Die Grünen-Vorsitzenden Omid Nouripour und Ricarda Lang nach ihrer Erklärung in der Parteizentrale. /dpa

Rücktritt der Grünen-Vorsitzenden - Öko-Bauernopfer und Heiligenverehrung

Die Grünen-Vorsitzenden Omid Nouripour und Ricarda Lang geben ihre Ämter auf. Nachfolger könnte ein Duo aus Franziska Brantner und Felix Banaszak werden. Doch eigentlich sind es Robert Habeck und Annalena Baerbock, die gescheitert sind.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Die Reihe von Wahlniederlagen und Umfrage-Talfahrten haben zum Knall geführt. Der komplette Bundesvorstand der Grünen ist am Mittwochvormittag zurück getreten. Die beiden Parteivorsitzenden Omid Nouripour und Ricarda Lang sind in der Parteizentrale vor die Presse getreten und haben ihren baldigen Abschied erklärt. Im November soll ein neuer Vorstand gewählt werden. Die Grünen sind nach ihren Höhenflügen im Wahljahr 2021 mit dem damaligen Auftrieb durch die Klimabewegung „Fridays for Future“ abgestürzt zu einer in weiten Teilen der Bevölkerung unbeliebten bis verhassten Partei. „Es braucht Veränderungen“, sagt nun der Parteichef, damit hat er gewiss Recht.

Der Rücktritt zeigt immerhin Handlungsbereitschaft. Doch der Befreiungsschlag scheint zu misslingen, denn es treten im Grunde die Falschen zurück. Der Rücktritt als Symbol für den notwendigen „Neustart“ (Nouripour) und die angestrebte „strategische Neuausrichtung“ (Lang) könnte zu wenig sein. Es fällt auf, dass von beiden Vorsitzenden noch im Abtreten kein substantielles Wort der Selbstkritik zu hören ist, vielmehr scheint noch im Fallen die Hybris vorzuherrschen, allein mit den Grünen sei die Welt zu retten und die Zukunft zu gewinnen. Es gehe „nicht um das Schicksal einer Partei allein“, so der scheidende Parteichef, sondern es gehe „um die fundamentale Frage, ob in Zukunft in Deutschland, dem Land mit der größten Verantwortung in der Europäischen Union, es weiterhin möglich ist, gute Politik zu machen“. Ohne die Grünen geht es offenbar nicht, meinen sie von sich. Wirklich?

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Sabine Jung | Mi., 25. September 2024 - 14:30

also so einfach kann man es sich aber nicht machen. Die beiden Ricarda und Omid als Baueropfer abzutun, dass ist schon viel zu wenig. Die gesamte Partei der Grünen hätte zumindestens zurücktreten sollen, ebenfalls die FDP. Und nur um der gekauften Wahl als Wahlsieg dem dummen deutschen Michel zu verkaufen, die SPD macht etwas für die Bürger, nein auch diese Partei gehört zurückgetreten.
Nun zu Habeck und Baerbock, diese zwei Grüngestalten müssten schon für ihre Aktivitäten der letzten 3 Jahre bestraft werden. Der eine fährt wissentlich die Wirtschaft an die Wand, verunsichert alle Bevölkerungsschichten und erfindet aller paar Tage ein neues Verbot für den Deutschen und die andere erklärt Russland den Krieg und verpulvert unser aller Steuergeld sinnlos in aller Welt, wo hier im Land die Rentner betteln gehen müssen und die Brücken einstürzen.
Dieses Land hat so etwas für mich fertig, diese Politiker kann und will ich nicht mehr sehen. Und wie mir geht es tausend anderen auch!

Brigitte Miller | Mi., 25. September 2024 - 14:34

dieses: "Viele im grünen Milieu lieben seine Fähigkeit zur unkonventionellen bis pastoralen Politikerklärung" verschleiere im Prinzip, dass Habeck ein eiskalter Machtpolitiker sei, meint Julian Reichelt.
Habeck hätte die beiden zum Rücktritt aufgefordert , weil er seine Macht bedroht sah. Und:
"Nichts an diesem Rücktrittt verdient Respekt, er ist das Ergebnis grün-ökosozialistischer Politik, die dem Land so geschadet hat.
Den Preis für die grauenvolle Politik wird dieses Land noch jahrelang abbezahlen müssen".

Volker Naumann | Mi., 25. September 2024 - 16:10

Antwort auf von Brigitte Miller

Das sehe ich genau wie Sie werte Frau Miller.

Die beiden Vorturner Baerbock und Habeck haben den kompletten
Rücktritt erzwungen. Es gibt nun genug Themen und die beiden
können ihr Zerstörungswerk fortsetzen. Das konnten wir ja gerade
wieder erleben von unserer Chefdiplomatin.

MfG

Maria Fischer | Mi., 25. September 2024 - 15:05

Was soll die Politisierung der Ämter von Frau Baerbock und Herrn Habeck?
Hier geht es um Grüne feministische Ansprüche, d.h.: Tagescreme, Primer, Concealer, Foundation, Puder für das perfecte finish, Rouge, Eyliner, Lipliner, Lippgloss.
Wenn man in Afghanistan ist, braucht man auch eine zusätzlich schützende Tagescreme mit Schutzfaktor 50.
Herr Habecks LaLa Geschwätz hat irgendwas mit dem Finden von innerer Energien und der aktiven Entspannung des Beckenbodens zu tun.
Zumindest für viele.
Diese Energien kann man dann auch speichern oder so ähnlich.
Von Grüne für Grüne.

Sabine Lehmann | Mi., 25. September 2024 - 15:38

++"Die Unvermittelbaren"++Das Casting++
"Du, Omir?"
"Ja, Ricarda?"
"Was machen wir denn jetzt bloß, Omir? Wie sieht unsere Anschlussnutzung aus?"
"Keine Ahnung Ricarda. Gibt es denn schon Interessenten, die uns adoptieren wollen?"
"Nur für Annalena, soweit ich weiß. Die Taliban haben im Hauptstadtharem von Kabul noch eine Stelle frei. Da sitzt sie morgen schon im Flieger."
"Oh, toll. Da hat Annalena gute Karrierechancen. Vor allem weil Frauen da jetzt nicht mehr sprechen dürfen. Für mich hat bisher wohl nur eine ältere Dame angerufen, die sucht noch einer Kammerzofe, aber ich weiß nicht so recht, Ricarda."
"Da hatte wohl noch so ein seltsamer Engländer angerufen, Richard Davison von "Horse and Hounds", so ein komisches Magazin. Aber dann hat er Fotos von uns gesehen und sich nicht mehr gemeldet."
"Weißt Du denn, was Du richtig gut kannst, Ricarda?"
"Nein, was denn, Omir?"
"Ich dachte, Du wüsstest es."

++(Fortsetzung folgt)++

Bettina Jung | Mi., 25. September 2024 - 16:52

Antwort auf von Sabine Lehmann

Bezüglich der Anschlussverwendung der Grünen Ministerin für Äußerlichkeiten gebe ich zu bedenken, dass die Talibanis deutlich gemacht haben, dass weder die Innere noch die äußere Ministerin keinerlei Jobs bei den Taliban erhalten werden - nicht einmal als Dorfbürgermeister (das *Innen ist dort noch unbekannt).

Romuald Veselic | Mi., 25. September 2024 - 15:39

größten Verantwortung in der EU, es weiterhin möglich ist, gute Politik zu machen. Ohne die Grünen geht es offenbar nicht, meinen sie von sich. Wirklich?
Zitat Ende.
Der D-Größenwahnsinn beginnt damit & fußt daran, dass man meint, die größte Verantwortung zu haben. Wie kommt man darauf? Nicht Klimaleugner sind gefährlich, sondern die megalomanische Überschätzung der aktuellen Nomenklatura, die glaubt, auf dem Wasser laufen zu können. Wo die Infrastruktur brach lieg, die Brücken fallen und die Messerstecher ihren Ritualen ungehindert nachgehen. Sie können/dürfen nicht irgendwelche Verantwortung nirgends übernehmen. Sie zerstören eigene Substanz des Wirtschaftswunders. Sie sind Totengräber.

Diese Politidioten sind so gefährlich, wie der 3te WK. Ich kann es kaum fassen. Die menschliche Blödheit allgemein u die der D-Politklasse, übertrumpfte in ihrer Matrix sogar die kosmische Unendlichkeit. Die Grünen sind nur anders geartete N-Bombe, die in Dummheit-Masse die TNT-Energie überspringt.

Henri Lassalle | Mi., 25. September 2024 - 15:42

scheiterte und scheitert weiter an der Prosa der Realität - so simpel ist das. Ändern kann sie sich nicht, denn dann würde sie zum politischen Niemandsland, denn sie wäre ihre ideologische Substanz los.
Ausserdem geht es hier um Karrieren, Selbstbestätigung, Geltungsbedürfnis.......Ich denke, die Grünen-Partei wird noch weiter abstürzen, um im Schwarzen Loch der Parteigeschichte zu verschwinden.
Natürlich sind Habeck & Co. die Hauptverantwortlichen, weil sie sich mit ihrer schwachen Kompetenz weit aus dem Fenster gelehnt haben - aber auch jene, die für die Grünen gestimmt und sie unterstützt haben, tragen Verantwortung.

R. Schacht | Mi., 25. September 2024 - 15:54

Immerhin - diese beiden haben mehr Respekt verdient als die, die beharrlich auf ihren Thronen kleben. Die Verantwortung liegt eindeutig bei Baerbock und Habeck. Den grünen Klimaideologen sollte bewusst sein, dass die Deutschen gerne alles unterstützen und tun, um das Klima positiv zu beeinflussen.......bis zu einem gewissen Punkt. Der ist überschritten beim Griff in ihre ohnehin arg strapazierte Geldbörse, die bei vielen bereits Mitte des Monats gähnende Leere aufweist. Klimaschutz nach Art der Grünen ist für viele schlichtweg nicht bezahlbar, treibt Betriebe aus dem Land - vor allem wegen Unplanbarkeit - und schafft Frustwähler.
Klimaschutz ist aber nur ein Problem von vielen in Deutschland, daher wären ganz sicher viele über die "EILMELDUNG - AMPEL ZURÜCKGETRETEN" hocherfreut.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 25. September 2024 - 16:09

Schwergewichte"?
Wenn Sie sich da mal nicht irren, Herr Resing.
Habeck und Baerbock mögen Narrative der Grünen darstellen, an denen man nicht rütteln darf oder will, BRANTNER und Banaszak sehen nach fundierter Politik aus.
Wenn es ein Trend zu "Faktizität" statt "Erzählung" wäre, könnte das den Grünen gut tun.
Ich begreife das "Scheitern" von Habeck und Baerbock nicht ganz, es sei denn zu wenig Fachwissen läge vor.
War es das nicht auch bei Merkel und ich möchte anfügen Kohl?
Es wird sicher eine Weiterverwendung für Habeck und Baerbock in der Politik geben.
Nein, ich habe mich nicht vertan, ich bin dessen gewahr, dass Nouripour und Lang zurückgetreten sind, ich wollte nur darlegen, wie ich die Dimension der Nachfolger einschätze.

Hanno Woitek | Mi., 25. September 2024 - 16:15

Nouripour und Lang nicht nur die Bauernopfer. Ihr täglicher Schwachsinn war schon ganz schön Umfragen prägend. Richtig bleibt aber auch, die Dummheit der Außenministerin, meist nicht zu wissen worüber sie redet und sie gerade ist und und die ideologische Wirtschaftsinkompetenz und das ruinieren unserer Volkswirtschaft bleibt wohl bestehen. Und wie soll aus dem Strampelhosen Kindergarten der nächsten Ebene der Grünen nur was wachsen außer weiterer Dummheiten.

roswitha lasser | Mi., 25. September 2024 - 16:20

sagte vorgestern im SWR, dass die CDU auf alle Fälle mit den Grünen koalieren wolle, das sei schliesslich im CDU Vorstand so beschlossen worden. Jeder vernünftige Mensch kann daraus nur den Schluss ziehen: AUF KEINEN FALL DIE CDU wählen, sonst endet das Leiden dieses Landes nie.

Franz Jürgens | Mi., 25. September 2024 - 16:48

Ich habe echte Rachegedanken gegenüber den Grünen, der SPD, der Merkel-CDU, der FDP. Schließlich muss ich im Älterwerden ertragen und erleben, wie meine hochgeschätzte und auch geliebte Heimat durch deren Blödheit bzw Bösartigkeit in einen kulturellen und wirtschaftlichen Trümmerhaufen verwandelt wird. Wir Deutschen sind nur ein Restgrüppchen und ziehen uns immer mehr zurück. Das Sagen hat die Grobheit von auswärts bekommen. Das gesamte Ampel- und CDU-Gequirl möge vom Leben bestraft werden.

Markus Michaelis | Mi., 25. September 2024 - 17:11

Aus meiner Sicht niemand - wenn man anfängt zu diskutieren. Habeck und Nouripour stehen für mich für den nachdenklichen Typ. Lang und Baerbock eher für felsenfeste Grundwerte.

Der nachdenkliche Typ ist in der Politik natürlich gefragt - er muss über den Ausgleich der Grundwerte nachdenken. Es gibt felsenfeste Grüne Grundwerte - die bis jetzt eher auch von der Mitte getragen wurden. Die Mitte hat die Grünen jetzt etwas fallengelassen, es wird daher deutlicher, dass es im Menschsein generell und in einer vielfältigen Gesellschaft sowieso viele felsenfeste Grundwerte gibt. Nicht nur Grüne und Rechte, sondern zB auch viele, die Migration und Weltoffenheit mit sich bringen. Insofern ist Migration schon eine Frage, aber nicht die einzige.

Lang und Baerbock müssten nicht gehen - sie vertreten immer noch Millionen - mit ihren festen Grundwerten. Wir brauchen nur auch Nachdenkliche, die schaue, wie das mit all den anderen festen Grundwerten anderer Gruppen zusammenpasst.

Ingofrank | Mi., 25. September 2024 - 17:22

halten weder Ochs noch Esel auf.
In Thüringen hat’s begonnen, Sachsen brachte ein dunkelblaues Auge ein und Brandenburg hat die Sekte ebenfalls in die politische Wüste geschickt. Gut so …. Ausgezeichnet, Dank an meine Landsleute in Sachsen und Brandenburg.
Da lassen sich die rd. 2x2% Rückstand in einem anderen „Licht“ erscheinen.
Ich denke mal so, jetzt mit dieser Erosion in der Grünen Sekte wird auch Lindner & „seine“ FDP nicht mehr lange zögern, die Ampel zu verlassen. Nikolaus ist Ampel aus. …..
und wenn dies passiert, hoffe ich nicht das die Union den Honig aus der Ampel Niederlage ziehen kann ! Bei Lichte betrachtet begann Deutschlands Niedergang mit Merkel und ihrem klatschenden Gefolge. Und da sollte die CDU daran denken. Scheindebatten und Nachplappern im Bereich Flüchtlingsdilemma kauft euch keiner , zumindest im Osten , ab.
Ich denke schon mit Grausen an Morgen. Wahl des Landtagspräsidenten in Thüringen ……gegen den Wahlgewinner AFD.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erf. Rep.

Dieter Schäfer | Mi., 25. September 2024 - 18:14

Wie zu erwarten, in den grünroten Medien von Zeit bis Süddeutsche, von Focus bis Spiegel, keinerlei Kritik an Habeck und Baerbock, den Hauptakteuren der Grünen. Grüne Besserwisserei-Politik ist gescheitert, die Umfragenzahlen fast einstellig - und geopfert werden die Hofnarren. Sicher, Lang und Nouripour brachten tagtäglich Habecks und Baerbocks Politik an den Mann bzw. Frau - gemacht und gestaltet hatten jedoch beide nichts, weder die desaströse Wirtschaftspolitik eines Habecks noch die kastrophale Aussendarstellung unseres Landes durch Baerbock. Mitgehangen mitgefangen - aber die Herrscher Habeck und Baerbock bleiben. Arme Grüne.

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