Screenshot des Videos von Rezo
Video von Rezo: Alle stehen fassungslos vor seinem Frühwerk / Screenshot Youtube

Video von Rezo - Fucking viele Belege

Der Youtuber Rezo ja lol ey hat ein Video über die CDU gemacht. Die weiß nicht, was sie dazu sagen soll, und zieht ein vorbereitetes Video ihres jüngsten Bundestagsabgeordneten Philipp Amthor wieder zurück. Aber auch die SPD bleibt ratlos. Anlass für eine kritische Würdigung

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Frank Lübberding ist freier Journalist und Autor.

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Das Pamphlet ist eine der ältesten Literaturgattungen. Es will nicht argumentieren, sondern Argumente zur Diskreditierung des politischen Gegners nutzen. Wer eine differenzierte Betrachtungsweise sucht, wird dort nicht fündig. Ihr Charakter besteht schließlich aus polemischer Zuspitzung, gemischt mit ehrlicher Empörung. Der Autor will seine Gegner provozieren und sein Publikum aufrütteln. Als Gattung ist es aus der Mode gekommen, weil in komplexen Gesellschaften schlichte Lösungen als intellektuelle Einfältigkeit betrachtet werden. Deshalb wird das Pamphlet heutzutage abwertend als Schmähschrift definiert, obwohl es immer auch eine Streitschrift ist. 

Die CDU will es sich mit niemandem verderben

Womit haben wir es jetzt bei dem YouTuber Rezo ja lol ey zu tun? Er ist 26 Jahre alt und hat ein 55-Minuten langes Video mit dem Titel „Die Zerstörung der CDU“ ins Netz gestellt. Der Autor meinte allerdings auch die SPD, und vergaß ebenfalls nicht, vor der AfD zu warnen. Es haben Millionen Menschen angeklickt, und in den sozialen Netzwerken ist es ein großes Thema. Sogar das ehrwürdige „heute journal“ hat es als Aufmacherthema gewürdigt. In der Politik reagiert man ratlos: So hat die CDU nach langem Überlegen ein vorbereitetes Video mit dem gleichaltrigen Bundestagsabgeordneten Philipp Amthor doch nicht gesendet. Das war eine  gute Idee, wenn man die gewählte Gattung als Referenzrahmen begreift. Auf ein Pamphlet reagiert man nämlich am besten mit Gegen-Pamphleten. Schließlich hat Rezo verkündet, die CDU zerstören zu wollen. Da helfen keine Wattebäuschchen, sondern nur der grobe Keil auf den berühmten Klotz.

Dazu konnte sich die CDU nicht durchringen, weil sie es sich mit niemanden verderben will. Nach bald 20 Jahren Angela Merkel ist sie nach allen Seiten offen, selbst bei solchen Kampfansagen. Das kann man als Schwäche werten, ist es wohl auch. Es handelt sich bei diesem Video nämlich um ein grandioses Pamphlet. Es hat eine hohe Suggestivkraft, weil es sich um ehrliche Empörung handelt. Rezo argumentiert mit der Vehemenz, weil der Zuschauer eines bemerkt: Ihm sind nach 26 Jahren die Probleme dieser Welt bewusst geworden. So hätte Rezo vor wenigen Wochen noch nicht gedacht, wie schlimm es um die Menschheit wegen des Klimawandels steht. Hier zeigt sich die Effektivität der von den Grünen und ihren Netzwerken betriebenen Kampagne namens „Fridays for Future.“ Mit großer Akribie und einer 13-seitigen Quellensammlung dokumentiert er das, was er auf seiner Entdeckungsreise gefunden hat. Zugleich lebt er vom appellativen Charakter seiner Rhetorik, die er mit Polemik würzt. „CDU – Partei für alle Schichten“, so verhöhnt er deren Anspruch mit der von ihm beschriebenen Wirklichkeit in der Einkommens- und Vermögensverteilung. Die Sozialdemokraten machen mit dieser Argumentation allerdings schon seit siebzig Jahren Wahlkampf gegen die CDU.

Tempo wie einst bei Franz-Josef Strauß

Nur nicht mehr so wirkungsvoll, wie der junge Mann in seiner verfilmten Schmähschrift. Diese Wirksamkeit wird auch nicht dadurch beeinträchtigt, dass er mit atemberaubendem Tempo seine Argumente herunterrasselt. Der Zuschauer kommt nicht zum Luft holen. Bevor er ein Argument überhaupt verstanden hat, fällt das nächste. Zum Nachdenken fehlt die Zeit, womit Rezo ein Merkmal politischer Rhetorik verstanden hat. Der Zuhörer soll nicht in Zweifel geraten, vielmehr mit dem Redner verschmelzen. Es geht nicht um das, was er sagt, sondern um die Botschaft. Mit dieser Methode konnten schon ein Franz-Josef Strauß oder ein Helmut Schmidt ihr Publikum begeistern. Dafür brauchten sie immerhin noch kein Quellenverzeichnis, um sich die erforderliche Reputation zu verschaffen. Vor allem bezogen sie sich aber in ihren polemischen Attacken auf den Kontrahenten.

Das fehlt heute. Niemand polemisiert gegen Rezo, sondern alle stehen fassungslos vor seinem Frühwerk. Die Zuschauer sind begeistert über diese Sprachlosigkeit, wenigstens wenn sie die CDU ebenfalls nicht ausstehen können. Die Oppositionsparteien freuen sich über unverhoffte Wahlwerbung, wogegen die Sozialdemokraten erneut im Regen stehen. Sie freuten sich gerne mit, werden aber leider ebenfalls abgewatscht. Da kann nicht einmal ein eloquenter Juso-Vorsitzender etwas machen. So wird Rezos Faktensammlung als „negative campaigning“ zum klassischen Wahlkampf. Nur sagt er lediglich, wen er nicht zu wählen gedenkt. Aber die politischen Vorstellungen aller anderen Parteien sind wohl kaum die Alternative. Sie bilden in allen Politikfeldern das gesamte Spektrum möglicher Meinungen ab. Diese fehlende Bereitschaft zur klaren Positionierung ist Ausdruck einer in dieser Generation verbreiteten Mentalität: Sich als Politik-Konsumenten zu verstehen, die die Wahl als Bestellvorgang verstehen. Politik ist zwar keine App, um sich eine Pizza liefern zu lassen. Aber selbst wer sie so betrachtet, sollte wenigstens wissen, welche Pizzeria es denn sein soll. 

Rezo dokumentiert Konsequenzen der Alternativlosigkeit

Trotzdem hat Rezo einen wunden Punkt getroffen: CDU und SPD müssen sich entscheiden, was sie wollen. Wenn sie der Weltuntergangsrhetorik in der Klimapolitik folgen, werden sie mit guten Gründen an diesen Erwartungen gemessen. Dann werden selbst ihre ambitioniertesten Projekte mit ungewissem Ausgang zur Lachnummer. Wer den weltweiten Klimatod fürchtet, ist mit einem Kohlekompromiss sicherlich nicht zufrieden. Rezo dokumentiert in diesem Video die desaströsen Konsequenzen einer politisierten Wissenschaft, die ihre Form der Alternativlosigkeit predigt. Die argumentative Wucht kommt nicht zuletzt aus dieser Selbstgewissheit, die keinen Zweifel mehr duldet. Dann fällt noch nicht einmal mehr die Arroganz des Pamphletisten auf, der seine Fußnoten mit politischem Denken verwechselt. Insofern hat Rezo recht, wenn er sie „fucking viele Belege“ nennt. So hat er seine Zitatenklauberei angemessen beschrieben. Das ändert gleichwohl nichts an seinem Verdienst, das Pamphlet als eine der ältesten Literaturgattungen in eine zeitgenössische Form gebracht zu haben. Was aber das Wichtigste ist: Ihm ist es gelungen, die CDU und die SPD wenige Tage vor der Europawahl erkennbar zu irritieren. Bei der AfD sollte er darauf nicht hoffen. Diese kennt sich mit Pamphleten aus. Deren Kritiker nennen das allerdings Populismus. 

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Bernd Muhlack | Do., 23. Mai 2019 - 17:26

Nach ewiger REZA-Beschallung habe ich mir sein Video dann doch angeschaut.
Kein Unsympath und sehr gutes, verständliches Deutsch!
Über Inhalte lässt sich bekanntlich streiten, jedoch gebe ich diesem Knaben in großen Teilen Recht!
Soweit man ihm "Populismus" unterstellt, geht dieser Vorwurf ins Leere. Fast jede Äußerung ist POPOlistich; um das zu erkennen, muss man kein Proktologe sein!
Die CDU! Diese Partei hat wie auch die SPD noch immer das ein oder andere Mitglied/erin u sollte sich ob eines solchen "YT-Vogelschisses" gar nicht kümmern.
"WIR sind uns selbst genug: KLATSCHEN!"
Jedoch zeigt die Reaktion der "Spitzenfunktionäre" dass ihnen wahrhaftig "der Arsch auf Grundeis geht!" (SORRY!)
"Philip Amthor: du bist Freiwilliger!" - "Okay"
Dann wird er jedoch zurück gepfiffen; neue u alte Parole: "Aussitzen!"
Lassen WIR das besser!
Des Abends wird bei Frau Illner über Strache etc parliert. Quasi Gauland gegen ALLE!
An Frau Dr. Alice Weidel traut sich Frau Illner ja nicht ran!

Na ja, errare humanum est ---- die Pointe " POPOlistich; um das zu erkennen, muss man kein Proktologe sein!" fand ich derart 'EZO-gerecht', dass ich dem Verfasser derselben für seinen Witz, Geist und Humor, Eigenschaften die bei Politikern und auch bei den meisten Foristen Mangelerscheinungen sind, gern meine Hochachtung kund und zu wissen geben möchte, was mit der Veröffentlichung meines Laudatio hoffentlich geschehen wird.

Markus Michaelis | Do., 23. Mai 2019 - 23:32

Ich finde das Video anmaßend und mehr verführend als informierend. Natürlich hat Rezo in vielem auch Recht - es wäre auch ein Wunder eine Stunde lang Aussagen abzuspulen und dabei nicht auch öfters in Aspekten Recht zu haben. Es bleibt aber eher beim anmaßenden Charakter.

Wo Rezo dann doch Recht hat: er setzt nur konsequent um, was die Parteien selber propagieren, wenn es um ihren Standpunkt geht: absolute Fakten, absolut falsche Gegner und die Jugend ist die Zukunft. Rezo hat einfach das verinnerlicht, was in seiner Lebenszeit die Aussagen der Politik und der Gesellschaft waren.

Die CDU hat sich zwar weit in diese Richtung öffnen wollen, aber jetzt frisst die konsequent weitergeführte Revolution doch ihre Kinder. In diesem Sinne glaube ich auch nicht, dass die Grünen daran lange Freude haben werden, weil die im Video geforderte Konsequenz auch nicht von den Grünen zu leisten sein wird.

Das wird nur die Jugend können, in ein paar Jahren dann die nächste Jugend.

Die Vergottung und gleichzeitige Verführung der Jugend ist ein gemeinsames Merkmal von mörderisch totalitären und - gescheiterten - Systemen. Man findet dieses Merkmal bei den National-Sozialisten Hitlers, den Kommunisten Maos und Stalins und den französischen Revolutionären unter Danton und Robespierre.
Die BRD ist da inzwischen auf 'gutem Wege'.

Kämen das Video, sein Urheber und seine Vorwürfe 'von rechts', wäre das Urteil klar: 'Haß und Hetze' im Netz.
Wahrscheinlich würde das Zensurgesetz des Heiko Mass greifen.
Die CDU sollte meines Erachtens beherzigen, was Henryk M. Broder der AfD empfahl: 'Wenn Sie um Mitleid betteln - wird Ihnen Verachtung entgegen-schlagen'. Leute wie rezo werden nie CDU wählen - und das muß ja nicht zwingend schlecht sein.

Jens Winkelmann | Fr., 24. Mai 2019 - 00:43

Was sagt er da am Anfang des Videos: "Ich und TJ haben uns in der letzten Woche ein paar spannende Themen rausgepickt...".
Er zeigt auch immer Video-Ausschnitte von 'Jung & Naiv' einem Politik Format aus dem Web.
Ich schließe daraus, dass hinter dem Video Tilo Jung steckt, der Macher von Jung & Naiv.
Was finde ich da im Web:
"Am 14. Dezember 2016 wählte die Fraktion der Piratenpartei des Landtages Nordrhein-Westfalen Tilo Jung zu einem Mitglied der 16. Bundesversammlung."
So, da haben wir schon mal die politische Ausrichtung.
In der 'Jüdischen Allgemeine' findet man folgenden Bericht über Tilo Jung:
https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/tilo-jung-und-seine-juenger/
Er ist also links und Israel kritisch.
Dieser Rezo ist also nur ein Verkäufer von einem linken Journalisten.
Rezo macht so was
https://www.youtube.com/watch?v=1BOQSQY9PPk&t=72s
und verkauft so was
https://www.rezo.de/rezo/
Alleine dieses stört mich und finde ich unehrlich.

Christa Wallau | Fr., 24. Mai 2019 - 01:04

Mir tun die jungen Leute leid. Sie können nicht dafür, daß niemand sie vernünftig politisch aufgeklärt u. sie gelehrt hat, wie komplex die Probleme sind, mit denen sich Politiker beschäftigen. Jahrelang wurde ihnen suggeriert, daß unter "Mutti Merkel" alles bestens laufe u. man lediglich das engagierte Herz auf dem rechten Fleck u. die "richtige" moralische Haltung haben müsse, dann könne Deutschland (wie die ganze Welt) immer ein wunderbarer Ort sein - Migration mache es möglich!
In dieses irreale, merkelige Wohlgefühl grätschten nun aber leider die GRÜNEN immer wieder hinein mit ihren Weltuntergangs-Szenarien wegen der Erderwärmung. Kein Wunder also, daß die aufgeschreckten Kinder u. Jugendlichen - von 90% ihrer Lehrer kräftig unterstützt - h i e r einhaken u. s o f o r t i g e s Eingreifen der Politik verlangen - ohne Rücksicht auf Verluste; denn offenbar geht es dabei um das einzige Risiko ihres jungen Lebens: die bald bevorstehende Klimakatastrophe!
O sancta simplicitas!

Robert Müller | Fr., 24. Mai 2019 - 17:44

Antwort auf von Christa Wallau

Ich habe früher wegen der Umweltthemen die Grünen gewählt und kenne mich daher mit diesen Themen aus. Die Merkel-Regierungen haben tatsächlich nichts in dieser Hinsicht gemacht. Z.B. die Erneuerbaren wurden als Ersatz für die Atomkraftwerke genutzt, für das Klima hat das Null gebracht, nur ohne das wäre Merkel bei den Grünen nicht so beliebt. Kleine und mittlere Solar- und Windkraftunternehmen sind erst durch die Politik in die falsche Richtung geführt worden, dann hat man sie abserviert. Das EEG wurde so gestaltet, dass die Kosten bei den Bürgern und kleinen und mittleren Verbrauchern landen, die Großindustrie kann sich hingegen für fast nichts Strom an der Börse kaufen. Ganz besonders hinterlistig ist, dass niemand echten grünen Strom kaufen kann, der wird mit normalen Strom vermischt, damit Kohlestrom nicht durch die Kunden abgewählt werden kann. Neue Bürgerwind- und Solarparks gibt es nicht mehr, Geschäfte machen jetzt wieder die alten Energiemonopolisten. Und so weiter.

Karla Vetter | Fr., 24. Mai 2019 - 22:12

Antwort auf von Christa Wallau

Diese Jugend kann einem leid tun ,wie Sie richtig bemerken. Nun hat ein Blaubehaarter ein paar Fakten zusammen gesucht ,die mit nicht populistischer Brille betrachtet, durchaus zu hinterfragen sind( Siehe auch Welt .online von heute).Ein junger Mann, der in seinem kurzen Leben mutmaßlich, dank seiner Medienaffinität ,schon mehr Ressourcen verbraucht haben dürfte als unsere Generation in über 70 Jahren. Aber der Strom kommt ja aus der Steckdose und die seltenen Erden für das immer neue Smartphon holen ja andere aus den Schächten und Gruben.

Norbert Heyer | Fr., 24. Mai 2019 - 05:39

Rezo hat zum Rundumschlag gegen die Altparteien und - wie gewohnt - gegen die Altparteien ausgeholt. Nach dem Motto der politischen Fernsehwerbung, die immer so neutral wie möglich angekündigt werden, hat dieser Junge nun ganz unverhohlen und ausschließlich für die Grünen votiert. Wenn es den Altparteien und der AfD nicht gelingt, die Jugend zu gewinnen oder gar von ihrer politischen Ausrichtung zu überzeugen, ist es nur eine Frage des Naturgesetzes, bis die Grünen hier die politische Führungsrolle übernimmt. Jedoch sind die Union und auch die SPD derartig ausgelaugt, dass von ihnen nichts mehr zu erwarten ist. Die AfD gilt in den Augen der Jugend sowieso als die Partei der alten weißen Männer ohne Zukunft. Sie glauben lieber den Aussagen einer Partei, die Deutschlands Zukunft noch schneller verspielt, als das den Altparteien gelingen würde. Sollen sie doch die Partei wählen, die ihnen alles das nimmt, was ihr Leben heute so lebenswert macht. Realität zerstört Wunschdenken.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 24. Mai 2019 - 06:31

Wir machen uns Gedanken, ob Strache vom Mossad vorgeführt wurde und ein 26jähriger stellt hochprofessionell eine Werbevideo für links-grüne Politik her. Von der Machart im Zeitgeist, diese Art des "Erklärbär" kommt bei vielen jungen Menschen an. Keine Texte selber lesen, Widersprüche erkennen, selber recherchieren, nachdenken. Warum auch. Für das meiste im Leben gibt es inzwischen eine App oder ein Video. Das macht der junge Mann richtig gut. Eindringlich und allwissend führt er vier Parteien vor, die beiden anderen Linke und Grüne kennt er offenbar nicht, ist ja auch egal, er hat eine Botschaft mit Richtungsvorgabe. Aha, in der AFD sind alles Nazi's. Wer denen "aus Versehen" auf den Leim gegangen ist, muss einfach demnächst "richtig" wählen, dann klappt's auch mit den "Guten" wieder. Interessant die Reaktion der hauptsächlich gescholtenen CDU. Da wollten die doch tatsächlich mit einem "Gegenvideo" retunieren? Denen geht alle der A... auf Grundeis. Die wollen von allen geliebt werden.

Urban Will | Fr., 24. Mai 2019 - 09:28

scheinen in diesen schnellen, verrückten Zeiten gerade die Welt zu bewegen.

Die Generation Rezo hat ein Leben, welches alte Generationen wohl so nicht mehr überblicken können.
Wer kurz nach dem Wickelalter bereits überflutet wird mit mit elektronischen Medien aller Art, findet – so denke ich – nicht genügend Zeit für ein Herunterfahren der Amygdala.

Im Rezoalter radelte ich durch die Weinberge oder pflegte sie. Das Fernsehprogramm war überschaubar. Bücher und Zeitung waren die Informationsquellen.

Wenn man eine große Partei nach (immerhin) 100 beeindruckenden Recherchestunden zu vernichten gedenkt, hat man ein wenig Nachholbedarf in Sachen Bodenhaftung.
Den gibt es aber nicht mehr.

Ich bin kein CDU – Anhänger und freue mich zugegebenermaßen sogar ein wenig, dass die auch mal auf die Mütze kriegen, aber sie wäre mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn sie diesem Video mit ernsten Mitteln zu begegnen versuchte.

Siegfried Marquardt | Fr., 24. Mai 2019 - 11:37

Fundamentalkritik von Youtuber Rezo an der CDU ist legitim und voll auf berechtigt!Der Youtuber Rezo bringt es auf dem Punkt: Seit die CDU regiert, geht es im sozialem Bereich nur noch bergab. Die Schere zwischen Arm und Reich driftet immer weiter auseinander (wurde durch Rezo mit einer eindrucksvollen Grafik im Internet dokumentiert). Die Anzahl von Wohnungs- und Obdachlosen hat noch nie so eine Dimension angenommen, wie gegenwärtig und sie nimmt immer weiter zu, da bezahlbarer Wohnraum fehlt und mit Wohnraum spekuliert wird! Der Billiglohnsektor hat noch nie solch einen Stand erreicht, wie momentan! Die Anzahl von psychischen Erkrankungen aufgrund von extremer Ausbeutung hat in den letzten 20 Jahren um über das Doppelte zugenommen. Und die Politiker der CDU und darüber hinaus sind mit dem Regieren aufgrund der momentanen sozioökonomischen und technologischen Anforderungen und ihrer himmelschreienden Inkompetenz extrem überfordert. Siegfried Marquardt, Königs Wusterhausen

Sozial bergab geht es seit Gerd Schröder, der war das mit den Hartz-Reformen und dem Billiglohnsektor. Der Mindestlohn wirkt dem entgegen.
Wohnungsmangel hat auch vielleicht damit zu tun, dass Millionen Zuwanderer in kurzer Zeit ins Land gelassen wurden. Die übrigens auch eine Konkurrenz für die schon länger hier lebenden Arbeitskräfte darstellen und tendenziell die Löhne drücken. Aber hej, das lieber nicht sagen, denn die Grünen sind ja *für* Zuwanderung.
Die Grünen sind auch keine Naturschutzpartei mehr, wenn man sich den Kahlschlag in hessischen Wäldern anguckt, um Windenergieparks in bislang intakte Biotope zu klotzen. Wäre auch mal ein Video wert.

Siegfried Marquardt | Fr., 24. Mai 2019 - 11:39

Sie haben den technischen und technologischen Fortschritt um mehrere Jahre verschlafen. Und manch einer der sogenannten Elite soll nicht einmal in der Lage sein, einen Computer zu bedienen, wie man selbstkritisch vernehmen konnte. Aber wie meinte doch noch der EU-Spitzen-Kandidat der CSU, Manfred Weber im Brustton der vollen Überzeugung: Die Digitalisierung kommt auf uns zu! Na dann braucht man ja keine Befürchtungen mehr hegen und alles regelt sich von selbst! Ein weiteres Indiz für die Behauptung, dass die Politiker mit den momentanen modernen technologischen und technischen Anforderungen völlig überfordert sind, zeigt auch die Reaktion der CDU-Politiker auf das Video im Internet selbst: Völlige Konfusion und Hilflosigkeit machte sich bei ihnen breit! Und die Reaktionen darauf waren geradezu kontraproduktiv! Die CDU-Politiker sollten Jugendliche befragen, wer ihnen wirklich sympathisch ist und dann diese für sie ist Rennen schicken! Siegfried Marquardt, Königs Wusterhausen

Klaus Funke | Fr., 24. Mai 2019 - 18:06

Friday for Future und jetzt der blauhaarige Rezo. Die Jugend wird rebellisch und hat ihr Thema gefunden: Der Weltuntergang infolge der Klimakatastrophe. Zwar ist das Unfug, vor allem wissenschaftlicher, aber es bringt Punkte. Und Schuld sind CDU/CSU, SPD und AfD. Einfache griffige Formeln werden gerne angenommen. Ist ja auch klar, wenn man den tatsächlichen Bildungsstand unserer Jugendlichen nimmt. Im Grunde ist das Ganze erst mal positiv. Nach Jahrzehnten der Interessenlosigkeit der Jugend, haben sie plötzlich Lust auf Veränderung. Das heißt, am liebsten hätten sie es, wenn sie nur das Maul aufzureißen brauchten und wir, die Älteren müssen dann die Arbeit machen. Wie wir das als Eltern gewohnt sind. Am Ende haben sie immer ihren Willen gekriegt - früher: Disko, Moped, Freundin mitbringen dürfen. Nun soll es im großen Rahmen funktionieren. Ein moderner Kinderkreuzzug. Werden sie begreifen, dass man nur verändert, wenn man selber anpackt? Die Politik ist in Panik - kein Wunder...

Lars Freudenberg | Sa., 25. Mai 2019 - 09:13

es war eine rhetorische Diffamierung mit fast keinen Inhalt, das dieses Video solchen Zuspruch erhält, auch wenn einige Sachen richtig sind, ist mir ein Rätsel, dem Jungen kann man das nicht vorwerfen, da dieser noch sehr jung ist, aber spätestens bei den Kommentaren darunter zweifle ich dann doch, die Wahlempfehlung am Ende für Grüne und Linke lässt mich das Video in seiner Aufmachung als reine Propaganda wahrnehmen. Allerdings ist es erstaunlich, dass die CDU sich dagegen anscheinend nicht wehren kann, aber es ist genauso erstaunlich, dass die Presse diesem Video solche Aufmerksamkeit schenkt, ja der Man hat in einigen Sachen durchaus recht, allerdings ist es auch eine sehr naive Sicht auf die Welt, und das sollte man junge Menschen wenn auch nicht die Hoffnung raubend doch zu mindestens klarmachen dass die Welt nicht so funktioniert wie linke es immer propagieren.