Kamala Harris / laif

Kamala Harris im Porträt - Junge Pionierin

Im Senat gehörte Kamala Harris zum linken Flügel der Demokraten, als Vizepräsidentin wurde sie moderater – jetzt aber muss sie die Mitte gewinnen, um Joe Biden nachzufolgen.

Autoreninfo

Stephan Bierling lehrt Internationale Politik an der Universität Regensburg. Soeben erschien von ihm „America First – Donald Trump im Weißen Haus“ (C. H. Beck).

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Kamala Harris ist die letzte Chance der US-Demokraten. Nach Joe Bidens Debattendebakel gegen Donald Trump am 27. Juni sahen alle: Der amtierende Präsident hatte sein Verfallsdatum überschritten. Dass er das Unvermeidliche mehr als drei Wochen hinauszögerte, spielte seiner Vize in die Karten. Je näher der Nominierungsparteitag Mitte August rückte, desto schwieriger wurde es für andere potenzielle Bewerber, eine Wahlkampagne zu organisieren und eine offene Abstimmung der Delegierten zu erzwingen.

Das alles war ohne Präzedenz, noch nie in der Geschichte hatte ein designierter Präsidentschaftskandidat so spät das Handtuch geworfen. Mit Harry Truman 1952 und Lyndon B. Johnson 1968 begruben zwar zuvor schon Amtsinhaber ihre Wiederwahlkampagnen. Aber das war nach schlechten Vorwahlergebnissen jeweils zu Jahresbeginn geschehen. Ein Aus Ende Juli, nur dreieinhalb Monate vor der Wahl, ist ein Novum. Angesichts des Zeitdrucks blieb die Vizepräsidentin die logische, weil einfachste Lösung für das Personaldilemma der Demokraten.

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Klaus Funke | Di., 10. September 2024 - 11:53

Diese künstlich aufgeblähte Quotenfrau wird ganz schnell entzaubert, nein, sie kann nichts - wiewohl man es mit riesigem Aufwand zu verheimlichen versucht. Aber, sie wird als Puppe vorgeschoben, bis zum Äußersten - und das heißt: Die USA kriegen den von ihren Falken herbeigesehnten Weltkrieg. Sie werden ihn krachend verlieren. Und die Welt wird mit Millionen Toten in Scherben liegen. Das ist das Fazit und die wirkliche Zukunft dieses Landes, das von Abenteurern und Halunken gegründet wurde. Nachher folgt erst einmal Trauer und Entsetzen und dann regiert Peking die Welt. Das hat der Westen dann davon... - eine neue, andere Welt wird entstehen, ohne die USA und die West-Europäern. Und Deutschland??? Ja, wo laufen sie denn???

Gerhard Lenz | Mi., 11. September 2024 - 11:35

Antwort auf von Klaus Funke

mal wieder mit seinen peinlichen Versuchen, politische Gegner allesamt als Nichtskönner und Versager abzustempeln. Und der, der sich so gerne über ihm Überlegene erhebt, sieht mal wieder den Untergang des (verhassten) Westens voraus.

Meine Güte, wie schräg. So langsam könnte man wirklich die Frage stellen, warum sich der Forist ständig dermassen im Sinne Putins engagiert.

Markus Michaelis | Di., 10. September 2024 - 11:54

Ich würde es eher als "letzte Chance" der Gesellschaft sehen. Die Demokraten haben mit den Republikanern schonmal (oder zweimal?) die Seiten vertauscht. Dass Harris sich anpasst, ist denke ich normal, wohin das führt wird man sehen. Es gibt auch nicht ganz wenige Migranten, die sich Trump zuwenden. Die Demokraten haben zwar ein Bekenntnis zu ALLEN Migranten und Minderheiten, aber so einfach ist die Welt nicht. Darin stecken soviele innere Gegensätze, dass Grundwerte mancher (als) Migranten (Gelesenen) so verletzt werden, dass sie lieber zu Trump gehen. Umgekehrt gibt es ähnliche Gruppen.

Die Frage ist mehr, ob und wie die Gesellschaft wieder irgendwas findet, was das Ganze zusammenhält - im Moment definiert man sich sehr über die Ablehnung des Gegenlagers. Harris geht aber einige Schritte in Richtung des Ganzen. Mal sehen. Man sollte es aber als Entscheidung sehen - ein Auseinandergehen von Gesellschaften sollte auch Option sein, wenn Gegensätze zu groß werden. Besser als ewiger Kampf.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 10. September 2024 - 15:38

Ich wünsche ihr alles Gute, wenn aber Trump gewinnen sollte, dann m.E. eher aus anderen Gründen.
Die USA sind doch das Land der individuellen Selbstverwirklichung, gerne auch mit der Waffe in der Hand?
Auf dem Hintergrund wird eine Stärkung von Minderheiten vielleicht auch ein bisschen als gesellschaftliche Ohnmacht interpretiert, denn als Stärke?
Entscheidend wäre eher der Ton, der die Mehrheit mitnimmt.
Ich kann nicht beurteilen, ob einer der Kandidaten handfeste gesellschaftliche Vorstellungen hat.
Trump kam für mich dafür viel zu selbstherrlich rüber.
Ich lasse mich überraschen.
Zwei Produktionen lassen mich zweifeln, bzw. der Abstand beider voneinander.
Sah "Godzilla vs Kong. New Empire" und Besprechungen von Avenue X über das Videospiel "Black Myth. Mukong" und andere Ausschnitte.
Ich hoffe, dass den USA klar ist, dass eine intellektuelle Grundlage staatlichen Handelns nicht das Schlimmste für eine Nation ist.
Wer war der letzte intellektuelle "Präsident" der USA? Kissinger?

M. Möller | Mi., 11. September 2024 - 13:51

Vom Cicero hätte ich mir mehr erhofft. Ich bin kein Fan von Trump, aber dieser Artikel übernimmt mehr oder weniger 100% unkritisch das Framing der Demokraten.

Um ein paar der Probleme zu nennen:
Walz ist in keiner Weise ein Gegenpol zu Harris außer nach rassistischen Kriterien. Beide sind klar Teil des linken Flügels. Harris fragwürdiger Einstieg in die Politik über eine Liebschaft wird auch ausgelassen. Kalifornien zu gewinnen wird als eine Leistung dargestellt, obwohl es einer der sichersten Staaten Amerikas ist. Das Harris moderater geworden ist, wird als Fakt dargestellt, obwohl viele Wähler es nicht für glaubwürdig halten. Abtreibung den Bundesstaaten zu überlassen & die von Trump befürworteten 15 Wochen Regelung - länger als offiziell hier in Deutschland! - wird als "erzkonservativ" bezeichnet. Völlig lächerlich. Die Liste ist endlos ...