- „Die Worte sollen den Betrachter fesseln“
Manal Al Dowayan ist eine Künstlerin aus Saudi-Arabien, die sich vor allem mit Frauenrechten und traditionellen Geschlechterrollen auseinandersetzt. In diesem Video spricht sie über ihre Kunst und ihren Werdegang
Manal Al Dowayan ist Fotokünstlerin, ihre Heimat: Saudi-Arabien. Für eines ihrer bekanntesten Projekte porträtiert sie berufstätige saudi-arabische Frauen. Eine Seltenheit in dem Land - zum Zeitpunkt ihres Projekts 2005 arbeiteten gerade einmal drei Prozent von ihnen.
Besonderes Aufsehen erregt Al Dowayan, weil sie in ihren Fotos arabische Worte unterbringt. Eine der Frauen in der angesprochenen Bilderserie hält beispielsweise eine Tafel, auf der in arabisch „Unwissenheit ist Dunkelheit“ geschrieben steht. Mit ihrer Kunst will Al Dowayan auch dazu beitragen, die Vielfalt der arabischen Sprache zu erhalten.
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Wie alle Völker dieser Welt entwickeln sich auch die arabischen Völker weiter. Vor ca. 700 - 1000 Jahren waren arabische Naturwissenschaftler, Ärzte, Philosophen und Künstler schon einmal führend in der damaligen Welt. Wieso also sollte es den arabischen Völkern heute nicht möglich sein, den Anschluss an die Entwicklung z. B. europäischer Völker zu finden. Grundvoraussetzung dafür ist aber die Freiheit des Individuums vor allem von religiösen Zwängen, wie das in Europa ja auch die Grundvoraussetzung war. Dazu müssen die Araber eine Phase der Aufklärung durchlaufen, wie sie in Europa gelaufen ist und auch heute noch läuft. Beim Stand der Dinge ist das sicher schwierig. Ohne eine solche Aufklärungsphase wird ein Anschluss an die Moderne aber nicht gelingen.
Es scheint, als habe Frau Manal Al Dowayan wirklich die Sorgen des kleinen Mannes im Visier, wenn sie über Die „Wichtigkeit des geschriebenen Wortes in der konzeptionellen Kunst“ spricht.
Das geschriebene Wort in arabischen Staaten, nicht nur eine Kunst, sondern ein Bekenntnis. Viele der Angesprochenen müssten diese Schriftzeichen aber nicht nur sehen, sondern sie auch deuten können. Leider ist diese Deutung nur mit religiöser Konformität zulässig und darf niemals mit geistiger und künstlerischer Freiheit einher gehen. Siehe Salman Rushdi, oder unzählige Journalisten, deren Gedanken und Schriften nicht auf "Linie" waren. Das betrifft sogar noch die arabischen Nachbarn, siehe Türkei und Ägypten. Letztendlich bleibt nur der Koran als höchste Stufe der Kunst.