AKW-Laufzeitverlängerung : Habecks Atomkraft-Kehrtwende reicht nicht aus Jetzt also doch. Wirtschaftsminister Robert Habeck will zumindest zwei Atomkraftwerke bis zum Frühjahr laufen lassen. Doch das wird nicht reichen. Deutschland braucht eine echte Kehrtwende in der Atompolitik und eine richtige Laufzeitverlängerung für mehrere Jahre. Für parteipolitische Taschenspielertricks ist die Lage zu ernst. VON DANIEL GRÄBER
Tiefkühlindustrie warnt vor Versorgungsengpässen : „Einer schiebt es auf den anderen, und am Ende macht keiner was" Die Tiefkühlbranche sieht die Versorgungssicherheit bei Lebensmitteln angesichts der stark gestiegenen Energiekosten stark gefährdet. Sabine Eichner, Präsidentin des Deutschen Tiefkühlinstituts, fordert von der Bundesregierung schnelle Maßnahmen, um einen Kollaps der Branche zu verhindern. INTERVIEW MIT SABINE EICHNER
Der Wokeness-Wahn, Teil 4 : Woke Washing: Blendwerk für den politisch korrekten Konsum Auch in der Wirtschaft treibt die Identitätspolitik die buntesten Blüten. Viele Unternehmen gerieren sich als Verfechter der Political Correctness und bekennen sich werbewirksam zum woken Zeitgeist. Doch nicht selten handelt es sich nur um Lippenbekenntnisse, die soziale Ungerechtigkeiten eher verdecken als bekämpfen. Dann spricht man neuerdings von Woke Washing. Dabei ist das Prinzip nicht neu, sondern funktioniert schon seit Jahren. Aber warum eigentlich? VON PHILIPP FESS
Energiekrise : Das Chaos um die Gasumlage versteht kein Mensch mehr Ab 1. Oktober sollen Gaskunden einen Aufschlag von 2,4 Cent pro Kilowattstunde zahlen. Diese Umlage ist umstritten. Die Opposition will sie abschaffen, die Ampelkoalition ist sich uneinig und Wirtschaftsminister Habeck werkelt weiter daran herum. Verbraucher und Unternehmen werden verunsichert. VON DANIEL GRÄBER
Gaskrise : Die Uniper-Verstaatlichung ist richtig, aber gefährlich Deutschlands größter Gasimporteur wird zum Staatskonzern. Das ist in dieser Krisensituation der richtige Schritt. Doch die Verstaatlichung des Uniper-Konzerns weckt sofort politische Begehrlichkeiten und birgt eine Gefahr: Dass der energiepolitische Irrweg, der uns in dieses Desaster geführt hat, mit noch mehr Schwung fortgesetzt wird. VON DANIEL GRÄBER
Christian Olearius : Der Schatten des Kanzlers Am Freitag tagt der parlamentarische Untersuchungsausschuss der Bürgerschaft zur Cum-Ex-Affäre in Hamburg. Eine Schlüsselfunktion bei der Aufklärung kommt den Tagebucheinträgen des Warburg-Bankiers Christian Olearius zu. Er galt an der Elbe als einflussreiche Persönlichkeit, weshalb auch Olaf Scholz wiederholt seine Nähe suchte. Die Treffen allerdings verschwieg er. VON ULRICH THIELE
Inflation in der Eurozone : Brandbekämpfung ohne Feuerwehr Mit 9,1 Prozent im Euroraum klettert die Inflationsrate auf nie gekannte Höchstwerte, und die Bundesbank stimmt bereits auf Werte um die 10 Prozent ein. Die EZB hat den Grund für die derzeitige Geldentwertung selbst geschaffen – und befindet sich jetzt in einem Dilemma. Uns steht ökonomisch nicht nur ein Winter des Missvergnügens ins Haus, sondern eine längere Periode der Stagflation. EIN GASTBEITRAG VON ROLAND WÖLLER
Ex-EnBW-Chef Utz Claassen über Energieknappheit und Habecks „Einsatzreserve“ : „Nahezu unvorstellbar und außerhalb der Logik“ Der frühere Energie-Manager Utz Claassen kritisiert die aktuelle Energiepolitik der Ampel-Regierung aufs Schärfste und hält das Festhalten an der Abschaltung der drei verbliebenen Kernkraftwerke für einen ideologisch motivierten Irrweg der Grünen. Im Interview spricht Claassen über Robert Habecks „Einsatzreserve“, den Widerspruch zwischen Klimaschutz und Atomausstieg – und über die Gefahren möglicher Blackouts. VON ALEXANDER MARGUIER
Robert Habeck bei Maischberger : Bundesbrötchenminister in AKW-Erklärungsnot Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat derzeit die wohl schwierigste Aufgabe aller Bundesminister im Kabinett Scholz I: Er soll das Land durch Inflation und Energiekrise steuern, dafür sorgen, dass Menschen im Herbst und Winter nicht frieren und Teile der Wirtschaft nicht zusammenbrechen. Doch ein obskurer Auftritt bei Maischberger am Dienstag und ein Brandbrief eines AKW-Betreibers, der tagsdrauf öffentlich wird, zeigen: Habeck scheint seinem Amt nicht (mehr) gewachsen. VON BEN KRISCHKE
Tabuthema Fracking : Deutschlands unberührte Erdgasschätze Deutschland hat gewaltige Vorräte an Erdgas im Boden. Doch sie werden nicht geborgen – aus Angst vor der Fracking-Technologie. Dabei sind deren Gefahren beherrschbar. Das stellte bereits vor dem Ukrainekrieg eine Expertenkommission der Bundesregierung fest. Doch die Ampel ignoriert deren Bericht, weil sie den Konflikt mit Umweltaktivisten scheut. VON DANIEL GRÄBER
Fahrradindustrie : Rückenwind Die Fahrradindustrie gehört zu den Corona-Gewinnern. Beim Mobilitätswandel fährt sie vorneweg. Kein Wunder, dass die Branche für Finanzinvestoren attraktiv geworden ist. Auch Porsche entdeckt das Geschäft mit Elektrofahrrädern. VON JOHANNES SCHWEIKLE
Habeck muss nachbessern : Die Gasumlage ist Murks Nicht alle Unternehmen, die von der Gasumlage profitieren würden, brauchen diese auch. Kritik kommt daher nicht nur von CDU und SPD, sondern auch aus Robert Habecks eigener Partei, den Grünen. Offenbar kannte sich in seinem Ministerium niemand mit den Verflechtungen auf dem Gasmarkt aus. Jetzt wird also noch mal nachgebessert. Doch Juristen bezweifeln die generelle Rechtmäßigkeit der Umlage. VON DANIEL GRÄBER
Ex-EnBW-Chef Utz Claassen über die deutsche Energiekrise : „Wir betreiben die dümmste Energiepolitik der Welt“ Der frühere Energie-Manager Utz Claassen hält die aktuelle deutsche Energiekrise für ein hausgemachtes Problem und sieht die Bundesrepublik als energiepolitischen Geisterfahrer, der im Rest der Welt nur noch Fassungslosigkeit erzeugt. Im Interview spricht Claassen über Waschlappen-Ratschläge, politische Ideologien, die verkorkste Gasumlage – und über die Zukunft des Industriestandorts Deutschland. INTERVIEW MIT UTZ CLAASSEN
Gasumlage, Inflation, Atomkraft : Hans-Werner Sinn: „Wir müssen in die Atomkraft gehen“ Inflation und Gaspreise brennen ein Loch in die Portemonnaies der deutschen Bevölkerung. Im Interview erklärt der ehemalige Chef des Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, warum die Preise steigen müssen, wenn das Gas knapp wird, was er von einer Übergewinnsteuer für Energiekonzerne hält und warum der Kohleausstieg sinnvoll ist, der Ausstieg aus der Atomkraft aber eine deutsche Geisterfahrt auf der internationalen Autobahn ist. INTERVIEW MIT HANS-WERNER SINN
Energiekrise : „Energieintensive Unternehmen werden es schwer haben, diese Krise zu überstehen“ Der Verbandspräsident und Unternehmer Reinhold von Eben-Worlée über die Folgen der Energieknappheit für den deutschen Mittelstand, die schädliche Wirkung der staatlichen Gasumlage, das Fracking-Verbot – und über die Bundesregierung, der die Ernsthaftigkeit der Probleme noch nicht völlig klar ist. VON DANIEL GRÄBER
Unternehmer Aziz Yüzer über den Fachkräftemangel - „Mit dem Ausscheiden der Boomer wird sich die Situation verschärfen“