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„Deutschland-Psychogramm“ - Schmerzfreie Resignation, stoisches Phlegma, schamloses Durchwursteln

Krieg, Inflation, Unsicherheit: Die Aufbruchstimmung, die man mit dem Jahreswechsel normalerweise verbindet, ist so schwach wie nie. Dafür entwickeln die Deutschen eine Krisenresilienz und Krisentoleranz – und neue Sekundärtugenden.

Autoreninfo

Dirk Ziems ist Gesellschafts- und Marktforscher mit mehr als 30 Jahren internationaler Forschungserfahrung. Er ist Gesellschafter und Co-Founder des Forschungs- und Beratungsinstituts concept m. Das Institut analysiert auf Basis tiefenpsychologischer Interviews gesellschaftliche Strömungen und Trend-Themen und berät in über 40 Ländern und 12 Branchen.

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Mit dem „Deutschland-Psychogramm“ fühlt der Gesellschaftsforscher Dirk Ziems vom concept m Institut den Bürgern den psychologischen Puls. Für 2024 gibt er einen ernüchternden Trend-Ausblick, den er auf der Basis von aktuellen Tiefeninterviews und Beobachtungen aus dem westlichen Ausland ableitet.

Wie wird die zu erwartende Stimmung im Jahre 2024 sein? Nach den vielen unerwartet hereinplatzenden Krisen und Kriegen – Corona, Ukraine-Krieg, Inflation, Gaza-Krieg – sind wir inzwischen daran gewöhnt, dass es erstens anders kommt und zweitens als man denkt. Gesichert ist nichts. Doch sicher ist: Die Aufbruchstimmung, die man mit dem Jahreswechsel normalerweise verbindet, ist so schwach wie nie. Dafür entwickeln die Deutschen eine Krisenresilienz und Krisentoleranz – und neue Sekundärtugenden.

Als Gesellschaftsforscher haben wir in der laufenden Forschung mit dem Tiefeninterviewpanel „Deutschland-Psychogramm“ einen intensiven Einblick in die Seelenlage der Deutschen. Aus diesen aktuellen Befragungen und den Entwicklungen der vergangenen Jahre lassen sich eine Reihe von wahrscheinlichen Trends extrapolieren, die der Fortschreibung von bisher angelegten Tendenzen entsprechen. 

Zudem liegt die Annahme nahe, dass sich in Deutschland in modifizierter Form Entwicklungen wiederholen, die in anderen westlichen Ländern längst vollzogen wurden. Weil wir als global tätige Marketing- und Kulturforscher das Privileg genießen, uns ständig interkulturell informiert zu halten, können wir auch dazu bestimmte Trend-Hypothesen wagen.

Belastung durch Kriege nimmt weiter zu

Die Annahme, dass die Kriegssituation in der Ukraine weiter eskaliert, ist sicher nicht aus der Luft gegriffen. Aktuell gewinnt Russland zunehmend die Oberhand, und im fortlaufenden Abnutzungskrieg stellen sich bei den Ukrainern Ermüdungserscheinungen ein. Wenn man sich ausmalt, was passieren würde, wenn sich Putin mit seinem Angriffskrieg weiter durchsetzt, dann kann man leicht schwarzsehen. Nach der Ukraine stehen für Putin weitere Kriegsziele an: Moldawien, Georgien und die baltischen Staaten sind unmittelbar bedroht. Parallel erscheint die Lage im Gazastreifen und im Westjordanland aussichtslos. Was Israel auch unternimmt, es ist immer eine schlechte Option. Gut denkbar, dass der Konflikt doch noch zum Flächenbrand eskaliert. 

Die Deutschen (und auch die Europäer) sind bei beiden kriegerischen Konflikten eher Zaungäste als mitwirkende Mächte. Die relevanten militärischen Entscheidungen werden über ihre Köpfe hinweg in den USA, auch in China und in arabischen Ländern getroffen. Die eher zweitrangige und passive Rolle der Deutschen ist belastend, weil sie den näher rückenden Kriegsfolgen ohne aktive Eingriffsmöglichkeiten ausgeliefert sind. Das war auch bei der anlaufenden Corona-Pandemie und der Inflation eine Belastung. Falls 2024 eine Ausweitung der Kriege eintreten sollte oder ein fauler, ungerechter Waffenstillstand, dann kann das zu einer lähmenden Angstentwicklung führen.

Kurzfristiges Krisenmanagement

Die aktuelle Haushaltskrise zeigt, dass die Ampelregierung kaum noch eine gestaltende Kraft aufbringt. Das Vertrauenskapital der Regierung ist weitgehend aufgebraucht. Eine Besserung ist kaum in Sicht. Kurzatmige Krisenmaßnahmen drohen zur Schnappatmung zu mutieren. 2024 dürften neue Koalitionsstreitereien ausbrechen, insbesondere wenn sich der Siegeszug der AfD fortsetzt und sich am Rande auch noch das Bündnis Sahra Wagenknecht hinzugesellt. Die ideologischen Differenzen zwischen den Ampel-Partnern sind zu groß, als dass die Koalition dem neuen Populismus entschiedene Gegenentwürfe entgegensetzen könnte. Das Vertrauen in die CDU als Alternative ist nicht besonders hoch.

Zudem verschärft sich der ideologische Kulturkampf weiter. In unseren Interviews zeichnet sich jetzt schon ab, dass zwischen den unterschiedlichen weltanschaulichen Haltungen Welten liegen. Vereinfacht gesagt, bestimmen zwei Lager die ideologische Polarisierung: Das linke, „progressive“, grüne Lager verlangt nach einem entschiedenen Kampf gegen die Klimakrise und einer Umwandlung des „zerstörerischen Konsum-Kapitalismus“ in einen nachhaltigen De-Growth-Modus. Gesellschaftsthemen sind die weitere Gender-Emanzipation in Richtung Gender-Fluidity und die Ermächtigung des globalen Südens in der Ära des Postkolonialismus. Die Haltungen driften in linke Vereinfachungen ab, nach denen die internationalen Konzerne an allem schuld sind und eine Besteuerung der Superreichen alle finanziellen und Integrationsprobleme lösen würde.
 

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Welten davon entfernt sind die rechtspopulistischen und nationalistischen Narrative, nach denen Wokeness, Genderwahn, Diversity-Träumereien und die ungezügelte Einwanderung in den Sozialstaat das Fundament der Gesellschaft zerstören. Am nationalkonservativen Wesen soll das Land genesen. Die deutschen Verbrennerautos sollen weiter für alle Zeiten ohne Tempolimit über die Autobahn fahren. Die Kernkraftwerke sollen alle wieder ans Netz, und schon wären alle Energie- und Klimaprobleme gelöst, die von den Grünen ohnedies nur aus „verbohrt ideologischen Gründen“ aufgebauscht würden.

Weil die Europa- und diversen Landtagswahlen sowieso für eine aufgeheizte Stimmung im Jahr 2024 sorgen werden, ist abzusehen, dass sich die beschriebene Polarisierung in unversöhnliche und auch kaum noch kommunizierfähige Weltanschauungen verschärfen wird. Es drohen also amerikanische Verhältnisse, wie der des ideologischen Dauerstreits zwischen Demokraten und Republikanern. Die Begleitmusik des amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfs zwischen Trump und Biden (den wahrscheinlichen Präsidentschaftskandidaten) passt da für 2024 ins Bild.

Auswirkungen der Polarisierung im privaten Alltag

In Italien hat der unversöhnliche Konflikt zwischen rechten und linken Ideologien eine Tradition, die seit den 1950er-Jahren anhält. Eine Grundregel des Soziallebens in Italien besagt, dass man in Alltagskonversationen politische Themen tunlichst vermeiden soll. Wenn sich die Großfamilie zu einem Geburtstagsfest oder ähnlichem trifft, dann redet man besser nur über das fantastische Essen, als dass man das Fest durch Streitereien über politische Themen belastet. Geht es gelegentlich doch einmal schief, dann kann ein Familienfest in Italien auch in stundenlanges Anschreien ausarten. 

In den letzten Jahren wird auch aus den USA berichtet, dass sich das Thanksgiving-Fest zur Belastungsprobe für den Familienfrieden entwickelt. Fängt eventuell der Onkel aus der Provinz damit an, Trump-Parolen zu verbreiten? Im postfaktischen Zeitalter kann man sich auf nichts mehr verständigen. War etwa die Corona-Maske ein unverzichtbarer Schutz oder eine Freiheitsberaubung?

Die genannten Tendenzen in Italien und in den USA nehmen auch zunehmend im deutschen Alltag Einzug. Der Streit in Alltagskonversationen rankt dann beispielsweise um Themen wie „die Krim gehört nun mal zu Russland“/ „Friedensverhandlungen sofort“ oder „die AfD ist ein notwendiges Übel, sonst wachen die Altparteien nicht auf“.

Wunsch nach harmonischem Privatleben

Gerade weil die Stapelkrisen so belastend sind und die Politisierung des Alltags zu unlösbaren Konfliktkonstellationen führt, sehnt sich eine große Mehrheit der Menschen nach Harmonie im Privaten. Auch hier scheinen italienische Lösungsstrategien in die deutsche Lebenswelt einzuziehen. Das gemeinsame Futtern – in Italien Pizza, in Deutschland Blechkuchen – ist der denkbar harmonisierendste Akt. Gespräche ranken um private Freizeitpläne am nächsten Brückentagswochenende – letzteres ein deutsches Symbol für die verdiente kleine Auszeit von aller Last. 

Wo die Krisen und Kriege einen immer mehr zu umzingeln drohen, ist die persönliche Gesunderhaltung umso wichtiger. In diesem Feld bietet die Kultur diverse Fitness- und Balance-Bilder an, sei es Muskelaufbau im Fitnessstudio oder Körperbalance beim Yoga. Die seelische Gesundheit in Form von Work-Life-Balance oder mentaler Renaturierung („Eselspaziergang in Brandenburg“) ist eine weitere Spielwiese der Harmoniesuche.

Schließlich sind noch die diversen Angebote des privaten Freizeit-Eskapismus zu nennen, etwa die nach Corona neu entflammte Reiseeuphorie oder das alltägliche Abhauen in Netflix-Serienwelten. Äußerer Statuskonsum ist dagegen in den 20er-Jahren offenbar nicht mehr so gefragt wie in früheren Konsum-Epochen.

Krisentoleranz und Krisenresilienz 

Ein mögliches Gegenszenario zu der sich steigernden Kriegs- und Krisenbelastung ist es, dass die Deutschen sich über die Jahre immer mehr an die Dauer-, Poly- und Stapelkrise gewöhnen. Für die Krisentoleranz und Krisenresilienz spricht, dass die Menschen lernen, sich effektiv von der Krisenberichterstattung abzuschotten oder sich privat von der Krise abzukoppeln. Nachrichten werden schon jetzt in der jungen Generation immer häufiger nur über Instagram und TikTok konsumiert, also gefiltert durch Einbettung in rosaroten Lifestyle-Glamour und anarchische Unterhaltung.

Wenn die Krise offensichtlich der neue Normalzustand ist, dann zählt umso mehr das „Hurra, wir leben noch!“. Anderen Menschen mag es schlecht gehen, die Ukrainer mögen täglich in den Luftschutzkeller fliehen müssen, aber hier in Düsseldorf oder Nürnberg ist noch nicht so viel angekommen. Entsolidarisierung und Ignoranz könnte man das nennen, aber diese Deutung des psychologisch nachvollziehbaren Selbstschutzverhaltens ist vielleicht doch zu moralisierend. Partiell ist man ja auch mit Betroffenheit dabei, in der fragmentierten Medienwelt fluktuiert diese Empathie jedoch.

Krisenresilienz bedeutet auch, dass man lernt zu unterscheiden, auf welchem Feld man überhaupt etwas gegen die Krise unternehmen kann, also realistisch eingreifen und aktiv tätig werden, und auf welchem Feld nicht. Die naive politische Aufbruchsstimmung und Selbstwirksamkeits-Euphorie der Fridays-for-Future-Bewegung ist längst verflogen, Greta ist fast schon Geschichte. In den Jahren 2023 und 2024 scheinen die Spielräume für Engagement viel enger geworden zu sein. Aber andererseits sind auch die Kapazitäten gewachsen, sich durch die Krise nicht unterkriegen zu lassen.

Gewöhnung an dysfunktionale Systeme

Der Blick nach Italien oder England zeigt, dass die Deutschen noch nicht bei dem stoischen Phlegma angekommen sind, das diese Nationen im Umgang mit dem dysfunktionalen Alltag erlernt haben. Jüngst hat das Boulevardblatt Daily Mirror die Geschichte gebracht, dass eine größere Anzahl ukrainischer Flüchtlinge nach Kiew zurückgekehrt ist, weil sie in dem dortigen Krankenhaus trotz Bombardierung im Krieg schneller an einen Operationstermin herankamen als im englischen NHS-System (Wartezeit dort für Krebsoperationen: ein Jahr und mehr). 

In Berlin habe ich es mehr als einmal erlebt, dass Besucher aus Rom verwundert waren, dass es an der Bushaltestelle einen Fahrplan mit Abfahrtszeiten gab. In Rom waren sie daran gewöhnt, an der Bushaltestelle einfach zu warten. Der Bus würde schon kommen, nach fünf Minuten oder nach einer Stunde, das habe man stoisch und schicksalsergeben abzuwarten. Wir Deutschen leben angesichts der dysfunktionalen Systeme im Alltag noch im Modus der Aufregung, des Dauermotzens und der Skandalisierung. Andere Länder, andere Perspektiven: Die Deutschen empfinden es als Skandal, wenn der Fernzug 20 Minuten zu spät fährt. Die Engländer und Italiener freuen sich dagegen darüber, dass der Zug überhaupt fährt. 

In Deutschland herrscht der naive Glaube vor, Systeme hätten auf jeden Fall zu funktionieren und Regeln müssten eingehalten werden. In vielen unserer Nachbarländer ist man einen Schritt weiter: Man hat verstanden, dass die Systeme im Alltag viel zu komplex, belastet und anfällig sind, als dass sie immer funktionieren könnten. Das Phlegma ist ein Schutz, sich mit dem Mangel, den man eh nicht vermeiden kann, gut zu arrangieren, statt sich ständig vergeblich darüber aufzuregen.

Networking und Tauschhandel als neue Überlebens-Skills 

„Continent isolated!“ hieß einmal die Headline im englischen Boulevardblatt The Sun, als der Schiffsverkehr über den Ärmelkanal wieder einmal wegen Streik eingestellt war. Und Romano Prodi, ein ehemaliger Ministerpräsident, hat die Italiener einmal augenzwinkernd als „das Volk der Zweite-Reihe-Parker“ bezeichnet. Womit wir bei den neuen Skills wären, die für die neuen Zeiten der Stapelkrisen und dysfunktionalen Alltagssysteme psychologisch überlebenswichtig werden. Die Trias von schmerzfreier Resignation, stoischem Phlegma und schamlosem Durchwursteln scheint die neuen Sekundärtugenden für die kommenden Jahre treffend zu umschreiben. 

Daneben wird auch die Kunst des sozialen Networkings zum Überlebensfaktor. Jemanden in der Versicherung zu kennen, der im Notfall mit dem Schadenssachbearbeiter spricht, die Verlegung des neuen Internet-Anschlusses flottzukriegen, weil der Schwager bei der Telekom ist – solche Beispiele zeigen: Wer richtig verdrahtet ist, kann am System vorbei seinen Vorteil realisieren. Damit soll hier nicht eine Lanze für die Alltagskorruption gebrochen werden, wie sie am Ende zum Beispiel Griechenland lahmgelegt hat. 

Es bleibt aber zu vermuten: In Zukunft werden an den dysfunktionalen Systemen vorbei Marktplätze des informellen Tauschhandels entstehen, wie sie immer schon in der darbenden sozialistischen Mangelwirtschaft bekannt waren (West-CDs gegen Trabi-Teile). Glücklich, wer einen Handwerker im Verwandtenkreis hat und Vorzugstermine organisieren kann, wenn im Gegenzug ein Facharzttermin herausspringt. Der Alltag wird unter solchen Vorzeichen sicher komplexer, aber er bleibt spannend.
 

Mathias Brodkorb im Gespräch mit Alexander Marguier
Cicero Podcast Politik: „Hast du nicht als Marxist angefangen?“ „Unbedingt!“ 

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Gerhard Lenz | Do., 4. Januar 2024 - 18:03

Ein wirklich interessanter Beitrag! Mehr davon!

Endlich mal keine Eindimensionalität, bei der am Ende in unterschiedlicher Tonart der Leser dann doch nur erfährt, dass die Grünen an allem Schuld sind. Dagegen Perpektivwechsel, die zeigen, wie sehr unsere Gesellschaft auseinanderdriftet.
Man muss nicht allem zustimmen: Der Klimawandel kommt so oder so (oder ist schon da) und "Erkenntnisse" der AfD, er sei nicht menschengemacht und China baue Kohlekraftwerke und deshalb sei es sinnvoller, sich mit der Frage zu beschäftigen, ob in der Schule oft genug die Nationalhymne gesungen würde, bezeugen nur Weigerung und Unfähikeit weiter Bevölkerungskreise, sich mit wirklich relevanten Themen zu beschäftigen. Die gleichen Gruppen, die einem Deutschland nachtrauern, das früher schon keiner wollte. Neue Sekunfartugenden sind dort allerdings nicht zu sehen.

Stefan Jarzombek | Do., 4. Januar 2024 - 18:09

„Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: / Halt du sie dumm, – ich halt’ sie arm!“, sang Reinhard Mey einmal. 😉
Nun da die allermeisten im Staat schon ahnen wohin die Reise mit der Ampel (und falls nach den Wahlen wahrscheinlich mit Groko die 2.) geht, arrangiert der Bürger sich eben selbst ein wenig, wie einst in der sozialistischen Planwirtschaft. 😉
Oh Deutschland, wie tief bist du gesunken.
Aufbruchstimmung? Mit wem denn und wohin vor allen Dingen... ???
Führung wurde zwar bestellt jedoch leider ist eben nicht jeder gleich auch ein guter Führer.
In Zeiten von Lieferengpässen ganz besonders und solange die Hoffnung nicht gestorben ist, kann der Bürger ja noch das beste hoffen.
Es is mir oft, als ob das Berliner Dreigestirn gleichzeitig Brandstifter und Feuerwehr in einem wären.
Erst das Feuer schüren und dann mit allen verfügbaren Wasserspritzen versuchen das brennende Napalm zu löschen.

Tomas Poth | Do., 4. Januar 2024 - 18:36

"EU als Zaungäste?"
Wer die Waffenlieferung und die Ausbildung der ukrainischen Soldaten durch EU und Deutschland als Zaungaststatus betrachtet, dann möchte der Verfasser des Artikels wohl deutsche Soldaten auf dem Schlachtfeld sehen?

"Ungerechter Waffenstillstand?"
Was wäre das denn nach Auffassung des Autors und an welcher Stelle?

"Kurzfristiges Krisenmanagement"
Nicht zu vergessen die Ausgründung der Werte-Union als neue Partei.

Ansonsten, die derzeitig harten Gegensätzlichkeiten muß man aushalten. Die Gesellschaft formiert sich neu, alles wird neu ausgehandelt werden. Dies ist am besten im Umbruch des Parteienlandschaft ablesbar.
Wenn die Altparteien nicht kopflos werden und ein totalitäres System einrichten, um an der Macht zu bleiben, dann werden wir durch demokratische Prozesse eine Wandlung hin zur Bewahrung des Nützlichen und Veränderungen wo es nötig ist erleben!
Das ständige apokalyptische Geschrei ist überflüssig, genauso wie die linke Weinerlichkeit.

Natürlich war die linksgrüne Weinerlichkeit und Jämmerlichkeit gemeint.

Romuald Veselic | Do., 4. Januar 2024 - 18:58

Deutschen Hobby. Das Glaube an Klimarettung ist zum Sakralen geworden, ohne dies in Praxis zu erproben. Und das Sakrale ist die Vorgabe, die Erlösung, die nicht eintreten wird - speziell nicht die D-Variante davon. Ich gehe jede Wette ein. Dafür müsste ich aber um die 120 J leben. Worauf ich überhaupt nicht erpicht bin.

Es ist warten auf den Öko-Erlöser oder Godot. Die kommen nie. Denn die Hoffnung ist die Wiese, auf der die Narren weiden.

Klima wird nicht gerettet, denn die, die sich dem wechselnden Klima vor 100T-Jahren anpassten, überlebten. Auch Kommunisten in der UdSSR glaubten mal, dem Wetter zu befehlen, um Agrarplan zu erfüllen. Stattdessen verursachten sie die erste Öko-Mega-Katastrophe mit dem Aral-See in Mittelasien.

Die D-Grünen sind die nur anders gearteten Kommunisten 2.0. Denn der Mensch lässt sich nicht normen. Er wir immer anders sein, als die anderen u wenn möglich, Anti-Hype eingestellt.

Nicht zu vergessen, die hinter allem den Gottes Willen sehen. 😈✔

Edwin Gaza | Do., 4. Januar 2024 - 19:11

Es herrscht einfach überall zuviel Aufregung.
Was geht mich dies und das und jenes an, wenn ich doch nichts ändern kann. Wurstigkeitsgefühl.
Zuviel Empathie schadet der Gesundheit.
Aber warum diese Polarisierung, kann man nicht Normalo sein, sondern ist rechtspopulistisch und nationalistisch, wenn man nicht an die Glaubensgrundsätze von linksgrün glaubt?
Networking, bisher Nachbarschaftshilfe, wird immer wichtiger, man bekommt etwas repariert und spart noch Steuern. Die Küchenhilosophen wussten schon immer:
Beziehungen schaden nur dem, ....

Christa Wallau | Do., 4. Januar 2024 - 19:39

Endlich werden die Deutschen auf den Weg in die
europäische Normalität gebracht...
Das wurde aber auch Zeit!

Sphinx | Do., 4. Januar 2024 - 20:42

Warum soll es naiv sein zu glauben, Systeme hätten zu funktionieren? Schließlich haben bis vor nicht allzu langer Zeit die Systeme hier funktioniert!

Gerhard Lenz | Fr., 5. Januar 2024 - 09:23

Antwort auf von Sphinx

Jene "Systeme", die zum 1. WK geführt haben?

Oder jene, die Hitler an die Macht führten und WKII auslösten?

Oder "nur" jene, dank derer DE unverhältnismässig zur Verhunzung des Klimas beigetragen hat - man lebt schliesslich vom Auto?

Die die Energiewnde verpennt haben (die Damen u. Herren Leistungsträger..)

Die den Aufstieg der AfD ermöglichten?

Hat alles wunderbar geklappt!

Urban Will | Fr., 5. Januar 2024 - 15:33

Antwort auf von Gerhard Lenz

so langsam perfektionieren Sie sich auf dem Gebiet der Tragikomik.

Reiner Beck | Do., 4. Januar 2024 - 21:08

Wenn ich so zurück denke in die Zeit vor 30 - 40 Jahren wurde uns in der Schule gesagt dass es in dieser Zeit heute fast gar keine Rohstoffe mehr geben würde und Kriege nicht mehr um Erdöl sondern nur noch um Trinkwasser geführt werden, den Wald würde es heute nicht mehr geben, vermutlich hätte schon ein Atomkrieg alles zerstört und es gäbe nur noch wenige Überlebende die irgendwo in der Natur leben.
Wenn ich die Sache von heute aus betrachte hatten wir Glück, denke aber so weit sind wir davon trotzdem nicht entfernt und irgendwie hat sich nicht viel geändert. Wo sind nur die hellen Köpfe und Lenker die weitsichtig sind und das aufhalten könnten, ich schaue schon lange, sehe aber nur wenige. Ich sehe nur viele Dilettanten, Opportunisten, Parteisoldaten, Meinungsmacher, Talkshowhocker. Eine abgeschlossene Lehre, ein erfolgreiches Studium in den Naturwissenschaften, einige Jahre Berufserfahrung wären schon gut. Vielleicht Leute von ganz außerhalb des Polit Medien und Parteienzirkus.

Christoph Kuhlmann | Do., 4. Januar 2024 - 21:27

Es ist halt blöd, wenn man an Krücken geht und der Anschlussbus einem vor der Nase wegfährt. Wieder Taxi und das bei horrenden Nachschlagzahlungen für Strom und Gas. Die Politik ist einfach zu dogmatisch geworden. Nach Korona, Ukrainekrieg und Inflation, krempelt man nicht einfach mal den Heizungsbau um, insbesondere da der Wohnungsbau sowieso schon am Boden liegt. Da führt man auch keine Co2 Steuer ein. Wenn dann noch Maßnahmen zur Eindämmung der illegalen Migration auf sich warten lassen und die Städte den Wohnungssuchenden die Wohnungen vor der Nase wegschnappen, dann darf man sich über eine gewisse Frustration nicht wundern. Aber solche Ideologien wachsen über Jahrzehnte und werden nur durch herbe Wahlniederlagen überwunden. Was die Kernkraft angeht, wir werden Kernenergie bekommen. Nicht umsonst verstromen rot-grün den gesamten Energieverbrauch. Ob sie nun aus Frankreich, Polen oder Deutschland kommt ist doch egal. Zumal LNG Gas, ja noch umweltschädlicher als Kohle ist.

ohne jegliches Gespür für die Notwendigkeiten und die Befindlichkeiten für unser Land und die Bevölkerung. Allein die Energie-Kosten die diese Regierung dem Bürger aufs Auge drückt ist eine Unverschämheit ohnegleichen. Nach einem Gerichtsurteil kratzt man das Geld aus allen Ecken zusammen und verkündet im gleichen Atemzug die Ukrainehilfe um zig Milliarden aufzustocken (also für diejenigen die unsere zuverlässige und preiswerte Energieversorgung in die Luft jagten). Mit Sanktionen schießt man sich ins eigene Knie und läßt dafür die Bürger bluten. Und wie sie schon schreiben Klima- und Umweltpolitik ade. Wer LNG Terminals ins Meer setzt damit unzählige LNG Tanker ihre Fracht anliefern können dazu neue Pipelines verlegen muss und zusätzlich mehr Kohle verstromt denn je hat mit Klimapolitik nichts am Hut. Wer mit Photovoltaik ganze Grünflächen zupflastert und die Landschaft mit Windrädern überzieht hat mit Umweltschutz nichts am Hut. Nein diese Regierung hat nichts zu bieten aber gar nix.

Urban Will | Do., 4. Januar 2024 - 22:59

zu entwickeln in der Lage sind, haben sie mehrfach bewiesen. Zuletzt in den Jahren nach 1945.
Diese Generation ist nicht mehr da. Die jetzige scheint sich in der Tat in Teilen dahin zu entwickeln, wie es Herr Ziems beschreibt.
Phlegmatismus, Resignation, Durchwursteln...
Tausche Rohrbruchreparatur gegen Zahnarzttermin...
Trotzdem bin ich nicht überzeugt, dass es mehrheitlich so ist. Und just an diesem Abend habe ich das erste mal das Gefühl, dass des Volkes Geduld mit Links – Grün sich so langsam dem Ende zuneigt. Dass einige nun ihr Schicksal in die Hand nehmen und diesem Sauhaufen namens Bundesregierung dies auch zeigen.
Habeck hat es live erfahren dürfen, die Demonstranten suchten sich genau den Richtigen, denn an Scholz kommen sie sicher nicht so leicht ran.
Und man darf gespannt sein, was am 8.Januar (von den Hofberichterstattern des ÖR bisher mit keiner nennenswerten Silbe erwähnt) los sein wird.
So ein bisschen kommt Wendestimmung auf. Ich bin sehr gespannt.

Die Cathy | Fr., 5. Januar 2024 - 07:00

Links-Grün: Jetzt gehts Euch an den €-Beutel! Ihr wißt, all die Mandate, all die Posten und Pöstchen, all die Verbindungen und die dreckigen Hand-zu-Hand €Scheine sind nach der nächsten Wahl Vergangenheit. Die CDU kann Euch nicht helfen; jetzt wirds richtig bitter!

G. RS | Fr., 5. Januar 2024 - 07:32

Da hat Herr Ziems ganz recht, wie ich weiß, seit ich letzten April das leider nicht "normal aufzutreibende" Amoxycillin für das an Scharlach erkrankte Kind von einem in Ausland lebenden Freund zugeschickt bekam.
Das mag für manchen recht spannend sein, ich habe es lieber ganz spießig langweilig.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 5. Januar 2024 - 09:42

Vielleicht hat ja diese Politik auch System? Vielleicht ist das ja alles gewollt? Oder ist das nur eine Zwischenstufe zur gewünschten und postulierten Transformation? Mal sehen was die Protestwoche ab Montag so auf die Beine stellt. Werden die Menschen wach, schlafen sie weiter oder fühlen sie sich noch nicht betroffen. Abwarten.

Konstantin Richter | Fr., 5. Januar 2024 - 10:34

Ich erkenne in dem Beitrag eine gewisse Sympathie für die Entropie. Ich hingegen sehe in der Aufrechterhaltung von funktionierenden, nutzbringenden Systemen die eigentliche zivilisatorische Leistung. Das Chaos entsteht von allein. Wenn kommentar- und kritikloses Durchwurschteln inzwischen als tugendhaft gilt ist das nur traurig.

S. Kaiser | Fr., 5. Januar 2024 - 10:35

Hierzu eine Anekdote: Mithören eines Gesprächs im Vorraum einer Bank mit beschränktem Zugang (wg. Coronabestimmungen). Der türkische Sicherheitsmann, der den Einlass regelt, und eine bosnische Kundin kommen ins Gespräch. Beide zugewandert und unterhalten sich über Dtschl und wie es sich in den letzten Jahren/Jahrzehnten (sie seit den 90ern wohnhaft) entwickelt hat. Sie resümiert gegen Ende des Gesprächs, dass es hier inzwischen so wäre wie bei ihnen ‚zu Hause‘. Scheint die Ausführungen und These des Autors zu stützen.
Die Aussage jedoch, hierzulande würde der „naive Glaube“ vorherrschen, Systeme hätten „zu funktionieren“ ist angesichts seiner angeblichen interkulturellen Kompetenz in Frage zu stellen. Ein Blick nach Ostasien, insbesondere Japan zeigt, wie hervorragend auch in Demokratien Systeme funktionieren können. Natürlich nur dann, wenn hierüber Konsens besteht. Interne Dysfunktionalität in geschlossenen Räumen ist kein Schicksal sondern selbstverschuldetes Versagen.

Keppelen Juliana | Fr., 5. Januar 2024 - 10:49

schreiben aber auch wiederum nichts. Das größte Problem ist eine Regierung die vor sich hin wurstelt ohne die Konsequenzen ihrer Entscheidungen zu bedenken. Also ein Großteil der beschriebenen Probleme sind hausgemacht. Ein weiterer Punkt ist, soll man sich Probleme die ausserhalb unseres Landes und Einflußbereiches liegen zu eigen machen und wenn ja was sind wiederum die Konsequenzen für unser Land. Was vollkommen fehlt sind gute Diplomaten und gute Diplomatie die Gefahren schon vorab erkennt und alle Register zieht um Krisen einschließlich Kriege zu verhindern sucht. Es gab schon schlimmere und gefährlichere Zeiten in denen Krisen und Kriege drohten allerdings gab es da weltweit noch kluges politisches Personal das imstande war die Gefahren zu erkennen und richtig zu handeln.

Johannes | Fr., 5. Januar 2024 - 14:18

England ist verstaatlicht und für den Bürger nahezu gratis. Das kann man mit Deutschland nicht vergleichen, nur wenn man selbst mal eine zeitlang von der dt. KK finanziell ausgebeutet wurde... Genauso antiproportional verhält es sich mit der Eisenbahn in den besagten Ländern. Daher sind Reaktionen in der Bevölkerung VÖLLIG anders zu bewerten.

Vielen Dank für die Einladung zu einem Bewerbungsgespräch in Ihrem Institut, bei dem ich Ihnen Ihnen 5 Minuten Ihrer kostbaren Zeit raube, ihnen aber erkläre, wie man die beiden Volkswirtschaften, die sich nicht angleichen, tiefenpsychologisch vergleichen kann.

Henri Lassalle | Fr., 5. Januar 2024 - 19:55

Die Regierung kann eigentlich nur noch verwalten, aber regieren? Was kann sie tun bei EInwirkungen von aussen, ob weltwirtschaftliche Einflüsse, Energiepreisentwicklungen, die sich unmittelbar auf die Verbraucher auswirken, auf die Folgephänomene expansiver und rücksichtloser Mächte......? Sie ist nicht einmal fähig, die Flut illegaler Migranten zu stoppen. Die Liste ist lang. Ohnmächtig muss die Regierung zusehen, wie Probleme auftauchen, über die sie wenig oder keine Gewalt hat. Dazu kommen noch folgenschwere Fehleinschätzungen wie die bezüglich von Putins Stimmungslage nach 2001, obwohl er diese anlässlich einer Sicherheitskonferenz in München klar und deutlich artikulierte - A. Merkel und Entourage nahmen ihn sichtlich nicht ernst.
Kurz, man darf sich über das Misstrauen und die Ablehnung der Politik seitens des Volkes nicht wundern, auch nicht, wenn Verschwörungstheorien entstehen, denn viele Menschen suchen nach Erklärungen, die sie bei Politikern nicht finden.