Zwei Iraner umarmen sich vor einem Transparent mit der Aufschrift "Down with Israel"
Schon die pure Existenz des jüdischen Staates provoziert die Gegner Israels / picture alliance

Israel - Wann werden die kritischen Freunde die Gefahr erkennen?

Außenminister Heiko Maas hat sich vorgenommen, das deutsch-israelische Verhältnis zu verbessern. Dafür aber müsste Deutschland die Gefahr ernster nehmen, die Israel aus Iran droht. Ein offener Brief von Elio Adler von der deutsch-jüdischen Werteinitiative

Porträt Elio Adler

Autoreninfo

Elio Adler, 48, ist Gründer und Vorsitzender des Vereins „WerteInitiative – jüdisch-deutsche Positionen“, der sich als eine zivilgesellschaftliche Stimme jüdischer Deutscher versteht. Im Mai wurde er als „Botschafter für Demokratie und Toleranz“ vom gleichnamigen Bündnis ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in Berlin. Foto: Privat

So erreichen Sie Elio Adler:

Liebe Israel-Kritiker,

die ihr euch ja in der Regel „Freunde Israels“ nennt, es gibt ein Problem: Wie soll sich Israel angesichts der akuten Kriegsgefahr verhalten? Im Moment herrscht zwar noch kein Krieg, dieser kann aber absehbar kommen. Und daher gilt es, sich jetzt schon „richtig“ zu verhalten, um später für euch nichts falsch gemacht zu haben.

Es ist der Krieg zwischen Israel und Iran, beziehungsweise dessen Stellvertreter-Armee, der Hisbollah. Sowohl Iran, als auch Hisbollah äußern unmissverständlich, eindeutig und regelmäßig, dass sie beabsichtigen, Israel zu vernichten. Dabei machen sie sich nicht einmal die Mühe, vorgeschobene Gründe für ihre Aggression zu nennen, sondern sind sehr ehrlich: Sie fühlen sich schon durch die pure Existenz des jüdischen Staates unermesslich provoziert. Dieser Logik folgend, haben sie weit mehr als 100.000 Raketen im Süden Libanons einzig dafür positioniert, sie gen Israel abzuschießen. 

Es droht ein Krieg, den die Experten als schrecklicher, opferreicher und von längerer Dauer vorhersagen, als die vielen früheren Kriege, die Israel in den 70 Jahren seiner Existenz um eben dieser Existenz willen schon führen musste. 

Die „kritischen Freunde“ gehen auf Distanz

Da man davon ausgehen darf, dass sich Israel und seine Bevölkerung auch dieses Mal nicht einfach so wegbomben lassen werden, fragt man sich ernsthaft, welches israelische Verhalten ihr denn gerne hättet? Ihr macht es einem wirklich schwer, denn auch sehr übersichtliche Situationen deutet ihr in einer Weise, die man nicht vorhersagen kann:

Als zum Beispiel eine iranische Drohne in den israelischen Luftraum eindrang und Israel daraufhin deren mobilen, iranischen Abschusscontainer auf syrischem Boden zerstörte, empfandet ihr das als unangemessene Eskalation. Und als der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf der Münchner Sicherheitskonferenz ein Stück dieser Drohne in die Luft hielt und eindringlich beschrieb, wie hoch die Gefahr für sein Land sei, in einen Krieg verwickelt zu werden, war euch das zu dick aufgetragen. Wenn israelische Offizielle bei jeder halbwegs passenden Gelegenheit die Nachricht aussenden, Iran solle besser nicht auf die Idee kommen, ihr Land anzugreifen, wird das als Provokation interpretiert. Dass die Kurden als einige der wenigen die Bedrohungslage ähnlich artikulieren wie Israel, wird locker unter „Zweckgemeinschaft“ verbucht.

Wie soll sich ein Land verhalten, welches im übertragenen Sinne die Waffe eines anderen an der Schläfe hat, damit seine „kritischen Freunde“ das tun, was man von Freunden erwarten würde? Nämlich, an der Seite des akut bedrohten Freundes stehen? Wenn schon nicht aus Freundschaft, dann wenigstens aus Eigennutz, denn der Hunger Irans nach Macht- und territorialer Ausweitung ist längst Realität geworden und wird weitere Hunderttausende Flüchtlinge nach Europa treiben. 

Die Angst vor der eigenen Schwäche

Aus Deutschland kam bisher vor allem eins: Appeasement. Weder die vom Verfassungsschutz aufgedeckten 32 Ankaufversuche von Atom- beziehungsweise Raketentechnik allein in Deutschland, noch die Anschlagspläne des iranischen Geheimdienstes auf deutsche Ziele und deutsche Staatsbürger haben für wesentliche Störungen der Beziehungen zum Mullah-Staat gesorgt. Und dass Iran bei Tests seine Raketen mit „Israel muss ausradiert werden“ beschriftet, stört auch nicht weiter.

Warum das so ist? Man möge den Begriff „Stockholm Syndrom“ googeln und sich über die Liebe zu dem zu informieren, der einen in Wahrheit massiv und Angst einflößend bedroht. Würde die Welt die iranisch-islamistische Bedrohung anerkennen, könnte sie nicht einfach „weitermachen“. Eine derart skrupellose, expansionistische Politik sollte eigentlich reflexartig einen Handlungsappell in anderen Staaten auslösen. Um diesen Reflex zu unterdrücken, braucht es eines: viel Angst vor der eigenen Schwäche.

Man mag sich gar nicht ausmalen, was im Falle eines Krieges passieren wird, wenn Israel sich gezwungen sehen wird, dieser Angst nicht nachzugeben und dadurch so manch anderen an seine eigene Angst erinnert. Diese eigene Angst fühlen zu müssen, werden die kritischen „Freunde Israels“ dem Land besonders übel nehmen.

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Werner Oberschelp | Di., 27. März 2018 - 09:34

Ich finde das überzeugend und ich habe kein Problem mit finanzieller Opferbereitschaft, um dafür Israel zu retten.
Allerdings ist man in Deutschland eher an der falschen Adresse. Wenn in den letzten Jahren irgendwer den Nahen Osten umgegraben hat, dann waren es die USA und die Russen. Ich kann gut verstehen, dass sich der Iran vor der USA fürchtet. Und mit dem russischen Gangsterstaat ist ohnehin nichts zu spaßen.
Ich frage meine jüdischen Freunde zurück: Was tun wir gegen diese Freaks? Die USA haben seit 1990 circa 4 Millionen Muslime ermordet. Juden kamen hingegen seit 1948 "nur" 13.354 um, keine davon in einem Krieg mit dem Iran und "nur" 680 durch Hisbollah.
Wie wäre es, Israel hört auf, russisches Öl und Gas zu kaufen, um den gefährlichsten Partner Irans und potentiellen Feind Deutschlands zu stärken? Im Gegensatz sollten sich dann unsere Politiker eindeutig positionieren.

helmut armbruster | Di., 27. März 2018 - 09:48

verstehe nicht, was der Autor uns eigentlich sagen möchte?

...das es Zeit ist, nicht einfach nur Lippenbekenntnisse in Richtung Israel abzusondern und dabei aber zu akzeptieren, dass in Medien und Schulen Geschichtsklitterung, Dämonisierung und Delegetimierung Israels betrieben wird. Endlich zu erkennen, dass Israel Unterstützung braucht, und dass man aufhören sollte, den Iranern, die die grösste Bedrohung für den Weltfrieden sind (mehr als Russland, Nordkorea und China zusammen!) in den A zu kriechen. Das will der Autor sagen, und er hat vollkommen Recht damit.

Bernhard K. Kopp | Di., 27. März 2018 - 10:17

Warum hat die NATO nicht schon längst Israel als elementar schutzwürdig empfunden und in die westliche Verteidigungsgemeinschaft aufgenommen ? Warum muss die Schutzfunktion allein von den USA getragen werden - seit Jahrzehnten ? Warum sollte Europa, die europäischen NATO-Mitglieder, und eventuell darüberhinaus, nicht eine historische Mitverantwortung für die Existenz Israes übernehmen ? Nicht als 'Staatsraison' in Sonntagsreden, sondern durch konkrete Handlungsbereitschaft ? Die iranische, und grösstenteils auch arabische Feindseligkeit gegen Israel richtet sich nicht primär gegen die Religion, sonder gegen die westliche Zivilisation Israels. Sie wird als Stachel im Fleisch des islamisch-autoritären-mittelalterlichen Nahen Ostens empfunden.

Jacqueline Gafner | Di., 27. März 2018 - 20:06

Antwort auf von Bernhard K. Kopp

Israel ist der einzige demokratische Rechtsstaat im Nahen Osten, der die Werte des Westens teilt und sie unter äusserst schwierigen Rahmenbedingungen auch konsequent und erfolgreich verteidigt. Nur schon aus diesem Grund müssten sich die europäischen Staaten geschlossen an seine Seite stellen, von den sattsam bekannten Ereignissen der dunkelsten Zeiten in Europa im letzten Jahrhundert einmal abgesehen. Wie ein Teil der Kommentare in diesem Forum zeigt, gelten für den Staat Israel für manche Zeitgenossen indessen immer noch - oder schon wieder - andere Regeln als für die restliche Staatenwelt, Diktaturen mit eingeschlossen.

Markus Schumann | Sa., 31. März 2018 - 08:56

Antwort auf von Bernhard K. Kopp

Schneller, effektiver - und nicht zuletzt billiger - wäre eine ganz andere Art von "Hilfe" für Israel: Wenn die EU (also zu etwa 25% der dt. Steuerzahler) einfach aufhören würde, diejenigen Araber, die "Palästinenser" spielen, finanziell auszuhalten. Insgesamt waren das in den letzten 25 Jahren 6 MILLIARDEN Euro Direkthilfe der EU, zzgl. Überweisungen der Einzelstaaten.

Sollen die IDF den Weg der Bw in die Nicht-Verteidigungsfähigkeit gehen?
Wollen wir in Europa noch stärker in die muslimische Gewalt hineingezogen werden, als das Bush jr., Obama und Merkel ohnehin schon getan haben/tun?

Wolfgang Tröbner | Di., 27. März 2018 - 10:21

Angesichts all der Bedrohungen und Gefahren, denen sich Israel permanent ausgesetzt sieht und die von seinen Nachbarstaaten ausgehen, muss sich Israel verteidigen und zwar mit allen Mitteln. Denn wenn Israel das nicht konsequent macht, wird es bald von allen Landkarten verschwinden. Gerade uns Deutschen steht es überhaupt nicht zu, Israel bezüglich der Frage, was zu tun oder zu lassen ist, belehren zu wollen. Im Gegenteil, es ist unsere Pflicht, den jüdischen Staat Israel ohne wenn und aber zu unterstützen. Gerade weil es Deutsche waren, die den jüdischen Menschen unermessliches Leid gebracht haben, müssen wir jetzt alles tun, um zu verhindern, dass dies erneut passiert. Das sind wir den jüdischen Menschen schuldig. Den Arabern hingegen sind wir nichts, aber gar nichts schuldig. Wenn Teile der deutschen Politik meinen, sie müssten die Feinde Israels unterstützen, machen sie sich mitschuldig an allem, was Israel und den jüdischen Menschen jetzt und in Zukunft widerfährt.

Nach der Einheirat eines vermeintlich liberalen und gebildeten Arabers in meine Verwandtschaft habe ich ein Gespür für die Denkweise dieser Leute bekommen. Hätten die Israelis sich nicht so zur Wehr gesetzt, sowie sie es taten, Israel wäre tatsächlich von der Landkarte radiert worden.

Gregor P. Pawlak | Di., 27. März 2018 - 11:05

Wie wäre es mit
1) Zahlreiche UN-Resolutionen, die Israel seit Jahrzehnten ignoriert, umzusetzen?
2) Völkerrechtswidrige Siedlungspolitik einzustellen?
3) Feinde nicht - nach Putin-Manier von Geheimdiensten ermorden zu lassen?
4) Sich das "Recht" nicht herauszunehmen, andere Länder - nach Bush-Manier- "preventiv" zu bombarideren?
Vielleicht wäre das ein Anfang?

1) Von Israel und der jüdischen Diaspora: Volle Unterstützung im Kampf gegen die Migrations- und Integrationsindustrie.

Zwischen befreundeten Nationen mit gleichgerichteten Interessen läuft es einfach besser.

Wie wäre es wenn die arabischen Staaten
1) akzeptieren das sien mehrere Völkerrechtswiedrige Angriffskriege gegen Israeil verloren haben und die Gebietsverluste endgültig akzeptieren?
2) Ein vorschlag Macht wo die 700.000 "illegalen" Menschen den bitte hingehen sollen schließlich muss das Land ja "Judenrein" sein.
3) Aufhört Terrorangriffe auf die Zivilbevölkerung des Staats Israel durchzuführen.
4) Die Realität anerkennt das der Staat Israel exisitiert und das darin Juden einfach nur friedlich ihr Leben leben wollen.

Ihre Hinweise sind beachtenswert, müssen aber im größeren Kontext gesehen werden. Sie müssen den Nahostkonflikt von den Großmächten her lösen, weniger vom Ministaat Israel. Israel hat nicht den gleichen Spielraum bzw. Rückzugsmöglichkeiten wie Putin.
Außerdem mag Israel zwar in nicht wenigen Resolutionen der Generalversammlung der Vereinten Nationen verurteilt werden, aber wenn sich tatsächlich die Mehrheit der UN-Resolutionen gegen Israel richtet, ist dies kein Wunder. Die - zahlenmäßig überlegenen - Gegner Israels nutzen also die UN gegen Israel, was eher die grundsätzliche Nützlichkeit von überstaatlichen Strukturen in Frage stellt, und weniger Israels Moral.

FranzWeiler | Di., 27. März 2018 - 15:48

Wenn überhaupt jemand bedroht ist ,dann der Iran durch Israel und nicht umgekehrt.DieGeoopolitik Israels ist so klar wie Kloßbrühe.Wer das nicht erkennt ist verblendet,was bei der Vielzahl der durch MSM verbreiten Fakenews auch nicht verwundert.
Was Russland angeht sollte man zur Kenntnis nehmen, dass es ohne Russland schon lange krachen würde,und zwar in einem Ausmaß,das man nicht wirklich wollen kann.
Alle die Kriegstreiber sollten eine Woche in direkte Kriegsgebiete gebracht werden um mal vom rhetorischen zum faktischen zu kommen.
Dann wäre schnell Schluss mit dem
Kriegsgeheul.
Wir in Deitschland reden von der Schuld deutscher Geschichte und holen massenweise Muslime ins Land,die erbitterten Feinde der Juden.So schafft man Freiden und bekommt den Friedensnobelpreis.
Einfach nur eine riesige Schande.

so viel in sich Widersprüchliches und Ungereimtes in ein paar wenigen Zeilen unterzubringen, muss Ihnen erst einmal jemand nachmachen. Höchstens am Deutsch könnten Sie vielleicht noch etwas feilen.

Christine Sander | Di., 27. März 2018 - 16:04

die Mehrzahl der Leserbriefe ist grün-roter Antiisraelismus, purer Antisemitismus. Ich bin entsetzt. Diesen Antisemitismus gab es nach dem Kriegsende unter konservativen Regierungen nicht, er entstand und entwickelte sich erst mit grün-linken Idealen und der naiven Bewunderung theokratischer, islamischer Kulturen.

Frau Sander, wie recht sie haben, durch die islamisierung Deutschland zeigen wieder viele ihre Gesinnung. Die bösen Juden und die guten Araber. Die Zeit wird zeigen, ob der ein oder andere sich die Juden statt der Araber zurück wünschen wird.

und was hat es mit Antisemitismus zu tun? Ich bin eindeutig antiisraelisch was die derzeitige Politik, vor allem die Siedlungspolitik und die Führung Israels unter Netanahu betrifft.

Ich bin auch mit aller Verve gegen Erdogan, also antitürkisch im Hinblick auf die türkische Politik, antitürkisch gegenüber der türkischen Bevölkerung bin ich deshalb nicht.
Archaischen islamischen Kulturen bin ich mal das Gegenteil von freundlich gesinnt.
Sie brauen da eine wilde Sauce zusammen mit dem Ziel, antiisraelisch als antisemitisch hinzustellen.

Bernd Wollmann | Di., 27. März 2018 - 16:24

Leider werden täglich jüd. Kinder in Schulen mit Gewalt bedroht durch unsere musl. Neubürger. An Berliner Schulen müssen dann die Bedrohten die Schule wechseln. Es ist mittlerweile ratsam auf offener Straße nicht als Jude erkannt zu werden! H.M. Broder beschreibt in seiner Fernseh-Doku, dass in Schweden viele jüd. Gemeinden vor der Auflösung stehen, da ca. 80% schon nach Israel ausgewandert sind wegen der Bedrohung durch Moslems. Was sagt Mutti dazu: Der Islam gehört zu Deutschland. Man kann sich nur schämen.

wolfgang spremberg | Di., 27. März 2018 - 18:49

Antwort auf von Bernd Wollmann

der Betroffenen scheinen das Problem nicht zu sehen oder ganz anders einzuschätzen als Sie und ich.
Glauben Sie das die Vertreter der deutschen Juden sagen würden : "der Islam gehört nicht zu Deutschland" ? Und die Vertreter des Deutschen Volkes, die Vertreter der großen Religionsgemeinschaften sehen das auch so. Am Deutschen Volk liegt allen nicht soooo viel, aber für Israel, die Israelis sollen sie sich massiv einsetzen ?

Hans Pagel | Di., 27. März 2018 - 16:24

Zitat aus Wiki:
Völkerrechtlich legitimiert durch das Völkerbundsmandat für Palästina von 1922 und den UN-Teilungsplan für Palästina 1947, wurde Israel am 14. Mai 1948 als repräsentative Demokratie mit einem parlamentarischen Regierungssystem proklamiert.
Zitat aus einer Diskussion über Israel:
Unter den Nagel hat Israel gar nichts gerissen.
Ein Angriffskrieg mehrerer arabischer Staaten zwang Israel sich zu verteidigen.
Bei diesem Krieg eroberte Israel die Westbank von Jordanien, Golanhöhen von Syrien und den Gazastreifen von Ägypten.
Dabei haben die sogenannten Palästinenser nie ein Problem gehabt keinen Staat unter den Ägyptern und Jordaniern zu fordern.
Erst als Israel eine gezwungene Besatzungsmacht wurde, fiel den Palästinensern ein, dass man ja diese Gebiete als eigene anzusehen sind,
da die Jordanier und Ägypter den Vorschlag der Israelis Land für Frieden zuerst mal abgelehnt hatten.
siehe Teil 2

Hans Pagel | Di., 27. März 2018 - 16:28

Ohne Gesprächspartner und dem Willen der Rücknahme der eroberten Gebiete, wurde Israel zum gezwungenen Verwalter dieser Gebiete.
Später, als Jordanien und Ägypten frieden mit Israel schlossen, verzichteten die ehemaligen Besitzer auf diese Gebiete und überliessen diese den sogenannten Palästinensern.
Dabei war die Intention eine ganz andere. Ägypten und Jordanien wollten die dort lebenden Araber nicht wieder zurück haben. da diese doch recht problematisch sind.
Nun hat Israel Gebiete erobert, die sie bei einem Angriffskrieg gewonnen hat.
Eigentlich diktiert der Sieger.Nur bei Israel nicht
...Und was ist nun falsch an diesen Aussagen?...
Wer bemüht sich ernsthaft um eine Lösung?

Wie so oft wenn über Israel berichtet wird kommen die vielen Antijudaisten aus ihren Geschützgräben .Meist behaupten sie dann auch noch eigentlich "Freunde "der Juden zu sein . Dabei machen sie sich des modernen Antisemitismus schuldig.Delegitimierung-der Staat wird als illegal bezeichnet -/ Dämonisierung-jüdische Weltverschwörung zumindest aber Verschwörung in Deutschland-/ Doppelstandard oder regt sich jemand über die türk. BesatzungNordzyperns auf?Übrigens nach einem verlorenen Krieg ändert sich die Geographie,auch in meinem Elternhaus wohnen heute Polen und das ist gut so .Sie haben dankenswerterweise die geschichtlichen Tatsachen geschildert.Leider kann man damit die Beinharten nicht beeindrucken .Den Unterschied von "erwählt ", also zweckbestimmt und wie immer behauptet "auserwählt "möchte ich diesen Leuten gar nicht versuchen zu erklären.

Boris von der Linde | Di., 27. März 2018 - 19:14

Es war erwartbar, was sich in diesem Forum ereignet. Sowohl der linke, rot-grüne wie auch der rechte, konservative Antisemitismus bricht sich Bahn in der Mehrzahl der Posts. Und deshalb muss man Herrn Adler noch einmal ausdrücklich danken für seine Ausführungen. Ich fürchte nur folgendes: sollte Israel wirklich in einen existenzbedrohenden Kampf gezogen werden, wird es sich auf Deutschland nicht verlassen können. Nehmen wir einmal (fiktiv) an, es gäbe eine Milion jüdische Flüchtlinge, die Deutschland aufnehmen könne oder müsse, dann würde Frau Göring-Eckhardt nicht mehr von "geschenkten" Menschen sprechen und selbst Herr Stegner würde auf einmal Überfremdung wittern. Das ist die traurige Realität. Für dieses Deutschland muss man sich schämen.

Um es klar zu sagen mir wären im Notfall Juden die Schutz suchen würden in Deutschland jederzeit herzlich willkommen. Es wäre eine Herzensangelegenheit und auch eine Verpflichtung bedrohen Juden zu helfen.

Jochen Meyer | Mi., 28. März 2018 - 10:15

1) Netanjahu sollte schon längst einen Friedensnobelpreis haben; wer das für ironisch hält, sollte einmal durch die verschiedenen Gebiete Israels fahren und sich das Leben dort anschauen
2) Wir Deutsche; Karl Lagerfeld(Tagesspiegel, 13.11.17): „Selbst wenn Jahrzehnte dazwischen liegen, man kann nicht Millionen von Juden töten und danach Millionen ihrer schlimmsten Feinde ins Land holen.“
3) Weder Gabriel noch Maas noch Merkel sprechen, empfehlen oder handeln in meinem Sinne. Ich war und bleibe machtlos. Aber ich denke, damit bin ich nicht der Einzige in unserem Land. Unsere Regierung kappt den Handel nach Russland und freut sich über neue Handelsbeziehungen mit dem Iran. Wessen Interessen sind das?

Und noch etwas, sehr geehrter Herr Adler, ich kann Sie gut verstehen. Vielleicht bin ich jedoch zu blöd, meine eigene Regierung zu verstehen.

Rudolf Bosse | Mi., 28. März 2018 - 10:39

Sie, Herr Pagel haben ganz sicher sich die Landkarte zum Teilungsplan angesehen und sicher ist Ihnen aufgefallen, was Israel für den zu gründenden Palästinenser-Staat an Fläche von 48 % laut Teilungsplan übrig gelassen hat und diesen Rest, der schon vor einem Jahr nur noch 16 % betrug, täglich durch neue Siedlungen weiter verkleinert. Es fällt mir schwer, sich in einen Palästinenser zu versetzen, der Israel als freundlichen Nachbar ansieht. Und an den alten Plan von "Erez Israel" will ich gar nicht denken.

Karla Vetter | Mi., 28. März 2018 - 20:09

Antwort auf von Rudolf Bosse

Nein, Herr Bosse,das von Ihnen geschilderte 48%-Palästina i s t schon der im Churchill-Plan den Juden zugesprochene Teil .Es handelt sich um Cis -Jordanien,also den angedachten Judenstaat.Die Araber haben Transjordanien bekommen.Das waren 78% des damaligen Prodektorats.Für die Juden blieben damals nur 22% übrig.Um diese geht es heute.Sie waren Gegenstand des Teilungsplans vom November 1947.Von diesen 22% bewohnen heute die Juden in der Tat den größeren Teil .Dafür gibt es im jüdischen Kernland über 1.5Millionen Araber .Etwa soviel Juden gibt es auch in den umstrittenen Gebieten.Übrigens Transjordanien ist heute das Hasemitische Königreich Jordanien ,die Haschemiten kommen von der Arabischen Halbinsel, heute von Saudi-Arabien bevölkert.Ja, die Nahost -Geschichte ist kompliziert.

Karla Vetter | Mi., 28. März 2018 - 20:17

Antwort auf von Rudolf Bosse

Herr Bosse , sie wissen schon , dass die Araber den Teilungsplan der UNO abgelehnt hatten und lieber mit 5 Armeen dort eingefallen sind?Israel hat den Krieg übrigens gewonnen.

Gisela Fimiani | Mi., 28. März 2018 - 10:50

Wie Frau Sander, bin auch ich entsetzt, jedoch nicht überrascht, bezgl. gewisser Leserbriefe. Der Antisemitismus, sowie der Antiamerikanismus haben leider eine lange Tradition in Deutschland und Europa. Und immer wieder erklingen die gleichen dumpfen Rechtfertigungen und Verschwörungstheorien. Hier findet der Autor seine Antworten, die sich durch Ignoranz und destruktive Kritik auszeichnen. Das Vehalten der Politik ist deren Feigheit und intellektuellen Schwäche geschuldet. Die Freundschaft zu Israel und das Bekenntnis, für dessen Sicherheit einzutreten, sind Floskeln, die jeglicher klaren und aufrichtigen Haltung entbehren.

Marc Walther | Mi., 28. März 2018 - 15:22

In meiner Wahrnehmung liegt hier nicht nur ein Problem im Umgang mit Israel vor, das natürlich besonders dringlich ist, vielmehr sind die deutschen "Entscheidungsträger" in keinem Bereich zu Haltung und konsequentem Handeln in der Lage.

Heidemarie Heim | Mi., 28. März 2018 - 18:54

Mein Gott Herr Adler! So ein Brief an die lieben Freunde geht wahrscheinlich nur hier im weitgehend neutralen Cicero. Vielen Dank dafür! Doch schnell wird die Luft scheinbar bleihaltig ist man für die ein oder andere Seite;-). Wie beim bisher sehr schlicht oder ideologisch aufgeheizt ausgetragenen Thema Islam kann man den sorgsam aufgestellten Fettnäpfen oder Meinungsfallen sehr schwer ausweichen. Sie verlangen dabei aber m.E. zu recht, eindeutig Stellung zu beziehen. Wie bei der Streitfrage zum Islam verwischen sich sofort die Fronten wenn es dabei geht zwischen Antisemitismus oder Anti-Israelismus zu differenzieren. Bei allen Ungerechtigkeiten ausgeübt von beiden Seiten seit der Gründung Israels, plädiere ich, hoffentlich auch in Ihrem Sinne, für den einzig verbliebenen demokratischen Staat in Nahost. Ich persönlich bewundere den einmaligen Aufbau, die Zähigkeit und den Willen des jüdischen Volkes und was es aus einem Stück Wüste schuf. Und daher Verteidigung ohne wenn u. aber!MfG