J.D. Vance und Tim Walz / picture alliance

TV-Diskussion der Running Mates - Scharfe Debatte ohne Hass und Wut

Die Kandidaten für die Vize-Präsidentschaft haben in ihrer TV-Debatte gezeigt, dass die USA vielleicht nicht so unrettbar gespalten und polarisiert sind, wie es häufig den Anschein hat. Doch am 5. November geht es letztlich nicht um Stellvertreter-Posten.

Autoreninfo

Der promovierte Politikwissenschaftler Ulrich Berls ist Fernsehjournalist und Autor. Von 2005 bis 2015 leitete er das ZDF-Studio München. Bei Knaur erschien sein Buch „Bayern weg, alles weg. Warum die CSU zum Regieren verdammt ist“.

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Anders als bei der Fernsehdebatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump vor drei Wochen standen sich im CBS-Studio in New York vergangene Nacht nicht zwei Welten, sondern schlichtweg zwei konkurrierende Politiker mit unterschiedlichen Sichtweisen gegenüber. Wie die Macht der Bilder im September der (relativ) jungen Kamala Harris Vorteile gegenüber dem ältlichen Donald Trump verschafft hatten, schien jetzt der zwanzig Jahre jüngere, blauäugige republikanische Senator von Ohio, J.D. Vance, dem untersetzten demokratischen Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, oberflächlich überlegen.

Migration als entscheidendes Thema

Die Debatte begann am Tag der neuerlichen Eskalation des Nahost-Konflikts mit dem für amerikanische Wahlkämpfe sehr ungewöhnlichen Thema Außenpolitik. Natürlich verteidigte Walz die Haltung der Regierung Biden/Harris. Vance betonte, während der Präsidentschaft von Donald Trump seien die USA ausnahmsweise einmal nicht in neue internationale Konflikte verstrickt worden und deshalb wäre es unter Trump dort auch niemals so weit gekommen, wie es jetzt dort stünde.

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Henri Lassalle | Mi., 2. Oktober 2024 - 15:12

einer Person wie Walz in Wut geraten könnte. er polarisiert sehr wenig, wirkt eher friedfertig aber auch etwas lauwarm, wie ein Farmer, der aus der Tür seines Farmhauses tritt und sagt: "Reden wir ein wenig über Politik".

Thorwald Franke | Mi., 2. Oktober 2024 - 21:42

Zitat: "Wie sehr Trump die politische Kultur der amerikanischen Demokratie vergiftet hat, spürt man mittlerweile schon, wenn er gar nicht anwesend ist."

Ich bin fassungslos, wie man so ein einseitiges Statement formulieren kann. Wie wenn die Demokraten das politische Klima überhaupt gar nicht vergiftet hätten.