Boris Palmer / dpa

Boris Palmer im Interview - „Die Grünen sind ein intellektuelles Elitenprojekt“

Boris Palmer gilt als streitbarster Bürgermeister Deutschlands. Im Interview spricht er über die grüne Partei, die enthemmte Gewalt in der Silvesternacht und die Notwendigkeit einer Agenda 2030, die das Land aus der wirtschaftlichen Krise führt.

Autoreninfo

Clemens Traub ist Buchautor und Cicero-Volontär. Zuletzt erschien sein Buch „Future for Fridays?“ im Quadriga-Verlag.

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Boris Palmer ist Oberbürgermeister von Tübingen und einer der bekanntesten Kommunalpolitiker Deutschlands. Im Mai 2023 ist er aus der grünen Partei ausgetreten.

Herr Palmer, in den vergangenen Tagen wurde intensiv über die deutschlandweiten Ereignisse in der Silvesternacht diskutiert. Viele Bürger waren entsetzt über die Gewalt, die sich gegen friedliche Passanten und Rettungskräfte richtete. Können Sie Menschen verstehen, die dies als Beleg dafür sehen, dass die Migrationspolitik in Deutschland aus dem Ruder gelaufen ist?

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Ingo Frank | Fr., 10. Januar 2025 - 13:37

Koalitionspartnern aus Union, SPD & Grünen soll denn eine Agenda 2030 formulieren denn geschweige umsetzen ?
Und darüber sollte jeder Wähler nachdenken
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Die von Ihnen genannten drei Partner haben jeder eine "eigene"
Agenda 2030 Herr Frank. Nach der Kaspernummer "Fortschrittskoalition"
folgt jetzt wohl die "Agenden"koalition. Nichts wird in der Richtung
kommen, werfen Sie alles in den Korb unter "Papperlapapp".

Herr Palmer wäre eigentlich dran, mal zu seinen Äußerungen
während der Corona-Zeit Stellung zu beziehen. Da war bei ihm
übelste Polemik und nichts von intellektueller Elite zu hören.

Wenn die aktuellen Umfragen sich verfestigen, gibt es wohl
Union, Grüne und SPD auf der einen Seite und die AfD als
Oppositionsführer, der Rest ist raus. Ein Parlament der Irrungen
und Wirrungen sowie ein Kabinett des Grauens.

MfG

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 10. Januar 2025 - 13:50

und in vielem überzeugend.
Jedenfalls ist und bleibt Herr Palmer ein sehr ernstzunehmender Grüner für mich.
Das Problem mit den Direktmandaten kann man dahin lösen, dass Direktmandate an die Spitze der Parteilisten wandern, die Anzahl der Mandate also nicht anwachsen kann?
Das mag Unsicherheiten hervorrufen, aber Politik ist eigentlich auch kein Ruhekissen.

Heidrun Schuppan | Fr., 10. Januar 2025 - 13:59

auf die Schuldenbremse konzentriert. – Und sich durchweg geweigert, mehr als die ca. 100 Euro pro Asylbewerber/Bürgergeldempfänger an die GKK zu überweisen – mit fatalen Folgen für die Beitragszahler! Das ist keine Kleinigkeit oder gar nur ein Kommunikationsproblem der Ampel. Da geht es schlicht um die Existenz vieler Bürger, die immer weniger Geld für Lebensmitteleinkäufe zur Verfügung haben, geschweige denn in Bio-Qualität.
2. Als grüne Partei darf nicht der Anschluss verloren werden an all jene Person, die jeden Tag aufstehen und arbeiten müssen, um am Ende des Monats die Miete bezahlen zu können. – Den Anschluss hat es noch nie gegeben, auch nicht bei der SPD. Thema Wohnen und Mieten hat bei keiner Ampelpartei je eine Rolle gespielt. Die FDP hält ihre schützende Hand über die Vermieter, die anderen über niemanden. Man hätte ja wenigstens sich einmal Gedanken darüber machen können, warum in D die Wohneigentumsquote so niedrig ist wie nirgends sonst in der EU ...

Maria Fischer | Fr., 10. Januar 2025 - 14:33

Das ist ein Witz oder?
Das sind zu einem großen Teil verblendete Ideologen, die weder über eine Ausbildung noch über eine fundierte Bildung verfügen.

Herr Palmer, Sie sind eher die Ausnahme.

Noch bevor ich die Kommentare las, fiel mir sofort nur eines ein. Was soll an einer ideologisch verbrämten Sektenpolitik bitte schön "intellektuell" sein? Das Netz erklärt dieses Verb so:
"1. geistig, verstandesmäßig, mental
2. belesen, gescheit ,[hoch]gebildet, [hoch]gelehrt, klug, kultiviert
Mit Verlaub, aber keine dieser Erklärungen trifft auf die mir bekannten grünen Politiker zu, mag es hier und da Ausnahmen geben, wie Herr Palmer zum Beispiel. Der hat ja auch irgendwann mal geschnallt, was die GRÜNEN für ein Verein sind und will natürlich wiedergewählt werden.
Deshalb Frau Fischer -100 Punkte-. Danke an Sie. Schönes Wochenende Ihnen und allen anderen Mitforisten.

Markus Michaelis | Fr., 10. Januar 2025 - 15:10

Man darf sehr gerne Elitenprojekte haben. Problematisch kann es werden (und wurde es bei uns), wenn einflussreiche Gruppe ihre Weltsicht für die einzig mögliche. Alles Tastende, das Abwägen von unvereinbaren Zielen geht verloren.

Die Grünen können wunderbare Beiträge leisten, wenn sie mit Vorschlägen und Anregungen kommen, sich aber bewusst bleiben, dass auch sie sich nur vortasten können und inhärente Gegensätze in den Dingen nicht auflösbar sind.

Man kann auch disruptive Schritte probieren, wenn man weiß, dass es ein solcher Schritt ist. Wenn man alles als den einzig mögliche Weg zur einzig möglichen Wahrheit verkauft, wird es gefährlich.

Wenn wie bei Trump auch jedes Jahr mehr und in Teilen schon mehrheitlich die Menschen, für die man zu kämpfen vorgibt, ins andere Lager wechseln, wird es lächerlich.

Einfach nur "Demokratie und Menschenrechte" reicht nicht - die meisten Fragen haben damit nichts zu tun, es geht um Entscheidungen zwischen verschiedenen Möglichkeiten.

Frieda Frey | Fr., 10. Januar 2025 - 15:30

"Es kommt immer häufiger vor, dass sehr junge Menschen ohne Berufserfahrungen im Büro eines Bundestagsabgeordneten arbeiten und nach ein oder zwei Legislaturperioden selbst die Abgeordneten sind. Diese Menschen haben nie etwas anderes gesehen als den politischen Betrieb in Berlin."

Das ist in der Tat ein großes Problem und das merkt man als Bürger an den Aussagen und politischen Entscheidungen. Es muss Hürden für politische Ämter geben - mindestens 5 Jahre steuerpflichtige Berufstätigkeit in Vollzeit in der freien Wirtschaft.

Christoph Kuhlmann | Fr., 10. Januar 2025 - 15:32

Vielleicht sollten wir mal die inflationäre Verwendung dieses Begriffes einschränken. Zumal die Elite einen sehr eng gefasstes Wissensprofil hat. Das rührt vermutlich aus dem Mangel an Auseinandersetzungen mit anderen Eliten der Gesellschaft. Ich meine jetzt nicht C. Kaeser von Siemens, der gerade 10 Milliarden mit Windkraftanlagen verbrannt hat. Vielleicht hat die Industrie vor lauter Greenwashing auch keine energischen, politischen Vertreter mehr, die das notwendige fordern, auch wenn ihnen der Wind ins Gesicht bläst. Solche Leute werden in diesen Blasen wahrscheinlich selektiert.

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