- Es kann nur einen geben
Altmeister Ridley Scott hat eine Fortsetzung seines Antiken-Kassenschlagers „Gladiator“ aus dem Jahr 2000 inszeniert. Dem großartigen Russel Crowe kann Hauptdarsteller Paul Mescal nicht das Wasser reichen. Trotzdem überzeugt der Film.
Vor 24 Jahren gelang dem britischen Regisseur Ridley Scott ein cineastischer Coup. Mit „Gladiator“ wagte er sich an ein Genre, das damals als tot galt: den monumentalen Antikenfilm. Der Film sprengte alle Erwartungen. Allein in Deutschland sahen ihn 3,4 Millionen Zuschauer, er spielte das Fünffache seiner Produktionskosten ein und wurde mit fünf Oscars prämiert. Scott verhalf er außerdem zu einem triumphalen Comeback. Nach einer kreativen Durststrecke war der Erschaffer von „Alien“ (1979), „Blade Runner“ (1982) und „Thelma und Louise“ (1991) in Hollywood nun wieder angesagt. Mittlerweile zählt der Filmemacher 86 Lenze. Wie Clint Eastwood, Martin Scorsese und Francis Ford Coppola gehört Scott zu den Urgesteinen seiner Zunft. Der Mut hat ihn noch immer nicht verlassen. Denn erfahrungsgemäß eignen sich Sandalenfilme nicht für Fortsetzungen. Allen Unkenrufen zum Trotz ließ sich Scott nicht beirren. Diese Woche erscheint „Gladiator II“.
„Gladiator“ bescherte uns monumentale Kinomomente. Die tragische Geschichte des römischen Feldherrn, der durch eine Intrige anstatt zum nächsten Kaiser Sklave und schließlich Gladiator wurde, reüssierte weltweit. Die Szene, in der Maximus Decimus Meridius seine Hand über die Ähren eines sommerlichen Weizenfeldes streichen lässt, hat sich für immer ins kollektive Kinogedächtnis eingebrannt. Mit Sätzen wie „In der Ewigkeit wird man sich Eurer Taten erinnern“, präzise choreografierten Kampf- und Schlachtszenen und für die damalige Zeit beeindruckenden computergenerierten Aufnahmen des alten Roms schrieb Ridley Scott Kinogeschichte. Dabei schweben über alldem zwei Komponenten: die Musik von Hans Zimmer – und Hauptdarsteller Russel Crowe. Seine Sandalen hinterlassen besonders große Fußstapfen.
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An sich ein sehr schöner Artikel.
Nur schade, dass Sie alle Geheimnisse schon verraten haben.
Naja, das spart mir immerhin das Eintrittsgeld.
Nach der Ankündigung und dem ersten Trailer zu G-II stellte sich für mich zunächst die Frage, ob man es im Angesicht der aktuellen Welt- und besonders Deutschland-Lage noch aushält, sich diesen gesteigerten Plot an Niedertracht, Intrigen und Gewalt anzutun, um es als „Freizeit-Unterhaltung“ zu klassifizieren. Denn das Original fiel im Jahr 2000 in eine deutlich entspanntere Zeit: man hatte eher Angst vor dem „Jahr 2000 Problem“ als vor Krieg und Niedergang der Wirtschaft.
Nach 4 Kino-Besuchen des Originals (1. Klingt toll…2. Wow, muss ich noch mal sehen… 3. Noch mal die Musik hören… 4. Kommt so schnell nicht wieder…) muss G-II also einige Überzeugungsarbeit leisten.
Daher danke, dass sich Cicero (trotz Spoilern...) parallel zum aktuellen Polit-Wahnsinn damit befasst und eine glasklare Empfehlung samt konkreter Dämpfung der Erwartungshaltung liefert: „es kann nur einen geben..“
Mit der Sicherheit, dass das Original original bleibt, kann man sich G-II also „antun“.