Katrin Ebner-Steiner
Im Dirndl gegen die schleichende Islamisierung Bayerns: Katrin Ebner-Steiner gilt als Hoffnungsträgerin der AfD / picture alliance

AfD vor der Bayernwahl - „Wir sind ein wenig wie die CSU unter Franz-Josef Strauß“

Blond, blauäugig – und immer im Dirndl. Katrin Ebner-Steiner gilt als Vorzeige-Frau der bayerischen AfD, sagt aber auch, dass sie mit dem Rechtsaußen Björn Höcke „viel verbinde“. Bei der Bayernwahl wollen sie und ihre Partei die CSU bestrafen. Warum eigentlich? Ein Interview zwischen Tür und Angel im Wahlkampf-Endspurt

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Frau Ebner-Steiner, von Ihnen stammt das Zitat: „Die AfD ist die Strafe Gottes für die CSU“. Geht es auch eine Nummer kleiner?
Das ist ein griffiger Wahlkampfslogan. Bayern ist ein sehr kirchlich geprägtes Land. Die CSU hat ein großes C im Namen. Sie hat den Kontakt zur Basis ihrer Wählerschaft verloren und kümmert sich nicht glaubwürdig um deren vordringliche Themen: Vom Stopp der illegalen Migration bis zur Eindämmung der schleichenden Islamisierung. Weil die CSU hierbei sozusagen „sündigt“, wählen deren bisherige Stammwähler „zur Strafe“ zunehmend AfD. Denn die AfD steht für die Werte, die von der CSU links liegen gelassen werden.

Sie selber stammen aus einer Familie, die immer CSU gewählt hat. Das Gros der AfD-Wähler sind ehemalige CSU-Wähler. Bayern steht doch glänzend da. Warum braucht es dann die AfD?
Die AfD ist bodenständig, heimatverbunden, wertkonservativ – und ein wenig wie die CSU zu Zeiten von Franz-Josef Strauß. Die CSU von heute ist nach links gedriftet, sie koaliert in Berlin mit der SPD und in Bayern voraussichtlich mit den Grünen. Das geht vielen CSU-Anhängern zu weit. Die  AfD ist die „neue alte Heimat“ für sie. 

Die bayerische AfD ist so zerstritten, dass sie sich nicht mal auf einen Spitzenkandidaten einigen konnte. Sie treten als eine von sieben Spitzenkandidatinnen an. Ist das für die Wähler nicht verwirrend? 
Inhalte gehen vor Personen. Der AfD-Parteitag hat beschlossen, keinen Spitzenkandidaten aufzustellen, weil das reine Symbolik wäre. Es gibt keine einheitliche Landesliste, sondern sieben Regionallisten mit jeweils einem Platz 1. Das sind „Spitzenkandidaten“ genug. Den Wähler verwirrt das keineswegs. Und zerstrittene Parteien sieht man eher bei den Linken oder der Union. 

Was sind denn Ihre persönlichen politischen Ziele?
Dass wir möglichst zahlreich in den Landtag kommen, um alle Themen, für die wir gewählt wurden, auf die Tagesordnung zu setzen.

Geht es ein bisschen konkreter?
Meine persönlichen Ziele sind der Erhalt meiner Heimat mit allen ihren sozialen und kulturellen Traditionen sowie die Sicherung der Zukunft meiner Kinder in einer freiheitlichen, demokratischen und möglichst gefahrlosen Welt.  

Wie sind Sie eigentlich zur Politik gekommen?
Durch die Eurokrise und die Griechenland-Rettungsmilliarden, von denen nur die Banken profitiert haben. Dann kam die Migrationskrise mit allen Nebenwirkungen dazu, als Zuwanderer-Massen 2015 quer durch meinen Wahlkreis Niederbayern zogen. 

Mit einem Ausländeranteil von 12,1 Prozent liegt Bayern im bundesweiten Durchschnitt im Mittelfeld, in der bayerischen Provinz liegt er sogar deutlich darunter. Wie kann man da von Zuwanderer-Massen sprechen? 
Bei mir in Deggendorf wurde für 3,2 Millionen Euro eine große neue Moschee mit Minarett gebaut. Optisch sichtbarer kann man die Islamisierung nicht machen. Zudem ist hier ein Asylbewerber-Ankerzentrum mit mehreren Hundert Menschen. Ich denke, man muss schon über ein Problem sprechen, während es sich abzeichnet und nicht erst, wenn der Ausländeranteil schon bei über 50 Prozent liegt – wie es in einigen Großstädten heute schon der Fall ist. 

Stimmt es, dass Sie wegen Ihrer AfD-Mitgliedschaft in Ihrer Heimatstadt nicht in den Trachtenverein aufgenommen wurden?
Das stimmt. Da sieht man, wie kleinlich und lächerlich das Ausgrenzen von Menschen mit AfD-Parteibuch ist. Zudem gab es auch Druck von etablierten örtlichen Parteien.  

Sie wollen die Grenzen schließen, werfen aber den anderen Parteien vor, dass sie ausgegrenzt werden?
Der Grund ist immer derselbe. Die AfD wurde schon gleich nach der Gründung 2013 von konkurrierenden Parteien als rechtslastig diffamiert, und die meisten Medien haben diese Behauptungen nicht nur weiter verbreitet, sondern sich leider oft zu Eigen gemacht. Manchmal mit missionarischem Eifer. Aber spätestens seit der Bundestagswahl 2017 fangen vor allem die Leitmedien an, differenzierter und umfassender über die AfD zu berichten. Das hat auch damit zu tun, dass sich AfD-Politiker und Journalisten zunehmend persönlich kennenlernen. Zuvor haben viele Medien nur per Ferndiagnose vom Schreibtisch aus über die AfD geschrieben, ohne jemals eine Veranstaltung oder einen Parteitag besucht zu haben.  

Sie wehren sich gegen Vorwürfe der Rechtslastigkeit, sind aber eine Vertraute von Björn Höcke. Sein thüringischer Landesverband wird jetzt vom Verfassungsschutz überwacht. Für viele gilt er als Nazi. Was verbindet Sie mit ihm? 
Er ist kein Nazi, sonst wären wir nicht befreundet. Er ist in Thüringen als Fraktions- und Landeschef erfolgreich und liegt in Umfragen derzeit bei 23 Prozent mit seiner Partei. Wir verstehen uns menschlich sehr gut, auch politisch gibt es viel Übereinstimmung. Aber jeder macht in seinem Bundesland seine eigenständige Politik mit unterschiedlichen Schwerpunkten.  

Sie wohnen in der niederbayerischen Kleinstadt Deggendorf. Glaubt man dem Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde, dann „läuft die Integration der Syrer und Iraker“ sehr gut. Wo ist das Problem? 
Das Problem ist ein Pfarrer, der meint, von Berufs wegen alles schönreden zu müssen. Geistliche sind nicht unbedingt die Kompetenzträger zur Analyse und Bewältigung ganz realer weltlicher Probleme. Natürlich findet man immer positive Einzelbeispiele. Das begrüße ich ja auch. Aber das sind wenige angesichts der 1,5 Millionen Menschen, die seit 2015 hierhergekommen sind. Und es kommen immer noch pro Jahr über 220.000 Zuwanderer, wie sie der Pressemitteilung des Bundesinnenministeriums vom 20.6.18 entnehmen können. Die von der Koalition vereinbarte Obergrenze sei nicht zu halten, steht drin. Das bedeutet, bis zur nächsten Bundestagswahl kommen erneut eine Million Migranten nach Deutschland. Das Fass läuft weiter über.   

Inhaltlich liegen Sie da nicht so weit vom Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) entfernt. Wie kommt es dann, dass die CSU an Stimmen verliert, während die AfD ständig neue Stimmen gewinnt?
Weil die Bürger verstanden haben, dass die AfD hält, was die CSU nur verspricht. Wir sind mit unserer Politik glaubwürdig, während die CSU das Vertrauen ihrer Wähler verspielt. 

In einem Interview mit dem Spiegel haben Sie gesagt, Horst Seehofer sei für die AfD wie ein Pressesprecher. Warum macht der – wenn natürlich unfreiwillig – Werbung für die AfD?
Wenn er mitteilt, in Deutschland gebe es eine „Herrschaft des Unrechts“, dann sagen die Leute zweierlei: Recht hat er, aber warum tut er nichts dagegen? Und dann hören sie die Botschaften der AfD und setzen ihr Vertrauen in uns, diesen Missstand zu ändern. Es darf nicht sein, dass jeder, der aus einem sicheren Drittland gesetzeswidrig hierher kommt, sich ein Asylverfahren oder einen Duldungsbescheid ertrotzen kann. 

Ihre Prognose für die Landtagswahl: Wie viel Prozent der Stimmen bekommt die AfD?
Ich hoffe auf die 12 Prozent vom Bayern-Ergebnis der Bundestagswahl plus ein großes X. Man muss aber bedenken, dass die Freien Wähler in Bayern seit 10 Jahren im Landtag sind und ein großes konservativ-bürgerliches Wählerpotenzial binden. Sonst hätte die AfD bei Umfragen immer mindestens 5 Prozent mehr. 

Von allen Parteien hat die AfD die größte Schnittmenge mit der CSU. Wären Sie bereit, mit ihr zu koalieren?
Auf absehbare Zeit sicher nicht. Aber in Sachsen wird von der CDU ja schon laut über AfD-Koalitionen nachgedacht. Die Diskussion beginnt bundesweit. Aber mit den Grünen wollte in der 80er-Jahren auch keiner koalieren. 

Macht es eigentlich mehr Spaß, immer nur dagegen zu sein, als zu sagen, wofür Sie sind? 
Nein. Ich sage auch lieber, dass ich für Sonnenschein bin. Ich möchte mich nicht dauernd gegen schlechtes Wetter äußern müssen. 

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Michaela Diederichs | Fr., 12. Oktober 2018 - 18:01

Viele wählen möglicherweise aus Protest und als Strafe die AfD. Die CSU hat immer nur gedroht, nie gehandelt. So etwas rächt sich. Am Sonntag wissen wir mehr.

Therese Weps | Fr., 12. Oktober 2018 - 18:34

Antwort auf von Michaela Diederichs

Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen wie die Wahl in Bayern ausgeht. Obwohl ich nicht mitwählen kann. (BW) Herrn Söder wünsche ich wirklich alles Gute und ein gutes Ergebnis für die CSU. ABER vielleicht muss "man" erst mal "eine mehr oder weniger Klatsche" bekommen um dann wieder von vorne zu beginnen.....?

Thorsten Rosché | Sa., 13. Oktober 2018 - 11:19

Antwort auf von Michaela Diederichs

Das schließt aber auch andere Parteien mit ein, inkl. der Presse die grundsätzlich auf Personen mit anderer Meinungen einprügelt !
Ergebnis die % Zahlen der AFD steigen und die Auflagen der " Sturmgeschütze der Demokratie " sinken kontinuierlich. Cicero ausgenommen.

Markus Michaelis | Fr., 12. Oktober 2018 - 18:20

"Mit einem Ausländeranteil von 12,1 Prozent liegt Bayern im bundesweiten Durchschnitt im Mittelfeld, in der bayerischen Provinz liegt er sogar deutlich darunter. Wie kann man da von Zuwanderer-Massen sprechen? "

Diese Frage/Darstellung hört man oft. Ein Ausländeranteil ist eine statistische Größe, d.h. er hängt von der Definition ab. Zuwanderer ist etwas anderes und hängt auch von der Definition ab - dabei geht es nicht um 1% hin oder her, sondern um eine Faktor 2 oder mehr.

Deutschland hat sich durch Zuwanderer in den letzten Jahrzehnten und zueletzt durch die EU-Wirtschaftskrise, Flüchtlinge, Globalisierung beschleunigt gewandelt.

Das kann man gut oder schlecht finden oder differenzierter sehen.

Von einer Zeitung vom Format des Cicero würde ich mir wünschen diese Dimensionen mehr auszuloten und nicht zu kurz formulierte Standard-(Suggestiv)-Fragen in einem für die Gesellschaft wichtigen Umfeld unhinterfragt zu wiederholen.

Zitat: „Mit einem Ausländeranteil von ... Prozent ....
Wie kann man da von Zuwanderer-Massen sprechen?“

Ja, oft gehört, und wird durch Wiederholung nicht besser.
Warum sollte man warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist? Wenn man eine kulturelle Zersplitterung der Heimat nicht als Vorteil sieht, dann wehrt man sich vernünftigerweise (!) dagegen, bevor (!) es passiert ist.
Jeder kann sich in deutschen Großstädten, und längst nicht mehr nur in Berlin-Neukölln oder Duisburg Marxloh, anschauen, wohin das führt.
Ganz zu schweigen von belgischen und französischen Banlieues, die in Sachen Parallel-, bzw. Gegengesellschaften eine Stufe weiter sind, da man dort schon vor Jahrzehnten den Fehler machten, große Migrantengruppen aus den damaligen Kolonien aufzunehmen. In der dummen (und übrigens auch reichlich chauvinistischen) Annahme, die würden durch die vermeintlich überlegene europäische Kultur schon allesamt integriert.
Die Bindekraft gerade des Islam ist jedoch enorm.

Dr. Roland Mock | Fr., 12. Oktober 2018 - 18:52

Ich entdecke nichts in dem Interview mit der AfD-Kandidatin, dem ich nicht zustimmen könnte. Ausnahme: Von der Griechenland-Rettung hätten „nur die Banken profitiert“. Wenn das so ist, frage ich mich, weshalb die größten deutschen Banken heute eine Kapitalisierung auf Ramschniveau haben. Ich vermute, daß Frau Ebner - wie die meisten Politiker- keine tiefgehendere Ahnung von Wirtschaft hat oder aber der Versuchung des ( insbesondere bei nicht allzu Gebildeten) immer gut ankommenden allgemeinen Bankenvashings nicht widerstehen konnte. Ansonsten: Volle Zustimmung.

Christa Wallau | Fr., 12. Oktober 2018 - 19:25

... daß es in Deutschland immer noch Männer und Frauen wie diese Bayerin gibt, die sich zu dem bekennen, was ihnen und vielen anderen Menschen wertvoll und wichtig ist - trotz allen Gegenwindes, den der Zeit-Geist ihnen voller Wut ins Gesicht faucht.

Die Haltung, die diese AfD-Kandidatin vertritt, ergibt sich aus nichts anderem als dem, für was unsere Eltern und Großeltern eingetreten sind:
Deutschland soll grundsätzlich das Land der deutschen Sprache, Kultur und Mentalität bleiben -
bei allen notwendigen Veränderungen.

Es stimmt haargenau:
F. J. Strauß und H. Schmidt hatten AfD-Standpunkte!!! Man braucht nur ihre Reden nachzulesen.
Aber Otto Normal-Wähler vergißt ja so schnell.
Und die Medien verkünden nichts außer dem,
was Regierung und Altparteien in trauter Übereinstimmung als Zukunftsprogramm
beschlossen haben - mag es vernünftig sein oder nicht.
Zweifel daran sind B Ä H !!!

Heidemarie Heim | Fr., 12. Oktober 2018 - 19:43

Und der Windhund wird im gleichen Satz durch Freund Höcke ersetzt. Alles klar! Um so mehr freute es mich nach dieser Eröffnung wie souverän die aus dem Trachtenverein Ausgeschlossene, Höchststrafe in Bayern!, die stahlharten Fragen beantwortete;-). Wieso gehen eigentlich alle davon aus, das eine Partei die erstmalig in Landtagen und Bundestag vertreten ist, mit einem Programm aufwartet welches Probleme löst, die die etablierten sowie regierenden Parteien seit Generationen nicht in den Griff bekommen? Und natürlich ist man als seit Jahren fehlende Opposition erst mal dagegen. Wenn bei den Etablierten jenseits eigener Programmatik und Ideologie jeder mit jedem kann wie zur Zeit von Langhansens Kommune, ist das nicht das Problem der AfD. Als was sind denn die Grünen mit ihrem Ein-Umwelt-Thema gestartet und haben das Parlament mit Stricknadeln,Turnschuhen und mit Verlaubs Herr Präsident aufgemischt? Wie wär`s mal mit etwas Vergangenheitsbewältigung?So ab Mitte der 19siebziger.FG

Sepp Kneip | Fr., 12. Oktober 2018 - 20:27

Man kann es drehen und wenden wie man will, der Wahlkampf der AfD in Bayern war wohl nicht optimal. Die Ankündigung, die CSU zu jagen war wohl etwas vollmundig. Sie wurde gejagt, aber nicht von der AfD, sondern von den Grünen. Nun lag doch der AfD-Wahlkampf mit Schwerpunkt auf der Migrationspolitik. Wie kann es dann sein, dass geraden die Grünen, die doch die fanatischsten Imigrationsbefürworter sind, derart punkten können in Bayern? Was stimmt hier nicht? Glauben die Bayern, dass der Islam doch zu ihnen gehört? Dass statt der Kreuze der Halbmond in den Amtsstuben aufgehängt werden sollte?

Es könnte schon sein, dass Strauß die AfD wählen würde. Die Grünen würde er sicher nicht wählen. Warum aber werden die so stark in Bayern? Was hat die AfD denen entgegen gesetzt? Das Konzept der AfD, ohne einen starken Spitzenkandidaten anzutreten, ist wohl in die Hose gegangen. Jetzt darf man nur noch hoffen, viele Bayern in der Kabine doch noch AfD ankreuzen - wenn keiner zuschaut.

HUbert Sieweke | Fr., 12. Oktober 2018 - 22:23

dass die bayrische Symbolpolitik der CSU an ihre Grenzen gekommen ist. Wann hat über Jahre jeweils davon gelebt, sich selbst als "Bayern ist die CSU" zu feiern und den Menschen suggeriert, die CSU sei der natürliche Machtfaktor in Bayern.
Als die Menschen langsam erkannten, dass seitens der Löwen in der CSU nur warme Töne gespukt wurden, nichts substantielles oder konkretes dahinter stand, begann der Umkehrschub. Als im Sommer die Granden Seehofer, Dobrindt, Söder und Blume zur Attacke auf die Grenzen bliesen, wurden sie, wie so oft, von ihren Hasenfüßen gebremst, die schon die Klage gegen die Regierung, die Gutachten der Richter, die Kritik an Merkel, die Kritik an der EU und den "Asyltourismus" ausgebremst haben. Man hatte Angst, seinen Job zu verlieren, sein Mandat, und nun will man die Schuld bei denen abliefern, die gebremst wurden.
Ich freue mich schon auf Sonntag 18.00 h

Ingo Meyer | Fr., 12. Oktober 2018 - 22:57

Frau Ebner-Steiner hat doch ein ganz vernünftiges Inerview gegeben. Ihre Einschätzung, dass die Freien Wähler der AFD 5% absaugen, ist absolut realistisch.
Die AFD wäre weiter, wenn sich die Bezirksfürsten auf eine Spitzenperson geeinigt hätten. Aber da herrscht in dem gärigen Haufen wohl doch die Provinzfürsten-Mentalität vor. Ich hätte Frau Ebner-Steiner für die geeignete Person gehalten.
Die Frau ist auf dem bayerischen Land vermittelbar. Aber das ist nur die Ferneinschätzung eines preußischen Rheinländers.
Ich wünsche den Grünen einen Demoskopie-Dämpfer. Die Partei ist Konservativen nicht vermittelbar.

Birgit Anders | Sa., 13. Oktober 2018 - 09:43

Die Grüne Frau Katharina Schulze ist auch blond und trägt gerne Dirndl...
Die damit bezweckte Aussenwirkung ist selbstverständlich eine andere. Interessant, wie die jeweiligen Medienkommentare darüber ausfallen....

Birgit Jacob | Sa., 13. Oktober 2018 - 10:20

Der Prozentwert des Ausländeranteils ist erst einmal irrelevant. Vielmehr muss man die Frage stellen, wie wirkt dieser Anteil volkswirtschaftlich. Da sieht es nämlich unter dem Strich schlecht aus.
Wenn der hohe Ausländeranteil zu wesentlich höheren Staatsausgaben führt, die innere Sicherheit und damit die Investitionsfreude gefährdet, dann haben wir etwas falsch gemacht. In Singapur hat sogar jeder dritte Erwerbstätige einen ausländischen Pass und das Land ist das Erfolgsmodell schlechthin. Der Grund ist, dass man nur solange dort sein darf, wie man Arbeit hat.
Clanbildung, organisierte Kriminalität oder ein Bleiberecht mit Versorgung sind dort so gut wie nicht möglich. Nur so kann ein gesunder Wirtschaftsstandort langfristig überleben. Das heißt nicht, dass wir nicht einen Teil unseres Wohlstandes abgeben sollen. Dann bitte aber vor Ort, wo die Menschen ihre Wurzeln haben.

Konrad Perfeud | Sa., 13. Oktober 2018 - 10:56

...war mir nie sympathisch. Ebenso die alte CDU unter Kohl. Die hätte ich nicht im Traum gewählt. Ich glaube auch nicht, dass es heute beim Wähler noch einen riesigen Bedarf nach dieser Form des Konservatismus gibt oder nach Dirndln. Davon abgesehen zeigt das Interview aber, dass die Frau eine realistische und verantwortungsvolle Sicht auf die Dinge hat. Einen "Ausländeranteil" (nur Teilmenge von Migrationshintergrund) von 12 % in einem Flächenland halte ich schon für sehr hoch. In der Praxis heißt das dann z.B., dass es immer mehr Schulen gibt, in denen die Mehrheit der Kinder zu Hause kein Deutsch spricht. Und damit wird auch Bayern nicht fertig werden.

Justin Theim | Sa., 13. Oktober 2018 - 11:39

Zitat: "Die bayerische AfD ist so zerstritten, dass sie sich nicht mal auf einen Spitzenkandidaten einigen konnte."

Habren Sie die Wahlstrategie der AfD nicht verstanden? Ein Spitzenkandidat ist in Bayern eigentlich Blödsinn, weil auch er nach bayerischem Wahlrecht nur in seinem eigenen Wahlkreis gewählt werden darf. Söder ist in München plakatiert, darf aber ausschließlich in seinem Stimmbezirk in Mittelfranken gewählt werden.
Bayern hat genau 7 Stimmbezirke, die AfD hat genau 7 Kandidaten, also für jeden Stimmbezirk einen Spitzenkandidaten! Das macht es den anderen Parteien auch schwerer, die AfD über eine Zielperson anzugreifen.

Das als Unfähigkeit zur Aufstellung eines Spitzenkandidaten und als "Zerstrittenheit" zu brandmarken ist perfide! Oder dumm, falls man es tatsächlich nicht besser weiß, was ich allerdings bezweifele.

Rainer Redeker | Sa., 13. Oktober 2018 - 11:55

und unserem Wertesystem!

Beängstigend ist die gnadenlose und weltfremde Bildungsferne unserer unfähigen Politiker, ohne Weitblick, mit dem Umgang einer Religion, mit Namen Islam. Das kann man in hervorragender Weise zum Thema Sarrazin sehen und lesen. Erschwerend kommt hinzu, dass das politische und religiöse Establishment ein nicht zu unterschätzendes Defizit aufweist, welche Regeln und Strategien in der koranischen Lehre fest verwurzelt sind, was eine Nachlässigkeit ist und irgendwann mal bestraft wird.
Der Islam wurde u.a. nicht gegründet, um mit anderen religiöse und politische Macht zu teilen! Ein Blick in die islamische Welt sollte ausreichen. Hinter dem religiösen Gefummel des Islam verbirgt sich eine Doktrin, mit fest vorgegebenen Machtstrukturen und Regeln, wo der Zugang zur menschlichen Seele, Barmherzigkeit und Verzeihung nicht vorkommt, das Individuum keine Rolle spielt und Religion keine Privatsache ist. Im Islam ist der Mensch nicht frei, sondern gehorsam!

Yvonne Walden | Sa., 13. Oktober 2018 - 17:05

Auch Frau Ebner.Steiner hat scheinbar nicht begriffen, daß wir als alternde Gesellschaft eine "junge Zuwanderung" dringend benötigten. Wer soll denn künftig in der Altenpflege tätig sein, wenn es immer weniger junge Menschen gibt, die hierfür in Betracht kommen?
Die AfD ist eine Partei, die mit Stimmungen Stimmung macht oder machen will, ohne eine politische Zukunftsperspektive aufzeigen zu können.
Dies könnte mittelfristig dazu führen, daß diese AfD, zumindest mit ihren heutigen politischen Vorstellungen, mittelfristig wieder zur Splitterpartei generiert.
Was wir dringend brauchen, ist ein Zuwanderungsgesetz, um die weitere Zuwanderung von Menschen aus anderen Erdteilen zu kanalisieren.
Unabhängig davon sollte unser Asylrecht wieder klar und eindeutig angewandt werden. Es ist einfach unfair gegenüber unseren europäischen Partnern, wenn sich Deutschland hinter dem "Drittland-Prinzip" versteckt, um Asylsuchende auf diese Weise zurückweisen zu können. Das ist einfach unanständig!

Hans Pauckert | So., 14. Oktober 2018 - 01:56

Also, die Bundestagsdebatten haben an Langeweile verloren. Machen lassen, nur so entzaubern sich diese neuen Künstler.

Norbert Heyer | So., 14. Oktober 2018 - 07:05

Das Richtige sagen und das Falsche oder besser - untätig bleiben - damit wird die CSU untergehen. Wenn man alle vollmundigen Aussagen von Herrn Seehofer mit den tatsächlichen Handlungen vergleicht, kann man keine eigene Politik der CSU erkennen. Sie ist ebenso wie die anderen Altparteien Mitglied der Einheitspartei unter der strengen und selbstherrlichen Knute der Kanzlerin. Immer mehr Menschen nehmen Veränderungen wahr, die unsere Zukunft infrage stellen. Daran ändern auch die großen Demonstrationen für Vielfalt und Menschlichkeit nichts. Erst wenn durch diese Masseneinwanderung für alle schmerzliche finanzielle Einschnitte eintreten, werden viele Befürworter dieser aktuellen Politik merken, das Vielfalt eine Einbahnstraße in eine ungewisse Zukunft bedeutet. Es scheint eine Tradition in Deutschland zu geben: Wir sind einfach treu(doof) bis zum bitteren Ende. Hoffentlich setzen die Bayern heute ein Zeichen dagegen. Aber wenn man die Voraussagen für die Grünen sieht ...

Rotmann Jens | So., 14. Oktober 2018 - 10:33

"Die" kann natürlich nur in der AFD sein ! Was soll diese Einleitung ? Ich dachte schon ich wäre hier bei einen objektiven, seriösen Magazin gelandet. Irrtum ! Ich bin übrigens Erstwähler in diesem Jahr in Bayern und kein Parteisoldat.

Robert Flag | Mo., 15. Oktober 2018 - 08:08

Gutes Interview. Wahrscheinlich spricht Fr. Steiner vielen Menschen aus der Seele.

Birgit Fischer | Mo., 15. Oktober 2018 - 09:06

Die AfD hat nicht gut genug abgeschnitten. Das stimmt nachdenklich, denn auch in Bayern ist der Islam bereits überall sichtbar und die Bevölkerung wirkt vielerorts nicht mehr bayrisch sondern südländisch. Südländer dominieren das Straßenbild in allen Städten. Wäre ich Bayer, würde ich im Strahl kotzen. Aber den Clowns ist nicht zu helfen. Für mich sind die Bayern die größten Clowns, die es hat. Immer alles wissen und immer alles besser wissen, am Ende aber keinen Unterschied machen. Das wird nicht mehr lange tragen.