Yahia Sinwar / Illustration von Marco Wagner

Yahia Sinwar im Porträt - Effizienter Vollstrecker

Der neue Hamas-Chef Yahia Sinwar lernte im Gefängnis viel über Israel – doch mit der großen Politik des Nahen Ostens scheint der Ex-Geheimdienstler überfordert zu sein.

Guido Steinberg

Autoreninfo

Dr. Guido Steinberg ist Islamwissenschaftler und forscht bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin u.a. zum politischen Islam und zum Terrorismus.

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Der neue Hamas-Chef Yahia Sinwar ist seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 zu einem der einflussreichsten Politiker des Nahen Ostens geworden. Er hat es in der Hand, ob die Verhandlungen über einen Waffenstillstand und Gefangenenaustausch mit Israel zum Erfolg führen. Damit hat er auch Einfluss darauf, ob der Konflikt zwischen Israel einerseits und der Hisbollah und Iran andererseits zu einem großen Regionalkrieg eskaliert.

Yahia Sinwar gehört zu einer Generation, die in den 1980er Jahren als junge Männer in militanten Gruppen aktiv waren, aus denen Anfang der 1990er Jahre der militärisch-terroristische Flügel der Hamas hervorging, der sich Izz-ad-Din-al-Kassam-Brigaden nannte. Sinwar war ein Anführer von Al Majd, einer Einheit, die im Gazastreifen als Hamas-Geheimdienst operierte. Ihre wichtigste Aufgabe bestand darin, palästinensische Informanten Israels aufzufinden und zu bestrafen. Sinwar erwies sich dabei als kaltblütiger und effizienter Vollstrecker, der mehrere Verdächtige eigenhändig ermordete.

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