Pro-palästinensische Demonstration in Paris / picture alliance

Alain Finkielkraut über Hamas-Anhänger im Westen - „Wir Juden werden es schwer haben“

Seit dem Terrorangriff auf Israel ist es in Frankreich zu über hundert antisemitischen Vorfällen gekommen. Im Interview spricht der Philosoph Alain Finkielkraut über Israels Vorgehen gegen die Hamas und erklärt, warum er in Frankreich Pogrome fürchtet.

Stefan Brändle

Autoreninfo

Stefan Brändle ist Frankreich-Korrespondent mit Sitz in Paris. Er berichtet regelmäßig für Cicero.

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Alain Finkielkraut (74) ist der einflussreichste französische Intellektuelle. Der Sohn jüdischer Polen ist bekannt für seine scharfe Zunge und polemische Voten, aber auch für einen Wissensfundus, an dem er seit 1985 in einer wöchentlichen Philosophie-Sendung des Radiosenders France-Culture teilhaben lässt.

In seiner Jugend Anhänger Maos, wurde er zum Ggener des Kommunismus. Als Vertreter der „nouveaux philosophes“ näherte er sich später Positionen an, die seine Kritiker als rechts empfinden. In den Vorstadtkrawallen von 2005 erkannte er auch ethnische Aspekte; er legte sich mit Feministinnen und Palästinenserverbänden an. Sehr präsent in den Pariser Debatten, wurde er als Zuschauer einer Gelbwesten-Demonstration antisemitisch beschimpft. 2014 wurde er in die Académie Française, das exklusive Gremium der französischen Sprache und Intelligenzia, aufgenommen.

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Gerhard Lenz | Di., 24. Oktober 2023 - 18:43

erschreckend dummes Zeug. Anstatt kluge Fragen zu stellen, die zu Reflexion und Lösungsvorschlägen führen könnten, serviert er als vermeintliche Wahrheit politische Überzeugung. Ein Satz wie "Der Links-Islamismus ist eine Spielart des Wokismus" ist einfach nur töricht und hat augenscheinlich zum Ziel, "Wokes" mit fundamentalistischer Religion in einen Topf zu werfen.
Dabei ist Wokismus, nehmen wir den unpolitischen Duden als Quelle, etwas völlig anderes:
„in hohem Maß politisch wach und engagiert gegen (insbesondere rassistische, sexistische, soziale) Diskriminierung“.

Das schliess natürlich die Ablehnung jeglichen Antisemitismus mit ein.

Der Mann ist nun mal als Vertreter der französischen Rechten bekannt und wird nicht grundlos mit dem Front National in Verbindung gebracht.

Wie man sieht, aus gutem Grund.

sieht das ganz anders (NZZ) "
In Amerika greift die Ideologie des Wokeismus um sich. Wir Europäer erhalten eine Anschauung davon, was uns erst noch bevorsteht
In Gender-, Rassismus- und Klimafragen dominieren radikale Aktivisten die Debatten. Sie sind nicht an der Lösung der Probleme interessiert, sondern an der Umsetzung einer verheerenden Utopie."
By the way: Duden unpolitisch? Das war einmal.

daß Sie ein typischer Linker sind. JEDER der nicht 100% Ihre Meinung vertritt ist ein „rechter“, mich wundert es, daß Sie dem Herrn nicht auch eine Nähe zur aus Ihrer Sicht antisemitischen AfD unterstellen. Sie weigern sich zu differenzieren, Sie pauschalisieren, Sie sind intolerant, Sie schreiben anderen vor was sie sagen/denken dürfen - eben ein typischer Linker. Wie können Menschen die nur ihre eigene Meinung gelten lassen, behaupten Demokraten zu sein? Das ist ein Widerspruch in sich, Demokratie ist Pluralität auch im Sinne der Meinungen!

Ihre Interpretation des Wokismus (ich weiß, sie ist vom Duden) ist eine sehr woke. Der Wokismus ist nicht positiv, er setz Denk- und Redeverbote, er erfindet Probleme wo es keine gibt, er basiert auf subjektiven Emotionen einzelner, ist somit antiwissenschaftlich, er ist diskriminiert alle die noch woke sein wollen, er spaltet so die Gesellschaft! Wokismus ist eine überflüssige Erfindung einer wohlstandsdekadenten Gesellschaft!

"Wie können Menschen die nur ihre eigene Meinung gelten lassen, behaupten Demokraten zu sein? Das ist ein Widerspruch in sich...."

Wie schön, Herr Brand, dass Sie mir meine Meinung lassen....

"Ihre Interpretation des Wokismus (ich weiß, sie ist vom Duden) ist eine sehr woke."

Klar, der "Duden" ist ja auch ein ungeheuer "wokes" Buch. In Ihren Kreisen wird er auch schon mal "Grün-links-versifftes Kapital 2.0" genannt. Weil er immer "undeutscher wird.

Noch besser: Eine Idee (der Wokismus), die Diskriminierung und Rassismus möglichst vermeiden will, setzt Denkverbote und Redeverbote...

Vielleicht, will er keine rassistischen Reden mag, so intolerant, wie er nunmal ist?

Herr Brand, haben Sie eigentlich keine Angst, sich zu blamieren? Sie hatten doch jüngst hier die steile These verbreitet, der Angriff der Hamas sei eine Verschwörung Netanjahus.

Immerhin: Sie bleiben sich qualitativ treu.

Volltreffer, Lenz: "Auch ein Philosoph sagt manchmal
erschreckend dummes Zeug." - Hallo, welch grundstürzende Erkenntnis! Nehmen wir uns doch mal Ihren Leib-und-Magen-Philosophen Robert vor! Der hat weder von Wirtschaft noch von Energie auch nur die geringste Ahnung und kriegt in beiden Disziplinen zZ den teuersten Schnellkurs über die Basics dieser Fachbereiche, den es je in der Geschichte gab.
Wumms!
""Der Links-Islamismus ist eine Spielart des Wokismus" ist einfach nur töricht" - ganz im Gegenteil haben sich Hamas und "Links-Islamismus" zum Parade-Opfer des linken Woke-ismus gemacht und das war sogar von den Allahu akbar-Killern ziemlich clever - wie wir auf deutschen Straßen beobachten! Es gab ihnen die moralisch-rotgrüne Lizenz zum Massakrieren!
Rumms!
"... nehmen wir den unpolitischen Duden als Quelle" - der Satz, Lenz kommentiert sich selber als politische Satire vom Schlag unter die Gürtellinie a la Böhmermann!
Wumms! Der Dritte.

Wumms-rumms-wumms...Nicht, dass Sie mir durcheinander kommen, werter Herr Schultheiss! Wenn Sie Ihre Beiträge nicht mit der bei Ihnen üblichen Dumpfbacken-Gossensprache "würzen" wird es schwierig für Sie, nicht wahr? Da gehen Ihnen die Worte aus! Vernünftiges Deutsch oder Alltagssprache ist nicht so Ihre Ding. Immerhin haben Sie es ja relativ einfach: Sie vermeiden aus Prinzip jegliches Argument, da bleiben Sie sich treu, poltern lieber durch die Gegend wie ein frustrierter Landser, der glaubt, er könne den Endsieg herbeibrüllen.

Einen Rückfall in die Narrensprache konnten Sie allerding nicht vermeiden: die "moralisch-rotgrüne Lizenz zum Massakrieren?"

Man könnte meinen: Meine Güte, ist das wieder peinlich. Andererseits: Das ist eben typisch Schultheiss. Da weiss man mittlerweile, das wird nicht mehr besser. Der kann es nicht. Aber den verkraftet dieses Forum durchaus. Manchmal fällt er gar nicht so besonders auf. Meistens allerdings schon.

Albert Schultheis | Do., 26. Oktober 2023 - 14:45

Antwort auf von Gerhard Lenz

Das wird auf keinen Fall besser! Wir sind in den meisten Bereichen, in denen diese Regierung die Verantwortung trägt - nach dem von mir vorausgesagten Übergang vom Niedergang in den freien Fall -, kurz vor dem Aufschlag!
Und danke für den vierten Wumms!
Das mit dem "Wumms" und "Doppel-Wumms" ist nämlich leider keine "Gossensprache" für die ich Urheberschaft einklagen könnte. Schade eigentlich! Die stammt nämlich aus dem Hause Scholz/Faeser!
Und der fünfte Wumms folgt sogleich:
"Einen Rückfall in die Narrensprache konnten Sie allerding nicht vermeiden: die "moralisch-rotgrüne Lizenz zum Massakrieren?"" - Auch diese "Narrensprache" ist nicht in blutleerer Atmosphäre entstanden, Lenz! Schauen Sie sich mal um! In den einschlägigen Laberfachbereichen mit Hirndefizit an nahezu allen herausragenden Universitäten der westlichen Welt einschl. Havard, Stanford, Berkeley, London School of Economics, ... feiert man den Angriff der Hamas auf Israel und übergeht bzw leugnet man die verübten Massaker

Ihre Idealisierung des neuen Wokestalinismus kennen wir ja alle hier. Da tut es wohl weh, wenn jemand den wunden Punkt trifft und Dinge wie den Antisemitismus amerikanerischer wokistischer Studenten anspricht. Da wird wie immer von ihnen zur armseligen persönlichen Abwertung gegriffen.

Henri Lassalle | Di., 24. Oktober 2023 - 19:32

der auch gute Artikel im systemkritischen Magazin "Causeur" schreibt, spiegelt die Realität wieder. Hamas handelt wie Adolf Hitler, der äusserte, dass der als Gegner deklarierte Gegenüber vom Sieger ausgelöscht werden muss, ohne wenn und aber. Es ist eine Tragik, dass das jüdische Volk wieder einem solchen Irrsinn ausgesetzt ist. Aber für Israel gilt deshalb das Gleiche: Hamas muss liquidiert werden, sonst wird es dort nie Frieden geben. Aussichten auf Verhandlungen sollte man besser nicht vertrauen, denn dies würde eventuell nur aus Hinhaltetaktiken der Hamas bestehen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 25. Oktober 2023 - 06:57

Antwort auf von Henri Lassalle

Ich empfehle Ihnen und dem dagegen m.E. sehr ausgewogenen Philosophen Finkielkraut die jüngsten Äußerungen von Prof. Drewermann zum Konflikt zwischen Palästinensern und Israel.
Evtl. anders als Prof Drewermann sehe ich nicht unbedingt in Christus auch den Messias Israels, aber ich hoffe, dass Christus zwar starb, aber lebt, dass der Messias Israels - vielleicht Theodor Herzl - starb, aber lebt und wenn nicht sie, so doch Andere in ihrem Geiste.
Sogesehen muss ich nicht unbedingt für Israel sprechen, das kann Israel alleine, ich möchte für den Frieden sprechen; aber wenn ich Herrn Drewermann so zuhöre, kann Israel das auch alleine, wenn die Welt sich wieder diesem Konflikt zuwendet, trauert und Hilfe anbietet.
Danke für dieses Interview

sollte bei seinen Leisten bleiben. Seine Einmischungen in Politisches sind stets geprägt von frömmelndem Unwissen. Er versteht nicht, was da vor sich geht und kommt mit eindimensionalen Plattitüden. Nein, mit solchen Mördern kann es keine Frieden geben, dass ist jedem klar, der seine Sinne beisammen hat. Frieden zischen Israel und den Arabern im Gaza ist möglich, wenn die Hamas aufgehört hat zu existieren. Die Gleichsetzung von Hamas mit den Arabern im Gazastreifen ist ein Erfolg der islamistischen Propaganda. So haben sich auch die Faschisten in D aufgeführt, sich selbst mit den Deutschen gleichgesetzt. Dass Israel diese Unterscheidung nicht machen würde, ist ebenso eine infame Unterstellung der Linken, die islamistische Propaganda wiederkäuen, weil es so schön ins antisemitische Weltbild passt.

Tomas Poth | Di., 24. Oktober 2023 - 22:15

.... präsentierte Definition, Hr. Lenz, schmeichelt nicht gerade den Vertretern des Wokismus.
Im Gegensatz zur Definition, leben die "Woken" genau das Gegenteil, nämlich, sie diskriminieren engagiert alle, vom alten weißen Mann bis zu den Kritikern ihrer Glaubenssätze (LGBTQi-xyz, Gender, Feminismus, ...).

Albert Schultheis | Di., 24. Oktober 2023 - 22:18

Wir werden wieder Pogrome in Europa erleben, das war alles voraussehbar, aber die 80% Teddybärwerfer, Merkel-Ovationen-Klatscher und RotGrünen Khmer in Deutschland wussten das alles besser - heute erleben sie, dass sie die schlimmsten Nazis und Verschwörungspraktiker sind seit Adolf Hitler. Ich vermute, wir werden zuerst Pogrome gegen die Juden erleben, aber da ist niemand, zumindest kein Deutscher, der den importierten mohammedanischen Hassbrüdern sowie ihren RotGrünen Helfershelfern Paroli bietet. Wer sonst sollte dann noch da sein, die Polen wie damals vor Wien? Danach wird es die Pogrome geben gegen uns Christen und Andersgläubige, gegen Frauen, Homosexuelle, AntiFa, xGender- und Trans*-Menschen und dann wird keiner mehr da sein, der den Mordbuben Allahs noch Paroli bietet! Zappenduster! Dann können die paar Restdeutschen in Israel höflichst anfragen, ob für sie dort noch Platz ist.

@Albert Schultheis, Sie haben auch mit diesem Kommentar wieder Recht.
Nach den Juden kommen die Christen und alle Andersgläubigen oder auch Nichtgläubigen - der Islam nennt sie "Ungläubige" - an die Reihe.
"""Der Hamas-Führer Mahmoud al-Zahar wünscht sich, dass „der ganze Planet“ unter islamischem Recht steht. Das sagt er in einem Video, das in den sozialen Netzwerken viral geht. """"
Das wünscht sich nicht nur dieser Hamasführer. Das wünschen sich alle, die sich dieser Ideologie unterworfen haben.

Alexander Brand | Mi., 25. Oktober 2023 - 06:44

zwischen der Hamas und Israel an dem beide Parteien Schuld tragen, sehe ich, daß die Aussagen Finkielkrauts nicht nur auf die Juden zutreffen, sondern auf alle in Europa lebenden Nichtmuslime

Dank Linksgrün wird Europa seit Jahrzehnten von Muslimen infiltriert, das Schlimme daran, es sind in der absoluten Mehrzahl ungebildete Menschen der untersten Schichten die zu uns kommen. Diese sind am empfänglichsten, wenn es um Extremismus geht denn sie integrieren sich nicht, sie meiden den Kontakt zu Deutschen, ihr Lebensmittelpunkt ist die Moschee, sie folgen ihrem Imam.

Dazu kommt, daß Linksgrün aktuell die Grundlage unseres Wohlstands vernichtet sodaß es bald aus sein dürfte mit den ganzen linken „sozialen“ Wohltaten. Wenn die Transferleistungen eingestellt werden, dann dürfte es in den Reihen der Neubürger sehr unruhig werden.

Linksgrün macht das einzige, was linke können, sie zerstören, sie zerstören Europa und unsere Kultur und das betrifft nicht nur Juden!

Gerhard Hellriegel | Mi., 25. Oktober 2023 - 08:36

Wer einen Staat gründen will, braucht Land. Wenn nicht in der Antarktis, dann muss er es jemandem nehmen. Dazu braucht er gute Gründe, warum er gerade diesen und nicht jenen enteignet. Nun, da wären mehrere auf meiner Kandidatenliste, aber die Palästinenser sind nicht dabei.
Im Jahre 1900 lebten in Palästina 500Tsd Araber mit 10Tsd Juden friedlich zusammen.
(Quelle: ZDF-History: Israel gelobtes Land - bedrohter Staat 6:05)
Aber wenn Jahwe es doch versprochen, die Briten entschieden und die UN abgesegnet hat?
Braucht es da noch mehr Gründe für Landraub? Hat jemand die Palästinenser auch nur gefragt?
Glauben Sie, dass die das Geklüngel der Herrschenden (auf allen Seiten) auch nur verstanden haben?
Aber der 1. Akt waren die jüdischen Einwanderungswellen. Überraschend, wie schnell sich da unsere Position zu Masseneinwanderungen ändert.
Die Palästinenser sollen sich doch nicht so haben. Gut, niemand hat sie gefragt. Wer wird denn Deutsche fragen, wenn Migranten zu uns wollen?

Gerhard Hellriegel | Mi., 25. Oktober 2023 - 08:37

Aber die Palästinenser haben zunächst mit Demos, dann mit Gewalt auf die zunehmende Anwesenheit von Juden geantwortet. Nicht mit christlicher Nächstenliebe. So wie wir - damals. Sie haben aber das Kräfteverhältnis falsch eingeschätzt. Und verloren.

Ich verstehe und akzeptiere die jüdische Notlage voll und ganz. Ich wüsste nicht, was sie in damaliger Zeit hätten Besseres machen können.
Ich beglückwünsche jeden Palästinenser, der einsieht, dass sie verloren haben und mit den Juden zusammen leben müssen.
Ich bedauere jeden, der nicht aufgibt und immernoch hofft, dass die Gerechtigkeit siegt.
Spinnt der? Die Gerechtigkeit? Ja. Nicht nur den Juden wurde übelst, auch den Palästinensern wurde übel mitgespielt.
Und mehr kann ich zur Versöhnung nicht beitragen.
Relativierung oder Tunnelblick, Sie haben die Wahl.

Ich sehe das 1:1 wie Sie, es ist erfrischend zu sehen, daß es auch noch andere Menschen gibt die an einer ganzheitlichen Betrachtung dieser komplexen Lage interessiert sind. Leider sind es viel zu wenig.

Das hat auch nichts mit Sympathien zu tun, sondern nur mit Tatsachen, man muß keine Sympathien für Menschen empfinden um Ungerechtigkeiten anzuprangern oder mindestens anzusprechen!

das kann man so sehen, oder auch etwas anders! Der Psychologe Watzlawick hat das einmal im Bezug auf Partnerkonflikte so ähnlich gesagt: Es kommt immer darauf an, wo, zu welchem Zeitpunkt man ein Narrativ anfängt zu erzählen ...! (Siehe: Der Krieg in der Ukraine begann im Februar 2022!).
Viel wichtiger ist, was Fakt ist! Es gibt den Staat Israel. Er ist eine mehr oder weniger funktionierende Demokratie - aber definitiv kein Apartheitsstaat, sondern das freieste, wohlhabendste Gemeinwesen in der gesamten Region. Auch arabische Israelis haben alle staatsbürgerlichen Rechte. In einem Staat Israel könnten Sie, Herr Hellriegel und ich durchaus eine Weile leben - im Gaza-Streifen, Ägypten, im Libanon eher kaum! Leider sind die Millionen die Merkel und die RotGrünen hierher geholt haben eben nicht von der Art der Israelis, sondern, nicht ohne Zufall, von der Mentalität der Hamas. Mit ihnen ist ein friedliches Zusammenleben schlicht unmöglich - und es liegt nicht an der mangelhaften Bildung.

... weder Relativierung noch Tunnelblick: ich wähle das Prädikat "wertvoll" für Ihre Einlassungen zu den beiden Seiten der Medaille. Aber ob, wie und wann sich Vernunft in diesem historischen Konflikt durchsetzen soll, ist mir nach einer längeren Reise vor 6 Jahren durch Israel UND Westbank, mit Gesprächen in West- und Ostjerusalem, in Ramallah, am Toten Meer, in einer jüdischen Wehrsiedlung, einem Kibuz und arabischen Nomaden in der Negevwüste leider unvorstellbar.
Dass die Engländer, historisch schon das Ende ihrer Kolonialherrschaft vor Augen, mit Zustimmung der "westlichen Demokratien" der Welt den krassesten Verstoß gegen Völkerrecht und Gerechtigkeit nach dem WK 2 servieren konnten, ist aus heutiger Sicht eigentlich nicht mehr zu verstehen, WENN es etwas mit Völkerrecht und Gerechtigkeit zu tun haben sollte.
Und gerade die Engländer und ihre damaligen Unterstützer kommen in all dem unsäglichen Gekämpfe NIE zur Sprache - dafür kriegen "die Palästinenser" Milliarden Schmerzensgeld.

Die Juden sollten schon vor dem Staat Israel vernichtet werden von arabischer Seite. Die Palästinenser werden seit der Gründung des Staates Israel in Geiselhaft genommen und als Opfer gehalten. Von wem? Von den arabischen "Brüdern". Das Mandat des Völkernbundes sah einen überlebensfähigen jüdischen Staat vor. Ja, vermutlich wurde DAMALS den Palästinensern Unrecht getan, weil sie verschoben werden sollten. So ganz stimmt auch das nicht, denn viele Israelis sind Araber. Auf unsere Verhältnisse übertragen würde das so aussehen: Wir hätten dann nach dem 2.WK die Schlesier zu einem eigenen Volk erklärt, sie nicht aus Polen einreisen lassen, oder bei uns bis heute in "Flüchtlingslagern" gehalten, und immer wieder Polen mit Terrorakten gequält, um dann eine Reaktion zu erreichen, um Opfer zu produzieren. Und viele in der westlichen Welt sind zu dumm, um das Spiel zu durchschauen.

Naumanna | Mi., 25. Oktober 2023 - 12:42

Danke, Alain Finkielkraut für Ihre Worte. Es ist wirklich schlimm, dass Juden wieder angegriffen werden in Europa. Aus meiner Sicht geschieht das aus einem Gedanken des Neides auf den Erfolgreichen. Das war so im Naziregime und es ist heute wieder so. Israel ist ohne Zweifel eine erfolgreiche Demokratie im. Nahen Osten. das kann man von den arabischen Staaten nicht so ohne weiteres behaupten. Ich wundere mich immer wieder darüber, dass Israel Aggressionen vorgeworfen werden. Die Nachfolgestaaten aus dem Osmanischen Reich wurden allesamt erst nach dem zweiten Weltkrieg gegründet: Libanon 1943, Jordanien 1946, Israel 1948, Ägypten 1953, Syrien 1946, Libyen 1951, usw - von einem Staat der Palästinenser ist da keine Rede. Israel ist ein so kleines Land, gemessen an den anderen Ländern. Und nicht einmal das gönnt man den Juden. Ohne die Radikalen würden sich die sogenannten Palästinenser, die auf dem Land Israels leben, längst assimilieren. Schon jetzt sind 20% Muslime friedlich integriert.

Karla Vetter | Mi., 25. Oktober 2023 - 20:16

Antwort auf von Naumanna

Werte Dame oder Herr! Sie haben m.E. den wichtigsten Punkt getroffen: Neid! Götz Aly stellt diese These in den Mittelpunkt seines lesenswerten Buches: "Warum die Deutschen, warum die Juden?". Wie die Deutschen damals, so sind viele Araber auf Israel neidisch. Beide Male nicht grundlos. Durch die Berufsverbote waren Juden in Deutschland gezwungen vielfach akademische Berufe zu ergreifen, Handwerk war ihnen verwehrt. Also wurde alles in die Bildung gesteckt. Die Diskrepanz zur oft armen, übrigen Bevölkerung war groß. In Nahost ist Israel d i e Startup-Nation, aus einer Wüstenei haben sie ein blühendes Land gemacht. In arabischen Gebieten gilt oft das Umgekehrte.

Alexander Brand | Do., 26. Oktober 2023 - 15:02

Antwort auf von Karla Vetter

Israel hängt sowohl am Tropf der Bundesrepublik als auch an dem der VSA

S. Kaiser | Do., 26. Oktober 2023 - 09:35

Alain Finkielkraut scheut keine Kontroverse und macht mit seinen Aussagen zu sämtlichen gesellschaftlichen Themen Furore, wie zuletzt auch zB zum Thema Feminismus. Aus deutscher Perspektive blickt man neidvoll auf die rege und streitbare Debattenkultur in Frankreich, die verschiedene Positionen zu Wort kommen lässt. Auch wenn in den dortigen Leitmedien ebenso der politisch korrekte Diskurs dominiert, „leisten“ es sich die Fernsehsender immerhin kontroverse Figuren des politischen Spektrums einzuladen. Ein Clash wie der von Daniel Cohn-Bendit vs Gilbert Collard (früher im FN, jetzt im Camp von Zemmour) auf TF1 auch im vermufften konsensbetonten deutschen ÖRR – never ever.