Außenministerin Annalena Baerbock / picture alliance

Moralapostel Deutschland - Die Schädlichkeit ideologischer Selbstgewissheit

Deutschlands moralisierende Außenpolitik, bei der innere Ideale nach außen gewendet werden, folgt falschen Voraussetzungen. Nötig wäre vielmehr eine wertebasierte Realpolitik, die zwischen Prinzipien und Realismus balanciert.

Andreas Rödder

Autoreninfo

Andreas Rödder ist Professor für Neueste Geschichte an der Universität Mainz und Mitglied der CDU. Der 52-Jährige ist Vordenker eines modernen Konservatismus und hat zahlreiche Bücher veröffentlicht. 2019 erschien von ihm „Konservativ 21.0“ (C. H. Beck) (Foto: dpa)

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Drei Eigenschaften haben die Außenpolitik der Bundesrepublik im ersten Ost-West-Konflikt bis 1989 geprägt: transatlantische Solidarität, Verteidigungsbereitschaft und eine Kultur der Zurückhaltung. Diese Haltung kam mit der Wiedervereinigung an ihre Grenzen, als von Deutschland eine aktivere internationale Rolle und „Führungspartnerschaft“ (George Bush) erwartet wurden.

Von den 1990er Jahren an nahm Deutschland an militärischen Missionen innerhalb von Nato-Auslands­einsätzen teil; innenpolitisch wurden sie freilich nicht militärisch, sondern menschenrechtlich oder zivilgesellschaftlich begründet.

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Karl-Heinz Weiß | Mi., 13. November 2024 - 08:00

Die Sicht des Autors verengt sich stark auf die Personen Steinmeier und Baerbock. Leider wird die von Angela Merkel in 16 Jahren gezogene "lange Linie" weitgehend ausgeblendet. Nun bietet sich für die Union recht unerwartet die Chance, dieses Kapitel (auch im Bezug auf den seit 2014 schwelenden Ukraine-Konflikt) glaubwürdig aufzuarbeiten. Ob der jahrelang politikabstinente Friedrich Merz Merz dazu in der Lage ist ? Mit dem Amtsantritt von Donald Trump wird das jahrzehntelange "deutsche Lavieren" abrupt enden. Und den Memoiren der dafür Hauptverantwortlichen wird der künftige Kanzler keine sinnvollen Handlungsempfehlungen entnehmen können.

Alexander Brand | Mi., 13. November 2024 - 17:45

Antwort auf von Karl-Heinz Weiß

Merz ist nicht willens aufzuarbeiten, Aufarbeitung hätte den Bruch mit ihrer unfehlbaren Heiligkeit A. M. zur Folge. Damit würde Merz den grünlinksextremen ÖR gegen sich aufbringen und ohne die Unterstützung des ÖR wird in Deutschland keiner Kanzler! Sicher ist auch, daß Merz die CDU nicht wieder in konservative Gewässer bringen wird, denn auch das würde den ÖR gegen ihn aufbringen. Auch sehe ich aktuell keinen in der CDU der diese Schritte gehen würde/könnte!

Merz hat nur ein Ziel, er will Kanzler werden, wie und mit wem, ist ihm egal, er wird dazu jede grünlinke Kröte schlucken, egal wie groß und schleimig sie sein mag!

113 Abgeordnete haben heute einen Antrag auf ein Verbot der AfD in den Bundestag eingebracht, die letzte demokratische Opposition die gleichzeitig auch die letzte konservative Partei im Land ist, dürfte damit bald verboten werden. Damit einhergeht zwingend das Ende der Demokratie und des Rechtsstaats in Deutschland!

Ich habe Angst, wenn ich an die Zukunft denke!

Maria Arenz | Mi., 13. November 2024 - 08:13

und dann nochmal das Bildnis unserer Ministerin des Äußern darüber anschaue, wird mir das Elend Deutschlands mit einer Brutalität bewußt, die ich vor dem Frühstück kaum ertrage. Auf dem Abstraktonsniveau eines
Prof. Rödder mag das alles vielleicht ja noch lösbar sein, was sich uns dank jahrzehnte-langem Marsch auf dem Holzweg aktuell in besonderer Schärfe als Aufgabe stellt. Aber um das umzusetzen, brauchte es Qualitäten, die weder bei den Verantwortlichen für Außenpolitik noch bei diesem Kanzler noch in unsererer "demokratischen" Opposition zu finden sind. Bezeichnenderweise hat Baerbock ja auch als eine ihrer ersten Amtshandlungen die Anforderungen für den Auswärtigen Dienst drastisch senken lassen. Aber ein Gutes hat auch diese krasseste aller krassen Fehlbestzungen ihres zum Frisierstuhl verkommenen Amtssitzes: nach drei Jahren Baerbock erzählt kaum noch jemand Blondinenwitze.

Nach dem "Maas--Männchen" haben wir schon mal gedacht,
weiter nach unten geht es nicht, war nur ein frommer Wunsch.

Also ist die Steigerung von Krass, die Krasseste noch möglich?

Außer der Brandmauer gibt es wohl keine Grenzen mehr.

MfG

Gerhard Lenz | Mi., 13. November 2024 - 08:16

war zwangsläufig schon immer von Pragmatismus diktiert. Ein rohstoffarmes Land ist nun mal vom Ausland abhängig. Und wie dieses Ausland regiert wird, ob z.B. Menschenrechte respektiert werden, liegt außerhalb unserer Macht.

Natürlich gab es auch immer eine gehörige Portion Heuchelei, unter jeder Regierung. Regieren Sozialdemokraten mit Grünen, werden jene, mit denen wir Geschäfte treiben, auch schon mal vorsichtig kritisiert. Ohne Schaden anzurichten, versteht sich.
Würden wir nur noch mit "moralisch möglichst einwandfreien" Staaten handeln, blieben nicht mehr viele übrig.
Vor allen Dingen könnten wir Chinesen nicht mehr unsere letzten Verbrenner wie sauer Bier anbieten. Es gäbe keinen Sprit mehr: Der Wutbürger, der so gerne über Muslime schimpft, hat ja nichts dagegen, mit dem Sprit für seinen klimaverpestenden SUV auch die Kassen der Golfstaaten zu füllen.
Da ist es bequem, Staaten wie dem Iran, Nordkorea oder Kuba die kalte Schulter zu zeigen, wenn man auf sie nicht angewiesen ist.

Ingbert Jüdt | Mi., 13. November 2024 - 08:18

Rödders Ansatz ist zunächst nicht schlecht: die Selbsttäuschung, die in einer »wertegeleiteten Außenpolitik« liegt, benennt er klar und deutlich. Aber seine Diagnose eines neuen Ost-West-Konflikts beruht auf einem ideologischen Wahrnehmungsmanagement: die USA *nicht* für ihren Neo-Imperialismus in Verantwortung zu nehmen und die Konfliktgenese in Osteuropa schief darzustellen. Die Zwischenüberschrift spricht von einem »deutschen Alleingang«, darunter aber von einem »kraftvollen Signal der Kooperation« zwischen Deutschland, Frankreich und Russland.

Dem »Glitch« im Text entspricht einer im Argument: Anstelle des Ost-West-Konflikts könnte eine europäisch-eurasische Kooperation stehen und die Angst vor einem »russlandfreundlichen Isolationismus« ganz von selbst beheben. Man muss sich dazu aber auch robust gegen eine USA verwahren, für die das einen geopolitischen Alptraum darstellt. Es geht länger nicht an, europäische und US-Interessen stets bloß als »transatlantisch« gleichzusetzen!

Meines Erachtens nach werden alle Fragen zur zukünftigen geopolitischen Verortung Europas davon bestimmt, wie die vielen europäischen Kleinstaaten sich als eine Allianz aufstellen wollen, um sich selbst zu behaupten, ohne sich an die Brust, den sogenannten "Schutz", eines großen "Beschützers" zu werfen.
Die Nato war bestimmt den militärischen Schutz zu gewähren.
Die EU war bestimmt Deutschland und Frankreich auszusöhnen, wobei Deutschland im "offenen Vollzug" gebändigt werden sollte.
Die Nato wird seit 1990, nachdem der Warschauer Pakt aufgelöst wurde, verstärkt mißbraucht, den eigenen Machtbereich auszudehnen. Außer im alten Europa scheitert sie dabei aber immer wieder, besonders im muslimischen Raum. Die Ukraine ist noch nicht entschieden!
Europa und seine Kleinstaaten an den Schnittstellen zur RF, Nah-MittelOst und Afrika müssen sich genau auf diesen eurasischen Kontinent mit Afrika als Mittelmeeranrainer fokussieren und eine eigenständige Politik führen, ohne Nato.

Kooperation? Daran zu denken, wirft höchstens die Frage auf, ob es sich um einen mißlungenen Karnevalsscherz handelt. Dass eine solche "Kooperation" mehr einer russischen Diktatur ähneln und natürlich vom Kreml aus gelenkt würde, muss man wohl kaum erwähnen. Im Dunstkreis des Kriegsverbrechers werden seit langem solche Pläne gepflegt. Das sehr reale Projekt der Eurasischen Union dagegen kommt nicht von der Stelle: So mancher Mitgliedsstaat mißtraut dem großen "russischen Bruder" und verweigert sich vehement weiteren "Einigungsversuchen".
Ausgerechnet wir Deutsche sollten uns für eine solche "großrussische Lösung" einsetzen? Die mag vielleicht im moskautreuen Lager der Sahra Wagenknecht oder im Umfeld eines Hoeckes Zustimmung finden. Und in Ost-Deutschland wird man kräftig die kollektive Amnesie pflegen, die es möglich gemacht hat, ausgerechnet im jahrzehntelangen Unterdrücker Russland einen Freund zu sehen.
Aber Putin ist ja jetzt ein "Konservativer", kein Kommunist mehr.

Norbert Heyer | Mi., 13. November 2024 - 08:41

Wir hatten im Regelfall immer Außenminister, die Diplomatie beherrschten, jetzt haben wir eine schrille „360 Grad“ Feministin, die uns überall ins Abseits führt. Sie erweckt den Eindruck, dass sie sich ausschließlich um die Ukraine kümmert und ihre Verpflichtungen gegenüber den Deutschen sträflich vernachlässigt. Wir haben uns von den USA in den letzten Jahren in ihre Kriege hineinziehen lassen und nachdem sie kein weiteres Interesse mehr hatten, sich - ohne Rückmeldung bei uns - zurückzogen. Die Folgekosten mit Hunderttausenden von Migranten übernahmen wir und die EU. Bei der Ukraine wird Trump auch zumindest die finanzielle Unterstützung einstellen und dann? Finanzieren wir dann allein in eine drohende Niederlage? Statt in Richtung Russland zu drohen, sollte zumindest ein Waffenstillstand erreicht werden. Ein Tipp noch für die Grünen: Kriege mit Russland gingen für Napoleon und Hitler nicht gut aus. Mit den Grünen wäre das gleiche Szenario ebenfalls ein totales Fiasko. Grün muss weg.

Keppelen Juliana | Mi., 13. November 2024 - 12:12

Antwort auf von Norbert Heyer

Nur wie sie aus Teilen des Beitrags von Herrn Röbber entnehmen können geht der CDU/CSU die Unterwürfigkeit gegenüber unserem transatlantischen "Partner" und die Liebe zur Ukraine nicht weit genug. Und wenn jetzt die CDU mit Häme auf die Ampel zeigt, zeigen einige Finger auf die CDU zurück. Die CDU ist jedenfalls kein Lichtblick eher ein trister Tunnelblick.

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 13. November 2024 - 08:49

Die Politik des „Demokratie- und Werteexports“ war eine Politik des Geldes, also der Korruption, um es deutlich zu sagen. Man wollte sich Wohlwollen erkaufen, bis das Geld knapp wurde. Davon ist viel bei Autokraten und Diktatoren gelandet. Sind das die „Werte“, die exportiert werden sollten?

Deutschland soll „Regionalmacht“ werden? Wozu dann eine EU-Regierung, die immer zentralistischer und damit von „Eliten“ bestimmt wird? Das funktioniert in großen Ländern mit einer Sprache nur mäßig, in einem multikulti Kontinent klappt das nur in der „Diktatur“. Der Idealzustand Europas liegt in einer friedlichen Ordnung souveräner Staaten, die ihre Integrität respektieren und zum gegenseitigen Vorteil kooperieren. Da sind auch Selbstkritik und Selbstkorrektur möglich. Selbsthass und Selbstverachtung sind Zeichen einer dekadenten Kultur.

Politik sollte sich immer in die Lage des anderen versetzen und mögliche Folgen abwägen, wie es in der Industrie heute üblich ist. Das geschieht nicht.

Keppelen Juliana | Mi., 13. November 2024 - 09:09

Revue passieren lassen und siehe da dieser Moral-Erziehungsakt hat schon unter der Merkel-CDU begonnen richtig deutliche wurde das mit dem Satzt "und wenn ihr kein freundliches Gesicht zeigt ist das nicht mehr mein Land". Aussenpolitisch war Kanzlerin Merkel natürlich raffinierter da hat sie die Moralkeule dezenter geschwungen und diplomatischer wobei man natürlich sagen mus, dass Merkel um Klassen intelligenter ist als Baerbock. Unsere jetzige Aussenministerin ist einfach nur dumm und hat keine Ahnung von Diplomatie, keine Ahnung von den Ländern die sie bereist geschweige denn von deren Kultur und keine Ahnung von Geopolitik. Das alles kompensiert sie mit ihrem "wertebasierten Moralgesäusel" und läßt somit fast kein Fettnäpfchen aus. Dazu kommt noch, dass beim Anblick von Mister Blinken und Herrn Selenskyi offensichtlich die Hormone auch mitspielen (meine ganz persönliche Meinung).

Ihre Meinung, liebe Frau Keppelen, ist natürlich auch meine Meinung.
Unsere Meinungen unterstrich Außenministerin Baerbock in der heutigen Regierungserklärung. Infantil, eitel und dümmlich. Sie ist für ihr Äußeres,
jedoch keine Außenministerin.

Jens Böhme | Mi., 13. November 2024 - 09:25

Würde der "friedensbeseelte" Teil Israels die Macht haben, es fänden ständig 7.Oktober statt. Menschheit kämpft immer und überall gegeneinander. Das ist Natur. Das beginnt in der kleinsten Zelle, in der Familie (u.a. Trotzphase, Pubertät), geht weiter über Nachbarschaftsstreits bis internen Parteiposten, hin zu religiösen, wirtschaftlichen und finanziellen Besitzkämpfen. Das kann man mit kommunistischen Neumensch-Phantasien begegnen (Dogma der Alternativlosigkeiten), scheitern aber bereits bei dessen Anhängern selbst, weil man die eigene Natur nicht überlisten kann.

Wolfgang Borchardt | Mi., 13. November 2024 - 09:26

- die Politik und Demokratie einschließt - gelingt verlässlich, indem man sie in Ideologie tränkt.

Walter Bühler | Mi., 13. November 2024 - 09:26

Ich wundere mich, dass die Rolle von Jennifer Morgan, diese Doppelstaatlerin in unserer Regierung und intellektuelle Gouvernante von Frau Baerbock, überall so wenig beachtet wird.

Wer wird in Zukunft die enge West-Bindung unserer Regierung zu den USA garantieren?

Stefan Jarzombek | Mi., 13. November 2024 - 09:39

"Darüber kehrte sich die „Zivilmacht“ von militärstrategischem und geopolitischem Denken sowie von materieller Verteidigungsfähigkeit ab."
Der größte Fehler,denn Staaten wie Russland lachen nur über solche kruden Ideen aus Deutschland.
Wenn sie dann noch von der Grünen Annalena Baerbock mantraartig heruntergeleiert werden erzeugt das lediglich Spott in der Welt.
Da ist selbst der Papst oder der Dalai Lama außenpolitisch klüger und gewiefter.
Der Kuchen wird,Stand jetzt,sowieso ohne Deutschland verteilt werden und so sehr es schmerzt,es wird so sein,daß sich Deutschland außenpolitisch stets weiter isoliert und zum Schluss die Position eines Hundes einnimmt,dem die Großmächte die Knochen hinwerfen.
Einer Führungsrolle in Europa gerecht zu werden heißt eben auch Pflugscharen zu Schwertern machen und nicht umgekehrt.Das Ziel des Völkerfriedens durch weltweite Abrüstung und Rüstungskonversion ist und bleibt ein Wunschtraum.
Solange es Staaten wie Russland gibt,zählt da nur der
Selbstschutz.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 13. November 2024 - 10:03

dann aber nicht mehr kommentieren.
Nur kurz.
Vielleicht bin ich dacore mit Herrn Michaelis, wenn ich eine westliche Werteglobalisierung ablehne?
Unsere Werte sind global entwickelt, universell, aber nur als Angebot zum Gespräch mit den universellen Werten anderer.
Die Bewertung der Situation in der Ukraine teile ich nicht.
Was war der Putsch gegen eine gewählte Regierung eines Landes "zwischen" den Blöcken?
Die Unabhängigkeit des Donbas werte ich wie die des Kosovo.
Das bleibt zwar in gewisser Weise Serbien, aber nur bei gütlicher Einigung.
Deshalb stimmte ich dem "Krieg" gegen Serbien zu, auch weil sowohl der Kosovo als auch Serbien genuiner Bestandteil Europas sind.
Wir, Europa war zuständig und bitte nicht die USA.
Immerhin enthält sich der Autor grundsätzlicher Kritik an Baerbock.
Der feministische Ansatz ist schon auch ein bedeutender Schritt nach vorne.
Ich war im Schwange, auch weil meine Partei die Belange Deutschlands wesentlich mitbestimmte, dann erkannte ich mich als Prussin

mußte mich noch einmal durchstöbern, nicht aber wirklich neu ausrichten, sehe nur die Machtverteilung in Europa m.E. genauer.
Vor allem bin ich jetzt erst recht bei Willy Brandt und an einem guten Verhältnis zu Polen interessiert.
Polen bekam viel Land zurück, das Deutsche über die Jahrhunderte "urbar" machten?
Deshalb bin ich gegen weitere Reparationszahlungen.
Ich bin für den Erwerb der Enklave Kaliningrad von Russland und auch den des ehemaligen Westpreussens von Polen, mit Ausnahme von Danzig.
Ich bin für Prussen als entmilitarisierte Zone in Europa und einen Nichtangriffspakt mit Russland.
Mitgehangen, mitgefangen, aber deshalb muss man ja nicht so weitermachen.
Deutschland ist die ökonomische Lokomotive Europas und sollte nicht stellvertretend für alle Sünden europäischer Großmächte gradestehen müssen.
Das ist mein kleiner, aber vielleicht feiner Unterschied zu, überspitzt, Merkels "Moralismus".
"Vor" der Rettung der Welt muss die Einigung Europas bestehen, föderal und komplex.

eine alte und neue Großmacht in der Welt wird und glaube, dass wir mehr können als 3 andere große Mächte, Russland, China und die USA auszubalancieren, siehe dazu den heutigen "Kommentar der anderen" auf standard-online.
Wir alle sind die Welt und keiner steht über einem anderen.
Deshalb orientiere ich mich an Kants Schrift zum ewigen Frieden.
Muss ich aber nochmal lesen.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 13. November 2024 - 10:12

Das diese Ampel Regierung den bereits unter Merkel vorsätzlich begonnen Weg der ideologisch verblendeten Außenpolitik konsequent weiter gehen wird, davor haben schon viele Foristen hier im Forum gewarnt. Aber man ist ja bei Kritik an der Regierung sofort ins rechte Lager geschoben worden. Und was glaubt der Autor eigentlich, was unter einer Merz geführten Regierung passieren wird, die sich mit rot und/oder grün ins Bett legen wird, weil man noch immer glaubt, die Brandmauer müsse fortbestehen? Inzwischen geht denen alle der Ar.... auf Grundeis. Trumps Wahl zwingt sie, eine wie auch immer geartete "neue" transeuropäische Politik nicht nur für Deutschland, nein für ganz Europa zu denken.
27 Staaten sollen sich einigen? Wirklich? Man wird in den USA genau hinschauen, welche Akteure in einer neuen deutschen Regierung in Ämter gehievt werden und Trump wird sich an jeden erinnern oder erinnern lassen, der sich diffamierend ihm gegenüber verhalten hat, nicht nur Baerbock und Steinmeier.

U.P.Witzens | Mi., 13. November 2024 - 10:19

Der Auror schreibt: „Demgegenüber sucht eine wertebasierte Realpolitik die Balance zwischen Prinzipien und Realismus. Sie zielt in erster Linie auf die Sicherheit des eigenen Staates und seiner Bürger.“ Sehr richtig! Es geht also letztlich um das Sicherheitsinteresse des eigenen Staates, d.h. um die nationale Sicherheit. Dem widerspricht freilich eine „wertebasierte“ Politik, die auf Konfrontationskurs gegen eine atomare Supermacht geht, die das nicht allzu weit von uns entfernte Russland nun mal ist. Die höchst einseitige Positionierung der „wertegeleiteten“ deutschen Außenpolitik für einen korrupten Oligarchenstaat wie die Ukraine, wo weder liberale Demokratie noch ein funktionierender Rechtsstaat existierten, hat sich als teurer Kardinalfehler erwiesen, der nicht nur wegen der Verfeindung mit Russland unserer Sicherheit gefährdet, sondern auch Ressourcen bindet, die in anderen Bereichen wie Bildung, Renten, Infrastruktur usw. dringend benötigt werden.

S. Kaiser | Mi., 13. November 2024 - 10:40

Oh weh, ein Totalausfall diesbzgl in der aktuellen Außenpolitik. Zwar nicht nur dort, aber dort am augenscheinlichsten.
Man sollte Historikern i.A. mehr Raum in der öffentlichen Debatte geben. Sie bereichern die Diskussion und helfen beim Blick in die Zukunft durch das Wissen um die Vergangenheit und die Einordnung im historischen Kontext. Im Gegensatz zur allgemeinen Geschichtsvergessenheit, die sich allenthalben bei den Protagonisten, Politikern wie Journalisten, im öffentlichen Diskurs offenbart. Niall Ferguson ist im angelsächsischen Raum ein solcher.
Alles in allem kann man es auf wenige Schlagworte runterbrechen: Weniger Ideologie und Infantilität, mehr Rationalität und Reife (und Bildung) wären gefragt.

Karl | Mi., 13. November 2024 - 10:48

Trambolina hat seit ihrem Amtsantritt, in der ganzen Welt nur Scherbenhaufen hinterlassen. Sowie ein vegan ernährter blätterfressender Strassenköter.
Nichts als grüne ideologische SCH..SSE !!!
Alle in der Welt lachen sich kaputt oder schlagen die Hände über dem Kopf zusammen, wenn Trambolina zu Besuch kommt.
Millionen deutscher Steuergelder in die nimmersatten Staatsmeuler der ganzen Welt zu werfen, ist für Trambolina kein Problem.
Von Politik -und Aussenpolitik, hat Trambolina genauso viel Ahnung, wie ein Schwein vom Schlittschuh laufen.
Lange ist die Brandmauer eh nicht mehr aufrecht zu erhalten.
Doch so wie es aussieht, gibts ne schwarz, rote, eventuell noch gelbe Mogelpackung, auch Regierung genannt.
Der Deutsche brauch noch mehr Prügel, Armut und Indoktrinierung, selbst dann wacht er noch nicht auf.
Das einlullende Schlafmützengeschwaller, der Politikstatisten, tut immer noch seine Wirkung.

Ich habe noch 10 bis 15 Jahre auf dieser Welt und hoffe, das ich die ideologisch verseuchten "Kopfkrüppel", "Fressnapf Fanatiker", stattliche "Steuergeldverschwender", übele "Hetz - und Verleugnungspolitiker" und vor allen Dingen diese wiederwertigen "Experten, Wissenschaftler - und Berater," die uns immer wieder, vor irgendwelchen Bücherwänden kreiert werden, nicht mehr sehen muss.
Wie gesagt, jetzt bei den Temperaturen, drei bis vier Tage Erlebnispädagogik im tiefsten Wald, und
der Arsch wäre geleckt.
Zitate:
Haldenlang: Verfassungsschutz ist verlässlicher Partner der LGBTQ - Bewegung.

WAS WIR HIER IN DIESEM LAND BRAUCHEN, SIND MUTIGE BÜRGER, DIE DIE ROTTEN RATTEN DORTHIN JAGEN, WO SIE HINGEHÖHREN - IN IHRE LÖCHER.

F.J. Strauß

Tomas Poth | Mi., 13. November 2024 - 10:52

Hier posiert eine selbstverliebte Frau, die überall auf der Welt schöne Bilder von sich machen läßt, um später mal ihren Enkeln was erzählen zu können. Kuck mal die Omi, war auch mal Außenministerin. Aber die Welt war zu böse, um Omis Moralquark zu akzeptieren.
Um der Pose willen wird am Rande auch Politik, der Art Pipi Langstumpf, betrieben.

Heidemarie Heim | Mi., 13. November 2024 - 10:55

Alles gut und richtig werter Herr Prof. Rödder! Jedoch könnte man das Ganze auch vereinfachter, verkürzter darstellen. Meine Analyse: Wir bilden uns immer noch ein als ehemalige aber inzwischen hochgefährdete Wirtschaftsnation welcher das Geld ausgeht um alle Probleme mit diesem plus Werte-Geschwurbel zu zukleistern, dass wir wie man bei uns sagt, nach wie vor mit den "großen Hunden meint Pippi machen zu können jedoch das Bein nicht bzw. nicht mehr hoch genug bekommt." Und was unsere transatlantischen Partner und Beschützer USA betreffen, haben die auch ohne einen Mr.Trump schon lange die Nase voll von unserer und der europäischen Trittbrettfahrerei u. wie Sie ganz zu recht bemerken besonders von dem über die Bande spielenden Schützling BRD. Wir sind vergleichbar mit dem über 30jährigen schmarotzenden, sich der Vorteile weiter im "Kinderzimmer" bewusst nutznießerisch verbleibenden Sohnemann, der nicht erwachsen und eigenverantwortlich werden sowie weiter den Komfort genießen möchte. FG

Markus Michaelis | Mi., 13. November 2024 - 12:02

Es ist nicht nur (liberale) USA gegen (autoritäres) China. Das trifft es nicht. Auch Indien, Indonesien und alle anderen Staaten wollen keine wetliche Hegemonie. Und mehr als in der Zeit von vielleicht 1850 bis 1950 haben die anderen Länder auch die wirtschaftliche, militärische und demografische Macht ihre Interessen teilweise durchzusetzen.

Kritik an der Doppelmoral wäre für mich auch nicht zuerst, dass man seine eigenen Standards nicht einhält - die man aber immer noch als ideal sieht. Es ist denke ich falsch überhaupt absolute Standards vorauszusetzen. Ich denke eine gute Außenpolitik mach anderen Ländern klar, wo die eigenen Interessen und Empfindlichkeiten liegen und signalisiert umgekehrt anderen Ländern, dass man deren Interessen verstanden hat und soweit möglich berücksichtigen wird.

Werte sind ein Momentum in diesem Ausgleichsspiel - nie die letzte, höchste, absolute Instanz, an der sich jeder zu messen hat. Solche Werte gibt es nicht.

Brigitte Miller | Mi., 13. November 2024 - 13:04

einen "Sturm aufs Capitol"?
Denn wenn nicht, verändert das die Diskussion und die Rückschlüsse auf
"eine populistische Rechte , die die offene Gesellschaft, die staatlichen Institutionen der westlichen Demokratie infrage stellt."

"Augenzeugen über den 6. Januar 2021: „Es war wie eine Friedensdemo, nicht wie ein Sturm“ Tichys, 4.November 24
Nun kann man sagen, diese Leutchen habe sich getäuscht, oder sie verbreiten einfach fake news.
Aber mit Berechtigung kann man das von der offiziellen Bericherstattung sagen.

Inana | Mi., 13. November 2024 - 13:57

In Wirklichkeit dürfte das Thema des Westens weit eher sein, dass er lernen muss, auch mit Gegnern Kompromisse zu machen.
Diese Ideen, dass man mit Aufrüstung und einer (immer nur militärisch verstandenen) "deutschen Führungsrolle" Russland, China, Iran und letztendlich ja noch viel mehr Staaten zwingen kann, den westlichen Ordnungsvorstellungen zu folgen, halte ich für ziemlich unrealistisch - und auch sicher nicht mehr in unserem Interesse.
Noch problematischer scheint mir diese Idee "Demokratie" auch nach innen "durchzusetzen", was dann sehr nach Zensurmaßnahmen klingt.

Henri Lassalle | Mi., 13. November 2024 - 14:37

jetzt, allein durch Wirtschaftskraft in der Welt bestehen und "Politik" machen zu können - seit 1949 ist das so. Jetzt stellt sich heraus, dass dies eine Illusionsblase ist, zumal die Wirtschaft grossen internationalen Herausforderungen und Umstrukturierungen ausgesetzt ist. Wirtschaft allein genügt nicht, man braucht wieder bismarcksches Denken. Die kommende relative Abkehr der USA von Europa könnte eine Chance dazu bieten. Aber werden die Deutschen schlau genug sein, diese Gelegenheit zu nutzen? Wenn ich mir die bundesrepublikanische Realität ansehe kommen mir starke Zweifel. Man hat den Eindruck, in Deutschland passieren wichtige Dinge immer zu spät oder vielleicht nie.

Sven G. | Mi., 13. November 2024 - 15:10

Deutschland wird erst wieder normal werden, - wenn die parteiinternen “Korruptions- Gehorsams-Mechanismen” - genannt Listenplatz - durch die direkte Wahl - der “Reihung” in den Listen - durch den Wähler - bestimmt werden. So würde sich ganz schnell die Abgehobenheit und das Mittelmaß der politischen Klasse reduzieren - zum Wohle des Wahlvolks. (Ich glaube das wäre ein großer Schritt Richtung Demokratie.)

Dazu unser Nachbar Österreich:
“ Mittels Vorzugsstimme können die Wähler eine Reihung innerhalb einer Parteiliste ändern. In den Regionalwahlkreisen können Kandidaten direkt angekreuzt werden; Vorzugsstimmen auf Landes- und Bundesebene werden durch Eintragen des Namens der Kandidaten bzw. deren Reihungsnummern vergeben. ”

Synopsis:
Hier liegt das ganze “westdeutsche” Elend und die damit verbundene Verdrängung kompetenter Gestalter unseres Gemeinwohls (auch aus dem Osten) begraben.

Urban Wil | Mi., 13. November 2024 - 15:19

langen Text geschrieben, an dessen Ende man sich fragt, was er eigentlich sagen möchte. „Wertebasierte Realpolitik“ nach außen scheint ihm zu gefallen und er bringt fünf Punkte, wie das funktionieren könnte. Für mich klingt das wie Wolkenkuckucksheims-Gedöns. So gut wie nichts davon ist dieses Land nach nunmehr ca. 20 Jahren regierungsseitiger Unfähigkeit zu leisten imstande.
Nicht ein wirklich gescheiter Satz zum Ukrainekrieg, bzw. dessen möglicher Ursache, eben auch der Fehler des Westens. Das übliche Geplapper über Russland.
Und sture Beharren auf weitere Hilfen. Vielleicht sollte Herr Rödder mal an die Front und mit d ukr. Soldaten reden.
Sollten Trump und Putin sich einigen, wird die EU, allen voran Fritzel, zappeln wie kleine Fische auf Deck. Nichts von all ihrem hochnäsigen Geschwätz wird noch Bedeutung haben. Die EU ist und bleibt ein schwacher, geldvernichtender Moloch aus Unfähigen.
Und nicht vergessen: unter Fritzel wird d Außenminister wieder ein Roter oder Sektierer.

Brigitte Simon | Mi., 13. November 2024 - 17:05

Henry A. Kissinger und auch Moshe Zuckermann äußerten:

"Deutschland ist nicht nur das stärkste Land Europas, sondern eine große Macht im Weltmaßstab. Dies und nichts anderes,
bestimmte die Beziehung der allermeisten Staaten der Welt Staaten zu ihm.
Gleichwohl ging die objektive Stärke nicht immer mit dem Bewußtsein einer Unerträglichkeit und seiner Überheblichkeit einher.

Was würden beide hervorragenden Männer heute zu Deutschland sagen?! "Zu unserer Schädlichkeit einer deutschen ideologischen Selbstgewißheit. Zu unserer schäbigen Denkweise, zu einer beschämenden Regierung, zu einer weltweit verstörende
Außenministerin und einem beschämenden
Bundeskanzler Scholz und einem linksorientierten Bundepräsident Steinmeier?

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