2.09.2018, Nordrhein-Westfalen, Neuss: Altenpfleger Amera Kabara unterhält sich in der Seniorenresidenz Curanum mit der Bewohnerin Elisabeth Grohmann. (zu dpa: "Ärzte- und Pflegemangel: Zuwanderung als Rezept gegen Kollaps?")
Ohne Fachkräfte aus dem Ausland hätte Deutschland längst den Pflegenotstand ausrufen müssen / picture alliance

Integration - „Man bekommt nicht immer, was man will“

Wovon hängt es ab, ob Integration gelingt? Andrej Kharadi ist hier als Sohn eines Inders und einer Deutschen aufgewachsen. Dem Bildungssystem stellt er gute Noten aus. Mit der Regierung geht er aber hart ins Gericht. Sie fördere auch Menschen, die sich nicht integrieren wollen

Autoreninfo

Andrej Kharadi wuchs als Sohn eines indischen Ingenieurs und einer deutschen Mutter in Deutschland auf. Er ist Mathematiker. 

So erreichen Sie Andrej Kharadi:

Gibt es eine deutsche Entsprechung zum American Dream, dem grossen Amerikanischen Traum? In diesem Begriff bündelt sich die Vorstellung, dass es jeder Mensch durch Fleiss, harte Arbeit, unabhängig von Herkunft und Gesellschaftsstand, zu einem höheren Lebensstandard bringen kann. Er prägt bis heute das Selbstverständnis vieler Amerikaner und ist Hoffnung und Chance für die meisten Einwanderer in die USA. Zwar gibt es keinen äquivalenten Begriff für Deutschland – so etwas wie ein „Deutscher Traum“ nähme sich befremdlich aus. Aber die Zuwanderungsgesellschaft gibt es längst. Sie wird jeden Tag zwischen Alpen und Nordsee, zwischen Oder und Maas millionenfach gelebt. 

Der Qualitätsmanager aus der Türkei, die Mathematikerin aus Kasachstan, der Physiker aus Italien, der Softwareentwickler aus der Ukraine, der Ingenieur aus Indien. Bei aller Unterschiedlichkeit der Lebensentwürfe dürfte ihnen die Auffassung gemeinsam sein, dass es sich lohnt, die deutsche Sprache ordentlich zu beherrschen sowie die weitgehend kostenfreien und immer noch sehr guten Bildungsangebote zu nutzen; dass Chancen darin liegen, sich in die Arbeitsabläufe einer hochindustrialisierten Leistungsgesellschaft einzugliedern, auf die Deutschen zuzugehen und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Und ebenfalls übereinstimmen dürften sie darin, dass man auf keinen Fall die Verhältnisse derjenigen Länder hier in Deutschland haben will, denen man entstammt.

Die Einbürgerung war nur ein administrativer Akt 

Dies alles gilt auch für den Autor dieser Zeilen. Sohn eines Immigranten aus Indien, der zum Ingenieurstudium nach Deutschland kam und in der Luft- und Raumfahrtechnik seine Berufung fand und eine deutsche Frau heiratete, wuchs ich erst im Süden und dann im Norden des Landes auf. Grundschule, Gymnasium, Universität markierten den Weg meiner Ausbildung. Heute bin ich in leitender Position als Mathematiker bei einem großen Konzern beschäftigt. Meine Einbürgerung als Deutscher war nur ein administrativer Akt. 

Deutsche Sportkameraden, deutsche Freunde und eine deutsche Partnerin waren von Anfang an selbstverständlich. Klar, stieß ich anfangs wegen meiner dunkleren Hautfarbe auch auf Ablehnung. Aber die Anzahl der Fälle kann ich an einer Hand abzählen. Fragen nach dem Ursprung meines fremdländischen Familiennamens gab es viele. Sie entsprangen erkennbar und meistens der Neugier. Auf die Idee, dass es sich dabei um rassistische Diskriminierung handeln könnte, wäre ich nicht gekommen.

Lernen, mit Niederlagen zu leben  

Gewiss, die Anforderungen am Ausbildungs- und Arbeitsplatz können unter Umständen hoch sein. Wir leben schließlich in der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt, und die deutsche Wirtschaft ist eine der wettbewerbsfähigsten überhaupt. Auch bekommt man nicht immer, was man will. Die Bewerbung auf einen Job, für den man sich besonders geeignet hält, wird gelegentlich abschlägig beschieden, die preiswerte Wohnung am Park bezieht eventuell ein anderer, und die blonde Nachbarstochter geht vielleicht lieber mit dem Jungen aus dem Block vis-a-vis aus.

Aber all das passiert den eingeborenen Deutschen jeden Tag auch. Daraus sofort auf rassistisch motivierte Ablehnung oder Ausgrenzung zu schließen, ist unredlich. Irgendwann trat bei mir das Bewusstsein einer fremdländischen Herkunft in den Hintergrund, bis es schließlich beinahe ganz verschwand. Ich war nicht nur integriert, ich war deutsch geworden.

Die Kehrseite der Migration 

Um so fassungsloser blicken inzwischen viele der im Lande gut integrierten Immigranten auf das, was sich seit einigen Jahren zum Thema Immigration in Deutschland abspielt. Eine wachsende Anzahl der Einwanderer betrachtet ihre Aufnahme in das Land nicht mehr als Hoffnung und Chance, für sich und ihre Familien durch gesellschaftliche Teilhabe und Aufstieg ein besseres Leben zu erarbeiten. Sie spekulieren lieber auf Transferleistungen des Staates und verachten dabei die aufnehmende Gesellschaft, was sich auf mannigfaltige Weise ausdrückt: Bildungs- und Sprachangebote werden ausgeschlagen oder nur widerwillig angenommen, Töchter werden der Teilhabe am Kindergarten oder am Schwimmunterricht entzogen. Erzieherinnen wird der Handschlag durch den Vater verweigert, Söhne werden bei aggressivem Verhalten gegenüber Lehrern und Mitschülern nicht von ihren Eltern zur Ordnung gerufen. 

Und schlimmer noch: Auf der anderen Seite schauen einflussreiche Teile der deutschen Gesellschaft – Parteien, Kirchen oder Gewerkschaften – diesem Treiben tatenlos zu oder klatschen ihm sogar noch Beifall. Eine Sanktionierung von Regelverstößen und Leistungsverweigerung findet nicht statt.  

Hoffnung auf den Bürgersinn 

Von der politischen Klasse und ihren Claqueuren in den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ist Abhilfe nicht zu erwarten. Orientierungslos und dem Volk entfremdet, sind sie die Hauptverursacher der Misere, nicht deren Lösung. Anstatt die Anforderungen an Immigranten weiterhin hochzuhalten, sorgen sie dafür, dass diese beständig heruntergeschraubt werden. Dabei nehmen sie billigend die schleichende Etablierung von sozialen und rechtlichen Doppelstandards in Kauf und heizen somit die gesellschaftliche Polarisierung und die Erosion des nationalen Zusammenhaltes weiter an.

Dies – nebst anderen Fehlleistungen – dürfte spätestens in der nächsten größeren Wirtschaftskrise zur Auflösung der Parteienlandschaft in ihrer heutigen Form führen. Die ersten Anzeichen des Zerfalls sieht man bereits jetzt. Doch was kommt danach? Wir können es nicht vorhersagen, aber wir wissen, dass eines immer besteht: Bürgersinn. Er hat Weltkriege, Inflation, nationalen und internationalen Sozialismus überlebt und bildete die gesellschaftliche Grundlage des Erfolgs der jungen Bundesrepublik nach 1949. Bürgersinn steht für Rationalität und nüchterne Überlegenheit genauso wie für Selbstverantwortung und Gesetzestreue. Und wenn jeder einzelne von uns ihm wieder mehr Bedeutung beimisst, werden wir auch besser Akteure in die Parlamente entsenden und klügere politische Entscheidungen treffen zum Wohle von deutschen Alt- und Neubürgern. 

Und wie lauten die Maximen dieses Bürgersinns konkret? Zum Beispiel so: „Das beste Sozialprogramm ist ein Job“ – sprach einst Ronald Reagan, der große Förderer des Amerikanischen Traums.

 

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Ernst-Günther Konrad | Di., 21. Januar 2020 - 09:42

" Bürgersinn steht für Rationalität und nüchterne Überlegenheit genauso wie für Selbstverantwortung und Gesetzestreue." Ja, genauso ist es Herr Kharadi.
Das wollen die allermeisten Menschen der früheren sog. Mitte der Gesellschaft, die inzwischen in "Gutmenschen" und Rechtspopulisten eingeteilt wurden auch.
Was Sie da hervorragend einfach verständlich formuliert haben, solche Dinge höre ich auch von anderen integrierten Menschen, egal wo sie mal her kamen. Nur wenige wagen sich eben dazu sich zu äußern, aus Angst davor, auch in irgendeine Ecke gedrängt zu werden.
Niemand ist gegen Integration, so wie Sie sie beschreiben und wahrgenommen haben. Diese Politik der Einwanderung muss kontrolliert und konsequent fordernd von beiden Seiten betrieben werden. Geben und nehmen müssen gleichwertig gelebt werden.
Ich hoffe sehr, dass Sie nicht aufgrund einer solchen "rechten" Einstellung, so wird das inzwischen von den "Guten" eingestuft, Sanktionen ausgesetzt werden. Alles Gute für Sie.

Mein Deutscher Verwandter begab sich Ende der 1960er Jahre als Facharbeiter nach Australien. Dort lernte er seine spätere holländisch-australische Frau kennen und sie bildeten eine Familie als australische StaatsbürgerInnen.

In den ersten Jahren stieß er als Deutscher bei der heimischen Bevölkerung wegen der jüngsten deutschen Geschichte auf Ablehnung. Aber auch wegen seiner Zuverlässigkeit und seines sprichwörtlichen deutschen Arbeitsfleißes, womit australische Bürger ihre persönlichen Probleme hatten.

Nach Jahren seiner persönlichen Bewährung in den Augen und im Denken seiner australischen Kollegen und Nachbarn wurde er auch mit großer Mehrheit in ein sozial- und gesellschaftspolitisches Gremium zur Interessenvertretung seiner MitbürgerInnen gewählt.

PS: Heute lebt er seit mehr als fünfzig Jahren mit seiner Familie als anerkannter und voll integrierter Bürger in Australien.

Den Beitrag von Herrn Kharadi hätte so auch meine Frau schreiben können. Die ist Chinesin. Leider darf man in Deutschland nicht mehr analysieren oder thematisieren, mit welchen Volksgruppen es Probleme gibt. Probleme, die man nicht ansprechen darf, wird man nicht lösen. Herr Kharadi ist nämlich aufgrund seiner teilweise indischen Abstammung kein gutes Beispiel. Ich habe in allen möglichen Ländern mit Indern zusammen gearbeitet. Die kommen eigentlich überall klar. Bei Südost- und Ostasiaten kommt hinzu, dass deren konfuzianisches Bildungsideal mit unserem humanistischen ziemlich kompatibel ist. Ach ja, gab es eigentlich jemals Probleme mit den vielen Flüchtlingen aus Vietnam, die wir mal aufgenommen haben? Auch die sind nahezu ausnahmslos bestens integriert und zumeist wirtschaftlich erfolgreich. Was läuft bei den aktuellen Flüchtlingen also anders? Genau diese Frage darf man nicht mehr stellen, ohne sofort als Rassist oder Nazi gebrandmarkt zu werden.

Andreas Zimmermann | Di., 21. Januar 2020 - 09:48

Dieser Artikel ist eine wahre Wohltat und bringt die Probleme und Fehlentwicklungen kurz und prägnant auf den Punkt. Meine Freundin - eine Russlanddeutsche kann auch nur noch den Kopf schütteln über unser Heimatland. Oft sagt sie das es vielleicht ein Fehler war nach Deutschland zu kommen. Eine Entscheidung die damals allerdings ihre Eltern trafen. Ich kann es verstehen, denn vor den Manschen liegt ein tiefes dunkles Tal mit vielen Hindernissen. Nun wenigstens sehen wir den finstersten Teil und kennen wir den Weg Drumherum und nehmen nicht wie die blökende Schafshorde Kurs auf die heulende Verderbnis ...

Vielen Dank für Ihren Artikel Herr Kharadi

gerhard hellriegel | Di., 21. Januar 2020 - 10:05

Wäre die frage: welche anteile an den richtig beschriebenen problemen sind kulturell oder aber schichten-bedingt. Ich kenne studenten und akademiker aus vielen teilen des orients, natürlich auch muslimischen. Kein problem. Wäre weiter die frage, ob wir "bio-deutschen" gebildeten fremden nicht anders begegnen, so dass die erfahrungen des autors eben nicht für alle gelten. Und flüchtlinge kann man sich halt nicht aussuchen. Außerdem entsprang herr kharadi einer "mischehe" :-) , das mag zusätzlich eine rolle spielen. Seine kritik an der teils populistischen, teils bigotten regierungspolitik teile ich.

Karsten Paulsen | Di., 21. Januar 2020 - 10:12

Mit hat schon vor über 10 Jahren ein türkischstämmiger Arbeitskollege beim gemeinsamen Tee gesagt, in Deutschland leben uviele Ausländer. Auf meine, zugegebenerweise belustigte, Nachfrage, erklärte er sich genau so wie es Herr Kharadi in dem Artikel tut. Ich kenne ib meinem Bekanntenkreis auch keine Ausländerfeindlichkeit, gemeint sin immer Personen, die sich nicht für uns, sondern nur für unser Geld interessieren. Die möchte ich nämlich auch nicht in meinem Land sehen.

Öncü-Tüncher | Di., 21. Januar 2020 - 10:24

Vielen Dank für ihre Äußerungen, welches vielen deutschen und ausländischen Staatsbürgern aus der Seele spricht und ihre besorgten Blicke in die Zukunft spiegelt. Bei all ihren Worten bleibt die Frage, nach dem "WARUM", als Begleiter in unserem Alltag. Wenn "gefühlt" die friedlichen Stimmen einer Gesellschaft der "Ohnmacht" weicht, Angst vor möglichen "Repressalien" die Instinkte vernebelt, weisen unsere "Säulen", die die Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit, Sicherheit tragen sollten, keine gravierenden statischen Mängel auf? Wenn jeder lediglich für ihren Weg kämpft, dabei selbst die Säulen dieses Rechtsstaates aushebelt, wird dann nicht der Weg für die Spaltung einer Gesellschaft und vor allem für Gewalt bis hin zu ... geebnet? "Kämpfe für den Weg, den ich mir vorstelle.", sagte Frau Merkel. (Welt.de 13.11.2015) Soll das alles sein, was zählt?

Kurt Walther | Di., 21. Januar 2020 - 10:52

Herrlich, solchen Text am Dienstagvormittag bei "Cicero" lesen zu können. Aber, oh weh, ist da nicht etwas zu viel AfD-Denk- und Sprechweise inkludiert worden? Nein, ist es nicht. Für mich ein klarer Fall. In dem Artikel kommt einzig das Rationale und der gesunde Menschenverstand zum Migrations- und Integrationsproblem in unserem Land zum Ausdruck, wie ich ihn spätestens seit 2015 bei den Regierenden und im medialen Mainstream vermisse. Da läuft vieles schief in Deutschland. Klartext reden dürfen offensichtlich nur noch Mitbürger mit Migrationshintergrund. Sie sind schwieriger angreifbar. Ein "normaler Biodeutscher" würde als Autor obigen Artikels sofort als Rassist und Nazi beschimpft. Deshalb: Danke Herr Andrej Kharadi für Ihren Artikel. Wir brauchen Leute wie Sie in unserem immer noch hervorragenden Land. Wir brauchen sogar mehr davon, um es uns zu erhalten. Das sage ich als bekennender AfD-Wähler. Es gibt noch viel zu tun vor den nächsten anstehenden Wahlen.

gabriele bondzio | Di., 21. Januar 2020 - 11:09

die Fassungslosigkeit über Menschen , die hier her kommen und nur vom „Nehmen“ leben wollen, voll ab. Da ich sie im Prinzip teile. Eine Sache, die noch von links-grünen und kirchlichen Träumern unterstützt wird. Aber auch für Deutsche gilt in der Regel „ohne Fleiß-kein Preis“. Sicher kann man auch sein Leben, ohne triftigen Grund, in Hartz 4 verbringen.
Das ist Jedem freigestellt. Die Zukunftsaussichten für die Sozialversicherungssysteme besagen jedoch nichts gutes. Denn sie beruhen auf der gegenseitige Solidarität. Auch sind immer mehr Menschen, die durch ihre Arbeit diese Töpfe stützen. Es leid, dass ihnen immer mehr und mehr an finanziellen Belastungen auferlegt wird. Und sie sich zusätzlich noch mit den eingeschleppten, die Gesellschaft und ihre Gesetze verachtenden Verhalten auseinandersetzen müssen. Die bis zur Gefahr an Leib und Leben reicht.

Bernd Windisch | Di., 21. Januar 2020 - 11:24

Und wenn jeder einzelne von uns ihm wieder mehr Bedeutung beimisst, werden wir auch besser Akteure in die Parlamente entsenden und klügere politische Entscheidungen treffen zum Wohle von deutschen Alt- und Neubürgern.

Unseren politischen Protagonisten fehlt es nicht an Klugheit. Sie haben ausreichend von allem und am meisten von der aktuellen Schlüsselqualifikation für ein sicheres Mandat nämlich eine ordentliche Portion servilen Opportunismus gegenüber Medien und eine linksliberale Wählerschaft. Man braucht nur einen Blick in die Leserkommtare der Wochenzeitschrift die Zeit zu werfen um das ganze Ausmaß der Misere zu verstehen.

Ich gebe Ihnen völlig Recht. Viele Menschen reimen sich eine Realität zusammen, die es nicht gibt. Es ist wirklich interessant, sich auf den verschiedenen Leserforen umzusehen. Und es ist erschreckend, wie weltfremd dort argumentiert wird. Herr Kharadi beschreibt es sehr gut, woran es bei uns krankt. Leider wollen das viele nicht hören. Es gilt noch immer der Satz: Wir schaffen das!

Tomas Poth | Di., 21. Januar 2020 - 12:25

Eine Stimme von den vielen die hier angekommen sind und dazugehören, die den Teil der schweigenden Mehrheit ausmachen. Wir müssen alle diese Stimmen sammeln und denjenigen mit Nachdruck zu Gehör bringen die sich davor drücken wollen dem Anerkennung zu zollen.

Markus Michaelis | Di., 21. Januar 2020 - 12:41

Der Autor gibt eine Meinung wieder. Zumindest in den wichtigen Medien des Landes dürfte auf eine, von Migranten geäußerte, Meinung in dieser Richtung 10 Meinungen kommen, die eher die Probleme mit der Diskriminierung und dem Rassismus in D betonen. Ob das auch dem Denken der nicht veröffentlichenden Bevölkerung entspricht, kann man vielleicht nur raten.

Ich persönlich würde dem Autor in vielem folgen. Nur sind "Parteien, Kirchen, Gewerkschaften" natürlich nicht bösartig. Sie vertreten fest, was sie als universelle Werte annehmen und man nimmt an, dass sich jeder Mensch diesen Werten anschließt, wenn man ihn gut behandelt.

Da das (noch?) nicht so funktioniert, verstrickt man sich tiefer in einen Kampf mit den "Feinden" der universellen Werte. Die Frage ist, ob dieser prinzipiell zu gewinnen ist, oder ob die Welt dafür doch (noch?) zu bunt ist?

Manfred Sonntag | Di., 21. Januar 2020 - 15:30

Ein wunderbarer Artikeln von Herrn Andrej Kharadi. Welches Wort hört man heute von der politischen Klasse am wenigsten? Es ist die Freiheit. Auch Bürgersinn und Bürgerpflicht fehlen komplett. Dafür plappern diese Herrschaften laufend von "Sozialismus", "Verbot" und "Gender". Warum lassen wir uns das ALLES gefallen? Es ist nicht nur Bequemlichkeit, nein, es ist heute auch Angst um den Arbeitsplatz, also um den Entzug der Lebensgrundlagen. An vielen Stellen in D haben sich die Schneeflocken und weitere Elitenzöglinge zur heiligen Inquisition zusammengeschlossen. Und das im Jahr 2020! Aber auch die Medien feuern ständig ihre Salven gegen jeden Gedanken abseits des Mainstreams. Das ist schon mehr als betreutes Denken (1984?).

Heidemarie Heim | Di., 21. Januar 2020 - 15:32

In meinem Freundes-und Bekanntenkreis finden sich überwiegend Menschen und Meinungen die Ihren Schilderungen entsprechen werter Herr Kharadi! Die unabhängig ihres Migrationshintergrundes und ihrer Sozialisation in der ehemaligen Sowjetunion in der Mehrheit inzwischen "deutscher;-)" sind als ich. Die trotz Spätaussiedlung (Alter)ihre Chance auf ein besseres Leben in Demokratie und Freiheit, was Bildung und sozialen Aufstieg beinhaltet oft mit mehr "Ehrgeiz" nutzten als sogenannte Biodeutsche. Deren Kinder nur noch russisch sprechen weil sie dort geboren sind. Die hier geborenen Enkel dagegen müssen sich bei Besuchen in der alten Heimat dagegen der Pantomime oder Google bedienen bei Cousins und Cousinen;-) Einzig beim "Feiern" bedienen unsere besten Freunde noch das Klischee der "Andersartigkeiten;)". Kulturkenner wissen was ich damit meine;)Da haben wir Bios noch Nachholbedarf. Auch was die sehr viel kritischere Sichtweise unserer Freunde auf bestimmte Dinge,
s.Artikel betrifft! MfG

Ach, die paar Pigmente in der Haut, die sind doch schön. Jedoch Vorsicht! Rassisten betreiben Typenbildung, um bei den einen das Gefühl von Zugehörigkeit, bei den anderen das Gefühl der Ausgeschlossenheit zu verstärken.

Und die Parteien? Die sind zunächst nur zur Meinungsbildung da. Und die Sitzordnung „links-rechts“ interessiert schon lange nicht mehr.

P.S.: Unsere übergeordnete staatliche Autorität, der Verfassungsschutz und das BKA sind inzwischen sensibilisiert und haben diese gewaltige Gefährdung der inneren Sicherheit erkannt. Die „Neue Rechte“ und ihre Netzwerke. Ein Ideologieaustausch findet auch virtuell statt. Erkenntnisse über die internationalen Beziehungen dieser „Bewegung“ sind ebenso erkannt. Die Meldepflicht von Hasskriminalität stellt ebenso einen neuen Ansatz dar. Dazu gehört auch die Recherche auf bestimmten virtuellen Plattformen.

Joachim Kopic | Di., 21. Januar 2020 - 18:11

Antwort auf von Heidemarie Heim

Merkels "Einladungstour" (inkl. Willkommens-Selfies) würden ja ansonsten in Zweifel gestellt ... und diese Dame hat ja NICHTS, aber auch garNICHTS falsch gemacht!
Als ich vor zwei Jahren nach einem Halbmarathon mit einem Afghanen durch die Stadt lief, erzählte er mir in relativ gutem Deutsch, dass er die Ausnahme wäre - die anderen im Zimmer würden lieber mit dem Smartphone spielen und ihn für sein Praktikum mehr oder weniger auslachen.
Angemerkt: Sein Vater hatte Landwirtschaft - der Sohn hatte offensichtlich das Arbeiten gelernt ... leider war sein Bruder auf der Flucht verschollen.

Lisa Werle | Di., 21. Januar 2020 - 18:45

Danke an Andrej Kharadi und danke an Cicero.

Rob Schuberth | Do., 23. Januar 2020 - 19:22

Dokumente, wie ein Pass o. ä. Urkunden, sind doch nur Papier.
Und das ist bekanntlich geduldig (u. manipulierbar).

Echte Integration braucht den festen Willen, das Wollen hier neue Wurzeln zu schlagen, der hier Eingereisten Menschen.

Und das vermisse ich leider.

Wir sind aber auch selbst Schuld, denn kaum ein anderes Land vergibt so früh u. weitreichende Rechte an die "Neuen", stellt dafür aber kaum Bedingungen.
Und werden selbst diese wenigen Bedingungen nicht eingehalten...so what...es passiert so gut wie nichts.

Alle die ein noch mehr Multikulti wollen, tragen m. E. die Mitverantwortung für die schlimmen Zustände die wir seit ein paar Jahren hier in D haben.

Komisch, dass es nur ein kleiner Teil (ein ganz bestimmter) ist, der hier negativ auffällt.

Die sollten wir *asap* außer Landes schaffen.