Bolzplatz in Berlin-Wedding
Bolzplatz in Berlin-Wedding: „Bist du ein Muslim?“ / picture alliance

Antisemitismus - „Als Jude war ich Bezirksfeind Nummer eins“

Als Sohn iranischer Juden wuchs Arye Sharuz Shalicar erst in Berlin-Spandau, dann im Wedding auf. Dort begann für ihn ein Leben in der Hölle. In seinem Buch beschreibt der ehemalige Offizier und Politologe, wie sich islamisch getriebener Judenhass in ganzen Stadtvierteln ausgebreitet hat. Ein Auszug

Autoreninfo

Arye Sharuz Shalicar ist ein deutsch-israelischer Politologe, Buchautor und Offizier. Der ehemalige Hip-Hop-Musiker diente seit 2009 als Presseoffizier bei den Israelischen Verteidigungsstreitkräften und bekleidete zuletzt den Rang eines Majors. Seit 2017 ist er Mitarbeiter der israelischen Regierung im Ministerium für Nachrichtendienst.

So erreichen Sie Arye Sharuz Shalicar:

Ich wollte nie anders sein als meine Mitmenschen. 

Mir war schon als Grundschüler in Berlin-Spandau klar, dass ich mit meinen tiefschwarzen Haaren und meiner dunklen Haut zu einer kleinen Gruppe von Deutschen gehöre, die einen Migrationshintergrund hatten. Von grob 30 Klassenkameraden auf der Konkordia-Grundschule am Elsflether Weg waren nicht mehr als fünf Kinder „dunkler Natur“. Vier von ihnen sprachen Türkisch mit ihren Eltern. Der Fünfte sprach Persisch zu Hause. Dieser Fünfte war ich.

Es war jedoch zwischen uns Zehnjährigen nie ein Gesprächsthema gewesen, wessen Eltern warum, wann, von wo nach Berlin gezogen sind und wer welche Sprache zu Hause spricht, welche Feiertage man hält, und vor allem nie Thema, wer welchen Gott anbetet.

Was hatte ich mit dem Judentum zu tun?

Überhaupt ging es damals in erster Linie nur ums Fußballspielen. Auch in zweiter und dritter Linie. In den Jahren um die Weltmeisterschaft in Mexiko 1986 und Italien 1990 spielten wir jeden Tag Fußball. Wirklich jeden Tag. Kein Sturm, kein meterhoher Schneefall und keine Hitzewelle konnten uns vom Kicken abhalten. Es spielte absolut keine Rolle, wessen Eltern von wo stammen und wer eventuell noch mit einer zweiten Muttersprache aufgewachsen ist. 

Das Wort „Religion“ existierte für mich und meine Freunde weder in der Theorie noch in der praktischen Ausübung. Religion war eine Sache der Vergangenheit, des Mittelalters, und hatte Ende der achtziger Jahre in der modernen Gesellschaft keinen Platz mehr. 

Deutschland war für mich ein areligiöses Land. Selbst die christlichen Feiertage der Deutschen, insbesondere Ostern und Weihnachten, hatten für mich nichts mit Religion zu tun. Es waren Feste, mit denen jeder Bürger Deutschlands sich identifizieren konnte, und auch ich forderte und bekam Geschenke zu Weihnachten, auch wenn meine Eltern versuchten, mir zu vermitteln, dass „wir“ andere Feste haben. Ich verstand unter „wir“ „wir Perser“, nicht „wir Juden“. Was hatte ich schon mit dem Judentum und dem jüdischen Volk zu tun?

Ich wusste, dass wir Juden sind. Es interessierte mich jedoch nicht die Bohne. 

Wir hatten keine jüdischen Symbole in der Wohnung, sprachen weder Hebräisch noch Jiddisch, gingen nicht in die Synagoge und hatten nicht einen jüdischen Bekannten weit und breit. 

Was hatte ich mit dem jüdischen Staat zu tun? Fast genauso viel beziehungsweise wenig wie zum Beispiel mit Italien. Schönes Meer, warmes Klima, leckeres Essen – Israel war für mich von Italien kaum zu unterscheiden. Beide Länder besuchten wir in den Sommerferien. Einen Unterschied stellte ich jedoch schon fest: In Israel lebten meine Großeltern und einige Geschwister meiner Eltern. 

Einen gewissen Bezug zu Israel fühlte ich dann doch tief in mir.

Von Spandau nach Wedding, ein Schritt ins Mittelalter

Kurz vor dem Mauerfall 1989 zog es meine Eltern mit Sack und Pack in den Berliner Bezirk Wedding. Ich war damals 13 Jahre alt. Während andere jüdische Kinder in diesem Alter ihre Bar Mizwa feiern, musste ich mich in einer neuen Nachbarschaft zurechtfinden. Als allererstes erkundigte ich mich nach dem nächstgelegenen Fußballplatz, um meinem einzigen Hobby nachzugehen und um neue Freundschaften zu schließen. Auf einem kleinen Bolzplatz, wenige Minuten vom Gesundbrunnen entfernt, schoss ich dann wieder euphorisch den Ball vor mir her, und weil ich dies damals ziemlich gut konnte, kamen viele der Jugendlichen auf mich zu und waren an mir interessiert. 

Im Gegensatz zu Spandau, wo ich Teil einer krassen Minderheit mit Migrationshintergrund war, waren fast alle um mich herum nun plötzlich Kinder von Einwanderern. 95 Prozent  von ihnen hatten pechschwarzes Haar und teilweise eine noch dunklere Hautfarbe als ich. Sie sprachen größtenteils entweder Türkisch oder Arabisch. Sehr schnell musste ich feststellen, dass die Dinge anders liefen als in Spandau und ich anders war, zumindest in ihren Augen, obwohl ich nie anders sein wollte.

Ich wurde von jedem gefragt, ob ich Türke oder Araber sei, verbunden mit der direkten Anschlussfrage, ob ich Muslim wäre, so wie sie selbst. Ihr enormes Interesse an meiner nicht existierenden Religionszugehörigkeit verwunderte mich sehr. 

Für meine Eltern war unser Umzug ein Upgrade. Aus einer 3-Zimmer-Wohnung am Rande Berlins mit kleiner Terrasse wurde eine 5,5-Zimmer-Duplex-Wohnung mit Garten. Für meine Eltern ein Schritt nach vorne. Für mich ein Schritt ins Mittelalter!

Judenhass war weit verbreitet

Ich hatte nicht den blassesten Schimmer, dass ich zum Bezirksfeind Nummer Eins werde würde, sobald ich mich als Jude „oute". Judenhass war unter ihnen weit verbreitet. Es war eine Ausnahme, wenn ein junger Muslim den Juden gegenüber keine Vorurteile hatte und keinen tiefen Hass verspürte. Und das, obwohl keiner von ihnen je einem Juden über den Weg gelaufen ist. Ich war für sie alle der erste Jude und manch einer war bereit, die Freundschaft mit mir zu kündigen, nur weil er es nicht mit sich ausmachen konnte, mit einem Juden befreundet zu sein.

In der 9. Klasse auf dem Diesterweg-Gymnasium an der Pankstraße saß ich im Unterricht neben meinem besten neuen Freund, einem Deutsch-Inder namens Mahavir. Er war für mich ein Deutsch-Inder genauso wie ich für ihn ein Deutsch-Iraner war. Wir verstanden uns wirklich ausgesprochen gut. Wie ein Bruder war er für mich, bis er mich im Deutschunterricht vollkommen überraschend und abgrundtief enttäuschte. 

„Die Juden sind unsere Feinde“

Wir lasen ein Buch, das zur Zeit der Naziherrschaft über Deutschland spielte. An einer bestimmten Stelle ging es um ein kleines jüdisches Mädchen, das sich vor den Nazis verstecken musste, um ihr Leben zu retten. Mahavir drehte sich zu mir um und flüsterte mir zu: „Alle Juden sollten getötet werden.“ Ich war schockiert und fragte ihn, wieso er denn so etwas sagen würde, woraufhin er mir antwortete: „Die Juden sind unsere Feinde.“ Daraufhin konnte ich nicht anders, weil ich wirklich nicht verstand, was er mit „unsere Feinde“ meinte, genauso wie ich damals nicht verstand, was meine Eltern mit „wir“ meinten, und fragte ihn: „Was meinst du mit ‚unsere Feinde‘?“ 

„Juden sind die Feinde von uns. Die Feinde von uns Muslimen.“

„Ich bin aber kein Muslim.“

„Wie, du bist kein Muslim? Natürlich bist du Muslim. Du bist doch Iraner.“

„Ja, meine Eltern stammen aus dem Iran. Sie sind jedoch keine Muslime, sondern Juden.“

„Das kann nicht sein. Du verarschst mich gerade. Es gibt keine iranischen Juden.“

„Oh doch. Ich bin Jude, und was du gerade gesagt hast, hat mich sehr enttäuscht.“

„Sharuz, hör auf zu spinnen. Du kannst kein Jude sein. Erstens, weil ich Juden aus der Ferne erkenne und zweitens, weil du mein Freund bist.“

„Ich werde es dir beweisen. Morgen.“

Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie wir uns, falls überhaupt, an jenem Tag verabschiedeten. Ich ging niedergeschmettert nach Hause und legte mir die goldene Davidsternkette um, die ich von meiner Großmutter bei unserem letzten Besuch in Israel geschenkt bekommen hatte. Es war ihr Geschenk zu meiner nie stattgefundenen Bar Mizwa. 

Das abrupte Ende einer Freundschaft

Am nächsten Tag ging ich mit der Kette unter dem Pullover zur Schule, und als wir dann wieder nebeneinandersaßen, holte ich sie raus, hielt sie Mahavir vor seine Augen und sagte: „Siehst du Mahavir, ich bin ein Jude.“

Ich konnte mitverfolgen, wie ihm das Herz in die Hose rutschte. Sein Gesichtsausdruck war die eines Menschen, der eine Leiche gesehen hatte. In jenem Moment, als ich ihm meinen Davidstern zeigte, begrub er unsere Freundschaft. Begrub er mich! Er stammelte nur noch die folgenden Worte: „Du bist tatsächlich ein Jude. Ein echter Jude.“

Mahavir setzte sich um. Nie wieder sprach er mit mir. Wenige Monate später zogen seine Eltern mit ihm zurück nach Indien und ich sah ihn nie wieder. 

Aber sein Gesichtsausdruck, als er meinen Anhänger zu Gesicht bekam, verlässt mich nicht. Es war ein bedeutender Moment, der für mich eine bittere Realität widerspiegelt. Es geht vielen Menschen, unter ihnen auch Muslime, nicht wirklich um den sogenannten Nahostkonflikt. Sie sind einfach voller Hass gegenüber den Juden erzogen worden. Wie sonst kann man sich rational erklären, dass ein 14-jähriger, in Deutschland geborener Junge, dessen Eltern aus Indien stammen, der Annahme ist, dass er Juden aus der Ferne erkennen kann und seinem besten Freund, einem Deutsch-Iraner, die Freundschaft kündigt, nur weil er Jude ist? 

Der Auszug stammt aus dem neuen Buch von Arye Sharuz Shalicar: Der neu-deutsche Antisemit. Gehören Juden heute zu Deutschland? Eine persönliche Analyse. Hentrich & Hentrich Verlag Berlin, 16,90 Euo

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Gerdi Franke | Di., 25. September 2018 - 11:12

Ich habe den Eindruck die Juden haben Angst, dass die Aufmerksamkeit, die sie bisher immer für sich eingefordert haben, in Richtung Migranten verloren geht!

Susanne antalic | Di., 25. September 2018 - 18:04

Antwort auf von Gerdi Franke

Solche Aufmerksamkeit die Migranten geniessen ( was immer sie meinen), haben die Juden nie genossen. Vor allem haben sich Juden nicht so benommen, wie sich teilweisse die neue Migranten benehmen.

Gabriel Siegwart | Mi., 26. September 2018 - 05:13

Antwort auf von Gerdi Franke

Na, wenn das kein antisemitisches Gedankengut ist.
Shalicar berichtet von seinen Erfahrungen in Berlin, aber "Bezirksfeind" macht daraus den Vorwurf, Shalicar wolle damit etwas für die Juden herausschlagen. Jetzt fehlt nur noch der Vorwurf, er wolle damit Geld verdienen.
Antisemitismus in Deutschland ist weit verbreitet. Und akzeptiert.
Die meisten Antisemiten merken gar nicht, dass sie solche sind. Sie weisen es auch strikt zurück. Wie gut, dass sich "Bezirksfeind" zu erkennen gibt.

Christoph Ernst | Mi., 26. September 2018 - 10:28

Antwort auf von Gerdi Franke

Falls sich Ihr Kommentar auf diesen Text bezieht, gnädige Frau, offenbart er einen Seelenzustand, der aus jeder Tiefkühltruhe einen Hort der Herzenswärme macht.

Günter Johannsen | Mi., 26. September 2018 - 11:24

Antwort auf von Gerdi Franke

Weil neuerdings in Deutschland der Antisemitismus von Links
verschwiegen wird, muss es neu erklärt werden. Juden werden auch nach 1945 weltweit besonders in der islamischen Welt verfolgt und ermordet. Die RAF arbeitete mit dem MfS der DDR, aber auch mit den Terror-Palästinensern eng zusammen. Bis heute fühlen sich diese „Genossen“ auf´s Innigste verbunden.
Heute: Warum holt man die Hauptfeinde der Juden aus dem Islam millionenfach nach Deutschland, wenn man weiß, was die tun werden? Und dann gibt man vor, Judenfreundlich zu sein - Antisemitismus zu ächten …. Das ist sehr scheinheilig: wer aus dem Islam den neuen Judenhass importiert, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, selbst ein Antisemit zu sein! Übrigens: der Antisemitismus der Linken in Deutschland wird verschwiegen und der Judenhass der Islamisten in Deutschland verharmlost! Warum? Weil die LINKE & Islam dank Merkel in unserem Land schon eine zu starke Lobby haben?! Deshalb wandern Juden schon wieder aus Deutschland aus!

Leider wird die Situation unserer jüdischen Mitbürger durch die Merkel-Gäste immer schlimmer. Was sagt Merkel dazu-nichts! Nach einem Brandanschlag (mit kleinem Sachschaden) auf eine Moschee in Berlin, war sie umgehend vor Ort und bekundete dem Imam ihr tiefes Mitgefühl. Empathie empfindet diese Frau offensichtlich nur für ihre muslimische Gäste, für die wir allerdings in jeder Hinsicht die Rechnung zahlen müssen.

Heidemarie Heim | Mi., 26. September 2018 - 13:13

Antwort auf von Gerdi Franke

Entschuldigen Sie bitte falls ich Ihren Kommentar missinterpretiere! Auf die Aufmerksamkeiten der im Artikel genannten Antisemiten können unsere Mitbürger jüdischen Glaubens sicher ebenso verzichten wie auf die Ihrigen, da Ihnen die von uns geschuldete Aufmerksamkeit scheinbar nicht sachgerecht erscheinen mag, bzw. als "ewige Erpressung?" vorkommen!
Nicht immer schöne aber durchaus real-konfrontative Kommentarerlebnisse im Cicero! MfG

Thomas Radl | Mi., 26. September 2018 - 21:59

Antwort auf von Gerdi Franke

Liebe Frau Franke, haben Sie zu oft in der Moschee gesessen? Bisher kann ich aus meinem Umfeld keine Beschwerden über Aufmerksamkeitsverlust von jüdischer Seite feststellen. Wohl aber durchaus schon das Einfordern von Respekt vonseiten der neuen "Bereicherer" für nichts. Die sprechen nicht oder kaum meine Sprache, können nichts, leben von Transferleistungen, aber fordern von mir Respekt? Nichts für ungut, gehen Sie mal in sich und denken Sie nach, was Sie da von sich gegeben haben!

Michael Murmurachi | Di., 25. September 2018 - 11:20

Arye Sharuz Shalicar beweist großen Mut. Gleichzeitig zeigt er Verantwortungsbewusstsein, wenn er einen großen Missstand anspricht. Er legt den Finger in eine klaffende Wunde, deren Existenz die Politiker heftig verneinen.

Vor dem Hintergrund des Mordes in Chemnitz, den nachfolgenden Hetzjagden auf Menschen und Behördenleiter, wäre es sehr interessant, wenn Vertreter der Grünen, der Linken, der SPD und der Union sich in einem öffentlichen Gespräch Arye Sharuz Shalicar Rede und Antwort stehen würden. Aber gesetzt sie würden, ich könnte mir keinen objektiven Moderator für so eine Veranstaltung vorstellen…

Tomas Poth | Di., 25. September 2018 - 11:30

mit seinen vielen Versen in den verschiedenen Suren die sich gegen Andersgläubige richten, Juden und Christen, ist in dieser Hinsicht wohl doch kein Buch des Friedens.
Sure 5:51 (Rudi Paret)
Ihr Gläubigen! Nehmt euch nicht die Juden und die Christen zu Freunden! Sie sind untereinander Freunde (aber nicht mit euch). Wenn einer von euch sich ihnen anschließt, gehört er zu ihnen (und nicht mehr zu der Gemeinschaft der Gläubigen). Allah leitet das Volk der Frevler nicht recht.
Tja, wie soll da Integration funktionieren wenn wir ihnen nicht recht sind?

Markus Werner | Di., 25. September 2018 - 11:30

Es ist bedauerlich, dass die wahllose Migrationspolitik in Deutschland zu den Zuständen geführt hat, die Herr Shalicar erleben musste und hier beschreibt.
Seine Erfahrungen stimmen exakt mit der These von Christoph Ernsts Artikel "Die Mutter aller Probleme" hier im CICERO überein zu den fatalen Auswirkungen der Islamisierung in unserem Land.
Ich möchte diesen Kommentar aber auch nutzen, um Herrn Shalicar nochmal dafür zu danken, dass er seinerzeit als israelischer Militärsprecher die Herren Bischöfe Marx und Bedford-Strohm mit ihrer "Kreuz-Geschichte" auf dem Tempelberg nicht hat davon kommen lassen.

Tomas Poth | Di., 25. September 2018 - 11:37

macht uns damit zu Fremden in der Heimat, in der wir seit Generationen leben.
Wer ist hier also Fremdenfeindlich ...?

Christa Wallau | Di., 25. September 2018 - 11:57

Das Beispiel dieses Mannes zeigt wie in einem Brennglas, daß in der muslimischen Welt die abgrundtiefe Ablehnung der Juden viel weiter verbreitet ist als in anderen Kulturkreisen.
Das Christentum - bis auf radikale Reste - hat seinen Judenhaß aufgearbeitet und abgelegt.

Was bedeutet das für Deutschland?
Meines Erachtens ist es d r i n g e n d geboten, hier nicht mehr zu relativieren und zu beschönigen, sondern es zur "condition sine qua no" zu machen, daß sich jeder Muslim in D expressis verbis zur Toleranz gegenüber den Juden verpflichtet, wenn er in diesem Lande wohnen bleiben möchte.
Jeder, der nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, muß sofort abgeschoben werden, wenn er als Antisemit in Erscheinung tritt.
Wie wollen wir sonst das Problem überhaupt noch in den Griff bekommen? Und wie wollen wir einem antijüdisch eingestellten Deutschen noch argumentativ begegnen, wenn wir Juden hassende
Muslime bei uns willkommen heißen?

ich teile Ihre Ansicht, aber man müsste dann den Grossteil der Muslime ausweisen, denn für die meisten gehört der Antisemitismus zu ihrer Grundeinstellung - das ist in Europa nicht nur hierzulande so. Man wird also auch künftig für eine naive, teils dogmatische laisser-faire-Politik in Sachen Einwanderung bezahlen müssen.

Edgar Thielsch | Do., 27. September 2018 - 00:18

Antwort auf von Dimitri Gales

Vor allem darf niemand die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen, der nicht explizit und öffentlich(!), also auch vor seiner muslimischen Gemeinde, 'abschwört' und sich von jeglichem Antisemitismus (und natürlich auch anderen Glaubensartikeln wie der minderen Stellung von Frauen) los sagt und zustimmt, dass die endgültige Verleihung der Staatsbürgerschaft von einer mehrjährigen Bewährung abhängig gemacht wird.
Besser wäre noch ein ausdrückliches Bekenntnis zur Deklaration der Menschenrechte, dem Fundament unserer Weltanschauung.
Es kann nicht angehen, dass unter dem Deckmantel einer 'Religion' der Faschismus in seiner hässlichsten Form in Deutscvhland wieder heimisch wird.

"...daß in der muslimischen Welt die abgrundtiefe Ablehnung der Juden viel weiter verbreitet ist als in anderen Kulturkreisen."

Details im "ADL Global 100". Leicht zu googeln und die wohl am stärksten von den deutschen Medien gemiedene Studie.

Armin Latell | Di., 25. September 2018 - 12:10

Schon über 25 Jahre her. Und heute kann jeder, der will, erkennen, dass sich an dem Hass nichts, aber auch gar nichts, geändert hat. Mit einem gewaltigen Unterschied: täglich kommen weitere, gleichgesinnte, in Hass (a)sozialisierte, ungebildete, mit mittelalterlichen Vorstellungen, absolut intolerante Menschen in dieses Land, ungesteuert, unkontrolliert, unregistriert, werden mit gewaltigen Summen an Steuergeldern gehätschelt, die MSM, Kirchen und Politiker ejakulieren Lobeshymnen über diese Bereicherung, während die gestiegene Gewaltkriminalität in geschönten Statistiken ins Gegenteil verkehrt wird und dem noch an den Rechtsstaat gläubigen Bürger das Blaue vom Himmel vorgelogen wird. Die Spitze der Realitätsverweigerung: die Demonstrationen am "al-Quds Tag", an dem die "Neubürger" ihrem Hass ungehindert freien Lauf lassen können. Israels Sicherheit ist deutsche Staatsräson. Eine von Merkels vielen hohlen Phrasen.

Jens Rotmann | Di., 25. September 2018 - 12:18

Würde ich hier keinem mehr empfehlen sich als Jude zu outen, das dürfte schon als Christ gefährlich sein in bestimmten Stadtteilen, aber bundesweit in Merkels buntem Land !

Dorothe Gaede | Mi., 26. September 2018 - 15:47

Antwort auf von Jens Rotmann

werden sich Frauen, Homosexuelle, Andersgläubige und Nichtgläubige in Deutschland fragen müssen, warum sie selbst es zugelassen haben, dass sich unser (!) Land so verändert hat.

Michaela Diederichs | Di., 25. September 2018 - 12:23

So einfach, schlicht und ergreifend läuft Judenhass schon bei den Jungen und Jüngsten und wird in unser Land geholt - als Bereicherung. Es macht fassungslos.

wolfgang spremberg | Di., 25. September 2018 - 12:58

Diese Erfahrungen machen mit Sicherheit sehr viele Menschen in Deutschland aber auch in anderen Ländern Europas. Ich kann nicht verstehen, warum die Vertreter der deutschen Juden auf der Seite derer stehen, die diese schlimme Situation, sehenden Auges, verschlimmern wollen.

Karsten Paulsen | Di., 25. September 2018 - 12:58

Heute Morgen war im Deutschlandfunk ein ausführlicher Bericht über Juden in Chemnitz zu hören. Sie hätten alle Angst und säßen quasi auf gepackten Koffern, angeblich wegen den deutschen Nazis, kein Wort über die muslimischen Migranten.

Gidon David | Di., 25. September 2018 - 18:16

Antwort auf von Karsten Paulsen

Die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz, Ruth Röcher, sagt in der Jüdischen Allgemeinen vom 30.08.2018 folgendes: "Ich höre das immer wieder (...) auch von 'unseren Leuten'. Chemnitz war eine sehr ruhige Stadt, in der man gut leben konnte, eine Stadt mit viel Kultur. Wir als Jüdische Gemeinde sind in Chemnitz sehr willkommen. Aber das veränderte Stadtbild, seit die Flüchtlinge da sind, gefällt etlichen Menschen nicht. Und auch 'unsere Leute' haben seit 2015 ganz einfach Angst. Denn wir wissen, aus welchen Ländern viele Flüchtlinge stammen und welche Informationen man ihnen in ihrer Heimat über Israel und das Judentum vermittelt hat." - Der letzte Satz wie auch die Tatsache, dass sich die Juden in Chemnitz offenbar willkommen fühlen, zeigt auf, wie "ausgewogen" und "verantwortungsvoll" die öffentlich rechtlichen Meinungsmacher hier agiert haben und dass die vorrangige Furcht der Juden in Chemnitz (wie überall im Land) wohl eher nicht deutschem Antisemitismus gilt? Noch Fragen?

Karin Zeitz | Di., 25. September 2018 - 13:12

dass atheistischen Deutschen, die gegen die Migrationspolitik der Bundesregierung protestieren, automatisch Fremdenfeindlichkeit und Judenhass unterstellt wird. Dabei ist es den Meisten egal, mit welchem Glauben ihre Mitmenschen selig werden, solange die sekulare Gesellschaft nicht von religiösen Eiferern bedroht und zerstört wird.

Gidon David | Di., 25. September 2018 - 13:59

Danke für den kostenfreien Auszug aus diesem lesenswerten Buch! Und Karl Lagerfeld hat absolut Recht: "Selbst wenn Jahrzehnte dazwischenliegen, kann man nicht Millionen Juden töten und später dann Millionen ihrer schlimmsten Feinde holen (...)"

Ansonsten wünsche ich mir mehr Beiträge ohne Bezahlschranke, Cicero+ ist das größte Hindernis weiterer Verbreitung und lässt Euch als Fleischkonserve im eigenen Saft ein Dasein am Rande leben ... Einfach mal darüber nach- und an die Leser denken!

Werner Baumschlager | Di., 25. September 2018 - 15:10

Die Mutti aller Probleme wird das sicher auch als wenig hilfreiches Buch bezeichnen.

Gottfried Meier | Di., 25. September 2018 - 16:01

Mich würde interessieren, was Frau Merkel oder Frau Göhring-Eckart zu dieser Begebenheit sagen würden.
Kann man das irgendwie relativieren? Ich könnte es nicht.

Ich tippe auf regionalen Einzelfall und das wir so etwas nicht dulden werden und dann noch was mit der ganzen härte des Gesetzes......sonst bleibt noch was mit Bereicherung, dass sie nicht wüssten was man besser....na ja...Sie wissen schon, das Übliche eben.

paul peters | Do., 27. September 2018 - 05:08

Antwort auf von wolfgang spremberg

Sie haben die Zauberformel "Flutursachen bekämpfen" vergessen. Die Formel wird ultra-inflationär gebraucht, aber niemand sagt was er damit meint, klingt aber toll.

Vor anderthalb Jahren war das schon klar:
https://www.jewsnews.co.il/2017/05/07/germany-will-become-an-islamic-st…
Vor vierzig Jahren hat mir ein Türke in Troisdorf prophezeit: Peter, in 100 Jahren ist das hier ein muslimisches Land. Schau mal wieviel Kinder wir haben, und ihr?
Der einfache Industriearbeiter wußte schon damals wohin der Weg führt.

RA Ullrich Dobke | Di., 25. September 2018 - 16:45

Eine wunderbare Geschichte und das schlimme daran, sie erscheint klar, offen und schlicht wahr zu sein! Ich finde es entsetzlich, dass ein großer Teil unserer Gesellschaft ohne dafür in Verantwortung genommen zu werden, seine Kinder und Jugendlichen so manipulieren darf. Offensichtlich scheint mir, dass das nicht nur die Elternhäuser sind, sondern die Islamlehrer in den Moscheen und Moscheevereinen. Gemessen an anderen gesellschaftlichen Gruppen steht hier unsere auf Toleranz aufgebaute Gesell-schaft einer Millionen zählende islamische Gemeinschaft gegenüber. Unsere unbelehr-baren Rechtsradikalen sind schlimm, aber nur ein Bruchteil der Gesellschaft, hoffentlich verschwindend klein - Die Gefahr droht den deutschen Juden aus dem Islam!

Hans-Jürgen Stellbrink | Di., 25. September 2018 - 16:53

Ich schäme mich für die Gleichgültigkeit der Deutschen gegenüber jüdischen Bürgern, denen wir durch die Feigheit gegenüber dem orthodoxen Islam Deutschland wieder zum Feindesland machen. Ich schäme mich genauso dafür wie für die Verbrechen der Nazis, obwohl ich auch an denen keine persönliche Schuld trage. Wir können das nicht einfach weiter so geschehen lassen.

Gisela Bachmann | Di., 25. September 2018 - 17:11

Erschreckend was eingebläute Vorurteile anrichten können. Erschreckend auch, dass sie, wenn sie tief genug verinnerlicht sind, eigene Erfahrungen nicht einmal hinterfragt, analysiert und überdacht werden und dann zumindest eine Erschütterung erzeugen, die nicht hinterfragtes Gedankengut ins Wanken und dann letztendlich zum Umdenken führen.
Das ist ein Thema das daran zweifeln lässt, dass Ratio nicht imstande ist Emotionen zu korrigieren.
Es ist schwer auszuhalten hier zu lesen, was einem jungen Menschen damit angetan wird und schwer auszuhalten was derartiges Denken generell im Kleinen und im Großen im direkten Umfeld und insgesamt auf der Welt anrichtet. Ein offensichtlicher Kampf gegen Windmühlen...trotzdem, wenn jeder bei sich seine Vorurteile immer wieder mal aufspüren und hinterfragen würde, könnte sich etwas ändern...vermutlich leider Utopie...

Ingrid Gathmann | Di., 25. September 2018 - 17:27

Ich habe das Buch von Herrn Shalicar sofort bestellt, der Verlag liefert es ohne Versandkosten, sehr erfreulich. Das Thema "Judenhass der Muslime", das in den Medien verschwiegen wird bzw. geleugnet wird, treibt mich schon lange um.
Heute las ich in der Rhein-Main_Beilage der FAZ, dass sich demnächst in Offenbach eine bundesweite Vereinigung der Juden in der AfD, die JAfD gründen wird. Ich kenne den Gründer dieser Vereinigung persönlich und bewundere ihn für seinen Mut, denn die Proteste der jüdischen Gemeinde Offenbach und von Michel Friedmann sind ganz "mainstream" - Judenhass kommt von Rechts d. h. AfD und nicht von Muslimen! Originalton Friedmann "Nach allen Untersuchungen bleibt festzuhalten, dass die meisten antisemitischen Straftaten von deutschen Rechtsextremisten begangen werden." Diese Art Untersuchungen kennt man ja. Es gibt rechtsextreme Straftaten gegen Juden, aber die von muslimischer Seite sind massiver und nehmen immer mehr zu. Traurig aber wahr.

Paul Steinhäuser | Di., 25. September 2018 - 22:01

"Es geht vielen Menschen, unter ihnen auch Muslime, nicht wirklich um den sogenannten Nahostkonflikt. Sie sind einfach voller Hass gegenüber den Juden erzogen worden."
Ich wollte etwas Verständnisvolles zu diesen Erlebnissen schreiben, aber das relativierende "unter ihnen auch Muslime" ist mir unangenehm aufgestoßen, das auch im Kontext des Textauszugs gar keinen Sinn macht. Solange Juden sich an der Tabuisierung des Problems beteiligen, wird es umso unlösbarer bleiben.

Peter Theis | Mi., 26. September 2018 - 07:29

Einer der größten Verbrecher in Deutschland hat den Islam zeitlebens bewundert.
Auszug aus einer Rede:
"Ich muss sagen, ich habe gegen den Islam gar nichts. Denn er erzieht mir in dieser Division seine Menschen und verspricht ihnen den Himmel, wenn sie gekämpft haben und im Kampf gefallen sind. Eine für Soldaten praktische und sympathische Religion."
https://www.deutschlandfunk.de/islam-im-nationalsozialismus-fuer-fuehre…
Aus diesem Grunde stehe ich dem Islam äußerst kritisch gegenüber und kann Herrn Arye Sharuz Shalicar sehr gut verstehen.
Was ich nicht verstehen kann ist, daß Deutsche Politiker unkritisch dem Islam gegenüberstehen und sogar behaupten der Islam gehört zu Deutschland.

Klaus Dittrich | Mi., 26. September 2018 - 10:04

Die Zustände in Berlin-Wedding – gehört zum Stadtbezirk Mitte und kann damit das Bildungsniveau herunterdrücken – haben sich nicht geändert. Dort herrschen Parallelwelten; muslimisch geprägt. Nicht zufällig haben Polizei, aber auch Feuerwehr und Rettungskräfte dort die größten Probleme – entscheiden dort doch andere (vermeintlich).
Unsere Gutmenschen wohnen dort mehrheitlich nicht; diese Gegend wird gemieden. Umso eifriger verteidigt man dir dortige Kriminalität, die oftmals mit Judenhass konform geht, als „untypisch“.

Günter Johannsen | Mi., 26. September 2018 - 11:09

Erinnern wir uns an die Palästinenser-Demos in Berlin und Frankfurt, wo ungestraft von "Demonstranten" skandiert wurde: "Hamas, Hamas, Juden ins Gas!"
Und im arabischen Kinderfernsehen, was auch in Deutschland von hier lebenden Arabern (und deren Kindern) gesehen wird:
"Eine Biene namens Nahul hat es sich in einem Sessel bequem gemacht und telefoniert mit einem kleinen Jungen. Stofftiere und knallbunte Kulissen sorgen für eine Atmosphäre wie bei einer Geburtstagsfeier.
"Sag, mein Freund: Sind Juden in deiner Nähe?"
"Nein, im Moment nicht."
"Wenn sie kommen: schlag sie. Mach ihr Gesicht rot wie eine Tomate."
Dann wendet sich die Person im knuffig schwarz-gelben Bienenkostüm einer jungen Moderatorin und einem etwa fünfjährigen Kind im Studio zu, das Polizist werden will wie sein Onkel.
"Was macht ein Polizist?", fragt die Moderatorin.
"Er fängt Diebe", erklärt Nahul, die Biene.
"Und er erschießt Juden. Willst du wie er sein?", sagt die Mode

Günter Johannsen | Mi., 26. September 2018 - 12:48

„Die jüdische Gemeinschaft in Europa wird von ganz rechts, von ganz links und von radikalen Islamisten angegriffen“, sagt Moshe Kantor, der Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses. Der neue Judenhass ist islamischer Import – mit den Asylanten und Zuwanderern aus islamischen Ländern hereingeholt … also auf Merkels sprichwörtlichem Mist gewachsen. Wenn man in unserem Land etwas dagegen tun will, muss die ganze Wahrheit zum Islam endlich auf den Tisch!Wer den Verfassungsschutzbericht 2017 genau liest, stellt fest, dass uns die „unabhängigen“ Hofnachrichten die entscheidenden Informationen vorenthalten haben: während „rechtsextremistische Gewalttaten“ um 34,1 Prozent zurückgingen, steigerte sich deutlich die Zahl „linksextremistisch motivierter Gewalttaten“ um 37,2 Prozent.
Auch ist „insgesamt das linksextremistische Personenpotenzial in 2017 im Vergleich zum Vorjahr erneut angestiegen.“ Die Feinde der Freiheit, des Rechts und der Sicherheit stehen immer öfter links!