Thilo Sarrazin / J. Marguier

Thilo Sarrazin im Gespräch mit Clemens Traub - Cicero Podcast Gesellschaft: „Olaf Scholz ist den Herausforderungen in keiner Weise gewachsen“

Thilo Sarrazin spricht im Cicero Podcast über den Messeranschlag in Solingen, sein Leben als Hassfigur des linken Milieus und sein neues Buch.

Autoreninfo

Clemens Traub ist Buchautor und Cicero-Volontär. Zuletzt erschien sein Buch „Future for Fridays?“ im Quadriga-Verlag.

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Bad Oeynhausen, Mannheim und vor wenigen Tagen in Solingen: Tödliche Messerattacken bestimmen die Schlagzeilen in diesem Sommer. Es ist nicht allein der dreifache Mord, begangen von einem 26-jährigen Syrer, den der Bestsellerautor Thilo Sarrazin schockiert, es sind auch die ritualisierten Floskeln und hilflosen Beileidsbekundungen, die aus den Reihen der Ampelkoalition als Reaktion darauf zu vernehmen sind. Die von ihm und weiten Teilen der Bevölkerung geforderte Wende in der Migrationspolitik traut Sarrazin dem Bundeskanzler nicht zu: „Olaf Scholz, so wie er im Augenblick agiert, ist den Herausforderungen in keiner Weise gewachsen.“

Thilo Sarrazin, der 2020 aus der SPD ausgeschlossen wurde, wünscht seiner ehemaligen Partei krachende Wahlniederlagen bei den ostdeutschen Landtagswahlen. Denn anstatt die Sorgen und Nöte der Bürger in der Migrationspolitik ernst zu nehmen, habe sich die SPD einer Einwanderungsideologie verschrieben. „Nur dann, wenn die Niederlage so ausgeprägt ist, dass die Eskens, Scholzens, Mützenichs und Klingbeils vor sich selbst und ihren Wählern keine Entschuldigungen mehr haben und allesamt zurücktreten, wird sich in der SPD etwas ändern“, so Sarrazin im Podcast. 

Doch das Schicksal der deutschen Sozialdemokratie ist Sarrazin inzwischen gleichgültig. Viel eher interessiere ihn die Frage, was Deutschland retten könne.

Clemens Traub und Thilo Sarrazin
Clemens Traub (li.) und Thilo Sarrazin / J. Marguier

 

Das Gespräch wurde am 29. August 2024 aufgezeichnet.

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Reinhold Schramm | Fr., 30. August 2024 - 13:23

Ob im Iran unter dem Reformator Mohammad Mossadegh, in Afghanistan unter Mohammed Nadschibullāh, im Irak unter Saddam Hussein, in Syrien unter Baschar al-Assad und in Libyen unter Muammar al-Gaddafi: Teils noch archaische, feudal-religiöse und patriarchalische Gesellschaftsordnungen können nur unter der militärischen Gewalt von weltlichen Reformatoren unter Kontrolle und zeitgemäß wirtschaftlich und sozial im 20. und 21. Jahrhundert dementsprechend transformiert und entwickelt werden.

Alle aufgeführten Regime wurden letztlich vor allem von der politischen und militärischen Administration der USA, Großbritanniens und Frankreich und deren jeweiligen heimischen Kollaborateuren beseitigt.

Infolge des fortwährenden Bürgerkrieges zwischen feudal-religiösen Kräften des kulturellen Stillstands und dem progressiven Aufbegehren verbliebener Reformatoren, soweit sie nicht physisch ausgerottet wurden, erleben wir heute verstärkt die Migrationsbewegung von Millionen {...}

Nachtrag, Teil II.

Entschuldigung.
Man kann die Politik des Westens allgemein, und der USA im besonderen, gewiß sehr kritisch sehen. Eine Mehrheit unter den aktiven Cicero-Foristen äußert eine solche Kritik regelmäßig.
Gesetzt den Fall, es war tatsächlich ALLES falsch und teilweise sogar verbrecherisch, was die USA und ihre Verbündeten gegenüber den von Ihnen erwähnten Ländern getrieben haben (Hypothese; das ausschließliche 'ALLES' teile ich nicht!) - dass darf doch trotzdem nicht zu einer Art moralischen Rehabilitierung von Massenmördern führen.
Und natürlich war waren Saddam Hussein (Giftgas gegen Kurden und im Krieg gegen Persien), Nadjibullah (jahrelang Chef der Geheimplozei KHAD - einer Art afghanischer Securitate) und Ghadaffi Massenmörder und eben KEINE 'Reformatoren'.
Auf Mossadegh trifft dieses Wort eher zu. Mossadegh wurde gestürzt, BEVOR er zum Mörder an seinem Schah werden konnte. Ob er sich zu einem im besten Sinne liberalen Reformer oder zum Bluthund entwickelt hätte; man weiß es nicht!

Reinhold Schramm | Fr., 30. August 2024 - 13:24

{...}
Infolge des fortwährenden Bürgerkrieges zwischen feudal-religiösen Kräften des kulturellen Stillstands und dem progressiven Aufbegehren verbliebener Reformatoren, soweit sie nicht physisch ausgerottet wurden, erleben wir heute verstärkt die Migrationsbewegung von Millionen; die sich nicht am sozialrevolutionären Kampf beteiligen wollen, auf ihrem Weg in das meist erträumte wirtschaftliche und soziale Schlaraffenland und Konsumparadies nach Westeuropa und Deutschland. // Vergleichbares auch aus Mittel- und Südamerika nach Nordamerika.

Wilhelm Keyser | Fr., 30. August 2024 - 13:55

Ist bzgl. Olaf Scholz ganz anderer Ansicht!

Achim Koester | Fr., 30. August 2024 - 14:44

Antwort auf von Wilhelm Keyser

Für seine Aussage Scholz sei der beste Kanzler aller Zeiten habe ich nur zwei Erklärungen:
a) er hat zu viel Cannabis konsumiert
b) wer mir monatlich 15.000€ netto zahlt, wird natürlich gelobt

Oder die Frage muss lauten: für wen ist er der Beste, fragen Sie Mal Migranten.

Christa Wallau | Fr., 30. August 2024 - 14:16

zählen nichts bei verblendeten links-grünen Ideologen, die in großer Zahl überall in Deutschland sämtliche Führungspositionen besetzt haben:
in Politik, Medien, allen geförderten Forschungsinstitutionen, im Bildungswesen, sogar in den Kirchen.
Die Parteien werfen ihre besten Leute, d. h. die
Vernünftigsten, sogar raus - ob das Sarrazin bei der SPD ist oder Palmer bei den Grünen und Maaßen bei der CDU.

Jetzt, da die Hütte brennt, gibt es zunehmend laute Kritik an der miesen Lage, in die uns die Ideologen geführt haben, und allmählich kippt die Stimmung bei vielen deutschen Bürgern von
"Mich juckt's nicht!" und "Mir geht's doch noch gut" in ein erstauntes "Was ist denn bloß bei uns los?" um.

Statt jetzt endlich (!) - wie man erwarten sollte - eine echte Kehrtwende zu vollziehen,
bleiben die Altparteien bei ihren grundsätzlichen
Positionen u. nehmen nur kosmetische Änderungen vor.

Sarrazin hat absolut recht: Scholz und Co. sind den Herausforderungen in keiner Weise gewachsen!

Dietmar Philipp | Fr., 30. August 2024 - 16:00

Die über viele Jahrzehnte praktizierte Parteienarbeit mit Fanatismus, Hass, Neid und der vertretenen Gültigkeit von Ideologie und Weltanschauung ohne jegliche Beachtung von übergeordneter VERNUNFT (nach Kant) hat dazu geführt, dass der Demokratie der Boden entzogen wurde. Durch falsche Gebaren wird jedoch eine (Schein-) Demokratie von Verantwortlichen uns Menschen suggeriert. Jeder Politiker verhält sich so einseitig, ohne über VERNUNFT nachzudenken und diese anzuwenden. Mit diesem Widerspruch erleben wir zunehmend eine desolate Regierungspolitik Tag für Tag. Objektiv kann ein Gebilde mit Parteien nicht funktionieren. Also Abschaffung aller Parteien und eine NEUORDNUNG gewaltfrei, demokratisch, friedlich bis hin zur Rüstungsminimierung!!!