Prognose des IWF : Von nun an geht’s bergab! Abermals musste der IWF die im Kern düsteren Aussichten für Russlands Volkswirtschaft nach oben korrigieren. Während die Welt in eine Rezession abgleitet und Deutschlands Wirtschaft mit düsteren Zukunftsprognosen zu kämpfen hat, scheinen die Sanktionen gegen Russland mehr Nebenwirkung als Wirkung zu zeigen. Wie lange kann das noch gutgehen? VON RALF HANSELLE
Gaspreisdeckel : Nicht weit vom Gießkannenprinzip Die Expertenkommission hat eine Art Gaspreisdeckel vorgeschlagen: die einmalige Übernahme der Abschlagszahlung für den Monat Dezember, also praktisch eine Einmalzahlung, sowie eine Preisbremse für Privatkunden ab März. Weltbewegend ist das nicht, außerdem ist die Hilfe sozial unausgewogen und nicht zielgerichtet. Zudem hat sie nur Sinn, wenn gleichzeitig das Energieangebot ausgeweitet wird. VON DANIEL STELTER
Habecks Chefberater Patrick Graichen : Falsches Mindset Wirtschaftsminister Robert Habeck hat den Energiewende-Lobbyisten Patrick Graichen zu seinem wichtigsten Berater gemacht – das rächt sich nun. Je größer die Zweifel werden, ob sich die sichere und bezahlbare Stromversorgung eines Industrielands durch wetterabhängige Erzeugung gewährleisten lässt, umso häufiger blitzt bei Graichen der Hochmut des Glaubenskämpfers auf. VON DANIEL GRÄBER
„Doppelwumms“ gegen steigende Gas-Preise : Die Einschläge rücken näher Mit einem 200 Milliarden Euro umfassenden Abwehrschirm will die Bundesregierung gegen die massiv steigenden Energiepreise vorgehen. Das mag in der aktuellen Misere zwar halbwegs vernünftig sein, setzt letztlich aber völlig falsche Signale. Zumal am eigentlichen Problem nicht gerührt wird. Die Wirtschaftsinstitute stellen sich derweil ein auf „Inflation, Rezession, Wohlstandsverlust“. VON ALEXANDER MARGUIER
AKW-Laufzeitverlängerung : Habecks Atomkraft-Kehrtwende reicht nicht aus Jetzt also doch. Wirtschaftsminister Robert Habeck will zumindest zwei Atomkraftwerke bis zum Frühjahr laufen lassen. Doch das wird nicht reichen. Deutschland braucht eine echte Kehrtwende in der Atompolitik und eine richtige Laufzeitverlängerung für mehrere Jahre. Für parteipolitische Taschenspielertricks ist die Lage zu ernst. VON DANIEL GRÄBER
Der Wokeness-Wahn, Teil 4 : Woke Washing: Blendwerk für den politisch korrekten Konsum Auch in der Wirtschaft treibt die Identitätspolitik die buntesten Blüten. Viele Unternehmen gerieren sich als Verfechter der Political Correctness und bekennen sich werbewirksam zum woken Zeitgeist. Doch nicht selten handelt es sich nur um Lippenbekenntnisse, die soziale Ungerechtigkeiten eher verdecken als bekämpfen. Dann spricht man neuerdings von Woke Washing. Dabei ist das Prinzip nicht neu, sondern funktioniert schon seit Jahren. Aber warum eigentlich? VON PHILIPP FESS
Energiekrise : Das Chaos um die Gasumlage versteht kein Mensch mehr Ab 1. Oktober sollen Gaskunden einen Aufschlag von 2,4 Cent pro Kilowattstunde zahlen. Diese Umlage ist umstritten. Die Opposition will sie abschaffen, die Ampelkoalition ist sich uneinig und Wirtschaftsminister Habeck werkelt weiter daran herum. Verbraucher und Unternehmen werden verunsichert. VON DANIEL GRÄBER
Gaskrise : Die Uniper-Verstaatlichung ist richtig, aber gefährlich Deutschlands größter Gasimporteur wird zum Staatskonzern. Das ist in dieser Krisensituation der richtige Schritt. Doch die Verstaatlichung des Uniper-Konzerns weckt sofort politische Begehrlichkeiten und birgt eine Gefahr: Dass der energiepolitische Irrweg, der uns in dieses Desaster geführt hat, mit noch mehr Schwung fortgesetzt wird. VON DANIEL GRÄBER
Christian Olearius : Der Schatten des Kanzlers Am Freitag tagt der parlamentarische Untersuchungsausschuss der Bürgerschaft zur Cum-Ex-Affäre in Hamburg. Eine Schlüsselfunktion bei der Aufklärung kommt den Tagebucheinträgen des Warburg-Bankiers Christian Olearius zu. Er galt an der Elbe als einflussreiche Persönlichkeit, weshalb auch Olaf Scholz wiederholt seine Nähe suchte. Die Treffen allerdings verschwieg er. VON ULRICH THIELE
Inflation in der Eurozone : Brandbekämpfung ohne Feuerwehr Mit 9,1 Prozent im Euroraum klettert die Inflationsrate auf nie gekannte Höchstwerte, und die Bundesbank stimmt bereits auf Werte um die 10 Prozent ein. Die EZB hat den Grund für die derzeitige Geldentwertung selbst geschaffen – und befindet sich jetzt in einem Dilemma. Uns steht ökonomisch nicht nur ein Winter des Missvergnügens ins Haus, sondern eine längere Periode der Stagflation. EIN GASTBEITRAG VON ROLAND WÖLLER