Scholz bei seinem ersten Besuch als Kanzler in China 2022 / dpa, Kay Nietfeld

Wirtschaftsbeziehungen - Wir brauchen mehr China, nicht weniger

Deutschland sollte auch im Ausland selbstbewusst für seine Werte eintreten. Es macht aber keinen Sinn, die gesamte Wirtschaftspolitik gegenüber China unter diesem Aspekt zu politisieren. Die neue „China-Strategie“ der Bundesregierung tut aber genau das.

Autoreninfo

Henrik Bork hat 30 Jahre lang als Asienkorrespondent für deutsche Medien gearbeitet, zuletzt als Büroleiter der Süddeutschen Zeitung in Tokio und Peking. Seit 2012 schreibt er als freier Autor und berät internationale Konzerne bei ihrer Chinastrategie. 

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Die Bundesregierung hat nach langem Hin und Her eine „China-Strategie“ veröffentlicht. Sie steckt so voller Kompromisse, enthält soviel „einerseits und andererseits“, dass sich nun jeder daraus herauspicken kann, was ihm gefällt. Entsprechend fallen die Reaktionen aus. Den einen ist sie zu lasch, den anderen zu scharf.

„Ja was denn nun?“, fragt man sich, nachdem man sich durch die 64-seitige neue „China-Strategie“ aus dem Auswärtigen Amt gekämpft hat. China sei für Bundesregierung „gleichzeitig Partner, Wettbewerber und systemischer Rivale“. Alles auf einmal. Und damit auch wieder nichts so richtig? Und so können nun die einen den Aspekt der Partnerschaft betonen. „Die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen bleiben ein wichtiger Bestandteil der bilateralen Zusammenarbeit mit China“, steht da etwa auf Seite 10. Sie sollen nur „fairer, nachhaltiger und reziproker werden“. Wer könnte sich das nicht wünschen.
    
Auf Twitter, das jetzt anders heißt, begann Bundeskanzler Olaf Scholz seinen persönlichen Kommentar zu dem Papier mit einem Satz, der die Partnerschaft mit China in den Mittelpunkt stellt. „Wir arbeiten mit #China weiter zusammen, auch wirtschaftlich oder beim Klimaschutz – die #Chinastrategie gibt unseren Beziehungen einen neuen Rahmen“, twitterte oder x-te Scholz.

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Christoph Kuhlmann | Fr., 18. August 2023 - 10:06

Wir haben alle gerade erlebt, was es heißt, wenn die Lieferketten reißen, weil die KP in China die Überlegenheit ihres Systems unter Beweis stellen will. Es führte zu katastrophalen Dauer Lockdowns. Welche die Weltwirtschaft in die Krise stürzten. Das alles, weil Sinovac, der chinesische Impfstoff kaum Wirkung zeigt und man die »Schmach« westliche Impfstoffe zu importieren, nicht ertrug. Das Land steht vor einer Schuldenkrise, die vom Ausmaß alles Dagewesene in den Schatten stellt. Das Problem wird vom Staat und abhängigen Banken durch Vergabe immer neuer Kredite gegenfinanziert. Es akkumuliert zu einem gigantischen Staatsbankrott, der natürlich nicht zugelassen wird. Das Ganze vor dem Hintergrund steigender sozialer Probleme und einer verbitterten Bevölkerung, die von partiellen Systemversagen immer mehr betroffen ist. Da die Telekommunikationstechnik zu einer staatlichen Kontrolle, die Orwells Fantasien in den Schatten stellt, genutzt wird, ist China eine Black Box.

Albert Schultheis | Fr., 18. August 2023 - 10:10

Viel mehr! Die Bäckereien, Metzgereien, die deutschen Fachgeschäfte mit ihren teuren Qualitätswaren, die mondänen Kaufhäuser der Innenstädte - sie werden alle in 10 Jahren verschwunden sein! An ihre Stelle treten chinesische Billigst-Sammelsurium-Läden und muslimische Halal-Klitschen fürs tägliche Überleben an allen Ecken bis zu den ehemals begehrtesten Plätzen unserer Städte. Ganz einfach, weil wir Qualität und gehobenen Standard nicht mehr bezahlen können und weil es die Produkte und Leistungen aus deutsch-bürgerlicher Produktion nicht mehr geben wird! Sie werden aus den Märkten verschwinden, wir werden sie eine Weile vermissen und uns sehr schnell an den Billig-Schrott aus China gewöhnen. Und keinem mehr wird es einfallen, über mangelnde Klimaverträglichkeit, über Nachhaltigkeit oder menschenwürdige Produktionsstandards zu lamentieren. Das ist die neue Buntheit, das Leben unter dem Regenbogen der RotGrünen Khmer! Es wird Scheiße in Deutschland!

Machen wir es uns nicht so schwer lieber Herr Schultheis.
Ab 2025 heißt es sowieso weltweit "Made in China".
"Made in Germany" ist Nostalgie.
Doch Baerbocks China-Strategie wird es richten. Bereits einige
Tage nach ihrem Amtsantritt warnte sie China. Nun hat China
Angst vor Baerbock und notgedrungen vor Germany.

Werner Peters | Fr., 18. August 2023 - 10:13

Jetzt quasi über Nacht die Beziehungen zu China, einem der wichtigsten Länder dieser Welt, komplett runterzufahren, grenzt an Schwachsinn. Unabhängig davon kann bzw. sollte man bestimmte Abhängigkeiten etwa bei Rohstoffen und sonstigen Teilen langfristig reduzieren.

Ronald Lehmann | Fr., 18. August 2023 - 16:40

bis Deutschland den kommunistischen Bruderkuss aus CHN bekommt, natürlich mit Klatsch-Orgien

& bei den vielen bestehenden Anti-Amerikanismus in den deutschen Köpfen, wo tagtäglich Futter durch die
geplanten wie durchgeführten Fehlleistungen die Linksgedrillten bekommen, weil die gesichtslose Macht Amerika für dieses "Treiben" voll Verantwortlich ist, weil dadurch das Feuer des kommunistischen Geistes nicht erlischt

Aber die Gier der BIG-BIG Eliten ist so groß, dass sie ALLE schon wieder in den Startlöchern stehen, um den großen Wurf zu machen.

Süchtig bleibt Süchtig, egal nach was & unter welcher Flagge.

Ich verkaufe meine Oma - Oma
nur zum Wohle, für euch ALLE - ALLE 🙃

Ernst-Günther Konrad | Fr., 18. August 2023 - 17:09

So wenig Russland untergehen wird, so wenig wird China untergehen. Bei Deutschland bin ich mir da nicht mehr sicher. Ich habe bei den Msm einige apokalyptische Artikel zum Untergang Chinas gelesen und das nicht erst seit gestern. Schon seit einigen Jahren wird das immer wieder behauptet. Und ist es weg? Und selbst wenn die größte Schwierigkeiten haben bzw. hätten, wer auf diesem Globus hat die nicht? Und mal recherchieren, wer die meisten Schulden hat und wer bei wem?
@ Albert Schultheiß - bin wie immer ganz Ihrer Meinung. Wir brauchen uns nur die chin. Elektronik/Bauteile mit Sollbruchstellen versehen anschauen.
Und mal ehrlich. Ich bezweifle stark, dass China Baerbock & Co oder unseren Schlumpf wirklich ernst nimmt.

Keppelen Juliana | Sa., 19. August 2023 - 12:29

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

und zwar vernunftgeprägt auf Augenhöhe mit China sowohl Kanzler Schmidt als auch Kohl und Schröder und auch Merkel haben erkannt, dass es für uns als Exportnation gut ist gute Beziehungen weltweit zu pflegen und nicht einseitig auf "westlichen Werten" herumzureiten. Jetzt wo China als Player und wirtschaftlicher Konkurrent zur USA herangewachsen ist, wird plötzlich wieder gezündelt und versucht mit allen Mitteln einen Keil zwischen die Nationen zu treiben. Und nein Baerbock & Co nimmt niemand ernst sie wird höchstens als Tröte von Herrn Blinken wahrgenommen.

Alexander Brand | Fr., 18. August 2023 - 17:55

Mantra, wir brauchen mehr China.

Falsch!!! Wir MÜSSEN wieder möglichst viel in Deutschland/Europa fertigen auch dann, wenn es augenscheinlich etwas mehr kostet. Zum einen werden die Chinesen immer teurer und zum anderen werden die Chinesen unsere Abhängigkeit schamlos ausnutzen je größer diese wird, das hat Corona gezeigt! Wer in China einen Freund oder einen fairen Partner sieht, der ist mit der Muffe gepufft!

Unser Wohlstand basiert auf Wissen, wir haben nichts anderes und Wissen ist da, wo die Fertigung ist!

Wenn wir alles nach China verlagern und die Entwicklung der letzten Jahrzehnte fortsetzen, dann kostet uns das unseren Wohlstand!

Das mögen gierige Manager und dumme Politiker anders sehen, es ist aber so, daß NUR die komplette Herstellungskette inkl. Forschung und Entwicklung unseren Wohlstand und unsere Sicherheit gewährleistet. Wer das Gegenteil behauptet, hat entweder nichts verstanden, oder er lügt!

Die VSA haben das dank D.T. begriffen, wir pennen immer noch!

Brigitte Simon | Sa., 19. August 2023 - 11:21

"Ist China mehr eine Chance für uns oder mehr eine Gefahr. Soll Deutschland mehr kooperieren oder sich zermürben lassen? China steckt in einer schwierigen Lage. Soll D diese ausnützen? Eine Parität ist angesagt.Mit einer - nach wie vor - uneinigen EU können wir nicht rechnen. Das beweist mir der uns übergestülpte Ukrainekrieg. Weiterhin ist D am meisten zum Nachteil gefordert. Ist es die Weltmacht, die Biden fordert? Wir können nicht wegsehen. Wir brauchen China und China braucht uns. In einer Zeit, im Ringen um die Macht kann sich D nicht entziehen.

Aus Herrn

Brigitte Simon | Sa., 19. August 2023 - 11:30

Zusatz

Herrn Borks Artikel enthält für mich nur bereits bekannte Äußerungen. Was mir allerdings neu ist, seine grüne Mitgliedschaft dieser Partei. Sein Bekenntnis, die Grünen sind eine Gutmensch-Partei , läßt mich sehr doch sehr an seiner Realität zweifeln.

Brigitte Simon | Sa., 19. August 2023 - 11:31

Zusatz

Herrn Borks Artikel enthält für mich nur bereits bekannte Äußerungen. Was mir allerdings neu ist, seine grüne Mitgliedschaft dieser Partei. Sein Bekenntnis, die Grünen sind eine Gutmensch-Partei , läßt mich sehr doch sehr an seiner Realität zweifeln.

Jochen Rollwagen | Sa., 19. August 2023 - 16:10

Kommunismus hat noch nie funktioniert und er wird nie funktionieren. Außer man kreiert den 'neuen Menschen", was ebenfalls nicht funktioniert. Kommunismus endet immer mit dem kompletten Zusammenbruch, da können "Die Grünen" sich noch so viel Unsinn zusammenfantasieren.

Leider versuchen's die Deutschen immer wieder umd rennen diesem Blödsinn immer wieder hinterher. Mit bekanntem und vorhersehbarem Ergebnis.