Ein Angeklagter sitzt zu Prozessbeginn wegen einer mutmaßlichen Vergewaltigung im Görlitzer Park vor dem Kriminalgericht Moabit / picture alliance

Importierte Frauenfeindlichkeit - Auch viele Migranten blicken kritisch auf die ungesteuerte Zuwanderung

Cem Özdemir benennt ein Problem, das vielen bewusst ist: Respektlosigkeit gegenüber Frauen unter zugewanderten Männern aus dem Nahen Osten. Das ist kein Rassismus, sondern eine Chance, dass sich mehr Migranten gegen Frauenfeindlichkeit positionieren.

Autoreninfo

Ilgin Seren Evisen schreibt als freiberufliche Journalistin über die politischen Entwicklungen in der Türkei und im Nahen Osten sowie über tagesaktuelle Politik in Deutschland. 

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Cem Özdemir benannte in der FAZ jüngst ein Problem, das vielen in diesem Land bewusst ist, aber von den meisten ignoriert wird: Respektlosigkeit gegenüber Frauen unter vielen zugewanderten Männern aus dem Nahen Osten. Nicht wenige werfen Özdemir Rassismus und Populismus vor. Als deutsch-türkische Frau widerspreche ich dem – und viele andere Deutsch-Türken auch.

Vorab: Ich bin als Gastarbeitertochter in Mannheim geboren und aufgewachsen. Dort lebte ich in einem multikulturellen und sozial schwachen Arbeiterviertel. Meine Eltern – kemalistisch und bildungsaffin – lehrten mich von Beginn an den Respekt vor der Kultur und Religion der Mehrheitsgesellschaft. Nicht wenige von uns deutsch-türkischen Gastarbeiterkindern wurden Akademiker. Gewalt an Frauen und Missachtung von Frauen war sehr selten ein Thema – und dann meist in den damals sehr seltenen strenggläubigen Familien.

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Gerhard Lenz | Fr., 4. Oktober 2024 - 15:40

...und das aus gutem Grund.

In der nervös aufgeheizten politischen Debatte wird schon lange nicht mehr unterschieden zwischen jenen, die sich integrieren und jenen, die auffallen.
Migranten? Existieren nur noch als viel zu große Zahl, die unbedingt vermindert werden muss. Menschliche Schicksale verbindet man mit dem Begriff "Migrant" in der Debatte schon lange nicht mehr.
Bestes Beispiel: Die Behauptung, Syrien wäre ein sichers Land - sicher ist dort nur, dass politische Oppositionelle verfolgt werden, im günstigsten Fall im Knast und im schlimmsten an der Wand enden.
Oder auch die Forderung, man müsse nach Afghanistan abschieben, obwohl dort Menschen gesteinigt werden. Macht aber alles nichts, denn wer gegen Migranten wettert, punktet beim Wähler.

Dass auch so mancher bereits Integrierte fürchtet, er könne der allg. Stimmung zum Opfer fallen, ist verständlich. Dass unter den Ankommenden möglicherweise auch Häscher des Regimes sind, lässt sich auf den ersten Blick nicht vermeiden.

Stefan Jarzombek | Fr., 4. Oktober 2024 - 16:02

Längst geht es vielen Linken und Kritikern offener Diskussionen nicht mehr um die freiheitliche und offene Demokratie, die kontroverse Debatten nicht nur zulässt, sondern zwingend braucht. Es geht darum, die eigene Ideologie einer möglichst großen Anzahl an Menschen aufzuzwingen.
So steht es oben im Artikel und so sehe ich das auch.

Ingofrank | Fr., 4. Oktober 2024 - 16:06

Wenn ich mich zu Deutschland bekenne, zur deutschen Kultur, meinetwegen auch zur deutschen Religion ob Katholik od. Protestant ?
Wenn ich auf ehemalige deutsche „Tugenden“ stehe wie arbeitssam, pünktlichkeit und leistungsorientiert ?
Wenn ich die primären Forderungen an einen deutschen Staat stelle, wie seine Bevölkerung vor Kiminellen zu schützen, keine illegale Zuwanderung zuzulassen, nur denen zu helfen die bereit sind sich hiesigen Gepflogenheiten (z. B. Achtung vorm weiblichen Geschlecht) anzuerkennen und sich entsprechend zu integrieren?
Wenn ich fordere, das die jenigen die nicht bereit sind sich zu integrieren oder schwere Straftaten begehen auszuweisen ?
Wenn ich fordere die deutsche Staatsangehörigkeit erst nach 10 Jahren an Bedingungen wie z.B. Nachweis versicherungspflichtige Arbeit zu knüpfen ?
Was bin ich jetzt ?
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Marianne Bernstein | Fr., 4. Oktober 2024 - 16:14

Die Probleme, die ich kenne haben etwas mit Männern mit arabischen wurzeln zu tun. Der syrische Arzt ist ein Spezialist, der jede Anerkennung verdient, nur die Schwestern im KH behandelt er schlecht. Nie ist es richtig was sie machen, selbstverständlich muss er ihnen alles erklären, was sie seit 20 Jahren ohne jede Beanstandung gemacht haben, aber er ist eben der Mann. Daran will ich mich nicht gewöhnen.

Markus Michaelis | Fr., 4. Oktober 2024 - 16:30

Zuerst mal: "Linke" ist mir hier zu ausweichend: sooo stark war die (richtige) Linke auch nicht. All das kam (kommt) aus der Mitte der Gesellschaft, den Parteien, dem ÖRR, den Kirchen, NGOs, den Vereinen ... vielleicht nicht von 90% der Bevölkerung aber zumindest bis vor kurzem von >>50% der staatstragenden Bev.

Reden wir also über die Mitte der Gesellschaft.

Die ist selbstverständlich komplex mit vielen widersprüchlichen Tendenzen - wie alles. Ich nehme es jedoch so wahr, dass in praktisch allen Diskussionen darüber in der Mitte, es darum geht, ob und wer sich objektiv schlecht verhält (kriminell, rassistisch, faul ...). Gibt es kein objektiv schechtes Verhalten fühlt man eine nicht verhandelbare Aufgabe zur Integration aller Menschen. Es gibt kein Gespür dafür, dass Gesellschaften keine Selbstläufer sind - selbstlaufend sind erstmal Fliehkräfte. Probleme können dann nur darin gesucht werden, dass jemand böse handelt (Rassist, Islamist). Es ist eine Unfähigkeit der Gesellschaft.

Volker Naumann | Fr., 4. Oktober 2024 - 16:49

Die Hoffnung der Autorin im letzten Satz:

"Wir müssen nur über das Thema ernsthaft diskutieren und nicht der AfD überlassen".

Schon hat sich die Katze wieder in den Schwanz gebissen und es dreht sich immer weiter alles nur im Kreis herum.

Ernsthaft dikutieren gegen "Keulenschläger"?

MfG

Urban Will | Fr., 4. Oktober 2024 - 16:51

Bagatellen.
Frau Evisen reiht hier eine Binsenweisheit an die nächste, spricht aus, was seit Jahren von genau der Partei immer wieder ausgesprochen wurde, der sie am Ende dann – pflichtgemäß – noch einen mitgeben muss. Dieser Artikel ist komplett überflüssig, jedes Kind sollte längst verstanden haben, dass es den Gegnern der geisteskranken schwarz-links-grünen „Willkommenskultur“, deren Opfer mittlerweile wohl in die Hunderte – nimmt man alle, auch die nicht tödlichen Gewalttaten dazu – in die Zehntausende gehen, immer darum gegangen ist, wer in dieses Land kommt.
Wer der AfD-Führung zuhört, wird genau das wieder finden, was der Dame hier am Herzen liegt: integrierte, fleißige Migranten sind herzlich willkommen.
Aber unkontrollierte Zuwanderung von Steinzeit-Islamisten, Glückrittern und Verächtern unserer Kultur muss beendet werden.
Nichts anderes fordern die Blauen und immer und immer wieder müssen sie sich mit der Nazikeule traktieren lassen.
So langsam nervt das alles..

Sabine Lehmann | Fr., 4. Oktober 2024 - 16:57

Die Häufigkeit u. Aggressivität dieser Belästigungen sind ein Alleinstellungsmerkmal des Migrantenmillieus. Männer ohne Migrationshintergrund, der typische Mitteleuropäer baggert auch Frauen u. Mädchen an, sicher, aber in der großen Mehrheit NICHT in dieser Form! Wäre die Autorin ehrlich, würde sie es zugeben!
Der ständige Relativierungsversuch, dies mit solchen "Fake-News" zu entkräften, ist armselig u. genau der Grund, warum gegen diese Probleme absolut nichts unternommen wird.
Und schließlich ist die Belästigung nur EINE Facette dieser neuen Lebenswirklichkeit auf deutschen Straßen. Die völlig entfesselte Gewalt, ob Mord, Totschlag, blutige Messerattacken, "Amokläufe" mit Fahrzeugen, tödliche Autorennen in Innenstädten, brutalste Vergewaltigungen, Bomben, schwere Raubüberfälle. Diese "bunte" Kriminalität, die Erosion der Inneren Sicherheit in Deutschland haben wir der Migrationspolitik dieser Angelas & Nancys zu verdanken.
Und JA, es ist DAS Problem des islamischen "Kulturkreises"!

Heidemarie Heim | Fr., 4. Oktober 2024 - 17:06

Die schweigende Mehrheit weicht der Gewalt einer Minderheit. Sei diese politisch ideologisiert, religiös motiviert oder beides. Tik Tok und die gute alte Rassismus-Keule, Denunziationsportale usw., gepaart mit einer nie dagewesenen Ignoranz breiter Massen bzw. Mitte einer saturierten Gesellschaft sind genau das, was aggressive politische wie asoziale Elemente gebrauchen, um als Minderheit die Hoheit über die dazu im Alltag schweigende Mehrheit zu wahren. Und man nutzt perfide die unterschiedlichen Empfindlichkeiten, Toleranzschwellen der jeweiligen Gruppen sowie deren Lebensrealitäten aus um alle gegeneinander zu hetzen und jedwede Kritik zu unterbinden, bzw. diese als Angriff auf alles und Jeden umzudeuten. Das Schlimme daran, die Meisten merken oder wollen es nicht merken, welche Freiheiten und eigene Werte dadurch verloren gehen indem sie sich einer Minderheit, deren Interessen sowie der kriminellen Gewaltausübung Weniger regelrecht "unterwerfen". MfG

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