
- Putins Maximalforderungen und Spiel auf Zeit
Putins Bedingungen für eine Waffenruhe klingen so, als ob er an einem Ende der Kämpfe gar nicht interessiert ist. Doch scheint es so, dass Trump dies erstens verstanden hat und dass zweitens seine Geduld nicht unendlich ist.
Wladimir Putins Einlassungen zu den Verhandlungen über einen Waffenstillstand in der Ukraine lassen nur einen Schluss zu: Er ist an einer Waffenruhe, die möglichst bald in Kraft tritt, überhaupt nicht interessiert. Denn er verlangt, dass erst „Nuancen“ geklärt werden müssen, meint damit aber offenkundig nichts anderes als die weitere staatliche Existenz der Ukraine. Kaum anders lässt sich seine Forderung interpretieren, erst einmal die „Wurzeln des Konflikts“ zu beseitigen.
Nach der Lesart Putins hat die Ukraine als Staat überhaupt kein Existenzrecht. Sie sei ein künstliches Gebilde, das der Revolutionsführer Lenin nach dem Sieg der Roten im Russischen Bürgerkrieg geschaffen habe. Die Ukrainer seien keine Nation, sondern ein Teil der „russischen Welt“ (russki mir). Ihr Denken aber sei vom traditionell gegen Moskau feindlich eingestellten Westen verdorben worden, nämlich zunächst durch die katholischen Polen, zuletzt durch die Nato. Bis zur Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus waren es für die Kremlpropaganda vor allem die Amerikaner, die die Ukrainer gegen das russische Brudervolk aufgewiegelt hätten.
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... meldet sich pünktlich wieder zu Wort, der Herr Urban.
Herr Urban, es wird sich ja zeigen, ob Trump ein ebenso folgsames Hündchen an der medialen Leine Selenskis ist wie sein Vorgänger im Weißen Haus (bzw. wie dessen Sohn Hunter, und wie die meisten europäischen Staatslenker, die momentan an der Macht sind.)
Trump wird ja eine gewisse Affinität zu autoritären Gestalten nachgesagt, und da wäre es natürlich naheliegend, dass er nicht nur für Wladimir Putin, sondern auch für Wladimir Selenski eine gewisse Sympathie entwickeln könnte.
Möglich ist auf dieser Erde alles, und Trump mit Selenski wäre vielleicht ebenso ein Traumpaar wie Trump mit Putin..
Selenski sollte vielleicht anstelle von Kanada den Antrag stellen, ein Mitgliedstaat der USA zu werden. Ich bin mir sicher, dass patriotische Ukrainer damit sehr zufrieden wären.
Dann würde sich Russland, Polen, Rumänien und die Türkei bestimmt nicht mehr trauen, an der Ukraine etwas abknabbern zu wollen.
Der ist gut - wirklich! Kommt mir auch schon länger so vor. Z.B. für den letzten Absatz:
"n Kiew setzt man auch darauf, dass nach dem Abzug der Amerikaner aus Vietnam 1975 und aus Afghanistan 2021 Trump nicht der dritte US-Präsident sein will, dem man die Schuld an einer schmählichen Niederlage der USA in einem Krieg geben wird."
...sehe ich überhaupt keine objektive Grundlage. Was bitte soll Trump mit Vietnam verbinden..., und außerdem hat er - Trump - den Abzug aus Afghanistan für die USA (im Wortsinne) verhandelt, also diesen Konflikt für sein Land beendet..., und nicht begonnen und dann verloren, wie hier indirekt impliziert wird.
Reines Wunschdenken von Herrn Urban und/oder Kiew. Wenn Russland jetzt 'gewinnt' und seine Forderungen durchsetzen kann, dann genau wegen solcher selbstbetrügerischen gutmeinenden aber nicht objektiven und realistischen Annahmen und Einschätzungen ('des Westens').
Genau, Selensky ist dabei, sich bei Trump einzuschleimen. Da kommt ihm sein fragwürdiges Schauspielertalent zugute. Andererseits muss man sich fragen, welche manipulative Rolle im Meinungskampf neuerdings CICERO spielt? Hat man sich in den Redaktionsstuben des Magazins auf die Seite der Kriegstreiber in Deutschland und Europa geschlagen? Warum wird dem total einseitigen Herrn Urban solche Spielraum eingeräumt? Was will CICERO damit im Medienspektakel anzeigen? Freilich, Trumps Wankelmütigkeit, die wohl in seiner Abhängigkeit von den us-amerikanischen Falken begründet scheint, bietet Freiraum für Spekulationen. Auch scheint Trump den neuen europäischen Kraftmeiern Frankreich und Großbritannien diverse Gefallen tun zu wollen. Ob er sich bewusst ist, dass er damit die "aufkeimende Freundschaft" mit Russland verscherzt? Oder ist ihm das egal, weil er sich sagt, Putin werde ihm gewogen bleiben, weil Russland die USA brauche? Dies könnte indes ein neuer großer Irrtum des US-Präsidenten sein
Nach hunderttausenden Toten wäre es für Donald Trump der größte Erfolg, wenn er Putin durch direkte Verhandlungen mit dem Kiewer "Nazi-Regime" de facto zur Anerkennung der staatlichen Souveränität der Ukraine zwingen könnte. Ob das Putin nach der jahrelangen Propaganda im eigenen Land ("Kiewer Rus") durchstehen könnte, erscheint mir fraglich. Die Teilrepubliken östlich des Ural mussten die meisten Gefallenen beklagen. Was hält diese Bevölkerungsgruppen künftig noch im Putin-Imperium ?
Die wird es wohl nicht geben - das wäre zu 100% gegen Putins (russisches) Naturell und gleichzeitig sein politischer und persönlicher Untergang.
Aber offensichtlich glauben noch immer einige 'Baerbockisten' daran, eine russische Anerkennung der staatlichen Souveränität der Ukraine erreichen zu können... ... -- der Zug ist allerdings mMn schon seit der Herbst 2022 abgefahren, denn da hat Russland 'auf Krieg umgestellt', während u.a. Frau Marie-Agnes Strack-Zimmermann und andere auch noch lange danach erregt von 'Game-Changern' (mehrere!) fabuliert haben.
Realitätsverlust und immanente stark ideologisierte Selbstüberschätzung bzw. Überheblichkeit sind halt keine guten Berater... ..., am Ende des Tages.
Sie schreiben: " Putin möchte die logische Abfolge auf den Kopf stellen." Ich halte dagegen Herr Urban. "Sie und die deutschen Kriegstreiber wollen die logische Abfolge auf den Kopf stellen." So und nun? Es steht 50:50 wer nun recht hat oder haben die Recht, die am lautesten schreien und bezahlten Journalismus liefern? Jedenfalls habe ich meine Überzeugungen und Sie die Ihren.
@ Walter Buehler: Das mit Selenskijs Medienbeauftragter hat was. Ja Herr Urban ist nicht unbedingt neutral in seinen Darstellungen. Vor allem wundert es mich immer wieder, dass einige Autoren hier immer genau wissen, was Putin denkt, fühlt und angeblich will. Das sind die wahren Putin Versteher, oder nicht? Schönes Wochenende Ihnen und allen Foristen.
...ist m.E. relativ einfach. Den großen Abriss dessen hat er auf der MSC 2007 gegeben - die mMn letzte Chance richtig abzubiegen, für den Westen. Das wurde allerdings leider-leider bewusst! ignoriert!...
Ansonsten muss man/Frau bei Putin einfach nur genau hinhören, die Finten und taktischen Lügen möglichst herausfiltern - das werden die hochbezahlten Analysten des BND und des Außenministeriums wohl doch noch können...? - und der Rest ist das was Putin tatsächlich 'denkt', vor hat und höchstwahrscheinlich auch machen wird. Das war's.
Beweis? Die Entwicklung seit der MSC 2007..., bis heute. Und genau deshalb sollte würde ich ganz persönlich den ganzen 'mutigen Sesselpupsern' um Frau Strack-Zimmermann, Panzer-Toni und Frau noch-Außenministerin Baerbock dringenst NICHT empfehlen Putin zu seiner 'letzten Karte' zu zwingen..., bloß weil der Volodymyr 'so sympathisch und nett' ist und für sein Volk kämpft wie ein Löwe... ... (was er tut...!)
"Das sind die wahren Putin Versteher" Guter Gedanke. Ihnen auch ein schönes Wochenende!
"Putins Bedingungen für eine Waffenruhe klingen so, als ob er an einem Ende der Kämpfe gar nicht interessiert ist" ... Das Gegenteil ist der Fall, Putin ist an dauerhaftem Frieden interessiert und nicht an einer "Waffenruhe", die der oberschlaue Elendskyi mitsamt einen westlichen Herren nur dazu nutzen will seine bereits besiegten Truppen aus Kursk in aller Ruhe abzuziehen und dann neu zu formieren und das weiß auch Putin!
Die europäischen Kriegstreiber – u.a. auch Herr Urban – wollen offensichtlich etwas orchestrieren, was Russland in dieser Form nicht annehmen kann: Im Rahmen der vorgeschlagenen Waffenruhe soll die Ukraine weitgehend und umfassend mit Waffenlieferungen unterstützt werden! Ergänzt vermutlich noch mit Nato-Soldaten: Der absolute Wahnsinn!
Genau wie beim Minsker Abkommen soll also offensichtlich die Kampfpause genutzt werden, um die Ukraine hochzurüsten ; und dann wird der Krieg weitergehen - und womöglich in einem Atomkrieg enden.
Die kriegsauslösenden Handlungen und Forderungen des Westens (damals auch unter der Führung der USA); z.B. an erster Stelle die NATO- Mitgliedschaft der Ukraine und die Rückgabe der Krim, werden dann in der Hölle des Krieges, zur Begründung der Weiterführung dieses Wahnsinns, wieder auf den Tisch kommen.
Putin will nicht die Ukraine als Staat abschaffen, sondern er will einen militärisch neutralen Nachbarn!
Es gibt keine Belege, dass es anders ist!
"Putin will nicht die Ukraine als Staat abschaffen, sondern er will einen militärisch neutralen Nachbarn! Es gibt keine Belege, dass es anders ist!"
Stimmt! Und das seit 25+ Jahren...
ABER!: DAS steht im nicht zu, als Verlierer des 'Kalten Krieges 1.0' - mein(t)en viele 'im Westen', bis heute, so auch Herr Urban (der Autor). /Ironie - oder schon Sarkasmus...?
Grüße...
Wenn er Putin auch nur ein einziges Wort glaubt?
Er hat bisher jede Vereinbarung gebrochen und noch kurz vor dem Einmarsch in die Ukraine bestritten, einen zu planen. Ich vermute da Verrat der USA man ihren Verbündeten und einen finsteren Deal mit Russland, vermutlich geht es um Rohstoffe, da Kanada die Lieferungen von Schweröl an die USA gekürzt hat und Verträge mit China geschlossen hat, um im Zollstreit zurückzuschlagen. Trump hat bereits mit seiner Zollpolitik 4 Billionen Dollar an Aktienwerten an der Wallstreet vernichtet. Da werden etliche Karten neu gemischt. Schließlich sind die USA kein zuverlässiger Verbündeter in militärischen Dingen mehr und ein Feind im Wirtschaftskrieg mit den wichtigsten Staaten des Westens. Face reality as it happen.
Kuhlmann, Sie sind ein... nein, ich sag es nicht. Ich halte mich an die Regeln. Jeder Kommentar von Ihnen ist indes schäbiges linksgrünes Gelaber. Passt aber zu CICERO, der sich noch nicht entschieden hat, zu wem er gehören will.
Natürlich spielt Putin auf Zeit, denn er befindet sich auf der Siegesstraße. Bevor es zu einem Waffenstillstand und Verhandlungen kommt, will er das Momentum nützen und soviel Territorium wie möglich annektieren. Besonders das von der Ukraine gehaltene Gelände in Kursk – das Faustpfand für Selenskyis Verhandlungsposition - will er zurückerobern. Jeder Feldherr in seiner Lage würde so handeln. Herrn Urbans These, Putin sei weder an einer Waffenruhe noch an einem Frieden interessiert, weil er die Existenz der Ukraine als Staat nicht anerkennt, ist schiere Spekulation und entbehrt jeder faktischen Grundlage. Nicht die Vernichtung der Ukraine als Staat war Putins Ziel bei seinem Einmarsch, sondern die Verhinderung ihrer NATO-Mitgliedschaft. Natürlich will Putin diesen auch für Russland verlustreichen und extrem teuren Krieg beenden. Aber nicht um jeden Preis.
Urban unverhohlen, dass die USA derzeit einen Krieg gegen Russland führen.
Interessant.
Unsere Außenamts-Liesel hat mangels Intelligenz einst geblökt „We are at war with Russia“, aber die nahm eh nie jemand ernst.
Wenn der Autor aber jetzt sagt, ein Zugehen auf Putins Forderungen wäre eine „schmähliche Niederlage der USA in einem Krieg“, dann bestätigt das doch das, was alle als „Putinfreunde“, o.ä verschmähte Personen hier oder sonst wo immer gesagt haben:dieser Krieg ist auch einer der (Biden-geführten) USA gegen Russland mit dem Ziel, dies zu schwächen. Dass Putin angriff, ist klar,aber warum er das tat, darüber wird seit drei Jahren nicht wirklich diskutiert. Immer nur das gleiche Gewäsch, das unsere Polit-Clowns,allen voran der Wahlbetrüger und künftige Kanzler, ihren Untertanen weismachen.
Wer wirklich glaubt,Putin wird auch nur einen Quadratmeter Land wieder hergeben, der möge dies tun, aber der möge aufhören, ernsthaft verhandeln zu wollen. Diesen Krieg hat d Westen verloren.