Ex-FBI-Chef James Comey
James Comey gibt sich Mühe, ruhig und unbeteiligt zu wirken, aber es ist klar, dass er aufgewühlt ist / picture alliance

Comey gegen Trump - In zwei Realitäten

Ganz Amerika fieberte mit, als Ex-FBI-Chef James Comey US-Präsident Donald Trump vor einem Untersuchungsausschuss der Strafvereitelung beschuldigte. In der realen Politkomödie stehen sich nicht nur zwei Antagonisten gegenüber, sondern zwei Wahrnehmungen einer gespaltenen Nation

Autoreninfo

Eva C. Schweitzer arbeitet als freie Journalistin für verschiedene Zeitungen in New York und Berlin. Ihr neuestes Buch ist „Links blinken, Rechts abbiegen“.

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In der Nacht vom 20. zum 21. Juli 1969 saß ganz Amerika vor dem Fernseher und fieberte mit. Neil Armstrong, der Astronaut, stieg aus der Apollo-Raumkapsel und machte die ersten Schritte eines Menschen auf dem Mond. Damit hatten die Amerikaner die Russen im Rennen um den Weltraum geschlagen, und das Land atmete auf.

In diesen Tagen ist es ähnlich, aber doch anders. Ganz Amerika sitzt vor dem Fernseher und fiebert mit. Es sind nur keine schwarz-weißen Bilder eines Astronauten im Raumanzug zu sehen. Stattdessen guckt der ehemalige FBI-Direktor James Comey in die Kamera, unlängst gefeuert von US-Präsident Donald Trump. Comey sagt vor einem Untersuchungsausschuss des US-Kongresses aus.

Absurde Politkomödie

Immerhin, auch hier geht es um die Russen und die Frage, ob die Amerikas Vormachtstellung gefährden. „Die Russen“, sagt Comey, „haben sich in unsere Wahl eingemischt. Das ist ganz klar. Das ist so ‚un-fake‘, wie es nur sein kann. Das hat nichts mit Parteien zu tun, hier geht es um Amerika.“ Und hat Trump mit den Russen kollaboriert? Persönlich? „Das sollte ich nicht in einem öffentlichen Ausschuss besprechen.“ Und: Die Untersuchung gehe weiter, und wenn sich herausstellen sollte, dass Amerikaner den Russen bei einer Wahlfälschung geholfen haben sollten, wäre das eine sehr ernsthafte Angelegenheit.

Wäre es das? War es nicht Comey selbst, der wenige Wochen vor der Wahl noch erklärt hatte, das FBI untersuche, warum Hillary Clinton ihre Emails von ihrem privaten Server gesendet habe statt von einem dienstlichen? Das war gestützt auf russische Dokumente, von denen er selber später sagte, sie seien gefälscht. Aber das ist nur eine Facette der absurden Politkomödie, die in Amerika seit mehr als einem Jahr abläuft.

Comey: Trump ist ein Lügner

Comey gibt sich Mühe, ruhig und unbeteiligt zu wirken, aber es ist klar, dass er aufgewühlt ist. Er berichtet von seinen acht Treffen mit dem Präsidenten und dass der ihn gefragt habe, ob gegen ihn ermittelt werde und ob er nicht den – wegen seiner Kontakte zu Russland inzwischen geschassten – Sicherheitsberater Michael Flynn in Ruhe lassen könne. Er habe unmittelbar nach allen Treffen Aufzeichnungen gemacht, sagt Comey. Dann erwähnt er noch die Tonaufnahmen, die Trump angeblich von den Treffen habe und die er zu veröffentlichen drohte. „Oh Gott, ich hoffe, die Bänder gibt es wirklich“, sagt er. Natürlich gibt es die nicht.

Comey, dunkler Anzug, Krawatte, braves Äußeres, wirkt wie ein groß gewordener Pfadfinder. Er weiß, wie man den Apparat bedient: Er nennt Trump einen Lügner und lässt durchblicken, dass sich der Präsident der Strafvereitelung schuldig gemacht habe. Dann räumt er ein, dass auf seine Initiative die New York Times interne FBI-Memos zugespielt bekommen habe. Das lässt man ihm durchgehen. Es wirkt, als rede Assistent Direktor Skinner aus „Akte X“ über Tony Soprano. Eine Seifenoper.

Trump bleibt stumm

Es folgt eine Fragerunde. Die Republikaner wollen wissen, ob Trump dem FBI-Chef nur etwas nahelegt oder etwas von ihm gefordert habe, und warum der sich überhaupt mit Trump getroffen habe. Niemand wirft sich offen für Trump in die Bresche. Nur Senator John McCain irritiert, als er fragt, warum gegen Trump in Sachen Russland ermittelt werde, nicht aber gegen Hillary Clinton. Sei das nicht mit zweierlei Maß gemessen? 

Der Saal ist bis zum Bersten gefüllt. Politiker, Anwälte, Journalisten, auch ein stadtbekannter orthodoxer Rabbi ist dabei, der Trump nicht ausstehen kann. Selbst die umliegenden Kneipen, die die Anhörung übertragen, sind übervoll, zumal einige von ihnen Bier oder Wodka ausgeben. Nur Trump sitzt in einem Nebenraum und verfolgt die Aussage im Fernsehen – alle Sender des Landes übertragen Comeys Worte – und bleibt stumm. Stattdessen twittert sein Sohn Eric wie verrückt und verteidigt seinen Vater. Wie es halt so ist in einer Möchtegern-Dynastie.

Halbherzige Verteidigung der Republikaner

Eine knappe Stunde nach Comeys Auftritt tritt Marc Kasowitz, Trumps Anwalt, vor die Kameras und sagt, dass der Präsidenten Comey niemals gedrängt habe, Ermittlungen gegen ihn wegen „Russia-Gate“ einzustellen. Kasowitz ist keiner dieser vornehmen Washingtoner Anwälte. Der New Yorker, dessen Familie mit Altmetallhandel wohlhabend wurde, vertrat Trump schon in dessen Scheidungsprozessen. Er zählt auch Bill O'Reilly zu seinen Klienten, den früheren Fox News-Anchorman, der wegen sexueller Belästigung geschasst wurde, sowie Trumps früheren Kampagnenchef Paul Manafort. Manafort war lange Lobbyist für die pro-russische Regierung in der Ukraine. Kasowitz vertritt auch Manaforts russischen Finanzier Oleg Deripaska, ein Oligarch, der Wladimir Putin nahesteht. Kasowitz lässt keine Fragen zu; er geht unmittelbar nach dem Statement.

Nach Comeys Aussage wird Trump von Republikanern halbherzig verteidigt. Paul Ryan, Führer der Republikaner im Senat sagt, Trump sei neu als Präsident und kenne sich noch nicht aus. Chris Christie, der Gouverneur von New Jersey sagt, Trump rede eben wie ein New Yorker, das müsse man ihm nachsehen.

Derweil wird auf Fox News eine alternative Realität abgebildet, in der Trump alles richtig gemacht, Comey alle Vorwürfe zurückgenommen hat und die eigentlich Schuldigen Hillary Clinton und Barack Obama sind. Das Land ist immer noch tief gespalten in zwei Realitäten. Immerhin, inzwischen sitzen alle gemeinsam vor dem Fernseher. 

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Thorsten Rosché | Fr., 9. Juni 2017 - 15:18

Entlassene Mitarbeiter reden in der Regel nicht besonders gut über ihre ehemaligen Bosse. Da müsste ich schon lange in einem "Amtsenthebungsverfahren" entlassen sein ;-) Schönes Wochenende !

Bernhard Kopp | Fr., 9. Juni 2017 - 17:13

Die Realität, nach harten Fakten, ist immer gleich, nur die Interpretationen, die Narrative sind verschieden. Selbst überaus Trump-kritische Medien scheinen zu tolerieren, dass ein amtierender Präsident einen entlassenen FBI-Direktor nicht nur auf unwürdige Weise aus dem Amt entlässt - Comey hat es über TV erfahren dass er entlassen ist- sondern dann auch noch mit unflätigen Abwertungen, grandstander, nutbag, bad job, vor der Weltöffentlichkeit nachtritt. Es mag ja roher, New Yorker und reality-tv-Jargon sein, und die hillbillies unter den Trump-Fans wird es nicht stören. Es wird aber deswegen nicht zu einem zivilisierten Umgang. Es erscheint naheliegend, dass Comey dem Präsidenten eins auswischen wollte - mit der Info an die NYT hat er immerhin den Sonderberater Robert Mueller erreicht, der dem Präsidenten und seinem Team möglicherweise nicht angenehm sein wird. Die Narrative werden weitergesponnen.

Olaf Voß | Fr., 9. Juni 2017 - 17:14

Comey wäre wohl der geborene Schauspieler, ginge es hier nicht um den erbitterten Kampf des Establishments gegen Donald Trump. Es wird ihn so lange führen, bis es die Demokratie
beinahe vollständig zerstört hat - das Machtstreben einer Clinton und ihres Fanclubs ist jedes Mittel recht, das System derart auszuhölen, bis eben nichts mehr bleibt, als die ewige Anschuldigung: der böse Russe war es - Beweise liefert diese Verschwörergruppe um Clinton allerdings keine; es will ihr auch einfach nicht gelingen, welche zu erfinden. Der mittlerweile Millionen verdienende Obama wird sicherlich aus seinem kürzlich von ihm erworbenen 8,1 Mio.-Dollar-Anwesen heraus noch kräftig mitmischen. Ich bin im Übrigen froh, dass es FoxNews gibt.

Sie bringen es auf den Punkt. Ausserdem Klartext ist mir lieber, als Küßchen links, Küsschen rechts und den Dolch im Gewand tragen. Oder das "Vertrauen aussprechen" kurz vor dem Rauswurf, a la Merkel.

Die Sache ist schlimmer noch, Herr Comey gestand,Informationen ueber Freunde Agenten gewisser Medien zugespielt zu haben, und das in der Absicht,einem
"special prosecutor" den Weg zu bereiten. Er brach die Natur seines Amts,um Parteipolitik zu treiben.
Was dereinst "Anstand" hiess, es wurde ,wie das Argument durch "Narrative",
Erzaehlungen/Propaganda, durch Willkuer ,der Logik der Meinung,verdraengt.

wenns nur Comey ware würde ich sagen: Sie haben Recht, aber bis heute hat das "Trumpeltier" schon soviele grossmäulig angekündigte Aktionen wieder streichen müssen, wird von Richtern und hohen Staatsangestellten beschuldigt, das kann ja wohl nicht nur "Klintons Rache" sein, Trump beträgt sich wie ein 5jähriger Trotzbengel, unflätig und frech. Und sower ist der Chef des weltweit einflussreichsten Landes! Angst kommt auf, wenn man bedenkt, was der mit solcher Macht noch alles anstellen kann, so unbeherrscht wie er rüberkommt.

Heinz Jaskolla | Fr., 9. Juni 2017 - 18:45

"Neil Armstrong, der Astronaut, stieg aus der Apollo-Raumkapsel und machte die ersten Schritte eines Menschen auf dem Mond. "
Das hätte er nicht geschafft. Die Apollo-Raumkapsel blieb im Orbit. Armstrong entstieg der Landefähre.

Heinrich Niklaus | Fr., 9. Juni 2017 - 19:44

So langsam dämmert es vielen deutschen Journalisten: So leicht wie Wulff wird man Trump nicht los. Seit der „erfolgreichen“ Hexenjagd vieler deutscher „Qualitätsjournalisten“ auf Bundespräsident Wulff scheint man in Medienkreisen überzeugt, unliebsame Politiker nach Belieben „abservieren“ zu können.

Im Fall des US-Präsidenten Trump scheint man auch davon überzeugt. Die Universität Harvard hat die Berichterstattung der Medien aus den ersten 100 Tagen der Präsidentschaft von Donald Trump untersucht. Dabei kam heraus, dass kein Sender so negativ berichtete, wie der öffentlich-rechtliche Sender ARD aus Deutschland. 98 Prozent der Berichte über Trump seien negativ gewesen.

Mir stellt sich nur eine Frage: Womit haben wir diese schrecklichen Medien verdient? Und was besonders schrecklich ist, wir bezahlen auch noch dafür.

Michaela Diederichs | Fr., 9. Juni 2017 - 20:15

Trump wird vom Establishment durch seine Amtszeit getrieben werden. Der böse Russe schwebt über allem. Mir ist übrigens aufgefallen: seit Merkels Umfragewerte steigen, wird nicht mehr darüber geschrieben, dass Russland die Wahl in D beeinflussen könnte. on y soit qui mal y pense!

Sebastian Wohlters | Fr., 9. Juni 2017 - 21:10

Der Hass auf Trump wird nur noch vom Ego einiger zwielichtiger Gestalten auf Seiten des oppositionellen Politizirkusses übertroffen.
Comey ist nur ein aufgeblasener, weinerlicher Wichtigtuer, der als weiterer personifizierter Versuch einer abgehalfterten Opposition zu betrachten ist. Seit Trumps Nominierung versuchen die Demokraten, die meistgehasste Präsidentschaftskandidatin Clinton zu pushen und mit allen möglichen und unmöglichen Verschwörungstheorien über russische Hackerangriffe und Putinscher Unterstützung für Trump, diesen in Misskredit zu bringen. Bisher hat sich alles als Blösinn erwiesen. Dass ein paar aufgeblasene Journalisten, hüben wie drüben verzweifelt versuchen aus jedem vorsichtig formulierten Wort eines Comey etwas Gewichtiges hineinzuinterpretieren , zeigt nur dass Trump auf gutem Wege ist. Die Geduld des Trump gegenüber diesen demokratischen Verfassungsfeinden ist bewundernswert. Was hat Comney mit seinen monatelangen Ermittlungen gegen den Präsidenten ermittelt?

Jürgen Althoff | Sa., 10. Juni 2017 - 01:46

hat das Recht, einen Untergebenen, den er für fachlich oder charakterlich unfähig zur Ausübung seines Amtes hält, zu entlassen. Wenn der dann wie der getroffene Hund zetert und den eitlen Wichtigtuer raulässt, der er wohl ist - sein Problem.
Es scheint einiges dafür zu sprechen, dass Herr Comey seit Jahren Dienstleistungen am Rande der Legalität für beide Clintons erbracht hat und den FBI-Job dafür ohne Berücksichtigung seiner fachlichen Nicht-Eignung vom Obama/Clinton-Clan erhalten hat. Das war wohl auch für die Trump-Mannschaft nicht verborgen geblieben.
Dass Comey seine digitale fristlose Kündigung auf einer Reise erhalten hat, soll damit zusammenhängen, dass man verhindern wollte, dass er für ihn gefährliche Unterlagen in seinem Büro verschwinden lässt.

Robert Müller | Sa., 10. Juni 2017 - 05:46

Ich verstehe gar nicht was man Trump eigentlich vorwirft? Ich habe die Aussage von James Comey anderswo nachgelesen. Man kann das so lesen, dass Trump gerne die Einstellung der FBI-Untersuchung gegen einen Trump-Mitarbeiter gehabt hätte. Ist das denn verboten? Wenn ich es richtig weiß, dann hat hierzulande ein Justizminister das Recht Staatsanwälten Vorgaben zu machen und ich bin mir sicher, die Bundespolizei nimmt auch Anweisungen des Innenministers entgegen. Ist das denn in der USA anders?

Heinrich Niklaus | Mo., 12. Juni 2017 - 13:50

Antwort auf von Robert Müller

Herr Müller,

Sie haben ja so recht! Unser ehemaliger Generalbundesanwalt Clemens Range könnte ein Lied davon singen. Range wurde von Justizminister Maas in die Wüste geschickt.

Man stelle sich einmal vor, unser Chef der Bundespolizei würde öffentlich auspacken, was er alles über Frau Merkels illegale „Grenzöffnung“ weiß. Der wäre hier schneller verschwunden als ein Rennpferd laufen kann.

Aber gegenüber dem gewählten US-Präsidenten darf der gesamte „Tiefe US-Staat“ Front machen, weil unsere Medien die Wahl von Donald Trump immer noch nicht überwunden haben und glauben, sie müssten dazu beitragen, Trump zu „impeachen“.

ingrid Dietz | Sa., 10. Juni 2017 - 06:24

Letztendlich handelt es ich hier wohl "nur" um Irritationen.
Wo liegt also das Problem ?

Ulli Ramps | Sa., 10. Juni 2017 - 08:44

Wem glaubt man? Trump ist ein gemeingefährlicher Irrer, meiner Einschätzung nach.
Aber Comey ... Wenn man sein Grinsen sieht, erscheint diese Farce als persönlicher Rachefeldzug für seine Entlassung.
Schon die Attacke auf Clinton war von Geltungssucht geprägt.
Die Götter mögen uns vor solch Gestalten bewahren, die sich profilieren wollen - das erinnert mich sehr an die Schmierenkomödie, mit der ein ähnlich grinsender Staatsanwalt Kachelmann fertig machen wollte.
Anderes Niveau, andere Gravität, klar - aber gleiches Spiel, in meinen Augen.

Erich Haug | Sa., 10. Juni 2017 - 09:12

An Anzahl und Tenor bei den Zuschriften zu diesem Thema im Gegensatz zum Thema Merkel ersieht man wo die Deutschen der Schuh drückt.
Trump wird seit Einführung ins Präsidentenamt von deutschen Medien als "DER BÖSE" aufgebaut.
Schlechte Nachrichten auf Grund der Merkelschen Machtpolitik geflissentlich übergangen oder geschönt.
Alle die gegen Merkels Politik sind, sind Verwirrte und Nazis also auch "BÖSE".
Wer möchte schon gern zu den "BÖSEN" gehören?
Keiner! Also Merkel wählen!!
Trump ist der amerikanische Präsident und als solcher nur seinem Volk Rechenschaft schuldig.
Ihn zu beurteilen geht uns eigentlich einen feuchten Kehricht an. Wir schaffen das ja, Dank den Verblödungsmedien, nicht mal im eigenen Land.
Also: Feste drauf auf Trump, Putin, Assad usw. usw. Dann haben wir das erwünschte Feindbild.
"RABENMUTTI" wird uns da rausholen!

Edgar Timm | Sa., 10. Juni 2017 - 11:30

ob Trump dem FBI-Chef nur etwas nahelegt oder etwas von ihm gefordert habe. Das ist nur eine Frage der Formulierung - und Comey dürfte schon verstanden haben, was sein Chef von ihm wollte. Verwunderlich ist nur, dass der Wolf Kreide gefressen haben soll - das entspricht doch so gar nicht dem Bild, das die Welt von Trump hat.

Ron Barker | Sa., 10. Juni 2017 - 13:14

Ja Frau Schweitzer, nun wessen Realitäten?
z.B. Als es um "collusion" und die NYT ging( Zitat aus NYT) "Phone records and intercepted calls show that members of Donald Trump’s 2016 presidential campaign and other Trump associates had repeated contacts with senior Russian intelligence officials in the year before the election, according to four current and former American officials.”
Comey dazu:
“many many stories” on the FBI’s Russia probe “are just dead wrong.”
Asked by Sen. Tom Cotton, Arkansas Republican, whether the story was “almost entirely wrong,” he answered, “Yes.”
In response to a similar question by Sen. James Risch, Idaho Republican, Mr. Comey said that “in the main, it was not true.”
Und dann haben wir
Naja, wie gesagt, wessen Realitäten,, die der Frau Winner?

Wolf Wilhelmi | Sa., 10. Juni 2017 - 19:35

Frau Sch und einige Kommentare interpretieren die Entlassung Comeys als politisches Spiel oder Spektakel - nichts Dramatisches. Ich teile diese Sicht nicht. Entweder luegt C oder T - entweder gibt es Verschwoerungswahn oder die Wahl wurde von Moskau beeinflusst - alle Varianten zerstoeren das Vertrauen in eine funktionsfaehige Demokratie des Landes, das Demokratie weltweit vor Angriffen schuetzen soll. Es geht nicht nur um den Amtsmissbrauch eines Presidenten, um eine gespaltene USA. Wenn die USA schwaecheln, zerbricht anderswo das Vertrauen in bisherige politische Ideen, Hoffnungen und Sicherheiten. Die Profiteure dieses Scherbenhaufens werden erkennbar - und die Verlierer.

Wolfgang Heubach | So., 11. Juni 2017 - 09:57

Herr Comey hat keinen einzigen belastbaren Beleg für seine Anschuldigungen vorgelegt. Statt dessen nur pure Vermutungen und das Eingeständnis, selbst bestimmte Medien informiert zu haben. Letzteres wäre schon eine Ungeheuerlichkeit.
Für mich liegt klar auf der Hand, dass das so genannte Establishment alles versuchen wird, Herrn Trump aus dem Amt zu drängen. Auch mit hysterischer ausländischer Hilfe - siehe deutsche Politiker und manche Medien wie die ARD.
Man muss Herrn Trump nicht mögen. Nur was da jetzt abläuft, ähnelt dem, wie im Beitrag von Herrn Voß nachzulesen. Es geht um die nackte Macht - nicht um die reine Wahrheit !
Noch ein Letztes: Schon in der Hillary-Clinton-Affäre hat sich Herr Comey völlig unglaubwürdig gemacht. Und Frau Merkel meint, ausgerechnet in Mexiko, einem Land, in dem Chaos, Korruption, Willkür und Kriminalität herrschen sowie die Menschenrechte mit Füssen getreten werden, Herrn Trump madig machen zu müssen. Das empfinde ich - gelinde gesagt - unappetitlich.

Ursula Horvath | So., 11. Juni 2017 - 10:04

Na ja, ein Kasperletheater und das nicht mal vom Feinsten. Haarstreubend was die "Supermacht USA" den Menschen rund um den Globus so bietet. Dem Wladi in Moskau muss sich doch der Magen umdrehen, bei soviel unprofessionellen hergeholten Halb- und Unwahrheiten einer Administration, die glaubt, noch immer die ganze Welt im eisernen Griff zu haben. Dieser Auftritt und die Reaktion eines Trumps darauf, zeigen die erbärmliche Geisteshaltung der Politeliten. Widerlicher gehts Nimmer!

Robert Müller | Mo., 12. Juni 2017 - 13:32

Antwort auf von Ursula Horvath

In den Obama-Jahren waren es die Republikaner, die Obama das Regieren zur Hölle gemacht haben, und jetzt machen die Demokraten das selbe mit Trump. Verglichen mit der bundesdeutschen Konsenspolitik ist der Machtkampf in der USA beinhart. Allerdings glaube ich nicht das das ein zielführender Machtkampf ist, sondern am Ende sind alle die Verlierer. Mich erinnert das an Italien, wo die Politik jahrzehntelang handlungsunfähig war, schon vor Berlusconi. Berlusconi selber war dann nur noch mit der Justiz beschäftigt. In dieser Zeit verlor Italien den Anschluss an Deutschland (Norditalien war mal ein starker Konkurrent im Maschinenbau). Vielleicht geht es der USA auch mal so. Allerdings hat die USA die Option sich vom Weltmarkt zu isolieren, wenn sie nicht mehr mithalten können, während Italien dazu zu klein ist. Insofern wäre die Wirtschaftspolitik von Trump vielleicht angemessen, konkurrenzfähig sind sie meiner Meinung nach nur im Softwarebereich, da aber haushoch.

Günter Robatzek | Mo., 12. Juni 2017 - 18:50

Ich zitiere aus dem Artikel: "„Die Russen“, sagt Comey, „haben sich in unsere Wahl eingemischt. Das ist ganz klar. Das ist so ‚un-fake‘, wie es nur sein kann. Das hat nichts mit Parteien zu tun, hier geht es um Amerika.“"
Was haben die Russen denn gemacht, um einen amerikanischen Wähler, der in Texas oder Kalifornien in der Wahlkabine steht, so zu beeinflussen, dass er sein Kreuz bei den Republikanern statt bei den Demokraten macht.
Das habe ich bisher noch nicht verstanden. Kann mir das jemand bitte erklären.