Kulturkampf nach US-Vorbild? Radikale Abtreibungsgegner (hier am 14. September in Zürich) treffen auf mindestens ebenso radikale -befürworter / dpa

Sogenanntes „Bündnis“ plant Demos zur Legalisierung von Abtreibungen - Geschäftsfeld Aktivismus

Ein neues „Bündnis“ will mit Großdemonstrationen für die vollständige Legalisierung von Abtreibungen kämpfen. Doch wer dahintersteckt, ist unklar. Organisiert hat die Kampagne eine Linksextreme, die Aktivismus als Geschäft betreibt.

Leven

Autoreninfo

Benjamin Leven, promovierter Theologe und Journalist, ist Redaktionsleiter Online der katholischen Zeitschrift Communio

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Am Samstag finden in Berlin und Köln unter dem Titel „Marsch für das Leben“ Demonstrationen von Abtreibungsgegnern statt, begleitet von Gegendemonstrationen linker und feministischer Gruppen. Das ist schon fast ein eingeübtes Ritual. Doch diesmal soll alles anders, größer werden. Denn auf der Gegenseite bemüht man sich um massive Mobilisierung. Am Dienstag meldete die Deutsche Presse-Agentur (dpa): „Ein Bündnis aus Verbänden und Aktivisten will sich mit einer zwölfwöchigen Kampagne für eine Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen einsetzen.“ Doch wer steckt dahinter?

Cicero-Recherchen zeigen, dass die Aktion „Abtreibung legalisieren jetzt“ (abtreibung-legalisieren.de) von der Agentur der linksextremen Aktivistin Emily Laquer organisiert wurde. Wen aber die Agentur in dem „Bündnis“ versammelt, ist unklar. Für den 7. Dezember sind Großdemonstrationen in Berlin und Karlsruhe geplant. Offenbar trauen sich die Verantwortlichen zu, in größerem Umfang Menschen hinter ihrem Anliegen zu versammeln.

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Hans Jürgen Wienroth | Fr., 20. September 2024 - 13:00

Die grüne Familienministerin will also eine Ausweitung der Abtreibungsmöglichkeiten, während am anderen Ende des Lebens todgeweihte Patienten mit starken Schmerzen mit der (jetzigen und früheren) Bundesregierung darum kämpfen, endlich ihrem Leben in Würde ein Ende bereiten zu dürfen. Das letzte trotz eines eindeutigen Urteils des BVerfG!

Da ist dieser Vorstoß zur Verhinderung menschlichen Lebens doch genau richtig. Geht es ggf. darum, die Geburtenrate der „schon länger hier Lebenden“ weiter zu senken? Denn die Neubürger werden kaum zu vermehrten Abtreibungen tendieren.

Ich empfehle den Initiatoren, sich einmal die „Fehlgeburt“ eines, um sein Leben kämpfenden Föten in den beabsichtigten Stadien anzusehen. Das könnte in der Diskussion hilfreich sein!

Herr Wienroth, ich habe einen solchen Bericht gesehen.(die „Fehlgeburt“ eines, um sein Leben kämpfenden Föten in den beabsichtigten Stadien)
Die Ärztin einer Abtreibungsklinik in den USA hat vor Jahren einen Bericht dazu verfaßt und auch mit Bildern unterlegt. Sie konnte diese Arbeit nicht mehr ausführen und hat sich den Abtreibungsgebener angeschlossen.
Zitat Nelson Mandela: " Die Humanität einer Zivilisation erkennt man am Umgang mit werdendem und sterbendem Leben."
Nach diesem Maßstab kann sich das heutige christlich-jüdische Abendland nicht mehr human und zivilisiert nennen.

Gottlosigkeit führt zur Wertlosigkeit.

Wolfgang Tröbner | Fr., 20. September 2024 - 13:31

Das ist Mord. Nichts anderes. Und wer das fordert, ruft zum Mord auf. Wie verquer muss man im Kopf sein, um so etwas zu unterstützen! Wo sind die Kirchen, die doch hier ihr ureigenstes Thema haben müssten. Unterstützen die solche kriminellen Forderungen?

Vermissen kann man auch den sogenannten Ethikrat,
bei Corona kam jede Woche mehrmals ein Beitrag mit
der Vorsitzenden Alena Michaela Buyx.

Im aktuellen Falle wäre es dringender!

MfG

Nun, die meisten "Kirchenführer" dienen sich - Wie so oft in der Geschichte! - dem Zeitgeist an: Statt eindeutig auf der Seite des Evangeliums zu stehen,
m o g e l n sie sich durch!
In Deutschland riskieren sie ja die materielle Absicherung durch die Kirchensteuern, wenn sie sich anklagend gegen den Ungeist wenden, der die Tötung eines heranwachsenden Menschen legalisieren will.
Das darf man nie aus den Augen verlieren!
Natürlich äußern sich die Bischöfe irgendwann kritisch, aber bloß nicht z u laut!
Um nicht in den Geruch der Unsolidarität mit der Regierung u. dem Mainstream zu gelangen, haben sie ja vorsorglich schon mal alle Gläubigen von Kirchenämtern ausgeschlossen, die der AfD angehören.
Das kostet nichts, bringt aber viel öffentliche Unterstützung ein!
Grüne und Linke dürfen sich auf den Kirchentagen tummeln, egal wie sie zur Abtreibung stehen, aber von der AfD wird keiner eingeladen, obwohl z. B. eine Frau von Storch regelmäßig am "Marsch für das Leben" teilnimmt.

Stefan Jarzombek | Fr., 20. September 2024 - 14:10

Wieviele Konzerte gegen Rechts haben Geld in die Kassen von maroden Finanzjongleuren gespült?
Wieso also sollte aus Demos gegen was auch immer,hier beispielsweise das bedingungslose Recht auf das töten ungeborenen Lebens,nicht von findigen Leuten als ein Geschäftsmodell entwickelt werden,das möglichst vom Steuerzahler obendrein noch bezuschusst wird?
Die Kirchen,die da auch dieselben Leute unterstützen die sich bei den Demos gegen Rechts hervortun überbieten sich somit in einer Doppelmoral die ihresgleichen sucht.
Wie aus der Schwulen.-und Lesbenbewegung ein Milliardengeschäft aus der Taufe gehoben wurde, ausgeweitet zu einem Ganzjahreskarneval der Extravaganzen,so geht's nun dran jegliche Demos gegen was auch immer zu einem Mega-Event zu machen.
Der Geschäftssinn so mancher Leute kennt anscheinend keine Grenzen und hat eben noch viel Luft nach oben.
"Organisiert hat die Kampagne eine Linksextreme, die Aktivismus als Geschäft betreibt." Alles klar?
Damit dürfte wohl alles gesagt sein.

Pluralismus und Föderalismus in unserer Gesellschaft, in unserem Staat.
Sie können doch nicht im Ernst verlangen, dass die Milliarden von Diversity Groups gefälligst der Mehrheitsgesellschaft zugute kommen sollen.
Ich muss mich in alledem nicht wiederfinden, aber doch bitte die Menschen, die es betrifft.
Ich habe mich nicht über Lobbygruppen aufgeregt, also auch nicht über NGOs oder Bürgerräte, solange die Legitimierung durch Wahlen bleibt.
Auch wenn mich manches stört, ich würde es eine lebendige Demokratie nennen.

Setzen diese Leute biologische Grundsätze außer Kraft oder müssen wir bei den Grundsätzen nicht genauer hinschauen?
Ersteres will sehr gut bedacht werden und wird auch kontrovers diskutiert im Rahmen der selbstbestimmten freien Entfaltung von Individuen.
Mich interessiert aber auch die "biologische" Seite.
Kann man sicher ausschliessen, dass in vorliegenden Fällen schlicht der je "rezessive" Teil unserer Existenz zu dominant wurde, also in dem Sinne, dass bei Frauen der männliche Anteil dominant wurde, bei Männern der weibliche und dass diese Menschen sich korrigieren wollen?
Die Menschen kennen sich doch selbst, warum sollten sie sich über sich selbst belügen?
RESPEKT
Also JA, ich möchte Leben achten.

Brigitte Miller | Fr., 20. September 2024 - 18:54

bis vor die Geburt? Dass dies von den democrats, insbesondere von Biden und Harris propagiert wird , behauptete Donald Trump, umgehend wurde er wieder der Lüge bezichtigt.
Aber es scheint wahr zu sein.

Chris Groll | Sa., 21. September 2024 - 11:09

Antwort auf von Brigitte Miller

Katholische Kirche verurteilt Abtreibungsgesetz in Minnesota
"Die schlimmste Art von Barbarei"
Ein neues Abtreibungsgesetz im US-Bundesstaat Minnesota stößt bei der katholischen Kirche auf scharfe Kritik. Das Gesetz sei "die schlimmste Art von Barbarei", erklärte der US-Bischof von Winona-Rochester, Robert Barron.
Der "Protect Reproductive Options Act", den die Abgeordneten in Minnesota diese Woche verabschiedeten, sieht ein Recht auf straffreien Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen, Verhütung und Sterilisation vor. "Aber das Schlimmste ist, dass es im Grunde die Abtreibung während der gesamten Schwangerschaft bis zum Ende erlaubt", so der Bischof. "Und wenn ein Kind eine verpfuschte Abtreibung irgendwie überlebt, verbietet man jetzt sogar den Versuch, das Leben des Kindes zu retten."
..... Bischof Barron bedauerte, dass es keine Möglichkeit gebe, die jetzt verabschiedete Regelung zu blockieren."
Tim Walz, designierte Vize von Kamala Harris, ist dort Gouverneur.
Zu lesen bei Domradio.

Wilfried Düring | Fr., 20. September 2024 - 23:19

Die Nacht war stets zu kurz und der Tag war viel zu lang und die Arbeit machte müde.
Ein Zimmer unterm Dach, da lagen sie oft wach auf der selbstgebauten Liege.
Die Fenster öffnete sie weit, so spürte sie mehr Raum
und glaubte nun, es käm die Zeit, von der sie stets geträumt. ||
Er wollte aber sie und wollte nicht das Kind, das in ihr begann zu leben.
Sie wusste noch nicht wie, wusste nicht wohin, doch sie liess es sich nicht nehmen.
Sie hatte manches ausgedacht, von dem nun nichts mehr blieb.
Und merkte, dass man Fehler macht, gerade, wenn man liebt: ||| (Refrain:)
Und wieder wird ein Mensch geboren,
kein Wunschkind, aber trotzdem da.
Er hat das erste Mal verloren
eh er die Erde sah.
Und wieder öffnen sich zwei Augen,
die einmal viele Dinge sehn.
Mit kleinen Schritten wie sie glauben,
schon grosse Wege gehn.

(Text: Burkhard Lasch;
Sängerin: Ute Freudenberg).

Wilfried Düring | Fr., 20. September 2024 - 23:25

Die Nacht ist wieder kurz, und der Tag wird immer lang, denn ihr Kind sucht Zeit und Träume.
Mal schreit’s vor Ungeduld, dann lacht sie’s wieder an, aus den Trümmern ihrer Träume.
Und oft nimmt sie die kleine Hand und hält sie fest, ganz fest,
weil das, was für sie vorher war, noch keine Ruhe lässt. ||| (Refrain:)
Und wieder ist ein Mensch geboren,
kein Wunschkind, aber trotzdem da.
Er hat das erste Mal verloren, eh er die Erde sah.
Und wieder ist ein Mensch geboren, der Angst hat, dass er was versäumt.
Er wird verlieren und gewinnen und lernen, dass sich manches nicht erfüllt, was man erträumt.

Dieses 'wunderbare' Lied, Anfang der 80-er Jahre entstanden, gehört meines Erachtens zum Besten, was die Liedermacher- und Musiker-Szene der DDR hervorgebracht hat.
In behutsamen und anrührenden Worten wird geschildert, was Mädchen und Frauen und deren Kinder erlebt haben und in JEDER Generation neu erleben (müssen).
Dieses und weitere Lieder der Sängerin kann man auf youtube anhören.

R. Schacht | Sa., 21. September 2024 - 09:33

Das ist Deutschland:
Gesunden Föten das Recht auf Leben verweigern.
Dem Todkranken, Schwerstbehinderten, Alten das Recht auf Sterben.
Humanität ein Fremdwort in beiden Fällen.
Und überall mischt ausgerechnet die Kirche mit.
Nach dem sog. "Selbstbestimmungsgesetz" ein weiteres Aufregerthema.
Ich finde, in Deutschland wird zuviel thematisiert und auf unseren Straßen ausgetragen.
Sogenannte Demokratie kann auch hinderlich sein, wenn sie ausgenutzt wird.

Gerhard Hellriegel | Sa., 21. September 2024 - 11:26

"Ist das „Bündnis“, das am Dienstag nicht zuletzt in den öffentlich-rechtlichen Medien, vom ZDF bis zu Deutschlandfunk Kultur, breite Aufmerksamkeit erhielt, ..."
Jetzt habe ich mir die Mühe gemacht, in der ZDF-Mediathek vom Dienstag nach der "breiten Aufmerksamkeit" zu suchen. Ergebnis: null.
Außerdem lese ich täglich drei Tageszeitungen, die "breite Aufmerksamkeit" muss an mir spurlos vorübergegangen sein.