US-Präsident Donald Trump bei seiner Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen
Bei seiner Rede drohte US-Präsident Donald Trump Nordkorea mit „völliger Zerstörung“ / picture alliance

Trump-Rede vor der Uno - Was, wenn Trump jetzt handeln muss?

Die Rede des US-Präsidenten vor den Vereinten Nationen war ein außenpolitischer Paukenschlag. Er drohte Nordkorea mit der „völligen Zerstörung“ und dem Iran mit der Aufkündigung des Atom-Deals. Das schafft eine Dynamik, aus der sich Trump und die Welt nicht mehr befreien könnten

Autoreninfo

Werner Sonne, langjähriger ARD-Korrespondent in Washington, ist der Autor mehrerer Bücher zu diesem Thema, u.a.  „Leben mit der Bombe“, sowie des jüngst erschienenen Romans „Die Rache des Falken“. 

So erreichen Sie Werner Sonne:

Es gibt Donald Trump zwei Mal: einen, der gerne per Twitter aus der Hüfte schießt, und dann den Teleprompter-Trump, also einen, der eine sorgfältig formulierte Rede abliest. Vor den Vereinten Nationen war es der Teleprompter-Trump. Deshalb ist diese Rede vor der gesamten Weltöffentlichkeit sicherlich die wichtigste, die er bisher zur Außenpolitik gehalten hat, eine Rede, die man ernst nehmen muss. 

Nimmt man sie ernst, muss einem Angst und Bange werden. Beispiel Nordkorea: Wie ist es zu verstehen, wenn er das Land bedroht, total zu zerstören? Der „Raketenmann“ Kim Jong-un befinde sich auf einer Selbstmörder-Mission, sagt Trump. Sicher, der Präsident hat hinzugefügt, er hoffe, dass das nicht nötig sein werde. Aber was heißt das, wenn der Machthaber in Pjöngjang nicht einlenkt? Unterstellen wir einmal zu Trumps Gunsten, dass er nur den Druck extrem erhöhen wollte – vor allem auch auf China und Russland – um so durch noch schärfere Wirtschaftssanktionen und andere Druckmittel Nordkorea zum Einlenken zu bringen. Aber was, wenn auch das nichts nutzt? Hat Trump dann die USA nicht so unter Zugzwang gesetzt, dass er am Ende handeln muss, wenn Amerika nicht als stark im Ankündigen, aber als schwach im Umsetzen dastehen will? 

Erinnerungen an fatale Rede von George Bush

Man fühlt sich an seinen Amtsvorgänger George Bush Junior erinnert. Der sprach einst von der „Achse des Bösen“, und er meinte vor allem Saddam Hussein. Bald darauf ließ er den kriegerischen Worten Taten folgen. Er begann den Irak-Krieg, unter dessen Folgen die Welt bis heute leidet. Dadurch wurden radikale Terrororganisationen wie der Islamische Staat erst groß gemacht, dessen Unterstützer ganz wesentlich von den unterlegenen sunnitischen Anhängern Husseins stammen.

Die Gefahr jedenfalls besteht, dass auch Trump sich nun durch seine drastische New Yorker UN-Rede nicht mehr aus seiner selbst geschaffenen Dynamik befreien kann. Da tröstet es kaum, dass Heather Nauert, die Sprecherin des US-Außenministeriums, im Fernsehsender CNN noch kurz vor Trumps Auftritt bekräftigte, bei der Lösung des Nordkorea-Problems müsse die Diplomatie Vorrang haben.

Nuklearabkommen mit Iran in Gefahr

Trumps verbale Drohgebärde gegen Nordkorea ist gefährlich genug. Das Nuklearabkommen mit dem Iran neu bewerten zu wollen, ist aber noch gefährlicher. Nicht nur die USA, auch die übrigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates und auch Deutschland haben diesen Deal mit den Machthabern in Teheran nach vielen Jahren mühsamster Gespräche erfolgreich ausgehandelt. Es sei eines der schlimmsten und einseitigsten Abkommen, das die USA je unterzeichnet haben, so sieht es jetzt Donald Trump. Es sei eine Schande für Amerika gewesen.

„Wir haben das Letzte noch nicht gesehen“, sagte er, und was der damit meinte, wird immer klarer: Er will offenbar aus diesem Abkommen aussteigen, das immerhin den Iran verpflichtet, für zehn Jahre sein Programm für die Entwicklung einer eigenen Atombombe stillzulegen. Bisher hat sich der Iran an alle eingegangenen Verpflichtungen gehalten. Das ist nicht nur eine Ohrfeige für die Mullahs in Teheran, die Trump für die Beförderer des Terrorismus schlechthin hält, sondern auch für alle, die diesen historischen Deal mit ausgehandelt haben. Der US-Präsident stellt sich hier gegen alle anderen wichtigen Atomstaaten, und auch gegen die Merkel-Regierung in Berlin, deren SPD-Außenminister Frank-Walter Steinmeier einer der treibenden Kräfte bei diesem diplomatischen Kraftakt war.

Wie weit will Trump noch gehen?

Was würde das für Folgen haben? Wenn der Deal platzt, könnte Teheran frei sein, seine Zentrifugen wieder anzuwerfen und sein Atomprogramm wieder aufzunehmen. Wird Trump, wie jetzt mit Nordkorea, dann auch damit drohen, den Iran vollends zu zerstören? Wie weit will er gehen? Er steuert hier auf eine erneute diplomatische Konfrontation mit einem großen Teil der Welt zu. Russland und China, die bei dem Deal mitgemacht haben, werden sich das gewiss nicht bieten lassen und ihre eigenen Interessen mit dem Iran weiter verfolgen.

Einerseits verlangt Trump, dass die Welt zusammenstehen solle, um Nordkorea in seine Schranken zu weisen, andererseits droht er mit einem Alleingang auch gegen seine wichtigsten Verbündeten, wenn es um den Iran geht. Es wird schwer werden, sich hierbei solidarisch zu verhalten. Auf den letzten Metern im Bundestagswahlkampf kann die Frage noch spannend werden: Wie werden die Politiker auf diese provozierende Rede reagieren?

 

 

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Dr. Lothar Sukstorf | Di., 19. September 2017 - 19:21

Da hören einige wieder das Gras wachsen; gar nichts wird passieren. Es sei denn Nordkorea greift an. Es ist das übliche Säbelrasseln von Trump. Aber mit diesen Pointierungen und klaren Positionierungen bringt er viele - in seinen Augen "Schlappschwanzpolitiker" - in die Bredouille, wie Merkel z.B. Denen verlangt er nämlich das "Rumeiern" abzustellen. Und ständige Kompromisse, die bei uns Gang und Gäbe sind, und die zumeist in ihrer Substanz faule Kompromisse waren und sind, weil sie die Ergebnisse von Tricksereien und Taschenspielertricks sind, also, keine echten Kompromisse. Darauf nimmt Trum Einfluß.

Stephan Hofmeister | Mi., 20. September 2017 - 15:42

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

Hoffentlich haben Sie recht!
Beängstigend aber ist es in jedem Fall, sich selbst (USA) in einen Zugzwang zu bringen, der unkontrollierbare Folgen haben könnte. Wie heißt es in Äsops Fabel "Zwei Frösche" doch so richtig:
quidquid agis, prudenter agas et respice finem

Aber kann Herr Trump Latein?

Thomas Külpmann | Mo., 25. September 2017 - 13:02

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

Weil der Drohende irgendwann, will er nicht das Gesicht verlieren, seine Drohung wahrmachen MUSS. Sonst weiss der Bedrohte, dass der Gegner blufft und treibt ihn weiter vor sich her.

Darum ist es immer fatal, in ALLEN Bereichen des täglichen und eben auch politischen Lebens, Konsequenzen anzudrohen, wenn man diese Konsequenzen, nicht einsetzen kann, weil man sich deren verheerender Wirkung bei klarem Verstand eigentlich bewusst ist.

Gilt für Trump wie für KJU, wobei man sich bei letzterem im Klaren sein muss, dass der ein unberechenbarer Psychopath ist, der vermutlich als erster auf den Knopf drücken wird.

Aber Trump hat ihn durch bodenlose diplomatische Unerfahrenheit und dumme Ignoranz dazu getrieben.

Zwei Idioten, die Einfluss auf das Schicksal von mehreren Milliarden Menschen haben. Dass ich soetwas erlebe, hätte ich nie gedacht.

martin falter | Di., 19. September 2017 - 19:45

Bin gespannt ob es wieder Leute gibt die auch diese Rede wieder verteidigen. Leider geht es bei Trump nicht nur um schlechten Geschmack und seine Stammwählerschaft sondern um uns alle.
Ich habe sehr großes Bauchweh bei dem Typen. Ein Politclown zieht Nebenluft.

Tobias Werner | Di., 19. September 2017 - 20:47

Nicht nur in der Euro-, Europa- u. Flüchtlingskrise, sondern auch in der Sicherheitspolitik hat Merkel, hat die deutsche Politelite eine vorausschauende, problembewusste Denke und Herangehensweise gezeigt, entsprechend waren und sind die - ausbleibenden - "Handlungen" (also das "Weiter so") und so liegt der Weltfrieden, ja die menschliche Existenz, heute, 27 Jahre nach dem - von unseren Eliten postulierten - Ende des Kalten Krieges, dann in den Händen von Trump und Kim Jong UN.
DANKE, DANKE, DANKE, Sie sind eine großartige Frau und Politikerin..., unbedingt wiederwählen..., unbedingt wählen gehen...!
Klug bzw. intelligent geht jedenfalls anders.

Mario Bernkopf | Di., 19. September 2017 - 20:56

Was bitteschön ist an dem Vertrag mit dem Iran für uns erfolgreich? Daß Obama zum Abschluß seiner Präsidentschaft doch noch einen Erfolg vorweisen konnte? Der Iran kann weiterhin tun und lassen, was er will, oder wie soll ich sonst verstehen, daß Inspektionen der Atomanlagen nur nach vorheriger Erlaubnis des Iran durchgeführt werden dürfen? So ähnlich wie eine Hausdurchsuchung, die nur nach Erlaubnis des Verdächtigen durchgeführt werden darf? Wollen Sie uns hier für dumm verkaufen?

Günther Heinz | Mi., 20. September 2017 - 15:27

Antwort auf von Mario Bernkopf

Das der Iran keine Atomwaffen baut. Aber bitte nennen sie die Alternative. Nordkorea ist da ein abschreckendes Beispiel.

André Oldenburg | Mi., 20. September 2017 - 06:58

Donald Trump hat 1999 bei "meet the press" auf die Gefahr von Nord-Korea hingewiesen und gefragt, ob man erst warten will, bis Nord-Korea die Bombe hat.
Die jetzt empörten, würde ich gerne Fragen, ob man erst warten will, bis Nord-Korea 100 Wasserstoffbomben hat. Verhandlungen haben Nord-Korea zu einer Atommacht gemacht und die Welt will weiter verhandeln? Hier wird Trump als eine Gefahr für die Welt dargestellt und die echte Gefahr: Nord-Korea verharmlost, hier denken einige, es handelt sich um einen Sozialismus, dabei ist es ein Nationalsozialismus.
Auch das Abkommen mit dem Iran sehe ich kritisch, dafür fehlen mir aber die Informationen, der einzige Fehler von Trump war, nicht gegen Saudi Arabien das Wort zu erheben.
Die sanfte Art von Obama hat in 8 Jahren zu mehr Krieg und Verfolgung geführt, Trump ist nicht sympatisch, vielleicht genau der richtige zu dieser Zeit.

Volkmar du Puits | Mi., 20. September 2017 - 08:51

Michael Wolfssohn hat heute morgen im MDR das Zitat richtiggestellt: ...völlige Zerstörung WENN Kim die USA oder ihre Verbündeten angreift.
Das Niveau auf Cicero war auch schon höher.

Yvonne Walden | Mi., 20. September 2017 - 11:40

Antwort auf von Volkmar du Puits

Angesichts der Entwicklung zwischen den USA und Nordkorea sollten die übrigen NATO-Staaten ihrer "Vormacht" USA ein Ultimatum stellen:
Sollten die US-Streitkräfte Nordkorea militärisch angreifen, kann es nur eine Distanzierung Deutschlands und der übrigen europäischen NATO-Verbündeten geben. Alles andere wäre höchst gefährlich, weil dann das gesamte westliche Militärbündnis ins Fadenkreuz Nordkoreas oder auch des Iran gelangen würde.
Wir Menschen wollen Frieden und unter gar keinen Umständen einen Krieg, sei es in Nahost oder in Fernost.
Europa sollte diesen unberechenbaren US-Präsidenten neutralisieren und auf politische Weise kalt stellen.
Sonst machen wir uns alle noch mit dessen Ansichten und Handlungen gemein. Das will sicherlich auch Kanzlerin Merkel nicht.
Also sollte sie sich öffentlich von der gegenwärtigen US-Administration distanzieren.
In dieser Hinsicht scheint sogar die Russische Föderation unter Wladimir Putin der verlässlichere Partner.

bisher habe ich Ihre Kommentare immer genossen, aber dieser hier ist unter Ihrem Niveau. Die ganze Welt soll also kuschen, weil ein kleiner, dicker Möchtegern-Hitler mit Bomben spielt. Ich glaube eher, die Welt sollte handeln ehe es zu spät ist und den bösartigen Zwerg erziehen. Wenn feststeht, woher er seine Raketen bezieht, sollte man die Lieferanten mindestens so ächten wie Denjenigen, der mit dem Feuer spielt. Inzwischen gibt es ja keinen Zweifel, daß Nord-Korea mit seinem know-how diese Raketen von außerhalb bezogen hat. Hier gilt es einen Riegel vorzuschieben und dazu braucht es einen einigen Westen mit Eiern in der Hose.

Juliana Keppelen | Mi., 20. September 2017 - 16:04

Antwort auf von Walter Wust

vor dem kleinen dicken Kim. Er macht das was die USA auch machen sie drohen mit ihrem Potenzial so nach dem Motto "und bist du nicht willig so brauch ich Gewalt". Es sollte aber überhaupt niemand kuschen müssen vor jemand anderen. Nur leider sieht der kleine dicke Kim, dass vor seiner Haustür sein Erzfeind ständig mit dem Säbel rasselt und er sieht was mit Ländern geschieht die nicht genügend Abschreckungspotential haben. Anstatt militärisch zu drohen und zu sanktionieren sollt man Bomben abwerfen mit Lebensmittel, Spielsachen, Büchern, Bastelmaterial, Kinderkleidung etc., etc.

"Nur leider sieht der kleine dicke Kim, dass vor seiner Haustür sein Erzfeind ständig mit dem Säbel rasselt...". Demnach meinen Sie, die nukleare Aufrüstung Nordkoreas ist so etwas wie ein legitimer Akt der Selbstverteidigung? Ausserdem frage ich mich, wann der Erzfeind Nordkoreas, ich nehme an, Sie meinen die USA, ständig mit dem Säbel rasselte. Man sollte sich schon darüber klar sein, über wen wir hier reden. Kim Jong-un ist jemand, der Millionen seiner Landsleute in Lager sperren lässt. Jemand, dem es egal ist, ob sein Volk hungert oder in den langen und harten nordkoreanischen Wintern erfriert, solange er bloss seine kranken Herrscherphantasien ausleben kann. Das Verhalten eines solchen Menschen irgendwie zu rechtfertigen, wie Sie es tun, wenn Sie schreiben, dass er sehen würde, was geschieht, wenn er nicht genügend Abschreckungspotential hat, finde ich schon bedenklich.

Juliana Keppelen | Do., 21. September 2017 - 12:08

Antwort auf von Dennis Staudmann

in allen Ehren aber ich denken wenn es um geschundene und hungernde Bevölkerungen geht hätten wir alle Hände voll zu tun vor unserer Haustür. Humanitäre Katastrophen im Jemen (wird gerade von unseren Waffenfreunden mildtätigst bombardiert), Eritrea, Somalia in der Sahelzone, Irak, Syrien gibt es genug und selbst auf dem Balkan also Europa gibt es hungernde Kinder und eine leidende Bevölkerung. Ein Teil dieser geschundenen Völker quasi vor unserer Haustür würden vielleicht liebend gern mit den Nordkoreanern tauschen. Im übrigen weiß ich über NK auch nur das was die PR Abteilungen aus Langley berichten und da bezweifle ich ganz vorsichtig ausgedrückt die Neutralität.

Yvonne Walden | Mi., 20. September 2017 - 17:03

Antwort auf von Walter Wust

Lieber Herr Wust, die westliche Welt sollte sich von diesem kleingeistigen Herrn Trump nicht ins Bockshorn jagen lassen.
Die Frage ist allerdings, wie sich die USA bei ihrer Angriffsplanung wirksam stoppen lassen?
Sicherlich ist der nordkoreanische Machthaber ebenfalls ein Kleingeist, allerdings nicht mit den Machtmöglichkeiten eines US-Präsidenten.
Bedauerlicherweise verhalten sich die NATO-Partner den USA gegenüber merkwürdig zurückhaltend.
Sollte Trump tatsächlich einen Militäreinsatz in Nordkorea befehligen, wäre dies ein Schießen mit Kanonen auf Spatzen.
Es sollte doch andere Mittel und Möglichkeiten geben, den nordkoreanischen Machthaber ins Bockshorn zu jagen.
Jedenfalls muß die Zündschnüre, die von Nordkorea oder auch von den USA gelegt wird, von der übrigen Welt gelöscht werden, ehe es zu spät ist.
Und dies auch in Anbetracht dessen, daß gerade der Militär-Industrie-Komplex in den USA wieder einmal Morgenluft wittert, denn es geht dort bekanntlich um Rüstungsaufträge.

Juliana Keppelen | Mi., 20. September 2017 - 13:07

Antwort auf von Volkmar du Puits

auf dem gleichen Stand wie Herr Kim. Er will sich ebenfalls wappnen vor einem Angriff und das scheint ihm gelungen zu sein. Im übrigen kam gestern eine Doku auf ARTE zum Vietnamkrieg und danach noch der Bürgerkrieg in Guatemala nur zur Info heute kommen auf ARTE die weiteren Folgen zum Vietnamkrieg. Ich finde es ganz interessant die Abläufe und wer da ursächlich die Hände im Spiel hatte zu erfahren und es zeigt, dass Herr Trump voll auf der Linie seiner Vorgänge liegt. Er ist nur direkter also undiplomatischer und ehrlicher. Und ich hoffe, dass Europa und die Weltgemeinschaft daraus ihre Lehren zieht und auch danach handelt.

Christoph Kuhlmann | Mi., 20. September 2017 - 10:00

militärische Intervention geschlossen wurde, weil Nordkorea inzwischen Atommacht mit Mittelstreckenraketen ist, jetzt drohen die USA damit. Um das Problem hätte sich spätestens Obama kümmern müssen, als noch keine nukleare Bedrohung dieses Ausmaßes bestand, aber bereits abzusehen war.

Michael Fabian | Mi., 20. September 2017 - 12:08

wenn Kim mit dem großen Atomknüppel unterm Arm plötzlich Appetit auf südkoreanisches Territorium oder japanische Inseln entwickelt? Reisen dann die Staatschefs der Welt mit Frau Merkel an der Spitze zum feierlichen Flaggenwechsel an? Alle, die Trumps Rede kritisieren, scheinen zu vergessen, daß nicht Trump sondern die gescheiterte Appeasementpolitik seiner(s) Vorgänger(s) zu der derzeitigen Situation geführt hat. Es deutet leider manches darauf hin, daß das grandiose, allseits gefeierte Atomabkommen mit den Iran zu dem gleichen Ergebnis führen wird. Dann stünden sich im Nahen Osten zwei von niemandem kontrollierbare Nuklearmächte gegenüber und Netanjahu dürfte sich bei der Gefahr einer Vernichtung Israels wohl kaum auf die Benutzung eines Teleprompters beschränken. Alle, die sich derzeit am wohlfeilen Trump - Bashing beteiligen, sollten eine Grundregel beherzigen: Verdammt man eine Strategie, sollte man in der Lage sein, Plan B auf den Tisch zu legen.

Reinhard Czempik | Mi., 20. September 2017 - 12:20

Geschmeidige Verhandlungsdiplomatie ist zum allgemeinen Wohl der Welt zwar wünschenswert, aber stößt an ihre Grenzen, wenn eine Seite nicht auf derselben Klaviatur mitspielt. Wie die Beispiele Münchner Abkommen 1938 oder Kubakrise 1962 rückblickend zeigen, ist es letztenends der politische Betonkopf, der der anderen gutmeinenden Seite den Kommunikationsstil diktiert und diese sich auf das Niveau herunter begeben muss, um erfolgreich zu sein.
I.G.zu Kim Jong Un ist D.T. kein Betonkopf, sondern eher ein unberechenbarer Wirrkopf, was die Situation sicher nicht leichter macht. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht.

Stefanie Rilling | Mi., 20. September 2017 - 12:35

Trump soll den innen- und außenpolitischen Scherbenhaufen, den Hillary Obama hinterlassen hat, nun sofort beseitigen?
Interessanterweise sind es gerade die Demokraten die Trump nur dann bejubeln, wenn er wie in Syrien mit Marschflugkörper aktiv in den Konflikt eingreift.
Hillary wurde nicht abgewählt, damit Trump in die gleiche Kriegshetze verfällt. Die Amerikaner haben es satt für die Welt die Feuerwehr zu spielen und sich von dieser dann die Konsequenzen vorhalten zu lassen. Wenn man sich die ukrainischen Rüstungsexporte für das Regime in Nordkorea anschaut und sich das laute Schweigen der EU dazu anhört, dann wundert einen doch gar nichts mehr. Von den fest stationierten NATO -Kampftruppen an der russichen Grenze ganz zu schweigen. Aber wehe Russland fährt für 2 Wochen ein Manöver, dann geht das mediale Gepolter richtig los. Fragt sich nur, mit was die EU denn glaubt bei irgendeinen bewaffneten Konflikt beteiligen zu wollen? Mit den "Fachkräften" aus Asien und Afrika?

Walter Meiering | Mi., 20. September 2017 - 14:12

Was unterscheidet denn die Aussage Trumps von der klassischen Abschreckungspolitik im kalten Krieg. Er spricht von der Zerstörung Nordkoreas, falls NK die USA oder Verbündete angreifen sollte. Die letzte Bedingung wird gerne unterschlagen, obwohl sie sehr wichtig ist. Es ist das klassische Prinzip der Abschreckung. Sollte Trump etwa sagen, dass nichts passiert, wenn NK angreift? Glaubt das jemand ernsthaft?

Tobias Werner | Mi., 20. September 2017 - 15:26

Interessierte sollten sich mal den letzten Phönix-Dialog anschauen, wo ein Professor aus Wien hier mal seine Einschätzung von Nordkorea und d. Situtation gibt, er sieht -bzw. sah- hier bei Trump, wegen seiner Unstetigkeit, bessere Friedenschancen als bei d. stärker ideologisch geprägten H. Clinton, der einige Kommentatoren ja wohl das Wort reden.

Trotz massiver A-Waffenbedrohung u. einem riesigen sozialistischen System haben Brandt, Bahr und Genscher die Entspannungspolitik eingeleitet, was, bei anhaltender Rüstung, dann in Europa doch erfolgreich war. Bei Nordkorea hat man dies bisher nur unzureichend versucht, erst Versuche gab es hier vor Jahren aber immerhin auch. Für Korea gibt es noch keinen 2+4-Vertrag, nur ein Waffenstillstandsabkom- men mit den USA. Immerhin hat sich die Schweiz, danach auch Merkel zur Vermittlung bereit erklärt. Hier müsste man von den USA, (ggf. auch von Kim) hart mehr fordern.

http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/diskussionen/2491396

...Ja Trump muss sicherlich auf die Knie vor Kim fallen, wegen des Angriffkireges, der Besatzungsjahre die die USA mit den Ghettos und den Vernichtungslagern, de facto Versklavung eines Untermenschenvolkes und der geziehten Vernichtung der Intelligenz.

Ups halt, das war ja ne anz andere Geschichte......aber macht nix, Äpfel und Birnen sehen sich doch auch so zum Verwechseln ähnlich.

Warum sollte er lieber Herr Völler?
Es würde doch genügen, er lässt solange Bomben auf Nord-Korea werfen bis das Land und die in ihm -noch- lebenden Menschen völlig vernichtet sind, nicht wahr?
Sozusagen als angesagte Folge der vernichtenden Schnappatmung aus der es kein Zurück mehr gibt.
Wer derartiges Androht, wie übrigens auch der kleine, dicke Mann aus Nord-Korea, dem wird irgendwann um glaubwürdig und verlässlich zu scheinen Drohungen wahrmachen müssen.
Ein Kniefall ist weder von Trump noch von Kim zu erwarten.Es reichte schon, dass die zwei Superpolitiker einen persönlichen Treff vereinbarten um das Thema redend aus der Welt zu schaffen.

Bernhard K. Kopp | Mi., 20. September 2017 - 15:39

Dort leben ca. 20 Millionen in der Region. Alle wissen, dass sie als erste von der Artillerie beschossen werden. Da braucht es nicht einmal 'rockets'. Der Verteidigungsminister Mattis hat auch schon von Diplomatie gesprochen. Trump ist ein notorisches Grossmaul, aber es wird nichts so heiss gegessen wie es gekocht wird.
Der Iran-Deal ist kein amerikanischer, sondern ein multilateraler Deal. Macron hat schon geantwortet. Merkel sollte nachlegen. Die anderen Vertragspartner auch. Am Ende werden nicht Trump/Netanjahu entscheiden was geht und was nicht. Es wird auch im israelischen Interesse sein, wenn man die konfrontative Betonposition/Sanktionen auflöst. Wandel durch Handel. Der Iran ist auch ein wunderbares Land, und das durchschnittliche Bildungsniveau der Bevölkerung ist deutlich besser als irgendwo sonst im Nahen Osten.

Dennis Staudmann | Mi., 20. September 2017 - 16:34

wie ist es möglich, dass ein Staat wie Nordkorea heute in der Lage ist, atomare Waffen zu bauen. Natürlich spielt China hier eine wichtige Rolle, aber muss man nicht auch diese "Schmusediplomatie" der letzten Jahre dafür verantwortlich machen, die es dem Regime Nordkoreas ermöglichte, alle Sanktionen erfolgreich zu umgehen? Wenn man dann hört, dass manche Politiker den Diktator Kim Jong-un besänftigen wollen, indem man diesem Wirtschaftshilfe anbietet, kann man sich bloss wundern. Glaubt man wirklich, dass jemand mit seinem Charakter dafür sein grösstes Pfand aufgibt? Will man ein System stärken, dass Millionen seiner Bürger in Straflagern quält? Dieses Regime lacht über die Welt und fürchtet nur eins, dass man es physisch vernichtet. Allen, die etwas anderes behaupten, empfehle ich einen Umzug nach Japan oder Südkorea, wo die Gefahr sicher realer ist, als man es sich hier vorstellen kann.

Bernd Fischer | Mi., 20. September 2017 - 20:34

Antwort auf von Dennis Staudmann

wie denn Pakistan..Indien.....Israel...oder noch andere zu Atomwaffen gekommen sind.
Zitat Wiki:
Manche Beobachter sehen in der nuklearen Teilhabe, in deren Rahmen Atomwaffen der USA in europäischen NATO-Ländern, einschließlich Deutschland, stationiert sind, einen Verstoß gegen das Verbot des Vertrages, diese Waffen an Nichtatomwaffenstaaten weiterzugeben.

Und nun?

Achim Scharelmann | Mi., 20. September 2017 - 18:08

Von klugen Feinden kann man auch was lernen, daß war zumindest ein Gedanke der alten Griechen und das Gegenteil dessen outed sich gerade in Amerika. Während sich Rußland und China in dieser gefährlichen Lage zurückhalten, brüllt der neue Löwe aus Amerika und merkt noch nicht einmal dabei, wie er sich selbst dabei immer mehr in Zugzwang bringt und somit seine ganzes Land ins Verderben stürzen kann. Solche Politiker haben der Welt gerade noch gefehlt. Ist es schon schlimm, daß nicht alle nach vernünftigen Grundsätzen handeln, dann muß man doch nicht jeden Unsinn nachmachen und in Halbstarkenmanier einen Konflikt heraufbeschwören, wenn es vielleicht durch vernünftige Verhandlungen zu regeln wäre.

Siegfried Marquardt | Mi., 20. September 2017 - 18:23

Faire Diplomatische und friedliche Lösung anstreben!
Nun hat der US-Präsident Donald Trump sein „ganzes diplomatisches Geschick“ voll vor der UN-Vollversammlung entfaltet! Seine Intension ist es, Nordkorea „total zu vernichten“. Über etwaige „Kolateralschäden“ hat der US-Präsident dabei angeblich nicht weiter sinniert. Die Bundeskanzlerin, Frau Angela Merkel (CDU) hat schon Recht, wenn sie meint, dass im Falle vom Nordkorea-Konflikt nur eine vernünftige diplomatische und friedliche Lösung zum Ziel führen kann. Alles andere führt in die Katastrophe! Insbesondere sollte man zwischen Nord- und Südkorea eine Wiedervereinigung unter der Berücksichtigung der deutschen (positiven) Erfahrungen von 1990 anstreben. Der Wille beider Bevölkerungsteilen von Nord- und Südkorea liegt faktisch vor, wie ein TV-Film um Mitternacht in der vergangenen Woche belegte (ZDF NEO HD?). Hier wurde gezeigt, wie ein Offizier der Südkoreanischen Grenztruppen seinen Grenzabschnitt kontrollierte und von einem Kame

Siegfried Marquardt | Mi., 20. September 2017 - 18:25

Hier wurde gezeigt, wie ein Offizier der Südkoreanischen Grenztruppen seinen Grenzabschnitt kontrollierte und von einem Kamerateam begleitet wurde. In seinen verbalen Ausfügungen fielen keine aggressiven Töne gegenüber Nordkorea und es kam prinzipiell zum Ausdruck, dass es Zeit wäre, für eine Wiedervereinigung der Brüder und Schwestern (liebevoll artikuliert von dem südkoreanischen Offizier) der beiden getrennten Staatenteilen. Und man sollte nicht glauben, dass die Nordkoreanischen Bürger kein Qualifizierungspotential besitzen würden: Es ist kaum bekannt, dass in den sechziger und siebziger Jahre Nordkorea Südkorea ökonomische überlegen war.
Siegfried Marquardt, Königs Wusterhausen

Dirk Gutmann | Mi., 20. September 2017 - 20:35

Sehr geehrter Herr Sonne,
ich gebe zu, dass ich nur die Übersetzung der Rede von Trump gelesen habe. Ich lasse mich daher gerne berichtigen, aber er hat nur die Aussagen zu Nordkorea getroffen, die während des kalten Kriegs von allen US-Präsidenten gegenüber dem Ostblock gemacht wurden: nämlich im Bündnisfalls seine Verbündeten zu verteidigen. Also nichts neues, sondern Herr Trump steht hier in der Tradition sämtlicher US-Präsidenten nach dem 2. Weltkrieg. Im übrigen hat die NATO die gleiche Doktrin.
Auch sind seine Aussagen zu dem Iranabkommen nur das, was sich unsere Regierungspolitiker bisher nicht getraut haben zu sagen (aus Rücksicht auf die deutsche Wirtschaft, weil der böse Trump recht hat ... die Gründe sind vielfältig und lassen sich von Ihnen bestimmt besser recherchieren).

Bernd Fischer | Mi., 20. September 2017 - 20:42

Regierung gehandelt als Pakistan...Indien...Israel in den Besitz von Atomwaffen gekommen sind?

Michael Murmurachi | Do., 21. September 2017 - 09:08

Herr Sonne, mit Ihrer langen Erfahrung sollten Sie in der Lage sein, zu verstehen und auch widerzugeben, was Donald Trump wirklich gesagt hat. Hier ein bisschen Klippschule. Ihre Version: „Ich schlage Dir die Fresse ein“. In Wirklichkeit wurde gesagt: „Wenn Du meine Tochter nochmals bedrohst, schlage ich Dir die Fresse ein.“ Haben Sie den Unterschied erkannt und auch verstanden? Ich muss es bezweifeln. Trump Bashing ist eben viel einfacher, und es ist eben auch gerade so in, dass „man“ es sich nicht leisten kann/will, nicht dabei zu sein. Es zeigt auf jeden Fall, dass Erfahrung of das Gegenteil bewirkt…
Und dass Sie fabulieren, dass Trump unter Zugzwang kommen könnte, belegt zusätzlich, dass Sie den Kern von Trumps Aussage gar nicht verstanden haben.
Wie sollte man einem wie Ihnen jemals wieder Glauben schenken… Und dann noch Ihr Deutsch: „Wie ist es zu verstehen, wenn er das Land bedroht, total zu zerstören?“ Geordnete Gedanken würden einen solchen Satz nicht produzieren!

Versuche das auch gerade in einem Kommentar darzulegen, dass Herr Sonne den Gesamtzusammenhang der Trump-Aussage außeracht lässt. Das aber scheint der Cicero-Radaktion nicht zu gefallen. Ich dringe damit nicht durch.

Wenn dieses absurde Trump-Bashing wenigstens etwas Substanz enthielte. So aber ist es bedauerlich, das hier lesen zu müssen.

Juliana Keppelen | Fr., 22. September 2017 - 13:51

denn ich glaube Herr Kim und Herr Trump würden sich bei einem Abendessen nur zu zweit allein prima verstehen. In ihrem Wortschatz sind sie beide gleich. so musste ich doch herzlich lachen über die Retourkutsche aus NK nach der Rede von Herrn Trump. Also Brüder im Geiste.

Christoph Kuhlmann | Di., 26. September 2017 - 15:55

Wenn das Beispiel Schule macht, werden viele Konflikte in Zukunft die nukleare Schwelle überschreiten. Trump wirkt hilf- und niveaulos, aber was ist mit China und Russland, deren machtpolitischen Spiele diese Situation erst ermöglichen. Hier spielt nicht nur der amerikanische Präsident mit dem Feuer.

Yvonne Walden | Fr., 29. September 2017 - 12:29

Wenn verantwortungsbewußte Politikerinnen und Politiker in den USA keinen Rat mehr wissen, könnte dem amtierenden Donald Trump das Schicksal eines John F. Kennedy beschieden sein.
Dann hätten andere gehandelt....