- Die Drama-Queen
Der Brexit bringt die britische Regentin in eine immer schwierigere Lage: Elizabeth II. will sich politisch nicht einmischen, muss aber ihr Königreich zusammenhalten. Jetzt der Paukenschlag: Die Queen billigt Johnsons Vorstoß, das britische Parlament zu beurlauben
In Großbritannien ist die Wertschätzung für die Monarchie in dem Maße gestiegen, wie das Ansehen anderer Säulen der Gesellschaft, seien es die Politik, die Kirchen, das Finanzwesen oder auch die Medien, verfallen ist. Das Königshaus erfreut sich unangefochtener Beliebtheit, die Queen steht im Zenit ihrer Ausstrahlung, der letzte Anker in einer Zeit allgemeiner Drift und Verzagtheit.
Umso größer die doppelte Gefahr, die jetzt für Elizabeth II. in der andauernden Brexit-Krise auf sie lauert: Es geht um den Zusammenhalt des Königreichs, um ihre Neutralität in politischen Dingen – eine Zurückhaltung, welche die Queen mit geradezu religiöser Inbrunst praktiziert. Sich nicht einzumischen in die Grabenkämpfe der Politik, ist das Geheimnis ihres Charismas: Sie steht über allen Parteiungen, und wo oder wenn sie auftritt, tut sie es „als Fokus für nationale Identität, Einheit und Stolz“, wie es die Website der Monarchie beschreibt.
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Die Zeit der Demokratien ist wohl vorbei, die haben abgewirtschaftete wie früher die Königreiche, was jetzt wohl kommt? Hoffentlich müssen nicht auch wir in Europa wieder durch Bürgerkriege zu neuen Regierungsformen kommen.
Die Queen mag den Brexit für das halten, was er ist: eine hausgemachte Katatrophe, zum Schaden des eigenen Volkes, begründet auf ein zweifelhaftes Referendum.
Trotzdem wird sie den völlig außer Kontrolle geratenen Selbst-Inszenierer Boris Johnson nicht stoppen.
Es ist schlicht Tradition, dass sich die Monarchie aus der aktuellen Politik heraushält. Und Traditionen sind in Old-Britannien grundsätzlich unantastbar.
Man stelle sich vor, die Queen würde sich tatsächlich öffentlich gegen den Premier positionieren: Die Tory-Presse, und das sind ca 75% aller großen Blätter, würde über sie herfallen. Wie schon zu Zeiten des Todes von Lady Di, wäre die Monarchie in ihren Grundfesten erschüttert.
so spricht man heute unter Freunden!
Was bleibt denn anderes übrig.
Wenn ein vorliegender Vertrag im Parlament keine Mehrheit findet, die EU am Vertragsentwurf Stein auf Bein festhält und das Parlament die daraus folgende Konsequenz, nämlich ohne Vertrag ausszucheiden auch nicht will. Verzeihung, aber was spielt der "Haufe" dort. Schiedsrichter Queen bitte nehmen sie die Mannschaft vom Platz!
Expect the unexpected...dafür ist Johnson immer gut. Je mehr dann aufheulen und sich empören, um so mehr findet er sich bestätigt. Demokratie ist halt kein Konsensverein wie bei uns, wo alles neue unter Bedenken begraben wird und lieber ideologische Grabenkriege ausgetragen werden. The Queen says ok, well, so be it. Die Dame hat schon einiges in ihrer Regentschaft durchgestanden. Ach ja, die Briten hatten für raus gestimmt. Falls das in Vergessenheit gerät. Mag man mögen oder nicht. Johnson? "Better a witty fool than a foolish wit". W.Shakespeare
fing das Problem der Briten mit der (damals) EWG wohl spätestens mit dem Eintritt an.
Das UK trat ein um mitzumachen, damit die anderen, insbesondere Frankreich und Deutschland, nicht machen, was sie wollen, aber so ein Konstrukt fällt auch wieder auf einen selbst zurück. Und nun wurden den Briten die herrschsüchtige und geldgierige EU-Klasse wohl zu viel. Was ich verstehen kann. Wie bei Ehen mit Kindern muß man jetzt einen Modus vivendi finden, aber die Trennung ewig hinauszuzögern führt zu nichts.
das mehrheitlich raus aus der EU will. Also tut sie das, was ihr Volk mehrheitlich will. Nur das kann ihr auch weiterhin die Monarchie sichern, bei allen inneren Problemen die entstehen können. Sie will sich nicht in den Konflikt mehr als unbedingt nötig hinein ziehen lassen. Royal eben.
Schottland wird das UK verlassen, Irland vielleicht auch und England wird eine Wirtschaftskrise durchmachen ... Wenn das Volk es so will, warum nicht?