Ludwig Erhard wäre heute in der FDP besser aufgehoben als in der CDU / dpa

Zukunft der Liberalen - Die FDP wird noch gebraucht

Wer den Rund-um-sorglos-Vollkasko-Staat als Ideal anstrebt, kann es kaum erwarten, dass die FDP aus dem Bundestag fliegt. Denn es ist ihre originäre Aufgabe, Alternativen zur Regulierungswut von Rot-Grün aufzuzeigen und die CDU an marktwirtschaftliche Prinzipien zu erinnern.

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Die FDP kämpft – mal wieder – ums Überleben. Ihre Umfragewerte sind während der Ampel-Zeit ständig gefallen. Das von SPD und Grünen mit medialer Unterstützung zum Skandal aufgeplusterte „D-Day-Papier“ tut sein Übriges. In keiner aktuellen Umfrage der acht führenden Institute liegen die Freien Demokraten bei fünf Prozent oder gar darüber. Das Läuten des Totenglöckchens ist unüberhörbar.

Wer behauptet, es mache keinen Unterschied, ob die FDP im Bundestag vertreten ist oder nicht, scheint in den vergangenen drei Jahren weit weg gewesen zu sein. Hätten SPD und Grüne allein regieren können, wäre vieles anders gelaufen. Während der Corona-Pandemie wären die bürgerlichen Freiheiten noch weiter eingeschränkt worden, die Staatsverschuldung wäre – per Sondervermögen an der Schuldenbremse vorbei – drastisch gestiegen, der paternalistische Sozialstaat weiter ausgebaut, die Steuern für die „Reichen“ kräftig erhöht, die illegale Immigration noch weniger eingedämmt worden, die Ukraine-Hilfe noch zögerlicher erfolgt und die Staatswirtschaft mit Milliardensubventionen noch weiter ausgebaut worden.

Das Problem dabei: Genau diese „Errungenschaften“ der FDP haben sie in den Augen ihrer linksgrünen Gegner so unerträglich gemacht. Wer den Rund-um-sorglos-Vollkasko-Staat als Ideal anstrebt, wem sich gern betreuen lassende Menschen lieber sind als selbständige, selbstbewusste Bürger, der kann gar nicht warten, bis die FDP den parlamentarischen Exitus erleidet. Die FDP-Wähler von 2021 – immerhin 11,5 Prozent – haben ihrer Partei hingegen nie verziehen, dass sie sich mit den zwei linken Koalitionspartnern, also mit Rot-Grün, auf vieles eingelassen hat, was den klassischen FDP-Wähler abschreckt. Darunter fällt modischer Unsinn wie die Möglichkeit zum jährlichen Wechsel des Geschlechts, die Cannabis-Freigabe oder die großzügige Vergabe von deutschen Pässen an alle, die sich eben nicht ganz für Deutschland entscheiden wollen: Zweithandy, Zweitwagen, Zweitpass.

Ein Ausscheiden der FDP könnte zu einer AfD/BSW-Sperrminorität führen

Nun ist Dankbarkeit keine politische Kategorie. Der Wähler will bei jeder Wahl neue Versprechen oder gar Verheißungen hören. Nicht das Geleistete zählt; es zählt das Erzählte. So erscheint es nicht ausgeschlossen, dass es den Freien Demokraten 2025 ergeht wie 2013, dass sie nämlich aus dem Bundestag ausscheiden müssen. Die Strategie von Linkspartei oder Freien Wählern, über drei Direktmandate unter die Reichstagskuppel zurückzukehren, ist für die FDP keine Option. Ihre Wählerschaft ist mehr oder weniger gleichmäßig übers ganze Land verteilt. Sie verfügt über keine signifikanten regionalen Schwerpunkte wie die Linke im Osten oder Aiwangers Freie Wähler in Niederbayern.

Die erste Auswirkung eines Scheiterns der FDP an der Fünfprozenthürde wäre eine rechnerische – mit weitreichenden politischen Folgen. Je weniger Parteien es in den Bundestag schaffen, umso mehr Mandate entfallen auf die Parteien mit mehr als fünf Prozent. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die sich inhaltlich teilweise sehr nahestehenden Parteien am Rand – AfD und BSW – gemeinsam auf ein Drittel aller Sitze kommen. Da könnten sie alles blockieren, was eine Zweidrittelmehrheit voraussetzt. Nun versuchen nicht wenige, das Ausscheiden der FDP aus Gründen der „politischen Hygiene“ herbeizureden oder herbeizuschreiben. Eine AfD/BSW-Sperrminorität erscheint aus deren Perspektive offenbar als das kleinere Übel.

Sollte die FDP am 23. Februar 2025 scheitern, könnte das das Ende einer bürgerlichen, marktwirtschaftlichen Partei sein. Ein neuer Christian Lindner, der wie dieser 2013 die Trümmer in mühseliger Kleinarbeit wieder zu einem ansehnlichen Ganzen zusammenfügte, ist nicht in Sicht. Zudem steht die FDP heute insgesamt viel schwächer da als 2013. Sie sitzt nur noch in neun Landesparlamenten, davon sieben Mal auf den Oppositionsbänken. Lediglich in zwei Ländern ist die FDP Regierungspartei – in Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. In den Kommunen ist die FDP ebenfalls sehr schwach vertreten. Auf dieser Basis ließe sich ein Wiederaufbau der Liberalen kaum bewältigen.

Diejenigen, die der FDP als Strafe für ihre Aufmüpfigkeit gegen vermeintlich zeitgeistigen Schnickschnack den Exitus wünschen und gönnen würden, begründen das mit der angeblichen Abkehr von ihren Positionen als Bürgerrechtspartei, mit ihrer vermeintlichen Verengung auf Steuersenkungen und Schuldenbremse. Das kann mit dieser Entschiedenheit nur behaupten, wer die Rolle der FDP während der Corona-Pandemie bewusst abwertet. Richtig ist aber auch, dass die bürgerlichen Freiheiten längst von allen demokratischen Parteien entschieden vertreten und verteidigt werden. Der Rechtsstaat würde nicht geschleift, wenn die FDP nicht mehr mit von der Partie wäre.

Erhards Erben sitzen heute eher in der FDP 

Allerdings lässt sich nicht trennscharf zwischen bürgerlichen und wirtschaftlichen Freiheiten unterscheiden. Der alles regulierende, den Bürger betreuende und zwangsbeglückende Staat engt die Bewegungsfreiheit des Einzelnen ebenso ein wie polizeistaatliches Agieren der Behörden. Ein Staat, der von sich behauptet, er könne den Bürgern die großen Risiken des Lebens abnehmen, überschätzt sich. Wer jedes Risiko verstaatlichen will, schränkt automatisch die freie Wahl, die freie Entscheidung ein. So wird aus dem Bürger, der sein Leben selbst gestalten soll und will, ein Sozialstaatsuntertan.

Zur Freiheit gehört längst mehr, als keine Angst vor einer strengen Obrigkeit haben zu müssen. Zur Freiheit gehört auch das Recht auf Entfaltung der eigenen Talente, das Recht auf Leistung, nicht zuletzt, dass Leistung nicht diskriminiert, sondern anerkannt wird. Der politische Streit, wer ein Leistungsträger ist, ist recht kleinkariert. Niemand wird bestreiten, dass eine florierende Volkswirtschaft und eine moderne, umfassende Daseinsvorsorge nicht ohne engagierte Menschen möglich sind – und zwar auf allen Ebenen, von der Spitzenposition bis zur Hilfskraft. Aber all das pathetische Lob für die kleinen Leute, die alles am Laufen halten, ist eben nur die halbe Wahrheit. Ohne innovative, kreative Köpfe an der Spitze – Wissenschaftler, Erfinder, Gründer, Manager – nutzt noch so viel Fleiß auf den unteren Ebenen nichts.

Zur DNA von Grünen und SPD gehört die Überzeugung, dass nichts, was Unternehmer, Manager und Selbständige leisten, nicht auch vom Staat erledigt werden könnte. CDU und CSU hingegen verweisen stolz auf Ludwig Erhard und die soziale Marktwirtschaft als ihren Markenkern. Doch ist dieser Kern deutlich geschrumpft. Erhard hätte sich wohl nicht vorstellen können, dass die Union der SPD die Hand reichen würde zu solchen sozialpolitischen Großtaten wie gesetzlichem Mindestlohn, Mietpreisbremse, Rente mit 63, Frauenquote in Führungsgremien oder einer Steuerpolitik, die den Standort Deutschland weniger attraktiv macht. Erhards Erben sitzen heute eher in der FDP als in der Partei des „Mister Wirtschaftswunder“.

Ein Ende der FDP wäre die Stärkung von Rot-Grün

Die Freien Demokraten haben nie eine Regierung angeführt. Die Zahl der Bürger, die wirklich weniger Staat, weniger Führung und weniger Betreuung wollen, ist zu klein, um die FDP jemals zur Volkspartei werden zu lassen. Die Funktion der FDP ist die eines ständigen Mahners und Warners. Gäbe es die Liberalen nicht, hätten CDU und CSU wohl noch öfters der Neigung nachgegeben, das Soziale ganz groß zu schreiben, um als fortschrittlich zu gelten, statt als herzlose Neoliberale etikettiert zu werden. Nun hat Erhard selbst eingeräumt, im politischen Alltag könne man auch mal gezwungen sein, sich gegen den Geist der sozialen Marktwirtschaft zu versündigen. Aber, so fügte er hinzu, man müsse sich wenigstens dessen bewusst sein. Genau dieses Bewusstsein fehlt vielen in der CDU völlig.

Unter diesem Gesichtspunkt kommt der FDP die doppelte Aufgabe zu, klare Alternativen zur Regulierungswut und dem Umverteilungsdrang von Rot-Grün aufzuzeigen, und zugleich die Union ständig daran zu erinnern, dass „mehr Erhard wagen“ zwar dem Zeitgeist zu widersprechen scheint, gleichwohl unumgänglich ist. Dabei ist unverändert aktuell, was Erhard über den spendablen, großzügigen Staat sagte: „Kein Staat kann seinen Bürgern mehr geben, als er ihnen vorher abgenommen hat – und das auch noch abzüglich der Kosten einer immer mehr zum Selbstzweck ausartenden Sozialbürokratie. Es gibt keine Leistungen des Staates, die sich nicht auf Verzichte des Volkes gründen.“

Den Sozialdemokraten geht es stets mehr um die Betreuung und Versorgung der Menschen. Markt, Wettbewerb und private Initiative als tragende Elemente unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung sind ihnen ebenso wie den Grünen eher suspekt. Diese Elemente wurden in der Ära Merkel ohnehin nicht gestärkt, sondern geschwächt. Die FDP konnte daran in der langen Zeit der Opposition nichts ändern. In der kurzen schwarz-gelben Regierungszeit (2009 bis 2013) gelang ihnen das nur bedingt, weil Angela Merkel und ihr Finanzminister Wolfgang Schäuble vor allem ein Ziel hatten: die 2009 auf 14,8 Prozent gekommenen Freien Demokraten wieder kleinzukriegen. Das ist der Union auch gelungen – für den hohen Preis von acht weiteren Jahren schwarz-roter Stagnation.

SPD und Grüne sähen es am liebsten, wenn die Freien Demokraten am 25. Februar von den Wählern zu Grabe getragen würden. In der Union sind viele gespalten. Am Wahltag auf Kosten der FDP drei oder vier Prozentpunkte dazuzugewinnen, würde den eigenen Anspruch aufs Kanzleramt befördern. Doch schon auf mittlere Sicht hätte die CDU dann nur noch zwei potentielle Koalitionspartner – SPD und Grüne. Ein Ende der FDP hätte folglich vor allem ein Ergebnis: die Stärkung von Rot-Grün. Es wäre für alle, die das Land weiter nach links rücken wollen, der ultimative Erfolg.

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Wolfgang Borchardt | Do., 12. Dezember 2024 - 08:44

als tatsächlich und dringend hebrauchte liberale Opposition. Aber sie war und ist ein Totalausfall für die Demokratie. Dese Lücke haben nun andere erobert. Wenn es ein wirklicher Neuznfang werden soll, dann nur mit einem neuen Gesicht. Gern auch ein weibliches, dass Herr Lindner aus der Tür geschoben hat.

Zustimmung, denn die 11,4 % nach der letzten Wahl waren für
FDP-Verhältnisse eine "Riesenchance" und ein gut passendes
weibliches Gesicht (Linda Teuteberg) hatte man auch.

FDP-Sypathisanten werden es anders sehen, aber für mich ist
das große Ego von Herrn Lindner Ursache für den Absturz, da er
den Verlockungen "Finanzminister!-ich-wichtig" erlegen war.

Der Bedarf einer liberalen Komponente ist wohl unstrittig. Aber die
Argumentation vom Autor, um die Wirkmöglichkeiten von AfD und
BSW einzuschränken, sollte man FDP wählen, ist zu dürftig.

FDP wählt man, wenn diese Partei eindeutig FÜR etwas steht und wirkt,
aber nicht, wenn man damit GEGEN etwas anderes ist. Das ist im
Prinzip doch nichts anderes als dieses ganze dumme und unsinnige
Brandmauerngeschwätz von linksaußen bis ehemals schwarz-mittig.

MfG

T Romain | Do., 12. Dezember 2024 - 08:52

In der Tat wird eine liberale und marktwitschaftliche Position, dringender gebraucht denn je.
Habeck möchte jetzt 1000€ "Ladeguthaben" (selbstverständlich steuerfinanziert) für e-Auto Käufer.
Man kann jetzt hier lokal eine Förderung für Lastenräder bekommen, die wird meiner Erfahrung nach häufig von Gutverdienern in Anspruch genommen (die sich ein hippes Lastenrad auch gut ohne Förderung leisten könnten).

Schwindel wie der mit den BEV. Ich sehe hier im flachen Niedersachsen immer mehr gesunde Kinder die mit teuren E-Fahrrädern durch die Gegend fahren, gefühlt jeder zweite Radfahrer hat hier ein E-Bike! Ich stelle mir die Frage, ob diese Menschen auch nur einen Meter weiter fahren als sie es zuvor gesünder und umweltverträglicher mit dem normalen Fahrrad taten, ich glaube nein!

Das E-Bike bringt zusätzlichen Stromverbrauch, Sondermüll durch Akku und sonstige Elektronik die im Vergleich zum normalen Rad nicht lange halten. Mein Rad ist 20 Jahre alt und wird noch 40 halten. Dazu noch der gesundheitliche Aspekt, wer selbst tritt, fährt gesünder und die erhöhte Unfallgefahr z.B. durch rücksichtslose "rasende Rentner".

Das E-Bike und gerade das Lastenrad ist für mich die Einleitung des Verbots des Individualverkehrs durch die Grünen, ökologische Vorteile, gerade im Privatverkehr, bringen diese Räder im Vergleich zum Normalrad in den meisten Fällen keine und ein Auto ersetzen sie auch nicht!

Maria Arenz | Do., 12. Dezember 2024 - 09:11

"Richtig ist aber auch, daß die bürgerlichen Freiheiten längst von allen demokratischen Parteien entschieden vertreten und verteidigt werden". Das können Sie doch nicht ernst meinen, wenn sie all das mitbekommen haben, was hier in Sachen Grundrechte los ist, seit Merkel- Liebling Habarth die erste Geige im ersten Senat des BVerfG spielt, Nancy Faeser mit ihrem ... Haldenwang ohne Rücksicht auf rechtsstaatliche Verluste mittels des frei erfundenen Delikts der "Delegitimierung des Staates" AFD und außerparlamtarische Opposition bekämpfen und HaBeck & BaerBock sich im Verbund mit wild gewordnen Provinz-Bütteln die Meinungsfreiheit vorgeknöpft haben. Klar würde eine FDP gebraucht, die für all das steht, was Sie und wir alle vermissen. Daß sie noch Schlimmeres verhütet hat? Geschenkt. Hätte sie sich dem Unsinn verweigert, den Sie zum Schaden des Landes eben doch mitgemacht hat, wüßte ich jetzt, daß sie auch als Notbremse gegen "April-Merz" taugt. So wie es gelaufen ist, eben nicht.

Die FDP ist gebraucht worden und hat selbst alles versemmelt.
Als Bremse für all den Scholz und Habeck'schen Nonsens hat der Wähler sie als letztes Instrument gesehen.
Nun sollen zurecht das BSW und AfD ihre Sperrminorität einsetzen, sonst gibt's gar keinen Stop mehr für die angeblich so "demokratische" Politik der Altparteien.
Der Wählerwille ist meines Erachtens eine Koalition zwischen AfD und CDU und wer das nicht begreifen kann,der muß eben mit den Konsequenzen leben.

Hans Jürgen Wienroth | Do., 12. Dezember 2024 - 09:20

Dr. Müller-Vogg sieht AfD und BSW als Gefahr, aber ist das so? Sind CDU/CSU und FDP noch glaubwürdig nach den vielen, nicht eingelösten Versprechen bei der Begrenzung der Migration? Sind die von allen anderen Parteien propagierten, alternativlosen grünen Energiewenden und Transformationen „Erfolgsmodelle“, wie man versucht dem Wähler einzureden? Wer steht glaubhaft (und das ist für den Wähler das entscheidende) für mehr Milei / Ehrhard und weniger für Honecker? Nimmt man Lindner diesen Vorstoß ab und mit wem will er das umsetzen?

Wer konservative Politik machen will und eine Abkehr von Zerstörung des Bewährten auf der Basis von Visionen anstrebt, der muss bereit sein, mit der AfD eine Koalition auszuprobieren. Andernfalls drohen weiter wirtschaftlicher Absturz und zunehmende Staatsverschuldung in einer Staatswirtschaft. Die Folge könnte möglicherw. eine Alleinregierung der AfD bei der folgenden Wahl sein.

Wäre für die FDP evtl. das Einreißen der „Brandmauer“ vor der Wahl eine Chance?

Brand, Alexander | Do., 12. Dezember 2024 - 09:30

Das liegt aber nicht daran, daß ich den "Rund-um-sorglos-Vollkasko-Staat als Ideal" sehe, im Gegenteil, sondern daran, daß die FDP mit dem Eingehen einer Koalition mit zwei linksextremen Parteien von der eine klar faschistisch ist, ALLE liberal-demokratisch-freiheitlichen Werte verraten hat für die sie angeblich steht!

Der Satz muß also umformuliert werden, DIESE FDP braucht keiner, sie ist nichts als ein willenloser Mehrheitsbeschaffer.

Wo ich Ihnen recht gebe, ist das Deutschland dringend mehr Freiheit und mehr Liberalität braucht, das wird mit SPD und erst recht mit den Grünen nicht gehen! Die aktuelle FDP steht aber nicht für diese Werte, sonst wäre sie nie eine solche Koalition eingegangen und sie hätte es nicht geduldet, daß Faeser und Co. unseren Rechtsstaat und unsere Demokratie abschaffen und Habeck & Co. die Energieversorgung und die Wirtschaft zerstören!

Glaubwürdigkeit setzt TATEN voraus, Worte allein reichen nicht!

Sorry FDP, ich glaube euch kein Wort!

Andreas Braun | Do., 12. Dezember 2024 - 09:33

Es grenzt schon an Geschichtsklitterung, der FDP zuzuschreiben, sie hätte schlimmeres verhindert. Die FDP hat den rotgrünen Unfug erst möglich gemacht. So wird ein Schuh daraus. Der Niedergang der Partei erklärt sich genau dadurch. Es gibt auch keinen Grund, die FDP wieder im Bundestag haben zu wollen, außer vielleicht den, avocado-grün zu verhindern. Ob allerdings die Alternativen avocado-rot oder gar avocado-rot-grün die besseren wären, darf auch bezweifelt werden. Denn klar ist, Merz will Kanzler sein, koste es, was es wolle. Und wenn es eben Deutschland ist.
Wer Veränderungen in diesem Land will, darf keinesfalls die "UnsereDemokratie"-Parteien wählen.
Danke.

Karl-Heinz Weiß | Do., 12. Dezember 2024 - 09:39

In den vergangenen 15 Jahren lagen die Wahlergebnisse der FDP zwischen 15 und knapp 5%. Potential für 10% scheint also vorhanden zu sein und die Ergebnisse bei den Erstwählern liegen noch höher. Woran liegt‘s also ? Der Alleinunterhalter Christian Lindner kann nicht mehr überzeugen-nach zahlreichen Fehlern seit 2021, von der Zustimmung zum Heizungshammer bis zum nicht zur Kenntnis genommenen Praktikantenpapier. Spätestens 2029 dürfte die FDP wieder gebraucht werden: mit einer kompetenten Führungsriege. Vorausgesetzt, der reaktivierte Politikrentner Merz hält so lange durch, denn allzu viele "Freiheiten" zur Abkehr von 16 Jahren Abstiegspolitik kann er sich nicht erlauben.

Klaus Lehmann | Do., 12. Dezember 2024 - 09:56

Da stand sowohl die Cannabis-Legalisierung als auch das Selbstbestimmungsgesetz drin!
Ganz ohne Not, einfach dem Zeitgeist nachgehechelt. Von wegen, das haben Grüne und SPD der FDP eingebrockt. Ich - als ehemaliger FDP-Wähler hatte mir schon das Wahlprogramm durchgelesen, und es hat mir nicht gefallen. Das sollte vielleicht auch der Autor des Artikels mal versuchen. Die größte antiliberale Katastrophe dieser Partei war jedoch deren Zustimmung zur Impfpflicht. Vor der Wahl hieß es noch "Mit uns keine Impfpflicht". Auch hieß es mal "besser nicht als schlecht regieren" - und dann macht man drei Jahre diesen Ampel-Unsinn mit. Nee, die FDP braucht niemand, die sind nämlich alles andere als liberal - das zieht sich wie eine Konstante durch. Auf besondere Personalien wie Strack-Zimmermann gehe ich an dieser Stelle gar nicht erst ein. Liberal geht anders.

Thomas Hechinger | Do., 12. Dezember 2024 - 10:00

Da ich lange Jahre FDP gewählt habe, ist es mir nicht gleichgültig, was mit ihr geschieht. Dennoch muß ich sagen: Die FDP hat es nicht verdient, weiter mitzuspielen. Immer wieder, werter Herr Müller-Vogg, wiederholen Sie Ihr Mantra, die FDP habe das Schlimmste verhindert. Dagegen setze ich meines: sie hat das Schlimmste erst ermöglicht. Vor allem hat sie ihre Wähler verraten. Die Impf-Lüge des Herrn Lindner, nämlich sich erst eindeutig gegen eine Impfpflicht zu positionieren, um sie dann doch einführen zu wollen (das Scheitern des Vorhabens ist nicht das Verdienst der FDP), hat mich ins Mark getroffen. Der Gipfel ist das „Selbstbestimmungsgesetz“ des Herrn Buschmann. Daß eine Partei, die sich liberal nennt, ein Gesetz einbringt, das das Aussprechen von Wahrheit und Wirklichkeit unter Strafe stellt, ist für mich das höchste Maß an Illiberalität, das ich mir vorstellen kann.
Dieses unser Deutschland braucht dringend eine liberale Partei. Und genau deshalb muß die FDP verschwinden.

S. Kaiser | Do., 12. Dezember 2024 - 10:38

"Hätten SPD und Grüne allein regieren können, wäre vieles anders gelaufen.“ Das stimmt. Aber sie hatten allein keine Mehrheit, und das ist der Punkt. Die FDP war der Steigbügel für rot-grüne Politik, in die sie von allein nicht gekommen wären, und darin liegt mMn der Denkfehler. 2021 hat sich die FDP entschieden, um Linders Bonmot zu adaptieren, lieber schlecht zu regieren als gar nicht zu regieren. Nachdem sie schon 2017 Schelte für die Verhinderung von Jamaika kassiert hatten, haben sie sich wohl nicht nochmal getraut nein zu sagen. Außerdem klang „Fortschrittskoalition“ so modern und zeitgemäß. Nur, dass man damit in ihrem Lager eher techn Innovation und Zukunftsorientierung verbindet, im grünen Lager nur die Abschaffung von alten Regeln. Die FDP kennt ihren eigenen Markenkern nicht mehr, oder hat zumindest nicht verstanden, was ihre Wähler von ihr erwartet haben. Jetzt zahlen sie den Preis dafür. Um mit Habeck zu sprechen: ihre Wähler sind nicht weg, sie sind jetzt nur woanders.

Rainer Dellinger | Do., 12. Dezember 2024 - 10:44

Danke für diesen Artikel. Der Sinn und Zweck von RotGrün+jetzt auch Schwarz soll doch die Bevormundung und Abhängigkeit der Machtinhaber + Ideologen sein. Die Industrie wird durch massiver Fördermittel durch die Hintertür enteignet und die Bevölkerung ist von der Alimentierung des Staates abhängig. So funktioniert die Erreichung des Ziels des Kommunismus. Wozu braucht es eine FDP? Die stört doch nur. Nichts mehr mit sozialer Marktwirtschaft. Wie eine Wirtschaft funktioniert konnte ich bis Mitte der 90er erfahren. Vieles hat gepasst, die Menschen hatten im Westen Arbeit,
waren zufrieden, konnten Reisen,
die Städte sauber, Straßen in einem Top-Zustand, die Lebensmittelpreise waren moderat.

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