom Nordpol von Otto Mol" ist bald alle;-)