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Woher kommt dieser Hass von heute, den die Helden von früher erfahren müssen? / dpa

Die Churchill-Frage - Denk mal!

Die globalisierte Konsum-Jugend protestiert gegen Churchills Kolonialismus. Seine Denkmäler sollen verschwinden, weil er ein Rassist gewesen sein soll. Doch vergessen die Aktivisten dabei nicht etwas?

Autoreninfo

Frank A. Meyer ist Journalist und Kolumnist des Magazins Cicero. Er arbeitet seit vielen Jahren für den Ringier-Verlag und lebt in Berlin.

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Dass der westliche Kolonialismus den unterworfenen Nationen und Kulturen schlimmen Schaden zugefügt hat, ist eine geschichtliche Tatsache. Genauso trifft zu, dass die Wirtschaft ebendieses Westens von der Ausbeutung der Kolonien profitierte. 

Die Denkmäler der Kolonialhelden, die sich in vielen Fällen auch noch am Sklavenhandel bereicherten, werden also nicht ohne Grund gestürzt – oder beschmiert wie die Statue des britischen Kriegspremiers Winston Churchill in London. 

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Urban Will | Di., 30. Juni 2020 - 07:37

Herr Meyer.

Und der Querverweis auf die Herkunft der Gewänder dieser neuen Moralpriester jüngeren Alters war sehr gut.

Es ist zum Himmelschreien, diese Doppelmoral.

Ich wiederhole mich.

Diesen Konsumkids sollte man erst einmal im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf waschen, sollte ihnen vor Augen halten, was beispielsweise ohne diesen „Sklavenhalter“ Churchill Europa und der Welt gedroht hätte.

Eines holen sie sich anscheinend nicht aus ihren Tippmaschinen, die sie allzeit in den Händen halten: Bildung.
Und ihren Hohepriestern in den Redaktionsstuben würde dies auch nicht schaden.

Bevor ich anfange, Danke lieber Cicero. Ihr werdet in der Auswahl der Themen & ihrer Beleuchtung immer besser & tiefgründiger.
Das wird so manchen Zeitgenossen missfallen.

Die aller besten Sklaven sind die "Glücklichen Sklaven".

Sie leben im "Koma", stellen keine Fragen & essen fein ihr Suppe auf, damit das "Bruttosozialprodukt" gesteigert werden kann.
Denken - Nachdenken - vor allem die 5. W-Fragen? Und mal eine andere Aussichtsplattform erglimmen. Für die meisten viel zu aufwendig & kostet ein haufen Energie, die man lieber in .moderne.... steckt!
Fertiggerichte & Döner/Pizza ;-
dass ist ein Muss!

Wikipedia 2030: DENKEN:
"Wiedergeben von was entdeckten"!

Auch die "Gottgleichen" leben von Luft & Liebe nicht alleine.
Wie ein "Nimmersatt" muss "dieses" gefüttert werden, denn sein Hunger ist voller Gier nach "mehr".

Erst ein wirkliches "Wollen", angefüllt mit innerer Liebe,Barmherzigkeit & Respekt vor Leben & der Schöpfung können die Augen, Ohren & Synapsen auf Höchstleistung ..

Wie noch mehr positive Eigenschaften sollten in Hülle & Fülle wachsen auf dem Fundament der Liebe, des Respektes & verstehen lernens (auch wenn man mit bestimmten Dingen-Fragen-Handlungen & ähnliches nicht einverstanden ist/ war /bin wie z. B. Herr Lenz & Ich)
"Und vergibt uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern".
Von mir umgewandelt: "Denn z. Z. Ihrer Aussage/Handlung wussten sie es nicht besser"!
(Anmerkung: Diesen Inhalt kennen leider immer weniger Kinder. Dafür wird.... & ich bin kein Kirchenmitglied "mehr!)

Diese Worte besagen aber nicht, dass der Mensch keine eigene Meinung vertreten soll & immer stromlinienförmig angepaßt, untertänig & voller Gier nach materiellen Wachstum strebt & falschen Pharisäern hinter her läuft.

NEIN, wir sollten lieber

die LIEBE & den lebendigen GEIST

(ich persönlich würde hinzufügen "Gottes", weil wir seine "Kinder" sind)

wachsen & gedeihen lassen (bitte nicht mit dem wiedergeben von bereits erworbenen Wissen verwechseln

Die übliche Besserwisserei der Alten gegenüber den Jungen.

Gut, die hat es schon immer gegeben.

Statt selbstkritisch zu hinterfragen, ob man selbst alles richtig gemacht hat, will man lieber diesen "Konsumkids" den Kopf waschen.

Als ob der "Alte", der in seinem stinkenden SUV durch die Gegen knattert und ständig darüber jammert, dass er zu kurz kommt, auch nur einen Deut weniger materialistisch eingestellt wird.

Die schönsten Beispiele kommen aus Dunkeldeutschland, wo die Leute ja angeblich besonders sensibel und aufmerksam sind. Originalton einer Pegida-Marschiererin: Die (die Flüchtlinge..) kriegen doch a l l e s geschenkt! Neue Handys (=Mobiltelefone)..und wir?

Mit Churchill hat das selbstverständlich nichts zu tun, aber das juckt Sie wahrscheinlich nicht. Der hat Nazi-Deutschland bekämpft, dafür gebührt ihm alle Achtung. Andererseits war er ein Rassist.
Es ist sicher nicht an uns, zu entscheiden, ob er aus dem öffentlichen Leben verschwindet. Sache der Briten.

GIFT IST MEDIZIN & MEDIZIN IST GIFT!

DIE DOSIS IST ENTSCHEIDEND!

Diesen mehr als tiefsinnigen Spruch, der über 2000 Jahre alt ist, sollte mal ein jeder inhaltlich bedenken.
Politische Menschen sind immer eine subjektive Wahrnehmung innerhalb einer Zeitgrenze.
Ein gutes Beispiel wäre für mich Nelson Mandela, der sehr stark in seinen Leben widersprüchlich war.

Und doch haben diese Menschen Geschichte geschrieben.

Und auch eines Tages in ferner Zukunft wird emotionsloser & unbefangener in einen breiteren "Gesichtswinkel" die Geschichte Europas des 19.Jh. neu betrachtet & bewertet.

PS: Anfrage an Sender Jerewan:

Warum durften damals, die ehemaligen Menschen aus Jugoslawien, die wirkliche Flüchtlinge mit Ausweispapieren waren, nicht in unserer Land & unseres Sozialsystem kommen?
Bis 2015 wurde alles (!!!) abgelehnt.
Sogar christliche Menschen aus Islamischen Gebieten!
Nachtigall, ich hör ihr trapsen!

Helmut Bachmann | Di., 30. Juni 2020 - 07:54

wenn es Sie nicht gäbe, müsste man Sie unbedingt erfinden.

Günter Johannsen | Di., 30. Juni 2020 - 11:32

Wer sind die Anstifter für diese Entwicklung, die Geschichte verfälschen und sich dieser Entledigen will? Das ist meine Frage, die man nicht vernachlässigen sollte. Sind es die gleichen Leute, die eine Grete oder Luisa instrumentalisieret und eine gewisse Stimmung gegen Staat und Polizei provoziert? Ich verorte diese verantwortungslosen Hintermänner links-außen, denn die Methoden und "Glaubensgrundsätze" ähneln sehr dem,. was ich im DDR-Schulunterricht eingehämmert bekam: alles was nicht links ist, ist Nazi und alles was nicht denkt wie wir, ist gegen Frieden und Menschlichkeit! Es ist schlicht Gesinnungsterror, der sich nun an Denkmälern austobt. Dazu fällt mir nur ein Satz von Stanislaw Lec ein: „Schont die Sockel, wenn ihr Denkmäler stürzt. Sie könnten noch gebraucht werden.“ Über neue Lenin- und Marx-Denkmäler wird ja schon laut nachgedacht!

Simone Büchl | Di., 30. Juni 2020 - 11:36

Das Denken wurde wohl weder der linksliberalgrünen Elterngeneration noch den Kinder beigebracht.
Das schlimme ist, dass sie jedoch kaum darauf aufmerksam gemacht werden.
Einfache Gemüter in einer komplexen Welt...

Heidemarie Heim | Di., 30. Juni 2020 - 13:12

Abermals vielen Dank für Ihren Beitrag lieber Herr Meyer! Bei der Erwähnung Churchills, seiner Rolle als Staatsmann und was den Willen z.B. der Londoner Bevölkerung gemäß seiner Doktrin zum Widerstand und Durchhalten gegen die Zerstörungswut der Nazis betrifft, ist mir wieder ein Ort eingefallen, der sich hervorragend zum Nachdenken eignen würde für seine Denkmal-Verschönerer. In jungen Jahren machten wir einen
London Trip und u.a. wollte mein Bester;) ins Imperial War Museum, wo wir uns unversehens in einem lebensecht nachgebildeten Schutzbunker ei Luftangriffen wieder fanden. Mit original Sound fallender Bomben, Einschlägen über unseren Kopfen, wackelnden Wänden und durchrütteln des Bänkchen auf dem wir saßen mit dem Gefühl wie Ratten in der Falle beim jüngsten Gericht. Direkt gegenüber 3 alte englische Veteranen mit Abzeichen am Revers, die kurz mit sich rangen als sie uns als Krauts;) identifizierten. Aber wir überlebten dann doch mit Eintracht den V1-Angriff und in Gedenken an..?

Michael Andreas | Di., 30. Juni 2020 - 13:32

...ist es denn empirisch ausreichend erhärtet, dass die Protestler typischerweise Kleidung und Schuhe aus Ausbeuterbetrieben tragen? Sie sind da snscheinend näher dran. Der Hinweis auf die Turnschuhe ist jedenfalls Gold wert.

Nur schade, dass so viele Cicero-Leser anscheinend solche einen gut durchdachten Artikel nicht richtig lesen und verstehen. Da bleibt dann bloß wieder irgendwas kleinkariert anti-"Linksgrünes" hängen. Die klare Abrechnung mit Kolonialismus, Ausbeutung, mit dem angestammten Dünkel der Europäer einschließlich Churchills wird gar nicht erst wahrgenommen.

Ernst-Günther Konrad | Di., 30. Juni 2020 - 19:01

Wieder ein gar vorzüglicher Artikel Herr Meyer. Ich hätte nicht einmal was gegen sachliche, historisch nachweisbare und abwägende Diskussion über Denkmäler, alte Bauten, Namensgeber. Nur dürfte eben keine politische Ideologie für sich die Deutungs- und Entscheidungshoheit haben, sondern ggfls. mittels Abstimmungen durch die Einwohner an den Aufstellorten und den Betroffenen bei Namensänderungen (Straßennamen usw.). Nicht alles muss weg, ich denke das wenigste, eher Hinweisschilder über Hintergründe der Person und der Zeit wäre auch geschichtspolitisch lehrreich für jeden Betrachter auch in Zukunft.
Es wäre aus meiner Sicht dumm und kurzsichtig, Churchill nur auf seine Kolonialzeit zu beschränken. Unter anderem er hat mit dafür gesorgt, dass hier keine Hakenkreuze mehr herumhängen. Das will doch bis auf ein paar braune Idioten nun wirklich keiner mehr.
Man muss bei allem weiter denken. Was wäre dann das Nächste? Kirchenbauten, Brücken, ganze Wohngebiete, Städtenamen? Uffpasse

Danke
Hat es Anklänge evtl. an Zensurbehörden in der Monarchie, Maos Kulturevolution, Stalins Säuberungen oder Neues Denken in der DDR?
Ich mache mir schon Sorgen.
Andererseits meine ich - jetzt ganz vorsichtig hier im Forum gesagt -, dass die SPD nie für Gesinnung stand und viele, gleich unter welchem "Banner", auch nicht, dass also politische Kultur möglich war, wenn auch leider nicht durchgehend, dass sie es ist und bleiben wird.
Wichtig werden jetzt evtl. Menschen, die unter keinem "Banner" laufen, sondern einfach gesittet und verträglich leben wollen?
Hat unsere parlamentarische Demokratie für diese Menschen Antworten?

Nationale Denkmäler dienten im öffentlichen Raum auch immer dazu, sich von Schuld freizusprechen.

In dieser Geschichtslosigkeit sind lediglich Denkmäler für die Geopferten, für die Opfer legitim.

Liebe Frau Sehrt-Irrek,

vielen Dank für Ihren Kommentar.
Ich weiß nicht, ob derzeit die Demokratie für Menschen wie uns, die unter keinem Banner laufen eine Antwort hat.
Ich fühle mich von keiner Partei angesprochen.
Meiner Ansicht nach herrscht zur Zeit Populismus seitens aller Parteien.
Konservative Ansichten sind nicht mehr erwünscht.
Wen ich 2021 wählen werde steht in den Sternen...im Zweifel "schenke" ich meine Stimme einer Splitterpartei.
Traurig finde ich es aber trotzdem.

Sandra Cresswell | Mi., 1. Juli 2020 - 11:20

Sehr kluger, pointierter Artikel.

Gerd Kistner | Do., 2. Juli 2020 - 16:51

Churchill hat den millionenfachen Tod deutscher Zivilisten zu verantworten. Er hatte durchaus Alternativen. Den deutschen Widerstand hat er verunglimpft. Auch Psychopathen sind für ihr Handeln verantwortlich. Bilderstürmerei ist immer das Werk religiöser Eiferer. Hier ist ein Denkmal der Schande gefallen, dennoch ist das nicht zu rechtfertigen. Helden handeln anders als dieser unkritisch überhöhte Machtmensch.