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Unter Druck: Die Zweifel an Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock wachsen / dpa

Annalena Baerbock - Die Grünen haben sich geirrt

Unabhängig davon, für wie gravierend man kleinere Schummeleien beim Verfassen von Kandidatenbüchern oder Lebensläufen hält: Die Affäre Baerbock offenbart, dass die Grünen aufs falsche Pferd gesetzt haben.

Autoreninfo

Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

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Autobiografisch-programmatische Bücher, die Politiker auf dem Stolperweg zur Macht veröffentlichen, sind inzwischen ein eigenes Genre. So brachte SPD-Kurzzeit-Hoffnungsträger Martin Schulz vor der Bundestagswahl 2017 sein wegweisendes Werk „Was mir wichtig ist“ auf den Markt. „Wer wissen möchte, wer der Mann ist, der der nächste Bundeskanzler sein will, erfährt es hier aus erster Hand“, warb der Verlag damals.

Schulz‘ Buch erschien mitten im sozialdemokratischen Höhenrausch aus Umfragewerten und Medienhype. Der Aufprall auf dem Boden der Realität war danach umso härter.

„Ich kann, ich will und ich werde“

Im Herbst 2018 legte Annegret Kramp-Karrenbauer mit „Ich kann, ich will und ich werde“ nach, verfasst im Gespräch mit zwei Journalistinnen. Die gescheiterte Merkel-Nachfolgerin war damals als neue CDU-Vorsitzende gestartet und nahm Kurs aufs Kanzleramt. Doch wenige Monate nach dem Erscheinungstag stolperte Kramp-Karrenbauer über die Folgen der Thüringer Landtagswahl und trat den Rückzug an.

Ganz ähnlich scheint es nun Annalena Baerbock zu gehen. Als wegen nicht angemeldeter Sonderzahlungen und eines ungenau bis aufgebauscht formulierten Lebenslaufs die ersten Zweifel an ihrer Kanzlerinnen-Eignung laut wurden, war „Jetzt – Wie wir unser Land erneuern“ wohl schon längst im Druck. Der österreichischer Plagiatsjäger Stefan Weber hat es sich sofort nach Erscheinen vorgeknöpft und einige Passagen gefunden, die von der grünen Spitzenkandidatin oder ihren Ghostwritern offenbar aus anderen Quellen übernommen wurden, ohne diese zu kennzeichnen.

„Propagandakrieg“ und „Dreckskampagne“

Dass darüber umfangreich und kritisch berichtet wurde, ist für einige Grüne eine Ungeheuerlichkeit. Der Europaabgeordnete Reinhard Bütikofer, der als Baerbocks Entdecker und Förderer gilt, wittert einen „rechten Propagandakrieg“ gegen die Kanzlerkandidatin. Jürgen Trittin bezeichnet die Abschreibvorwürfe als „Dreckskampagne“.

Inzwischen hat Plagiatsjäger Weber nachgelegt und mehrere Passagen in „Jetzt – Wie wir unser Land erneuern“ gefunden, die sehr ähnlich in einem früheren Beitrag von Jürgen Trittin auftauchen. Aber wer weiß schon, woher der sie damals hatte.

Unabhängig davon, für wie gravierend man kleinere Schummeleien beim Verfassen von Kandidatenbüchern oder Lebensläufen hält: Die Affäre Baerbock offenbart, dass sich die Grünen übernommen haben. Sie haben sich von guten Umfragewerten dazu verleiten lassen, zum ersten Mal in ihrer Geschichte einen eigenen Kandidaten für das Amt des Bundeskanzlers auszurufen. Ihnen fehlt aber trotz aller perfekt inszenierten Wohlfühlbilder die Professionalität eines gut geschmierten Wahlkampfapparats und die breite Unterstützungsbasis einer wirklichen Volkspartei.

Habeck galt als größeres Risiko

Hinzu kommt, was auch innerhalb der Partei inzwischen manche denken: Die Grünen haben bei der angeblich in harmonischer Eintracht vollzogenen Kandidatenkür aufs falsche Pferd gesetzt. Dass Robert Habeck seiner Co-Parteichefin Annalena Baerbock vor allem aufgrund ihrer Weiblichkeit den Vortritt gelassen hat, ist die Legende, die den Grünen als Erfindern der Frauenquote gut zu Gesicht steht. Hinzu kam jedoch: Intern rechnete man sich mit ihr bessere Chancen aus. Habeck, der zwar sympathisch rüberkommt und Regierungserfahrung mitbringt, galt als das größere Risiko.

Dies rächt sich nun für die Grünen. Denn Habeck, der gerade unter weiblichen Anhängern seiner Partei viele Fans hat, ist promovierter Literaturwissenschaftler und hat schon mehr als ein Dutzend Bücher veröffentlicht. Bislang ist noch kein Plagiatsvorwurf gegen ihn bekannt geworden.

„Von hier an anders“

Wobei sich das selbstverständlich noch ändern kann. Sein jüngstes Werk „Von hier an anders“ ist erst im Januar erschienen. In seinem „klugen und nachdenklichen neuen Buch“, so die Eigenwerbung, entwirft Habeck „eine Politik, die den Problemen unserer Zeit angemessen ist“.

Sollte sich Baerbock in den kommenden Wochen nach und nach aus dem Wahlkampf zurückziehen – vielleicht, weil sich das Konzept einer Grünen-Kanzlerkandidatur sowieso erledigt hat – träte Habeck umso stärker ins Rampenlicht. Auch wenn die Grünen sich dann noch einmal ganz neu sortieren müssten, das Buch zum neuen Kandidaten wäre immerhin schon da. Und dessen Titel wäre aktueller denn je.

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Rolf Jost | Fr., 2. Juli 2021 - 17:47

Frau Baerbock ist genau die richtige Kandidatin, niemand verkörpert den Schwachsinn grüner Politik so gut wie sie. Sie kann elektrische Energie im Netz speichern, Elektromotoren mit Kobold bauen, und sie kann keine 3 Sätze am Stück grammatikalisch richtige aussprechen. Das ist das Niveau grüner Politik.
Man sollte sich wirklich überlegen sie zu wählen, denn dieser grün-rote Spuk hört wohl erst auf wenn dieses Land richtig und nicht halbherzig gegen die Wand gefahren wird. Dazu wäre Frau Baerbock hervorragend geeignet.

Eine exakte Diagnose. Grün sein, ist nur Produkt einer (sehr) kranken Gesellschaft. Früher waren psychisch Kranke hospitalisiert o. in die Zwangsjacke gesteckt. Heute ist's umgekehrt. Die psychisch Kranken erklären die Normalos als Nichtnormal u. versuchen sie auszugrenzen o. für unzurechnungsfähig erklären.
MfG aus dem Krankenzimmer Nr. 6 (A.P. Tschechow)

Vollste Zustimmung von mir, so genau sehe ich das auch. Ich bin froh darüber, daß die Grünen sich in ihrer sexistisch-ideologischen Entscheidung nicht für den Besseren entschieden haben, sondern für die Frau. Frau Baerbock hat das Zeug die Wahl die Habeck hätte gewinnen können zu verlieren. Und alles was schelcht für die Grünen ist, ist für Deutschland und die Deutschen gut. Ich sehe zudem, daß die Grünen nicht lernfähig sind, sie werden weiter an ihrer frauenbevorzugenden Ideologie festhalten, unabhängig davon, ob die Frau besser oder schlechter als ihr Gegenkandidat ist. Ich hoffe, daß sie noch sehr oft aufs falsche Pferd setzen, denn Deutschland und nicht zuletzt Europa brauchen diese tiefrote Partei nicht!

Annette Seliger | Fr., 2. Juli 2021 - 18:30

Herrlich dieses Paradebeispiel für eine Frauenquote! Die Grüninnen haben nicht ihren besten Kandidaten in`s Rennen geschickt sondern eine "Quotenfrau". Denken wir 4 Jahre zurück, da ist Habeck ganz knapp mit wenigen Stimmen an Cem Özdemir gescheitert, der. Der Cem Özdemir, der vorher nur mit einem Privatkredit von einem Politikberater, seinen Bonus Meilen von der Lufthansa, die er für private Zwecke einsetzte (damals war es noch nicht so schlimm bestellt um den "menschengemachten Klimawandel") oder wer denkt nicht noch an den Eventveranstalter, der damals die Sausen für die Niedersachsen CDU organisierte und den Cem zum "El Classico" (Barcelona gegen Real Madrid) nach Spanien einlud und als es herauskam der Cem nachträglich € 150,- für einen wohltätigen Zweck überwies. Aber es ist alles so kurzlebig bei den Politikern und wenn der Schäuble schon mal einen Geldkoffer vergisst, wer kann es dem Cem dann übel nehmen.

Zurück zu Habeck: Wieder 4 Jahre umsonst und diesmal war`s ne Quote!

Urban Will | Fr., 2. Juli 2021 - 18:45

blöde Gendersternchen auf der Tastatur...? Ah, hier) also nochmal: Es war schon eine gewisse Meister*innenleistung, nach solch einer fulminanten Kür mit medialen Verbeugungs – Arien, die fast schon peinlich waren, innerhalb weniger Wochen so abzustürzen.
Ich lag in der Tat völlig falsch, als ich unmittelbar nach der Kür Baerbock einen „rosengebetteten“ Weg ins Kanzleramt vorhersagte.
Aber ich konnte auch nicht ahnen, dass sie sich um ein mehrfaches dämlicher anstellen würde, als ich es ihr eh schon zutraute.
Nun denn, ich denke, die Gefahr, dass sie es nochmal herum reißt und doch gewinnt, ist gebannt. Vermutlich weil auch ihre Huldiger merken, dass sie nicht nur komplett überfordert wäre, sondern schlicht unfähig ist, ein verantwortungsvolles Amt auszufüllen.
So groß scheint der Hass auf D dann doch nicht zu sein, dass man eine Schnattergans ins Amt hievt, mit der sich D durch die Bank blamieren würde.
Dass die Sekte nun noch fix den smarten Robert aus d Kiste holt, glaube ich nicht.

...ob der smarte Robert sich so einfach aus der Kiste hohlen liesse, wäre dann noch die andere Frage.
Der sieht jetzt vielleicht ganz gerne dabei zu, wie Schnatterinchen es verbaerbockt.
Denn in vier Jahren ist er dann als Kanzlerkandidat der Grünen nicht mehr zu verhindern, ausser sein Gegenpart im Co-Präsidium ist dann eine *Gender-Transe mit Mirgationshintergrund.

Walter Bühler | Fr., 2. Juli 2021 - 18:49

Baerbock hatte nur die ersten Kugeln auf sich zu lenken, dann sollte der tapfre Ritter Habeck aus dem Busch brechen?

Preußische Kriegskunst im Wahlkampf?

Vielleicht auch so:

Laschet hatte nur die ersten Kugeln auf sich zu lenken, dann soll die Retterin Merkel auf dampfendem Schlachtross aus dem Busch brechen?

Na, da sage einer, der preußische Militarismus sei tot!

Im Ergebnis, schätze ich, ist das ganze Wahlkampftheater egal. Niemand wird ein grün-schwarzes bzw. schwarz-grüne Regierung verhindern können. Die Mehrheit des deutschen Volkes scheint es so zu wollen.

Charlotte Basler | Fr., 2. Juli 2021 - 18:53

Kommt die Bedrohung für Annalena die große Völkerrechtlerin etwa gar von innen? Hat der Robert das mit den Schweinen und Hühnern dann doch noch richtig gedeutet? Und ich dachte, als ich die Szene sah, manche mögens härter. Was sagte Cicero? "wer sich wie ein Wurm krümmt, muss sich nicht wundern, wenn er getreten wird." Warum trägt Annalena so oft rot? Ist das nicht das falsche Signal?

Rob Schuberth | Fr., 2. Juli 2021 - 19:15

Netter Gedanke den der Autor da aufwirft, aber ich denke nicht, dass die Grünen jetzt noch auf Habeck umschwenken und Annalena ins Aus stellen.

Denn dazu müssten die Grünen ihren Fehler zugeben und Fehler zuzugeben ist nicht deren Ding.

Übrigens, seinen Lebenslauf zu f ä l s c h e n ist keine kleine Schummelei.
Ich verstehe nicht warum die Medien (leider auch der Cicero) das so euphemistisch darstellen.

Wer seinen LL fälscht dem darf jeder AG fristlos kündigen.
Und Bärbocks LL ist ja Teil ihrer Bewerbung um das Kanzleramt.

Also bitte mal klare Worte verwenden und Schluss mit dieser ganzen Schönfärberei.

aber die wird ja auch nicht vom BT gewählt. Auch nicht per konstruktivem Mißtrauensvotum entlassen, bei dem dann eine neue Wurstverkäuferin gewählt werden muss.

Hätte Frau Dr. Merkel damals eine Bewerbung mit Foto geschrieben, wäre sie schon wegen der fettigen Haare nicht genommen worden. Ganz abgesehen von ihrer sozialistischen Vergangenheit. Bei Kiesinger wäre es die national-sozialistische gewesen.

Dr. Pal Francz | Fr., 2. Juli 2021 - 19:50

Inzwischen könnte man eine solche Kanzlerin-Kanderin Baerbock ja fast bedauern. Jetzt wird sie aber offenbar nun zunehmend entblösst, entlarvt.
Scheint, dass allein nur eine flinke Zunge heutezutage halt nicht mehr genügt, einenschweren, anspruchvollen Posten einer Kanzlerin zu anzustreben, wenn dann offenbar wenig Substanz dabei existiert.
Bin jedenfalls sehr gespannt, wie dieses ganze Abenteuer der Grünen mit dieser verfehlter Kandidatur bis zu Wahltag sich dann entwickelt.

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 2. Juli 2021 - 20:21

Die Grünen haben gedacht, mit einer jungen Frau, die in Talkshows alle anderen an die Wand reden kann, hat man gute Karten auf das Kanzleramt. Dazu wurde in den letzten Wochen das Bild einer gut informierten und breit aufgestellten Kandidatin verbreitet. Jetzt scheitert man an diesem selbst aufgebauten Bild. Der Lebenslauf stellt sich als „aufgehübscht“ raus, es kommen nicht gemeldete Gelder (incl. „Corona-Bonus“) ans Licht und es gibt in ihrem Buch, das mal Sachbuch ist und dann wieder nicht, Mängel, die von „Übernahmen“ bis zu falschen geschichtlichen Daten reichen. Wer sich das Buch in der Vorschau ansieht, stellt wenig gefüllte Seiten fest. Bei normaler Seitenfüllung käme nur ein Heft heraus, also auch hier „geschönt“.
Wie soll man dieser Kandidatin große Ideen für ein Land im Wandel abnehmen? Ach nein, dafür hat sie Berater, denen sie vertraut. Ist das der Beginn einer Räterepublik? Wäre es mit Habeck anders? Das Wohl des Landes spielt dabei keine Rolle, es geht um die Welt.

Hubert Sieweke | Fr., 2. Juli 2021 - 20:51

dass diese unerfahrene, fahrige und wohl kaum mit politischen Genen ausgestattete Lady eine BUNDESKANZLERIN werden könnte?
Mussman da nicht die Kirche im Dorf lassen, wie Schröder sagen würde.
Allerdings wirft es ein erschreckendes Bild auf die StaatsTV Anstalten und manche Gazetten, die diese Lady hochgeschrieben haben.
Nun knallt sie auf den Boden!!!!

Karl-Heinz Weiß | Fr., 2. Juli 2021 - 22:22

Vielleicht gibt es auch eine einfachere Erklärung: die GRÜNEN haben den Faktor Wechselstimmung überschätzt-wie 2017 auch die Sozialdemokraten. Bei der Wahlentscheidung wird doch der Faktor Erfahrung höher gewichtet. Hoffentlich bleibt die Kandidatin Baerbock nicht so beschädigt zurück wie Martin Schulz. Auch die FDP erlag zeitweise dem Medienhype.

Gerhard Lenz | So., 4. Juli 2021 - 09:30

Antwort auf von Karl-Heinz Weiß

Und entsprechend groß war ja auch anfänglich die Begeisterung für Frau Baerbock.

Allerdings war mal wohl sehr naiv, was den Wahlkampf angeht. Offensichtlich dachte man, man könne eine junge, frische Kandidatin aufstellen, und anschliessend würde der Bürger über die politische Inhalte abstimmen, für die ein jeweiliger Kandidat steht.

Die Wucht, mit der sofort eine gnadenlose Hexenjagd auf Frau Baerbock einsetzte, hat die Partei sicher überrumpelt. Die alten weissen Männer nebst folgsamen Gattinen sind nun mal gnadenlos, wenn es um Eingemachtes geht.

Dass Frau Baerbock diese Angriffe durch Schlampigkeiten noch begünstigt hat, steht ausser Frage.

Sicher wäre Haebeck eine gute, vielleicht bessere Alternative gewesen. Zumindest der alberne Quotenvorwurf hätte nicht gegriffen - andererseits hätte man den Grünen dann in gewohnter Heuchelei vorgeworfen, sie würden, wenn es um Macht ginge, sich selbst nicht um ihre eigenen Forderungen scheren.

Hansgeorg Voigt | Sa., 3. Juli 2021 - 08:53

Beider Kandidaten haben bereits 2020 gezeigt, dass es mit ihrer Allgemeinbildung und dem wirtschaftlichen und politischen Verständnis nicht weit her ist. Man reflektiere nur Habecks Aussage zum Thema Heizungserneuerung oder Baerbocks Kobolde. Das Potenzial reicht halt bei den Grünen nicht ins Kanzleramt. Moralisch und politisch Verwerflich ist, kräftig und unfair in den Medien auszuteilen, aber auf der anderen Seite nichts einstecken zu können. Die Grünen sind halt immer noch in ihren Kinderschuhen stecken geblieben und ihre politischen und wirtschaftlichen Konzepte unausgereift. Verbote sind die Maxime und nicht der technische Fortschritt. Dass Frau Baerbock und die Grünen glauben, sich so etwas leisten zu können, sagt viel über ihren Blick auf unsere Gesellschaft aus. Aber wir sind wohl (hoffentlich) nicht die unmündigen Kinder, denen man mit Geboten und Verboten sagen muss, wie wir zu leben haben.

Romuald Veselic | Sa., 3. Juli 2021 - 10:36

populär geworden sind, wie es mal WA Mozart war, laut Falkos Song/1985.
Die Bodenhaftung wurde verloren u. man erreichte die Phase Selbstbeweihräucherung aus der selbst erzeugten Ekstase. Ohne zu merken, dass man einen politischen Dummie auf den beschleunigten Weg gegen die (Test-) Politmauer der Tatsachen unabgefedert Katapultierte.
Wie ich schon mal erwähnte: Diese Personen tun mir nicht leid, denn sie wissen, was sie tun. Man verwechselte die Kandidatin mit einer Influencerin u. die Wählermasse mit Followern.
Willkommen in der betonierten Wirklichkeit, abseits des grünen Rasens. ?

Werner Zillig | Sa., 3. Juli 2021 - 10:58

... warte ich auf das tiefenpsychologisch-politologische Buch, das mir nachvollziehbar erklärt, wie Angela Merkel seinerzeit an die Macht gekommen ist und so lange Kanzlerin bleiben konnte. Was hatte sie, was sie – Baerbock – nicht hat? Also gut, es beginnt schon mal damit, dass Merkel eine Dissertation geschrieben hat, die sich für Plagiate-Jäger nicht so gut eignet. Aber reicht das als Erklärung aus? Immerhin erste _Frau_ auf dem Kanzlerthron und – auch hörbar – Ostdeutsche! Es musste etwas ganz Tiefes und ganz Geheimnis geben, das bisher noch überhaupt nicht erkannt worden ist. Wie könnte eine operationale Definition von "politischer Selbstsicherheit" aussehen?

Christoph Kuhlmann | Sa., 3. Juli 2021 - 14:10

nahelegen sollte man vielleicht den professionelleren Teil der Parteiführung in den Vordergrund der Kampagne stellen und erst mal abwarten was da an hastig zusammengeschriebenen Texten bei Frau Baerbock noch auftauchen. Sie steht zu sehr im Rampenlicht und hat keinerlei Regierungserfahrung. Außerdem sollte man mal das interne Wahlkampfteam von ihr auf die PR-Fähigkeiten überprüfen.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 3. Juli 2021 - 14:24

Wenn einer die GRÜNEN schafft , dann sie. Wir verstehen sie nur nicht richtig. Sie kommt aus dem "Völkerrecht", da wird anders gedacht. Die BILD meldet nun auch Funde im Buch, wo Passagen beim ehem. Sponti und Straßenkämpfer "Joschka" abgeschrieben wurden. Ein Steinewerfer als Vorbild, das hat doch was. Die Frau ist einfach nur Klasse. Keiner kann grünes Unvermögen und Verlogenheit besser Darstellen als sie. Habeck, der Deutschlandhasser und willige Waffenlieferant für die Ukraine ist zu männlich und trägt kein Kleid.
Außerdem hat der es nur mit Hühnern und Schweinen. Annalena aber läuft übers Wasser.
Sie hat sich hochgekämpft, gibt sich alle Mühe gebildet zu wirken und stellt sich nur unerfahren an. Bitte lasst sie weiter machen. Sie schafft die 10% noch, habt Geduld und gebt ihr Zeit.
Ja, sie ist beim Trampolinspringen öfter mal auf den Kopf gefallen, hat ihr aber nichts ausgemacht. Sie sieht immer noch schön aus, auch wenn sie merkwürdige Dinge sagt. Sich macht mir Freude.

Gunther Freiherr von Künsberg | Sa., 3. Juli 2021 - 15:04

Im meinem Umfeld werden schon Wetten abgeschlossen wann Annalena Baerbock aufgibt und Robert Habeck sich als verzweifelter Retter in der Not (angeblich) zähneknirschend zur Verfügung stellt, und zwar ungeachtet der Quotenregelung, die in Notsituationen unbeachtet bleiben muss.
Die Grünen haben mit der Befolgung ihrer Quotenregelung dem Feminismus zwar einen Bärendienst erwiesen, eröffnen dafür aber Nichtfeministen die begründbare Möglichkeit darüber nochmals nachzudenken

Heidemarie Heim | Sa., 3. Juli 2021 - 17:06

Beim falsch eingeschätzten Risiko Herr Habeck seitens der Grünen kann man beispielhaft sehen, wie unterschiedlich die Perspektiven ausfallen können. Aus Sicht der Unionsparteien sowie auch evtl. der FDP wäre Herr Habeck von Anfang an wohl der stärkere Gegner gewesen und es ging trotz dem schon peinlich anmutenden Gehype diverser Medien was Frau Baerbock betrifft, wahrscheinlich ein Aufatmen durch die Reihen als sich doch tatsächlich die moderne Quote gegen praktische Erfahrung eines Exlandesministers Spezialgebiet Nutztiere lt. der Völkerrechtlerin durchzusetzen vermochte;). Nun hat man den Salat. Aber keine Angst, vielleicht wird sie Vize*in oder Laschets Mädchen wie dazumal unsere Kanzlerin unter Dr. Kohl! So oder so wird ein schwarz-grüner oder grün-schwarz-gelber Einheitsbrei draus mit ab und an weiß-blauen Stör-Wecken S. aus München. Aber bei der nächsten Dunkelflaute denk ich mal sind eh alle Katzen grau;). Die Linken-Parteivorsitzende kann schon mal bei Fleurop ordern! MfG

Karla Vetter | Sa., 3. Juli 2021 - 19:28

erinnern immer mehr an Goethe's "Epirrhema". In diesem Gedicht heißt es nicht "grün-alles drin" sondern : "Nichts ist drinnen, nichts ist draußen und was innen ist das ist außen". Diese eher kryptischen Zeilen verstehe ich jetzt sehr gut. Genauso wie seinen 2. Vers "Freuet euch des wahren Scheins".....

Jost Bender | So., 4. Juli 2021 - 21:34

Die Entscheidung pro Baerbock (& gg. Habeck) war für die Grünen i.d.F. völlig unumgänglich: Bei einer BT-Wahl, bei der alle anderen Mitbewerber diesmal mit männl. Kandidaten antreten, war Harbeck für die feministischste aller Parteien keine Option.
Das mit dem angebl. größeren Risiko, das man mit Habeck vermeintl. eingehe, war ein offensichtl. fadenscheiniges, nachgeschobenes (Schein-)Argument, das nötig wurde, um das einzig entscheidende Kriterium (B ist ne Frau) nicht so einsam (& sexistisch) aussehen zu lassen. Tatsächlich war Habeck (parteiübergreifend) immer bekannter, beliebter & pol. erfahrener als Baerbock. Das Risiko bei den Wählern war mit ihr immer klar höher. Und auch bzgl. der peinlichen Fehlleistungen kommen auf zwei oder drei Habeck'sche Aussetzer gut die doppelte Zahl verbaler Selbst-Disqualifizierungen bei Baerbock, auch wenn alle Journalistinnen ihre Nominierung immer mit den Attributen: "kompetent & gut vorbereitet" verbanden (Tagesschau & Deutschlandfunk am 19.4.)

Alexander Brand | Mo., 5. Juli 2021 - 07:27

zurücktreten! Frau Baerbock hat das geschafft, was ihr nun wirklich die wenigsten zugetraut haben, sie hat frei nach dem grünen Leitsatz „alles ist drin“ die Grünen von knappen 30% auf knappe 20% gebracht! Hätte sie Anstand und wäre ihr die Partei und die Sache wichtig, so würde sie ihr Versagen eingestehen und zu Gunsten Habecks zurücktreten. Habeck könnte das Ruder möglicherweise noch rumreißen. Da es ihr aber wie 99% aller Politiker nur um ihre Pfründe und um die Befriedigung ihres überproportional großen Egos geht, wird sie dies nie machen. Sie ist zudem eine „moderne“ Frau und somit davon überzeugt, daß sie über jeden Zweifel erhaben ist, sie kann alles, sie macht keine Fehler!

Baerbock zeigt eindrucksvoll, daß Quoten und der von den Grünen praktizierte Sexismus zum Nachteil der Männer, nicht zum Ziel führen. Baerbock ist allerdings das Beste was Deutschland passieren kann, denn eine Beteiligung der Grünen an der Regierung, in welcher Form auch immer, wäre für Deutschland fatal.