FFP2-Maske / picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

5 Jahre Corona-Lockdown - Her mit dem Bundesverdienstkreuz!

Pflichtschuldig doppelgeimpft und Maske tragend, wenn befohlen, hat unser Autor verschiedentlich dagegengehalten, wo es bei der Corona-Politik erforderlich und möglich schien. Also bitte: Her mit dem Bundesverdienstkreuz für Corona-Skepsis! Eine Polemik.

Autoreninfo

Michael Bröning ist Politikwissenschaftler und Publizist. 2021 erschien von ihm: „Vom Ende der Freiheit. Wie ein gesellschaftliches Ideal aufs Spiel gesetzt wird“ (Dietz).

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Vor einigen Wochen werkelte die österreichische Nachrichtenagentur APA an einem längeren Hintergrundbericht zum nunmehr fünften Jahrestag des weltweiten Corona-Lockdowns. Befragt wurden darin auch einige politische Beobachter zum demokratischen Vermächtnis der Pandemie. Da ein schmales neues Buch dieses Autors ein noch schmaleres Kapitel zu den staatlichen Übergriffen der Corona-Zeit beinhaltet, war Yours Truly mit dabei. Die Aufgabe: kein Blatt vor den Mund, aber sich dennoch zusammenzunehmen. So wie eben auch zur Hochphase der Pandemie. Nicht als Leugner, sondern als Skeptiker der sogenannten „Maßnahmen“.

Denn pflichtschuldig doppelgeimpft und Maske tragend, wo immer das Gesetz es befahl, hatte der Verfasser dieser Zeilen durchaus verschiedentlich dagegengehalten, wo es eben erforderlich und möglich schien. In der Zeitschrift Politico etwa erschien 2020 eine Warnung, die staatlichen Corona-Strategien seien eine verhängnisvolle Überreaktion. Trotz der vollmundigen Erklärungen von Trudeau, Macron und Co. im Churchill-Stil befänden wir uns eben gerade nicht in einem Krieg gegen das Virus. 

Die damals fleißig besungene pandemische „Zeitenwende“ knüpfte sich dagegen ein Text in der NZZ vor und setzte ein Fragezeichen hinter die Fantasie, im Rahmen von „Build Back Better“ nicht nur die Krankheit, sondern auch gleich den globalen Kapitalismus überwinden zu wollen. In einem „Wechselspiel aus Sozialromantik und revolutionärem Umgestaltungswillen" würden altbekannte Forderungen nun „als vom Notstand diktierte Alternativlosigkeiten präsentiert", stand in dem Beitrag. Ein Text in der Welt erinnerte daran, dass „Sicherheit ohne Freiheit die triste Wirklichkeit des Gefängnishofs“ darstelle, und ein Einwurf für Focus an die Tatsache, dass bei „Grundrechtseinschränkungen nicht die Abschaffung, sondern die Aufrechterhaltung des Notstands einer umfassenden Beweispflicht unterliegt“. 

Bei Cicero fand sich damals ein Beitrag zum „globalen Panikorchester“ der globalen Lockdowns, die weitaus mehr Schaden anrichteten als die Krankheit selbst. Die Politik verursache „eine Vollbremsung, in deren Folge sich ein in der Luft überschlagender Wagen feuersprühend in ein Kerosindepot katapultiert“. Na ja, und so weiter. Immerhin: Sanktionen blieben aus. Ein erschienener Zwischenruf zum Thema Freiheit in Buchform wurde von Berliner Hauptstadtmedien sogar mehr oder weniger freundlich aufgenommen. Das machte Hoffnung.

Die allgemeine Großwetterlage

Nun also ein Gespräch zum Corona-Jahrestag. War das nicht eine Chance zu erläutern, weshalb eine Aufarbeitung dringend erforderlich – aber zugleich eben wenig wahrscheinlich – ist? „Die Personen, die damals nicht einverstanden waren, wollen jetzt eine Aufarbeitung. Und die, die im Wesentlichen einverstanden waren, wollen das halt nicht“, so die allgemeine Großwetterlage aus Sicht dieses Verfassers. Die „Maßnahmen“ zur Eindämmung waren aber eben keine Bagatellen, sondern die „Aussetzung sämtlicher Grundfreiheiten“. Die verbreitete „Wir alle haben Fehler gemacht“-Rhetorik sei deshalb nichts als eine unakzeptable „Schwamm-drüber-Mentalität“. Zumindest in der Aufarbeitung brauche es deshalb jetzt „demokratische Transparenz.“ Andere kritische Stimmen kamen ebenfalls zu Wort – allerdings mit auffallend gnädigeren Urteilen.

Was immer man der Presseagentur vorwerfen mag: An keiner Stelle leugnete der Text die Existenz des Virus. An keiner Stelle wurden dreibeinige Marsmenschen, Weltraumstrahlen oder Bill Gates für Corona verantwortlich gemacht. Beklagt wurde vielmehr, dass auch fünf Jahre nach der Pandemie keinerlei Appetit auf eine Aufarbeitung der größten Freiheitsaufkündigung der Nachkriegsgeschichte zu bestehen scheint. „Weiter geht’s!“, lautet vielmehr offenbar die Devise. Und genau das ist die Krux. 

Denn die Anzahl der Medien, die die Agenturmeldung nach der Veröffentlichung übernahmen, beläuft sich bis heute stabil auf exakt null. Sprich: Kein einziges Medium im deutschsprachigen Raum – weder online noch gedruckt – nutzte den Jahrestag des Ausnahmezustands für einen kritischen Text über fehlende kritische Texte – weder ganz noch gekürzt. So aber hat der mediale Umgang mit dem Agenturbeitrag die formulierten Befürchtungen auf das Eindrücklichste bestätigt.

Nächster massenhysterischer Schub

War der Artikel schlicht zu schwach? Ist nicht auszuschließen. Vielleicht kommt ja auch noch etwas. Aber es geht ja nicht um den einen Text, sondern um das große Ganze. Denn die Stille in Sachen Covid in der Gesamtheit ist geradezu ohrenbetäubend. Ist derzeit einfach zu viel los auf der Welt? Sicher. Trump, Vance, Putin, Terror, Krieg, die Bundestagswahlen ... Wen interessiert heute noch Corona? Nur ist eben das Teil des Problems. Wir sind alle längst schon im nächsten oder übernächsten massenhysterischen Schub. 

Es ist nicht ganz leicht, da noch hinterherzukommen. Und die verweigerte Rückschau verhindert das Erkennen der immer gleichen Muster. Nur: Wie soll eine Aufarbeitung gelingen, wenn schlicht nirgends ein Interesse daran besteht, innezuhalten, eben weil alle, alle, alle einfach mitgemacht haben? Die Vorreiter der Freiheitseinschränkungen hatten karrieremäßig häufig eine geradezu wundervolle Pandemie. Irgendwann wird noch der stoischste Maßnahmenskeptiker all die Verdienstmedaillen und Medienpreise ausgeblendet haben, die sich die Protagonisten des kollektiven Schwarmverhaltens in den Jahren des Ausnahmezustands gegenseitig verpassten. 

Sicher: Mittlerweile wird hier und da sanfte Zerknirschung zu Protokoll gegeben. Man habe es eben nicht besser wissen können. Fehler seien gemacht worden, das sei kaum zu vermeiden gewesen, usw. usf. Schon richtig: Es ist nicht sonderlich vornehm, jetzt aufzutrumpfen. Es hat etwas von Nachtreten – und das gilt zu Recht als ungehörig. Aber nachgefragt werden muss doch zumindest ein einziges Mal: Nicht besser wissen können? Niemand hat es geahnt? Fehler wurden gemacht? Soso. Selbstverständlich haben es einige besser gewusst! Und zwar nicht wenige. Sie haben gewarnt, argumentiert, auf verhängnisvolle Irrwege hingewiesen und wurden dafür zu gemeingefährlichen Halbirren erklärt (und ja: echte Irre gab es auch). 

Sozial erwünschtes „Haltung zeigen“

Doch noch die leiseste Kritik wurde konsequent ignoriert, diskreditiert oder mundtot gemacht – und zwar von genau den Stimmen, die heute den Mantel des Schweigens über die ganze Angelegenheit ausbreiten und auch deshalb jetzt keine kritische Beschäftigung mit der Covid-Hysterie hinbekommen, weil sie ja schon wieder dem nächsten kollektiven Rausch des Gruppendenkens erlegen sind. Höchste Zeit deshalb für eine Umkehrung der Anerkennung – und die wird pragmatischerweise gleich hier und jetzt in die Wege geleitet. Also, aufgepasst, liebes „Referat Ehrenauszeichnungen“ im Bundessonstwasamt – oder wer auch immer dafür zuständig ist. Hiermit nominiert sich der Autor dieses Textes ganz förmlich, höchstpersönlich und so eigenmächtig wie stellvertretend für das Bundesverdienstkreuz. 

Bevor Sie nachfragen: Alternativ kämen auch Ehrennadeln mittelgroßer Flächenländer in Frage – allerdings nur gebündelt. Die Bewerbung steht dabei für all die, die vor fünf Jahren einen kühlen Kopf bewahrt haben. Nicht als Helden – man soll nicht übertreiben –, aber zumindest eben auch nicht als mitlaufselige Untertanen, was in diesem Land doch schon einiges ist. Gilt so etwas heute nicht gemeinhin als sozial erwünschtes „Haltung Zeigen“ und als Beleg für besonderes „Rückgrat“?

Wo ist zu unterschreiben?

Sicher, der Einwand ist berechtigt: Im „Erlass über die Stiftung des Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland“ aus dem Jahr 1951 ist streng geregelt, wer ausgezeichnet wird. Auch die einschlägigen Webseiten der Bundesländer lassen keinen Zweifel zu: „Wer seine eigene Auszeichnung anregt, kann nach den ordensrechtlichen Vorschriften nicht mit einer Verleihung des Verdienstordens rechnen“. Logisch: Die kennen ihre Pappenheimer! Aber nachdem in den zurückliegenden Jahren nun doch ohnehin alle Regeln gebrochen wurden und zwar nach allen Regeln der Kunst, wird man hier – so ist zu hoffen – ebenfalls mal ein oder zwei Augen zudrücken können.  

Also bitte: Her mit dem Bundesverdienstkreuz für Corona-Skepsis! Wo ist zu unterschreiben? Wo findet die Verleihung statt? Und mit welcher „Ordensstufe“ darf gerechnet werden? Keine Sorge: Es geht gar nicht um persönliche Eitelkeit. Kein bisschen. Das Ding wird bei nächster Gelegenheit ohnehin aus Protest zurückgeschickt – versprochen. So macht man das heute nämlich. Und: Wenn es die Sache erleichtert, verzichtet der Autor durchaus auf die persönliche Aushändigung durch den Herrn Bundespräsidenten oder eine zwangsverpflichtete Staatssekretärin. Denn Sie wissen doch: Immer schön sechs Fuß Abstand halten. Lang lebe das Team Vorsicht!

 

 

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Brigitte Miller | Mo., 10. März 2025 - 10:10

Herr Bröning und hoffentlich weiter so.
Zum "ungehörigen Nachtreten": wie Sie selber sagen, man konnte es wissen, wenn man es denn wissen wollte.
Schon im Frühling 2020.
Aber man wollte nicht, die Politik war einerseits unsicher und andererseits im Machtrausch, was da veranstaltet wurde, spottet jeder Beschreibung.
Ehrliche Leute aus Wissenschaft und Medizin wurden niedergemacht, desavouiert.
Dass niemand an Aufklärung interessiert ist ausser denen, die nicht mitgemacht haben, zeigt,
w i e gross die Verschwörung gegen die Bevölkerung war und ist.
W i e gross das Unrecht ist.
Ohne Aufklärung kann es wieder geschehen, d a s ist das Problem.
Tipp:
"Die Corona-Bilanz, Teil 1: Die Angstmacher - Politik im Panikmodus!" und
"Die Corona-Bilanz, Teil 2: Geimpft, getäuscht, vergessen!" servus tv

Urban Will | Mo., 10. März 2025 - 10:25

nicht bemerkt, wo Sie leben? Im größten Freilicht-Irrenhaus der Welt läuft das nicht so. OK, vielleicht murksen Sie noch ein paar Leute ab oder machen einen kleine Spritztour in eine Fußgängerzone mit einem 20-Tonner... Dann können Sie nochmal beim Ober-Walter anklopfen. Letzteres, ergänzt durch tägliche Vergewaltigungen ist ja mittlerweile Folklore. Da müssen Sie schon mitgehen. Hat ja auch keiner gefragt, welche „Fachkräfte“ da kommen sollen.

Aber wegen Corona-Maßnahmen-Skepsis... Lächerlich.
Im Irrenhaus, wo „Wir halten die Schuldenbremse“-Fritzel drei Tage nach der Wahl für 1000 000 000 000 neue Schulden hochgehyped wird, wo eine 16%-Partei bestimmt, was abgeht im Lande, wo eine Kanzlerin per Ordre de Mufti eine Wahl rückgängig macht und dafür gefeiert wird, da sind Sie doch ein kläglicher Wurm mit ihrer Skepsis.
Nicht mal als treuer Mitläufer habe Sie getaugt...
Nee nee, lassen Sie mal. Gehen Sie auf's Amt und dann zu "Omas gegen Rechts", dann wird das vielleicht noch was.

Jürgen Goldack | Mo., 10. März 2025 - 10:36

Es muss ja nicht gleich das Bundesverdienstkreuz sein. Schon gar nicht, wenn es von einem BP verliehen wird, der selber große Mitschuld an dem bis heute nicht geahndeten grundgesetzfernen Unrecht, dem Handeln von Politik, Medizin, Pharma und federführend der MSM und des ÖRR hat. Politiker wie Merkel, Spahn, Lauterbach, Söder und wie sie alle heißen, heute zumeist schon wieder oder immer noch in höchsten politischen Ämtern, bestochene, somit korrupte "Experten" in allen Talkshows stimmten ein in den Chor der Hassprediger und inquisitorischen Ausgrenzer von Ungeimpften. Verweigerer der mRNA-Giftspritze wurden als Volksschädlinge diffamiert. Wie die Buschtrommel verkündete waren alle die Politiker, die lauthals die Werbetrommel für die oktroyierte 2.. 3. und Schlag-mich-tot Booster-Impfung rührten, selber nur mit einem Placebo-mRNA-"Impfstoff" vor dem ach so tödlichen Virus und dessen Weiterverbreitung gefeit. Eine für Manche tödliche Kabale sondergleichen gegen zuvor gesunde Bürger.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 10. März 2025 - 11:17

Wer inzwischen für oder gegen was auch immer dieses Bundesverdienstkreuz bekommt erzeugt in mir Ekel und Abscheu. Nein, das könnten die mir nachtragen und ich wollte es nicht. Mit einem Drosten und anderen Impfverbrechern eine Ehrung zu teilen? Da könnten die mir eine Millionen für bieten. Niemals.

Jens Böhme | Mo., 10. März 2025 - 19:30

Als tapferer Nicht-Geimpfter, der viele Beleidigungen und Anschuldigungen von höchsten politischen Ebenen öffentlich durchlebt hat, habe ich von obiger Polemik nur ein Gähnen übrig. Die Mehrheit der Gesellschaft trug die Aussetzung der Grundfreiheiten nach IfSG mit und verteidigte diese auch. Ob das aus gesellschaftspolitischer Dummheit oder Ignoranz (Demokratieverteidiger beim Ausschalten der eigenen bürgerlichen Freiheiten) bzw. Abwehr der Delegitimierung der politisch gut organisierten Angst- und Panikmache stattfand, wird man nie erfahren. Denn diese Mehrheit wird sich selbst nicht belasten geschweige damit beschäftigen wollen.

Karla Vetter | Di., 11. März 2025 - 14:06

Antwort auf von Jens Böhme

was aber uns Ungeimpfte aber wohl am meisten zu schaffen gemacht hat, ist das Verhalten von sogenannten Freunden, Kollegen und Bekannten. Was man da an enttäuschenden erlebte ist heute ,nach 5 Jahren, vielen noch präsent .

Karla Vetter | Mo., 10. März 2025 - 19:49

und brav Maske tragend? Da wird es wohl eher was mit einer Ehrung wegen Wohlverhaltens. Ausgezeichnet sollten diejenigen werden deren berufliche und teils auch private Existenz durch Zwänge, Zerwürfnisse und Impfschäden zerstört wurden. Von der Angst ganz zu schweigen vielleicht schon morgen in Lebensmittelläden abgewiesen zu werden, oder von den ÖPNV wegen2G.Ich war jedenfalls dankbar für die Möglichkeit der Onlinebestellungen und eigenem Auto, in der Hoffnung dass dieses durchgehend verkehrstüchtig bleibt.