Zwiespältig waren auch die Versprechungen an den ukrainischen Präsidenten Selenskyj (l.), hier mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg / dpa

Bilanz des Nato-Gipfels - Geschwächte Leitwölfe betonen Solidarität

Die Nato rüstet sich gegen Terrorismus, hybride Kriege, Russland und China. Es fehlen aber noch wirksame Gegenstrategien und eine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten. Beim Plan, Langsteckenwaffen in Deutschland zu stationieren, macht zudem das Eskalationspotential Sorge.

Autoreninfo

Oberst a. D. Ralph Thiele ist Vorsitzender der Politisch-Militärischen Gesellschaft in Berlin. Er diente unter anderem im Planungsstab des Verteidi­gungsministers, im Private Office des Nato-Oberbefehlshabers sowie als Direktor an der Führungsakademie der Bundeswehr. Thiele ist Herausgeber des Buches „Hybrid Warfare“ ( 2021 ). Foto: ispsw

So erreichen Sie Ralph Thiele:

Beim Washingtoner Gipfel kamen vom 9. bis 11. Juli 2024 alle 32 Nato-Bündnispartner zusammen. Das transatlantische Bündnis feierte seinen 75. Geburtstag. Und es hat auch guten Grund. Es ist größer denn je. Die Zusammenarbeit klappt. Zwei Drittel der Nato-Staaten investieren inzwischen auch mindestens 2 Prozent ihrer Haushalte in die Verteidigung. Nur bei den Fähigkeiten muss sich die Nato noch von einer Reihe Potemkinscher Dörfer trennen, d.h. der Illusion von Fähigkeiten, die sie in der Realität bislang nicht hat. Immerhin, sie rüstet sich energischer für eine rauer werdende Welt. 

Inhaltlich und in seiner politisch-strategischen Botschaft hat sich der Gipfel bemerkenswert zwiespältig präsentiert. Der Botschaft einer starken, solidarischen Nato steht ein wackeliger Anführer der westlichen Welt gegenüber – physisch, mental, und auch mit Blick auf den Rückhalt in der eigenen Partei nicht überzeugend. Noch schlimmer, weitere große Nato-Nationen stecken voller innerer Probleme. Allen voran Frankreich, Großbritannien und auch Deutschland. Ihre politischen Führungen sind innenpolitisch geschwächt und müssen sich auch finanzielle Sorgen machen. Weiteren Regierungen haben und machen Probleme, darunter die Türkei und Ungarn, ebenfalls Italien und Spanien. 

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Günter Johannsen | Fr., 12. Juli 2024 - 15:49

Das Eskalationspotential macht längst Sorge, denn wir kennen Putins Ziele und sollten die auch als solches benennen! Seinem Statthalter ließ er sein Endziel verkünden: die Wiederherstellung des kommunistischen Ostblocks von vor 1989! Wer hier kein Verständnis für die eigene Aufrüstung aufbringt (wie Sahra Wagenknecht), ist entweder Blind für die Wirklichkeit, oder Putins Propaganda aufgesessen ...oder noch schlimmer: verfolgt dieselben Ziele wie der linksfaschistische Diktator. Frau Wagenknecht hätte ich allerdings für schlauer gehalten (im Bezug auf die Äußerungen bei Maischberger: „Selenskyj hat den Krieg eskaliert“. Bei mir hat diese Dame jedenfalls die Maske verloren. Sie ist und bleibt Kommunistin und betreibt nun Propaganda für den KGB-Mann und Kriegstreiber Putin! Leute: wacht endlich auf!

Auch die Brandmauer ist durchschaut: Die sogenannte "Brandmauer gegen rechts" ist eine Erfindung der Grün-Linksextremisten und zielt allein gegen den Willen des Souverän und gegen die Freiheitliche Demokratie. Diesem Schwachsinn sollten demokratische Parteien nicht unwidersprochen hin- bzw. übernehmen!
Wer in aufgestellte Fallen der LinXen hineintappt, macht sich unglaubwürdig und kastriert seine Partei!

Heidrun Schuppan | Fr., 12. Juli 2024 - 16:23

auf welchem J. Biden und J. Stoltenberg sich mit einem Glas Sekt (oder Champagner?) zuprosten. Man fragt sich, wer von beiden momentan die führende Kraft ist. Wer ist mächtiger? Wer zieht die Fäden, damit W. Selenskij zufrieden ist?

Günter Johannsen | Sa., 13. Juli 2024 - 12:03

Antwort auf von Keppelen Juliana

Ich kann mich noch gut an die Losung der SED-Bonzen und Wahrheitsverdreher erinnern:
"Der Sozialismus siecht" spottete die leidende DDR-Bevölkerung.
"Wer nicht für unseren sotschalistischen Staat ist, ist gegen den Frieden".
Wollen sie das wieder aufwärmen, Frau Keppelen?
Für wie dumm halten sie die Menschen?
Es klingt so, als wäre für sie immer noch Sowjet-Russland der göttliche Allmachts-Staat?!
Es geht kein Weg hinter 1989 zurück!

Heidemarie Heim | Fr., 12. Juli 2024 - 16:49

Entweder wird Schutzpotential dringend gebraucht u. Lücken geschlossen oder nicht? Ob wir das wirklich wollen sollen? Ich weiß ja nicht wie meine Mitbürger dazu stehen das wir durch nichts anderes als Abschreckung die längste Friedensperiode aller Zeiten in den letzten 75 Jahren erleben durften durch welche oder besser wessen Gnade auch immer, aber ich war und bin bis heute dankbar dafür. Und fragen Sie mal die Anrainer rund um Kaliningrad wo seit Jahren die russischen Iskander rumstehen, die mit über 6 Mach Warschau, Kopenhagen oder Berlin ansteuern können, was diese an Reaktionszeiten besorgt. Da mir, ich bin keine Expertin, noch kein Abwehrsystem bekannt ist, das in der Lage ist diese neuen und noch viel schnelleren Hyperschallwaffen abzufangen und zu zerstören, dienen diese m.E. ebenso der Abschreckung wie ein gut bestücktes Atomwaffenarsenal, über das wir, wenn die USA uns nicht mehr beim "Laufen lernen" helfen o. zuschauen möchte und uns den Schutz entziehen, nicht verfügen. MfG

Jochen Rollwagen | Fr., 12. Juli 2024 - 16:59

Während in Deutschland rund um die Uhr übelste russische Propaganda 1:1 im Bundestag,den Medien und den Talkshows - teilweise gebühren-finanziert - zum Besten gegeben wird, in Frankreich die Kommunisten gewählt werden (natürlich um "rechts" zu verhindern), die Russen bei 1234-Online-Konferenzen der Bundeswehr quasi offiziell eingeladen sind, in Berlin-Lichterfelde ein Werk von Diehl Defence brennt und ein Anschlag auf den Chef von Rheinmetall in letzter Minute verhindert werden konnte sinniert man noch über eine vielleicht unter Umständen irgendwie möglicherweise existierende "hybride Bedrohung" und setzt weiter auf "Dialog" und "Verhandlungen mit Rußland". Die Eskalation des ungarischen Außenministers auf dem NATO-Gipfel und der mittlerweile offensichtliche Zustand des US-Präsidenten kommen noch dazu. Aber dafür feiert man 75 Jahre Geburtstag. Glückwunsch.

Zum Glück ist die Ukraine dabei, durch Joint-Ventures und eigene Produktion sowie Sicherheits-Abkommen mit den Realisten in der NATO sowie anderen Ländern (Japan, Süd-Korea, Australien) weitgehend autark zu werden. Rußland ist nach über zwei Jahren Krieg eh am Ende. Also ist plötzlich China, der nächste Schein-Riese kurz vor dem Kollaps, wieder Thema. Die hochbezahlten Jobs für die Drehtür-Politiker a la Rutte wollen gesichert sein.

Wer sich auf diesen Verein verläßt ist verlassen.

Walter Bühler | Fr., 12. Juli 2024 - 17:54

Unser geschwächter Leitwolf, Herr Schulz, hat sich breitschlagen lassen, und unser Land wieder als künftigen Kriegsschauplatz angeboten.

Als Franzose, Engländer, Däne, ukrainer oder Pole kann man sich über diese Entscheidung freuen - aber als Deutscher?

Wohin denn wird wohl Putin Atomraketen schicken, wenn er sich dazu entschließen sollte/müsste?

Nun, dorthin, wo neue gefährliche Raketen stehen, und vielleicht auch zur Ukraine-Zentrale in Wiesbaden.

Zivilschutz????
Katastrophenschutz????
Lebensmittelreserven???
Energiereserven????
Bunker????

"Germans to the front!"

Funktioniert bei manchen Leuten immer noch!

Angst vor der Dummheit unserer grün-linXen Politiker, die mit Fleiß unser Land in den Ruin treiben, ist echt angebracht! Da geben ich Ihnen recht. Ein Land, dass sowohl wirtschaftlich, als auch ideologisch verblödet wurde, lässt sich für den Welt-Kommunismus leichter übernehmen. DAS ist der Hintergrund grün-linXer Politik!

Tomas Poth | Fr., 12. Juli 2024 - 17:55

Die NATO hat nach 1990 falsche Wege eingeschlagen. Nach dem Einsturz der SU und des Warschauer Paktes war der Hauptfeind abhanden gekommen. Statt auf Expansion zu setzen und neue Feindschaften zu suchen, wäre eine weltweite De-Eskalationsstrategie angesagt gewesen.
Nie war der Zeitpunkt so günstig dafür.
Damit ist es nun vorbei, die NATO hechelt einer sich wandelnden Zeit hinterher und glaubt Hegemonie wäre die einzige Antwort dazu.

Christa Wallau | Sa., 13. Juli 2024 - 11:31

Antwort auf von Tomas Poth

winzig kleine Fenster im Ablauf der Geschichte unserer des zerstrittenen Menschengeschlechtes.

Krieg kann man zu jeder Stunde beginnen.

Wer die wenigen Chancen nicht ergreift, die sich bieten, um etwas mehr Frieden in die Welt zu bringen, sondern sogar noch leichtfertig mit seiner militärischen Macht protzt und dabei einen vermeintlich geschwächten Gegner
reizt, der legt eine Lunte, die jederzeit von einem kleinen Funken entzündet werden kann.

Ich stimme Ihnen zu, lieber Herr Poth:
1990 hatte die NATO ihre bisherige Bedeutung und Berechtigung verloren.
Damals hätte man seitens der USA zusammen mit den Europäern eine andere
Strategie gegenüber Rußland entwickeln müssen, wenn man e r n s t h a f t an
einer friedlichen Ko-Existenz interessiert gewesen wäre.

Diese große Chance wurde vertan.
Über die Gründe dafür gäbe es viel zu sagen.
Hier fehlt der Platz dafür.

"Schweige und höre, neige deines Herzens Ohr - suche den Frieden!"
Dieses kleine Lied habe ich oft mit Kindern gesungen.

Reinhold Schramm | Sa., 13. Juli 2024 - 12:03

Antwort auf von Tomas Poth

Insgesamt haben die kumulierten Militärausgaben des NATO-Bündnisses im Jahr 2023 rund 1,3 Billionen US-Dollar betragen. Davon rund 875,6 Milliarden US-Dollar auf die USA und 429,3 Milliarden US-Dollar auf die übrigen NATO-Staaten entfallen.

Auch die deutsche Rüstungsindustrie und deren politische LobbyistInnen für künftige Vorstandsposten haben daran kein Interesse!

Marianne Bernstein | Fr., 12. Juli 2024 - 18:47

Es war der Erfolg der Menschen in Ost und West gegen Pershings und SS20 zu sein. Wir werden nicht geschützt, wir sind die Opfer.

Ingofrank | Fr., 12. Juli 2024 - 19:40

freut sich über europäisches, vorrangig deutsches, Steuergeld …. und wird damit auch noch hofiert.
Ich hoffe, Onkel Sam dreht ab Ende des Jahres den Kries- Geld- Hahn endgültig zu…..und steckt‘s in die heimische Wirtschaft.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Henri Lassalle | Fr., 12. Juli 2024 - 20:09

den Endruck gewinnen, der Westen steuere unaufhaltsam einer Eskalationsspirale entgegen. Aber Europa, und ganz insbesondere Deutschland, hat in Sichereitsfragen lange genug gepennt. Russland war und ist panrussisch-imperialistisch gestimmt, begreift sich als Imperium, das keine Grenzen kennt.
Die Ukraine ist nach wie schwach, sie kann lediglich ein weiteres Vordringen der Russen verhindern oder verzögern - gewinnen wird sie den Krieg nicht. Die Frage ist, was folgt dann. Will die Nato, allem voran vielleicht ein opferbereites Deutschland, mit Waffengewalt die Ukraine befreien? Verschiedene Staaten würden da nicht mitmachen. Trump wird wohl andere Pläne haben.

Dieter Schäfer | Fr., 12. Juli 2024 - 21:49

Wir hatten am längsten Frieden mit Kanzlern wie Kohl, der sich weder von irgendwelchen selbsternannten Militärexperten wie z.B. Kiesewetter beraten noch diese zu Wort kommen ließ. Ein Schuhmacher will Schuhe besohlen und ein Militär will letztendlich immer Krieg führen und/oder uns zumindest an einen solchen immer näher heranführen. Danke GrünRot, dass ihr es so weit getrieben habt. Danke Scholz, dass du dabei bist der negativste und schwächste deutsche Kanzler zu sein.

Chris Groll | Sa., 13. Juli 2024 - 10:32

Etwas stimmt mich bedenklich. Egal welches Medium man liest, es wird immer mehr auf Krieg eingestimmt. Sollen wir uns langsam daran gewöhnen, daß der Krieg zu uns kommt?
Die Rüstungsindustrie läuft ja auf Hochtouren.
„Geheimer Operationsplan Deutschland“ Artikel auf Epoch Times.
„Geheimer Operationsplan Deutschland“ tritt laut dem Dreisternegeneral André Bodemann zum 1. Januar 2025 in Kraft.
Denn: Es gehe darum, „die Bevölkerung vorzubereiten, da wir uns nicht mehr im Frieden befinden“, mahnt der General.

Eins bezweifele ich allerdings. Den Angriff der Russen auf den Chef von Rheinmetall. Was würde das bringen? Die Produktion würde weitergehen und die Gewinne weiterhin sprudeln.

Reinhold Schramm | Sa., 13. Juli 2024 - 11:47

Die Wahrheit über die ungeschminkte Wirklichkeit ist:

Russland umzingelt nicht Nordamerika und steht auch nicht vor den Grenzen der USA; nicht mit Atomwaffen auf Kuba und auch nicht damit in Venezuela und nicht in Mexiko.
Umgekehrt, die USA und ihre NATO-Verbände rückten mit dem Ende des Realsozialismus und Warschauer Pakts nicht nur wirtschaftlich, sondern auch militärisch vor, bis vor die Grenzen der heutigen Russischen Föderation.

»Insgesamt haben die kumulierten Militärausgaben des NATO-Bündnisses im Jahr 2023 geschätzt rund 1,3 Billionen US-Dollar betragen. Davon sind rund 875,6 Milliarden US-Dollar auf die USA und rund 429,3 Milliarden US-Dollar auf die übrigen NATO-Staaten entfallen.« (statista.com)

Die Zielsetzung der USA-NATO und EU heute:
Die Beseitigung und Liquidierung der politischen und militärischen Führung und Administration der Russischen Föderation. {...}

Nachtrag, Teil II.

Reinhold Schramm | Sa., 13. Juli 2024 - 11:49

{...}
Die Zielsetzung der USA-NATO und EU heute:
Die wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Übernahme und Plünderung der reichen Rohstoffe und Bodenschätze durch westliche multinationale Monopole: Finanz- und Aktiengesellschaften.

Dieser geopolitischen, militärischen und wirtschaftspolitischen Zielsetzung folgt auch die deutsche Politik geradezu Stromlinienförmig und die GEZ-Medien besorgen geschlossen die tiefenpsychologische, geistige Manipulation der großen Bevölkerungsmehrheit; dabei erfolgreich in allen sozialen Schichten und Klassen der Gesellschaft.