Sebastian Kurz
Wie geht es nach der Nationalratswahl in Österreich weiter? / picture alliance

Wahl in Österreich - „Jugend, kombiniert mit einem idealen Schwiegersohn-Image“

Bei den Wahlen in Österreich ging Sebastian Kurz erneut als Sieger hervor. Auch die Grünen sind wieder im Nationalrat, während die FPÖ große Verluste einstecken musste. So bewertet die internationale Presse das Ergebnis

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Österreich, Der Standard, Martin Kotynek
„Im Wahlkampf haben die Parteien einander nichts geschenkt; doch nun geht es um mehr als ein paar Prozentpunkte. Nun geht es um Österreich. Es liegt einerseits an SPÖ und Grünen, die möglichen Verwundungen des Wahlkampfs zu vergessen und auszuloten, ob eine Zusammenarbeit mit der ÖVP möglich ist. Und andererseits liegt es an Sebastian Kurz. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob er nicht nur ein sehr erfolgreicher Wahlkämpfer, sondern auch ein Staatsmann ist.“

Österreich, Kronen Zeitung, Klaus Herrmann
„Mit Blutbädern durfte schon vor der Wahl gerechnet werden. Jetzt, wo die Ergebnisse dramatischer ausfielen als vorausgesagt, wird es bei den potenziellen Kurz-Koalitionspartnern SPÖ und vor allem FPÖ noch heißer hergehen als erwartet. Landläufig gesagt: Bei den Roten werden die Fackeln nach dem Absturz tief fliegen, bei den Blauen nach ihrem verheerenden Niedergang wird‘s nach Ibiza jetzt Granada spielen. Unter Garantie brechen im blauen Lager nun alle Dämme. Das schlechteste Ergebnis der Freiheitlichen seit ihren dunkelsten Jahren zwischen Knittelfeld und Parteispaltung wird, nein muss dort alles auf den Kopf stellen.“

Frankreich, Le Monde, Jean-Baptiste Chastand
„Sebastian Kurz bandelt trotz der Skandale immer noch mit der extremen Rechten an. Mit nur 33 Jahren gewann Kurz seine zweite Parlamentswahl in weniger als zwei Jahren und genoss seine Jugend, kombiniert mit einem idealen Schwiegersohn-Image und einem bei Österreichern beliebten ultrakonservativen Programm.“

Italien, Repubblica, Tonia Mastrobuoni
„Für Kurz öffnet sich nun der Rebus der Allianzen. Zwei Schwergewichte wie EU-Fraktionschef Harald Vilimsky (FPÖ) und der ehemalige Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) haben eine Neuauflage der Regierung mit dem scheidenden Kanzler ausgeschlossen. 'Es scheint mir nicht – sagte Kickl –, dass die Abstimmung als Auftrag zur Bildung einer Regierung interpretiert werden kann'. Es wird erwartet, dass der Dienstag nach den Skandalen, die den ehemaligen Parteichef und Vizekanzler Heinz Christian Strache überwältigten und den Sturz der Vorgängerregierung noch vor dem Sommer verursachten, zu einem Showdown in der Rechtsextremen wird.“

Spanien, El Mundo
„Trotz des gestrigen Rückschlags für die Rechtsextremen bei den österreichischen Parlamentswahlen deutet alles darauf hin, dass sie wieder Teil einer Regierung unter der Leitung des konservativen Bundeskanzlers Sebastian Kurz sein könnten, dem klaren Gewinner. Die Rechtsextremen würden so die Strafe für den Korruptionsfall mildern, der ihren Anführer überrollt und eine Krise ausgelöst hat, die zum Voranschreiten der Wahlen führte. Die große Unterstützung, die die extreme Rechte weiterhin erhält, sollte Besorgnis erregen und die Europäische Union zum Handeln veranlassen.“

 

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Romuald Veselic | Mo., 30. September 2019 - 12:23

ist für dt. Mainstream Establishment ein Albtraum.
Er verkörpert dass, was dt. M-E bis auf Ultimo ablehnt.
Das Wort "Hass" ließ ich aus.
Aber es ist präsent. Überall.

Dennis Staudmann | Mo., 30. September 2019 - 19:02

nach Österreich schauen. Bei uns hat man seit 2005 eine Kanzlerin, die offensichtlich nichts tun kann, was ca. 30 % der Wähler abbringen könnte, ihr immer und immer wieder ihre Stimme zu geben und ernsthaft argumentieren, dass sie "so bescheiden" ist oder ängstlich fragen, wer "es" denn sonst machen soll. Dank Merkel gilt hier inzwischen, dass "konservativ" ein anderes Wort für "rechtsradikal" ist. Daraus folgt, dass die einzige Alternative für die eigentlich "alternativlose" Merkel ein Grüner ist. Habeck musste zwar schon seinen Twitter-Account löschen, weil er seine Emotionen dort nicht kontrollieren konnte und ist auch nicht immer ganz sattelfest, wenn es um Dinge geht, die seine steuerpflichtigen Untertanen betreffen, aber grosse Teile der Presse schreiben, Habeck sei ein "Rockstar" und schon eilen viele zur Urne, um ihn zu wählen. Übrigens, Österreicher haben monatlich ca. 800 € mehr Rente als Deutsche und die CDU-Parteispenden und Flickaffäre etc. waren nicht besser als Ibiza.