Rücktritt von Susanne Hennig-Wellsow : Die Linke: Selbstzerstörung durch „friendly fire“ Der Rücktritt der Co-Vorsitzenden Susanne Hennig-Wellsow illustriert den desolaten Zustand der Linkspartei. Ihr Rücktritt ist auch ein Eingeständnis des Scheiterns des „radikal-pragmatischen Ansatzes“, der das Mitregieren in diversen Länderparlamenten ermöglichte. Eine Auferstehung aus Ruinen scheint illusorisch. VON VOLKER RESING
Cancel Culture : „ Wir handeln nicht rechtsstaatlich, sondern moralisch “ Mit dem „Definitionsmachtkonzept“ wurde in Berlin ein bekannter politischer Aktivist kaltgestellt. Der Fall zeigt, wie sehr die Cancel Culture in bestimmten Milieus verankert ist – und aus der linksradikalen Szene zunehmend in die Gesamtgesellschaft einsickert. Damit wird sie zur Gefahr für rechtsstaatliche Prinzipien. VON RAINER BALCEROWIAK
Die CDU und die Bundespräsidentenwahl : Ein politisches Trauerspiel Die CDU/CSU nimmt ihre Aufgabe als Oppositionspartei nicht ernst, indem sie für die Bundespräsidentenwahl keinen Gegenkandidaten zu Frank-Walter Steinmeier aufstellt. Einzig die Linke hält diese demokratische Gepflogenheit aufrecht. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Fabio De Masi : Freischaffender Finanzsheriff Linken-Politiker Fabio De Masi ist nicht mehr im Bundestag, doch seinen Kampf gegen Steuerbetrug will er fortsetzen. Für den neuen Bundeskanzler Olaf Scholz könnte das noch gefährlich werden. Denn der möchte an seine Rolle in zwei Finanzskandalen ungern erinnert werden. VON ULRICH THIELE
Lafontaine im Porträt : Oskars Funke von Vermächtnis Auf seine letzten Tage als aktiver Politiker in der Partei Die Linke verprellt Oskar Lafontaine selbst Sympathisanten. Als Kritiker der Corona-Politik und der ungebremsten Zuwanderung und als Vertreter einer traditionellen, sozial orientierten Linken passt der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat in kein Schema. Was hat er vor? Und was hinterlässt er? VON ULRICH THIELE
CDU-Abgeordneter in Marzahn-Hellersdorf : „Menschen am Stadtrand fühlen sich von den Linken nicht mehr vertreten“ Mit seinem Bundestagsdirektmandat in Marzahn-Hellersdorf ist Mario Czaja (CDU) ein historischer Erfolg gelungen. Denn lange Zeit war der Ostberliner Bezirk fest in den Händen der Linken-Politikerin Petra Pau. Die Linke wirft ihm unsaubere Methoden vor, Czaja weist die Vorwürfe als „absurd“ zurück und nennt andere Gründe für seinen Erfolg. INTERVIEW MIT MARIO CZAJA
Wahlparty in Berlin : Katerstimmung bei den Linken Auf der zentralen Wahlparty der Linken in Berlin herrschte blankes Entsetzen über die sich abzeichnende schwere Niederlage. Für die Partei bedeutet das Ergebnis eine Zäsur. Sie steht an der Kippe zur Bedeutungslosigkeit und fürchtet um den Wiedereinzug in den Bundestag. VON RAINER BALCEROWIAK
Wahlkampf in Marzahn-Hellersdorf : „Die Linke ham wa zum Fressen jern“ Bundesweit ist Die Linke zerstritten und muss bei der Wahl am Sonntag wegen der Fünf-Prozent-Hürde zittern. Im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf mit der Abgeordneten Petra Pau werden hingegen Ergebnisse erzielt, von denen die Partei sonst nur träumen kann. Zu Besuch an einem üblichen Wahlkampf-Tag. VON ULRICH THIELE
Bundestagswahlkampf : Merkel mischt sich ein Die Bundeskanzlerin zeigt plötzlich klare Kante gegenüber dem SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz, der sich in Merkel-Pose mit „Raute“ fotografieren lässt. Und distanziert sich von einer Koalition unter Beteiligung der Linken. Da kommt im Unionslager wieder etwas Hoffnung auf. VON HUGO MÜLLER-VOGG
Deutsche Afghanistanpolitik : Das grün-linke Evakuierungsmärchen Die Grünen und die Linkspartei behaupten seit Tagen, schon im Juni im Bundestag die Evakuierung afghanischer Ortskräfte gefordert zu haben. Das klingt lobenswert, hat mit der Realität aber wenig zu tun. Tatsächlich ging es ihnen um Visa-Erleichterungen. VON THOMAS DUDEK
Wissenschaftspolitik der Linken : Die Partei, die Partei, die hat immer recht Hochschulen werden zu politischen Kampfgebieten. Das hält Linken-Politikerin Petra Sitte für legitim. Denn Politik und Wissenschaft seien ohnehin nicht voneinander zu trennen. Eine Anmaßung mit langer Tradition. VON MATHIAS BRODKORB
Gerhard Seyfried über Wahlkampf : „Humor ist immer ein Wundermittel, auch im Wahlkampf“ In Berlin haben die Grünen bis 2014 noch mit Comics des bekannten Zeichners Gerhard Seyfried geworben. Doch der arbeitet heute lieber für die Linke. Warum, verrät er im Cicero-Interview. Ein Gespräch über die wundersame Macht des Hanfs, spießig gewordene Revoluzzer und die Ikonographie im Wahlkampf. INTERVIEW MIT GERHARD SEYFRIED
Die Linke : Tendenz sinkend Gespalten wie nie geht die Linke in den Bundestagswahlkampf. Das Wahldebakel in Sachsen-Anhalt ist da ein weiteres schlechtes Vorzeichen. Doch manche sehen eine kommende Wahlschlappe als Chance. VON RAINER BALCEROWIAK
Diether Dehm lässt sich mit Sputnik V impfen : Abschiedstour eines eitlen Linken Diether Dehm hat sich in Moskau medienwirksam mit dem in der EU nicht zugelassenen Sputnik V impfen lassen. Für die russische Propaganda ist das ein Glücksfall. Für den Bundestagsabgeordneten der Linkspartei wohl einer der letzten medialen Höhepunkte. VON THOMAS DUDEK
Sahra Wagenknechts neues Buch : Auferstanden aus Ruinen Nach ihrem Rückzug vom Fraktionsvorsitz der Linken im Bundestag vor zwei Jahren erschien Sahra Wagenknecht eher als Medienfigur denn als aktive Politikerin. Jetzt hat sie sich zurückgemeldet. Mit der erneuten Kandidatur für den Bundestag und einem Buch, in dem sie ihrer Partei die Leviten liest. VON RAINER BALCEROWIAK