Wie geht es weiter in Afghanistan? : Wer jetzt seinen Vorteil am Hindukusch sucht Die USA verlassen das Land nach 20 Jahren als Verlierer – und hinterlassen ein Machtvakuum. Insbesondere die Türkei, China, Russland und Iran versuchen, diese Lücke zu füllen. Jeder dieser Staaten verfolgt seine eigenen Interessen. Für die Zukunft Afghanistans verheißt das nichts Gutes. VON HILAL KHASHAN
US-Afghanistanpolitik : Erinnerungen an 9/11 Der islamistische Anschlag, bei dem mindestens 72 Menschen, darunter 13 US-Soldaten in Kabul getötet wurden, markiert eine neue Phase der amerikanischen Afghanistanpolitik und ihres Kampfes gegen den Terror. Die Sicherheitslage in allen Staaten des Westens hat sich verschärft. Der politische Islamismus erhält weltweit Auftrieb. VON THOMAS JÄGER
Terroranschlag in Kabul : „Wir werden Euch jagen!“ Selbstmordattentäter richten in Kabul ein Massaker an. Sie töten viele Afghanen und mindestens 13 US-Soldaten. Den Evakuierungseinsatz will US-Präsident Biden trotzdem fortsetzen - zumindest bis Dienstag. Das Militär warnt bereits vor weiteren Anschlägen. VON CICERO-REDAKTION
Evakuierung der Ortskräfte aus Afghanistan : „Man kann Islamisten nicht von Ortskräften unterscheiden“ Weil sie die Evakuierung der Ortskräfte in Afghanistan verschleppt hat, gerät die Bundesregierung unter Druck. Was aber sind das für Menschen, ohne die der Nato-Einsatz angeblich nicht funktioniert hätte? Nicolas Scheidtweiler hat mit einigen zusammengearbeitet. Sein Bild von ihnen ist kritischer. INTERVIEW MIT NICOLAS SCHEIDTWEILER
Deutsche Afghanistanpolitik : Das grün-linke Evakuierungsmärchen Die Grünen und die Linkspartei behaupten seit Tagen, schon im Juni im Bundestag die Evakuierung afghanischer Ortskräfte gefordert zu haben. Das klingt lobenswert, hat mit der Realität aber wenig zu tun. Tatsächlich ging es ihnen um Visa-Erleichterungen. VON THOMAS DUDEK
Leben in Afghanistan : „Frauenrechtlerinnen sind der Taliban schutzlos ausgeliefert" Die Taliban haben inzwischen viele Städte Afghanistans eingenommen und wissen, ihre machtpolitischen Interessen durchzusetzen. Was dies für die Bevölkerung, insbesondere für Frauen bedeutet, berichtet Massud Reza. VON MASSUD REZA
Die USA nach dem Rückzug aus Afghanistan : Das Märchen von der verlorenen Glaubwürdigkeit Nach dem überstürzen Abzug der US-Truppen aus Afghanistan wird jetzt überall beklagt, die Vereinigten Staaten hätten ihre Glaubwürdigkeit verloren. Aber das ist Unfug. Als problematisch könnte sich die neue Lage am Hindukusch vielmehr für Russland und China erweisen. VON PHILLIP ORCHARD
Lehren aus der Flüchtlingskrise 2015 : „Der Pull-Effekt des Merkel-Selfies ist kaum messbar“ Motiviert eine Willkommenspolitik Flüchtlinge, nach Deutschland zu kommen? Dieser Frage widmet sich eine Studie der Uni Kiel. Im Interview mit „Cicero“ erklärt ihr Co-Autor Tobias Heidland, warum es gewichtigere Pull-Faktoren als Selfies mit Merkel gibt und welche Lehren die Regierung aus „2015“ gezogen hat. INTERVIEW MIT TOBIAS HEIDLAND
Deutsche Afghanistanpolitik : Nichts als Durchwursteln Die vergangenen vier Bundesregierungen haben sich in außen- und sicherheitspolitischer Indifferenz behaglich eingerichtet. Der Einsatz in Afghanistan lief nebenher. Zu keinem Zeitpunkt wurde eine eigenständige Konzeption deutscher Afghanistanpolitik ausgearbeitet. Das rächt sich jetzt. VON THOMAS JÄGER
Heiko Maas zu Afghanistan : „Es bedeutet, Wege zu gehen, die sich keiner gewünscht hat“ Bild TV hat Außenminister Heiko Maas zur Evakuierung der Menschen aus Afghanistan befragt. Er gibt sich vorsichtig, wiegelt ab, bleibt vage. Wie nah der Terror an Deutschland heranreiche, sei ungewiss. Doch eines steht für ihn fest: Man müsse mit den Taliban sprechen, um die Evakuierung voranzutreiben. VON CHARLOTTE JOST
Rückzug aus Afghanistan : „Moskau könnte Flüchtlingsströme aus Afghanistan zur Destabilisierung des Westens nutzen“ Der ehemalige polnische Außenminister Radosław Sikorski gehört zu den wenigen Spitzenpolitikern, die Afghanistan gut kennen. Im Interview spricht er über die Fehler des Westens, prophezeit den Taliban keine leichte Zukunft und erklärt, warum Europa mehr für seine Verteidigung tun sollte. VON THOMAS DUDEK
Bundeswehr : Hurra, der Korporal ist da Vom 1. Oktober an wird in der Bundeswehr ein neuer Mannschaftsdienstgrad eingeführt: der Korporal. Was wie eine Lappalie aussieht, ist ein Symbol für den Zustand der Truppe. Statt Ausrüstung, Kampfstärke und Motivation zu verbessern, jongliert man lieber mit Beamtenbesoldungsgruppen und verstaubten Dienstgraden. VON ALEXANDER GRAU
Afghanistan : Die Außenpolitik des guten Denkens Die außen- und sicherheitspolitische Bilanz der 20 Jahre währenden Intervention des Westens in Afghanistan ist so desaströs wie der Truppenabzug dilettantisch. Die deutsche Außenpolitik der jüngeren Vergangenheit erinnert auf bizarre Weise an das längst vergangene Zeitalter von Imperialismus und Kolonialismus. VON MATHIAS BRODKORB
US-Einschätzungen des Rückzugs aus Afghanistan : „Hört auf, die Welt zu belehren!“ Der Afghanistan-Krieg hat die Vereinigten Staaten mehr als zwei Billionen Dollar gekostet, die meisten Amerikaner befürworten deshalb den Rückzug. Doch die innere Spaltung der USA ist damit nicht überwunden. Mehr als die Hälfte aller Amerikaner sehen ihre eigenen Mitbürger als größte Gefahr für den heimischen „way of life“. VON GREGOR BASZAK
Talibanherrschaft in Afghanistan : Der Terror wird im Westen spürbar werden Die Taliban erobern Afghanistan – vor den Augen der internationalen Gemeinschaft. Was bedeutet dieser Feldzug des Bösen und welche Folgen hat unser Voyeurismus? Ein Gastbeitrag von Ahmad Milad Karimi. GASTBEITRAG VON AHMAD MILAD KARIMI