Seit Jahren schon, kämpft Schweden gegen die Bandenkriminalität an. / Bild: Imago

Malmö und die Bandengewalt - Wanderer in der Nacht

Die südschwedische Stadt Malmö ist bekannt für ihre berüchtigten Brennpunktviertel. Um die Bandengewalt einzudämmen, geht man dort auch ungewöhnliche Wege. Doch ob das auf Dauer hilft, ist fraglich.

Autoreninfo

Jens Mattern ist freier Auslandskorrespondent für Polen, das Baltikum und Skandinavien.

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Wie verlassen wirkt Oxie an diesem Freitagabend, als zwei Frauen und zwei Männer in roten Leuchtwesten unter Laternenschein ihren Spaziergang beginnen: durch verödete Parkanlagen, an Mietshäusern, Villen und verschlossenen Schulgebäuden vorbei. Die Mitglieder des gemeinnützigen Vereins Nachtwanderung sind in dem Vorort von Malmö auf der Suche nach Jugendlichen – um mit ihnen ins Gespräch zu kommen und so zu verhindern, dass sie sich jenen anschließen, die mit dem schnellen Geld locken und als Gegenleistung die Drogenkurierdienste, das Dealen, das Schießen, das Bomben einfordern.

„Ich gehe sofort in die Gruppe rein, versuche ein Vertrauensverhältnis aufzubauen“, erzählt Annie, eine kleine Frau mit Skimütze auf dem Kopf und dem lautesten Lachen und der größten Energie der vier. Unterwegs sind auch Maria und Ove, eine Schwedin und ein Schwede im Pensionsalter, sowie Ricardo, ein Italiener, der sich um seine Kinder im Schulalter sorgt.

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Chris Groll | So., 16. März 2025 - 09:43

Schweden ist ein failed state. Heute gilt das allerdings für Deutschland/GB usw. auch.
Es ist die linke Sozialromantik, die das alles möglich gemacht hat.
Es ist wie in allen sozialdemokratisch regierten Ländern. Ein unaufhaltsamer Abstieg. Mittlerweile sogar die Islamisierung dieser Länder.
Viele Bürger sind so gehirngewaschen und auch feige, daß sie dieser Niedergang nicht interessiert.
Schweden/Deutsche und viele Bürger der westlichen Länder, einschl. der Vertreter der Kirchen, haben sich von Gott abgewandt und sind anderen "Göttern" nachgelaufen. Sei es Greta Thunberg oder dem ökosozialistischen "Gott".
Es ist schon so wie Arnold Toynbee sagte:
»Zivilisationen gehen nicht unter, sie begehen Selbstmord«.
Dieser Selbstmord des Westens findet zur Zeit statt.

@Chris Groll, die Entwicklungen in den ehemaligen Kolonialmächten UK, Frankreich und Niederlande sind seit Jahrzehnten zu erkennen. Trotzdem öffneten vor allem Schweden und Deutschland 2015 "unkontrolliert" die Grenzen, mit den bekannten Folgen. Der fundamentale Unterschied zwischen Asylrecht und Migration wurde aus ideologischen Gründen "eingeebnet". Bei Toynbee und Spengler, der methodisch anders unterwegs ist, sind die Folgen derartiger falscher Politikansätze zu erkennen. Aktuell warnt JD Vance im Einklang mit Peter Thiel vor dem Niedergang Europas. 27 unterschiedliche Länderinteressen werden diesen nicht aufhalten.

Markus Michaelis | So., 16. März 2025 - 16:08

„Wir können nicht nur die Gefängnisse füllen, wir müssen Angebote schaffen.“

Ist das die richtige Logik? Wenn man sich für Dinge verantwortlich fühlt und sie zB durch Angebote verbessern will, braucht es eine realistische Einschätzung der Größe der Aufgabe, der eigenen Ressourcen, welche gemeinsame Vorstellung von "verbessern" vorhanden sind und mehr solche Dinge.

In unseren modernen Gesellschaften scheint mir das zunehmend weniger der Fall. Jeder macht so vor sich hin, was auch ok ist. Aber ob das mal zu etwas führt, und welche Gruppen und Menschen das, wozu es führt, eher begrüßen oder eher ablehnen, scheint mir zunehmend unklar.

Wenn es zunehmend unklar ist, scheint mir die logische Konsequenz, dass die Menschen weniger Ressourcen in die Gesellschaft stecken, nicht mehr. Insofern stimmt die Aussage: potenziell Kriminellen muss man glaubhafte Angebote machen. Nur gilt das auch für alle anderen Menschen - auch die entscheiden sich für Engagement in der Gesellschaft - oder woanders.

Ann-Kathrin Grönhall | So., 16. März 2025 - 17:49

ist dieser Bericht zutreffend.
Ich wohne seit vielen Jahren in Schweden , habe auch schwedische Freunde und Bekannte deren Kinder und Enkel in Malmö wohnen und dort auch wohnen bleiben wollen.
Das es die Sozialdemokraten waren die an diesen Zuständen Hauptschuld tragen ist keine Frage.
Man hat in sträflich naiver Weisse einfach geglaubt , wer nach Schweden kommt wird dort auch " Schwede" werden.
Denn im Gegensatz zu Deutschland legt man in Schweden immer noch viel Wert auf Tradition und hat auch noch immer ein Nationalbewusstsein.
Auch im Gegensatz zu Deutschland hat man inzwischen das Problem zumindest erkannt - vielleicht zu spät - ich hoffe nicht!
Schweden hat die Sozialdemokraten ab-und eine bürgerliche Regierung gewählt!
Wenn " ganz Schweden" mit grosser Besorgnis auf den Brennpunkt Malmö schaut ist das doch immerhin ein Zeichen das die Schweden bzw. auch die Regierung es verstanden hat.
Ich fürchte in Deutschland ist man, zumindest auf Regierungsseite, noch weit davon entfernt.

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