Iranische Armee feuert bei einer Übung Raketen ab / dpa

Möglicher Vergeltungsschlag des Iran - „Das wäre ein heftiger Angriff auf Israel“

Nachdem der Auslandschef der Hamas bei einem Luftangriff in Teheran getötet wurde, rechnen Geheimdienste mit einem iranischen Gegenschlag. Im Interview spricht der Sicherheitsexperte Peter R. Neumann über mögliche Szenarien und das Risiko einer größeren Eskalation in Nahost.

Autoreninfo

Clemens Traub ist Buchautor und Cicero-Volontär. Zuletzt erschien sein Buch „Future for Fridays?“ im Quadriga-Verlag.

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Peter R. Neumann ist Politikwissenschaftler und Experte für Geopolitik und islamistischen Terror. Von 2008 bis 2018 leitete er das „International Centre for the Study of Radicalisation“ am Londoner King’s College. Dort arbeitet Neumann noch immer als Professor für Sicherheitspolitik.

Herr Neumann, in der vergangenen Woche ist der Auslandschef der islamistisch-terroristischen Hamas, Ismail Hanija, bei einem Luftangriff in Teheran ums Leben gekommen. Der Iran und die Hamas machen Israel dafür verantwortlich. Westliche Geheimdienste rechnen mit einem massiven Vergeltungsschlag gegen Israel. Welche Szenarien sind denkbar?

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Reinhold Schramm | Mo., 5. August 2024 - 18:52

Die militärische Beteiligung der USA und anderer NATO-Staaten verhindert einen Einsatz von Nuklearwaffen Israels gegen den Iran, die Türkei wie weitere islamische Staaten und Kriegsparteien.

Israel ist willens und leider auch in der Lage einen Flächenbrand auszulösen der sich nicht löschen läßt. Die Konsequenzen, auch für Europa und vor allem Deutschland, wären verheerend! „Flüchtlingsströme“ in nie gekanntem Ausmaß und eine „Regierung“ die sich weigert, die Grenzen zum Schutz der eigenen Bevölkerung zu schließen.

Wenn der durchschnittliche Lebensstandard für die meist eigentumslose Erwerbsbevölkerung in den Wirtschaftsmetropolen Westeuropas, Japans und Nordamerikas rund fünfzig bis hundert Mal höher ist, als in den Armutsregionen und sozioökonomischen Entwicklungsländern; dann werden sich weitere hunderte Millionen Menschen auf den Weg machen!
►Dank Telekommunikation und Internet, weltweiter westlicher Konsumwerbung der Wirtschaftsmonopole und internationaler Konzerne, verbreitet sich die Vorspiegelung eines westlichen und fernöstlichen Schlaraffenlandes und Konsumparadieses auch in den ärmsten Familien, weit über Kalkutta hinaus.
►Die physische Ausrottung jedes sozialrevolutionären Jugendwiderstands und dessen Export und Neutralisierung durch wohlmeinende Gutmenschen, Teddybär-Werferinnen und „Seenotretter“ bzw. ehrenamtliche, christliche und muslimische Schlepper, beschleunigen die Entwaffnung der vormals kampffähigen Jugend in Schwellen- und Entwicklungsländern.

Nachtrag, Teil II.

nicht wenn sie es nicht müssen, Ausnahmen bestätigen die Regel. Erst wenn die Zustände unerträglich sind, gibt es signifikante Bewegungen, und zwar unabhängig von evtl. Pull-Faktoren. Ansonsten wirken Pull-Faktoren erst mit der falschen Politik richtig.

Bsp. Hätte Deutschland ein Einwanderungsmodell wie Australien, nach dem Qualifizierte einwandern dürfen, wenn sie eine Mindestpunktzahl erreicht haben UND einen Job nachweisen können, dann könnten und würden nur die kommen die dem Land dienlich sind egal wie attraktiv das Land von außen wirken mag.

Der deutsche Staat stellt aber keine Forderungen an die Migranten sich zu integrieren/zu arbeiten, im Gegenteil, er läßt unter dem Vorwand „Asyl“ jeden rein, er verlangt von den „Einheimischen“ sich auf die Migranten einzustellen und er alimentiert ohne Grenzen!

Genau das sind die falschen Zeichen, allein die Attraktivität des Westens reicht nicht aus, um signifikante Migration auszulösen. Im Krisenfall verhält sich das aber anders.

Die Mehrzahl aller Flüchtlinge, Migranten und Sozial-Asylanten erwartet bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen in Westeuropa und Deutschland.

Zugleich wissen sie heute, dank internationaler Werbemedien, auch ohne Erwerbsarbeit und ohne persönliche Kriminalität lebt man in Deutschland weitaus besser als bei einer 60/70-Stunden-Woche in ihrer Heimat.

Unwissenheit gibt es heute nicht mehr in den sozioökonomischen Schwellen- und Entwicklungsländern. Der Ort für die persönliche Migration und für die Familienzusammenführung wird heute in Nahost, Asien und Afrika gezielt ausgesucht! Dabei liegt BMW- und ALDI-Deutschland an der Spitze in Europa!

PS: So auch ohne persönliche Beteiligung an der Erwerbsarbeit; die von der großen Mehrheit der meist eigentumslosen deutschen und migrantischen Erwerbs-Bevölkerung geleistet wird.

{...}
►Die physische Ausrottung jedes sozialrevolutionären Jugendwiderstands und dessen Export und Neutralisierung durch wohlmeinende Gutmenschen, Teddybär-Werferinnen und „Seenotretter“ bzw. ehrenamtliche, christliche und muslimische Schlepper, beschleunigen die Entwaffnung der vormals kampffähigen Jugend in Schwellen- und Entwicklungsländern.

PS: Diese Entwicklung ist und bleibt von den Oligarchen und korrupten (politischen) Eliten weltweit erwünscht; so auch in Deutschland.

Günter Johannsen | Mo., 5. August 2024 - 19:35

dass sich kein Massenmörder der Verantwortung gegenüber seinen Verbrechen entziehen kann: Dieser Typ hat den 7. Oktober geplant und befohlen. Das Abschlachten der friedlichen jüdischen Zivilisten (Kinder, Frauen, Männer) auf übelste Weise (Vergewaltigungen, Folterungen, Demütigen auf gemeinste Weise) geht auf sein Konto. Mein Mitleid hält sich in Grenzen! Nun dürfen die Iran-Mullas darüber nachdenken, ob sie wirklich ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen wollen, denn eine gezielte Attacke könnte auch sie baldigst treffen?! "Wer Anderen eine Grube gräbt .... !"

Albert Schultheis | Mo., 5. August 2024 - 20:03

Militärisch war die letzte Srafaktion des Iran mit den 300 Drohnen ein peinlicher Flopp. Für Israel eine überzeugende wenn auch teure Demonstration ihrer Abwehr.
Insgesamt hält sich der Abtausch von Schlag und Gegenschlag auf beiden Seiten in gemäßigten Grenzen. Keiner will den offenen Krieg - die Mullahs schon gar nicht, denn sie wissen, dass für sie dann das süße, despotische Leben vorbeiwäre. Sterben für die Hamas? Eher nein!
Dann schon eher die Hisbollah - aber die sind im Libanon nicht gerade beliebt, dh auch sie operieren mit gebremstem Risiko. Aus Syrien? Vermutlich ist Assad ebenso wenig an einem neuen Konflikt mit Israel gelegen, dh auch dort werden die Hisbollah-Ableger eher gebremst. Bleiben die Huthis. Aber auch sie operieren wie die Hisbollah und der Iran ohne Abwehrschild, sie sind gezielten israelischen Angriffen ausgeliefert.
Sie werden wahrscheinlich gleichzeitig von verschiedenen Seiten losschlagen, Israel wird seine Gegenschläge wohldosiert, aber effektiv kalibrieren

Karl | Mo., 5. August 2024 - 21:33

Überall, wenn es auf der Welt kracht, wird ein dickes mediales Fass aufgemacht. Beim europäischen Nachbarn, England, gibt es aber auch garnichts zu lachen. Zitate:. Die Massenmedien bieten dem aufmerksamen Beobachter immerhin eine Chance, die Lüge von gestern mit der Lüge von heute zu vergleichen. (Erich Limpach). Die Medien Leben vom Abfall der Menschheit. (Bernhard Seiner). Die Medien gebähren sich immer als Östapo, als öffentliche Staatspolizei. (Ulrich Erkenbrecht).

Zensur ist immer nur ein Zeichen von Macht, nie eines von Stärke.
(Harald Rösler).

Die Herrschenden werden ihre Macht verlieren, müssen sie ein aufgeklärtes Volk regieren.
(Monika Kühn - Görg). Zitate Ende

Das ist mein größter Wunsch für meine Kinder und Enkelkinder, um diese Bürgerkriegsbilder und Hetzjagden nie in Germoney sehen zu müssen, doch das bleibt wohl nur ein Wunsch. Die Kriege und das Abschlachten, wo auch immer, geht mir locker am Arnus vorbei !

Stefan Jarzombek | Mo., 5. August 2024 - 23:38

Antwort auf von Karl

Vor allem finde ich haben unsere Verantwortlichen schon das Pulverfass Ukraine unterm Hintern, da würde ich nicht noch im Nahen Osten mitmischen wollen.
Wenn's dem Esel zu gut geht, geht er eben zum Tanzen auf's Eis.
Das ist meiner Meinung nach gegenüber der deutschen Bevölkerung unverantwortlich.

Maria Arenz | Mo., 5. August 2024 - 22:49

Die Husarenstücke der Wunderwutzis vom Israelischen Geheimdienst haben Israel nicht den geringsten Vorteil gebracht, der die dadurch bedingte Eskalation für jeden vernünftigen Menschen auch nur theoretisch rechtfertigen könnte. Man könnte auf einem unreinenTier hinausreiten, wenn man sieht, was für Typen da am Werk waren. Entweder komplette Idioten, die diese Abwägung garnicht vornahmen, bevor sie zugeschlagen haben oder völlig skrupellose Harsardeure, die die Eskalationsgefahr bewußt herbeiführen wollten, um die USA in einen Konflikt mit dem Iran zu zwingen. Hat irgendwie zunehmend was von Willem Zwo und den letzten Jahren vor 1914.

Christoph Kuhlmann | Di., 6. August 2024 - 08:37

Es hat in den letzten Wochen sowohl die militärische Führung als auch deren politische Führung außer Gefecht gesetzt und beschäftigt sich nun mit der Hisbollah. Das wissen die Mullahs in Teheran. Wenn sie Israel angreifen, dann sind sie ihres Lebens nicht mehr sicher. Schläge wie diese, die den Terrorismus enthaupten, sind effektiv und erhalten Israel die Solidarität des Westens.