Murmeltier am Murmeltiertag in Nova Scotia / picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Darren Calabrese

Monotonie der Politik - Und täglich grüßt das Murmeltier

Wer die politischen Debatten dieser Tage verfolgt, von Wirtschaft bis Migration, der könnte meinen, es sei immer noch Murmeltiertag. Dabei ist die Lage viel zu ernst für die immergleichen Reiz-Reaktions-Muster. Wo bitte ist nur der Ausweg aus dieser Monotonie?

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München.

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„Aber was, wenn es kein Morgen gibt? Heute gab es nämlich auch keins“, heißt es im Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ aus dem Jahr 1993. In einer anderen Szene findet sich dieser kurze Dialog: „Haben Sie manchmal Déjà-vus?“ – „Haben Sie mich das nicht gerade gefragt?“ Im Film ist der Wetteransager Phil Connors (Bill Murray) als sarkastischer Egozentriker in einer Zeitschleife gefangen, weshalb er ein und denselben Tag – den in manchen Staaten der USA tatsächlich begangenen „Murmeltiertag“ – immer und immer wieder erlebt, bis er diesem Irrsinn als geläuterter Mann dann doch noch entgeht. 

„Und täglich grüßt das Murmeltier“ (im Original: „Groundhog Day“) gilt als einer der besten Filme der 90er Jahre – und vielleicht ist dieser Streifen sogar einer der besten Filmkomödien aller Zeiten. Dafür sprechen exzellente Kritiken, ein sehr gutes Einspielergebnis und sein Einfluss auf die Popkultur. Es gibt Lieder, die sich auf diesen Film beziehen, und der Filmtitel ist in den deutschen Wortschatz eingegangen, als Beschreibung für einen sich wiederholenden Zustand, der seiner Monotonie wegen besonders unangenehm ist. 

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Christoph Schnörr | Sa., 1. März 2025 - 19:05

Ein wichtiger Teilschritt ergibt sich aus dem Cicero-Podcast mit Herrn Teske: ÖRR schliessen und mit 1% des bisherigen jährlichen Budgets neu aufbauen, damit der Steuerzahler informiert, anstatt indoktriniert, wird.. Der shortcut dahin wäre, nicht ganz ernst gemeint: Cicero, bitte übernehmen!

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 1. März 2025 - 19:19

Ich kann jedes Ihrer Worte unterschreiben. Unsere Politik ist in vielerlei Hinsicht widersprüchlich. Man macht immer wieder das Gleiche und erwartet andere Ergebnisse. Man hat zweimal das Gleiche Problem und behandelt es vollkommen unterschiedlich:

Da ist zum einen die überfallene Ukraine, die mit unserer Hilfe überschüttet wird, für die wir uns ruinieren und bis über beide Ohren verschulden. Deren Präsident fordert immer mehr. Wer hier nach Waffenstillstands- oder Friedensgesprächen ruft, der wird als Verräter gebrandmarkt. Schließlich sei die Ukraine von einem Barbaren überfallen worden.

Da ist zum anderen Israel, ebenfalls von Barbaren überfallen. Hier wird jeder Kriegstag, an dem das überfallene Land sich wehrt, verurteilt. Hier ist der Überfallene der Täter. Man hat Mühe Waffen zu liefern (nicht zu schenken!) und man akzeptiert große Demonstrationen im Land gegen den Angegriffenen.

Diese Politik ist nicht konsequent. Sie ist ideologisch!

Ingofrank | Sa., 1. März 2025 - 19:21

Einfaches Rezept :
Statt einer Schwarz linken Regierung eine Mitte- Rechts Regierung ….
Die die Probleme Deutschlands nicht aussitzt, sondern anpackt.
Mehr ist auf die Frage nicht zu antworten !
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Christa Wallau | Sa., 1. März 2025 - 19:28

den MUT haben, die betonierten Trampelpfade des Denkens u. Argumentierens mit der Konsequenz des gesellschaftl. Aneckens zu verlassen, wird sich nichts ändern.
"Same procedure as every year!"- kann man dann nur voraussagen.
Die 20% AfD-Wähler haben diesen Mut bereits bewiesen. Niemand wird sie zurückholen können aus ihrer überzeugten Abkehr vom medialen Mainstream.
Aus eigener Erfahrung weiß ich:
Leicht u. angenehm ist es nicht, gegen den Strom zu schwimmen, aber es macht einen ungemein stark! Man findet auch neue, gute Freunde, wenn einen manch alte verlassen.
Den Preis des Diffamiert-Werdens muß man eben zahlen, wenn man sich eine eigene Meinung erlaubt. Aber man gewinnt sehr viel dabei, vor allem das wunderbare Gefühl von FREIHEIT und Authentizität.
"Sei du selbst!" - Das kann man nur jedem zurufen u. ihn mit Kant ermuntern, seinen eigenen Verstand u. seine eigene Sprache zu benutzen - möge dies auch von anderen kritisiert werden. N o c h werden wir nicht eingesperrt dafür!

Urban Will | Sa., 1. März 2025 - 19:37

Immerhin haben sich 20% dieses mal getraut, auszubrechen aus dem Diktat der Gutmenschen. Und eine Partei zu wählen, deren Verteufelung alles toppt, was man unter „täglich grüßt das Murmeltier“ packen kann.
Oh Linksgrünwoker, gib mir meinen täglichen Nazi, ohne geht nicht mehr.
Und dann noch den „Putintroll“ oder was auch immer, wenn ich mir Sorgen um das unsinnige Abschlachten mache.
Die Nazis lachen in der Hölle ob der täglich weiter fortschreitenden Verniedlichung ihrer Taten.
Mittlerweile ist man ja schon einer, wenn man nicht linksgrünwoke daher kommt.

Aber dass es den Brandmaurern nicht langsam zu blöde wird und sie noch immer am Nasenring derjenigen tanzen, die sie als Nazis brandmarken, an sich ketten und vernichten wollen...
Das ist schon nicht mal mehr Murmeltier, da hat die Tierwelt nichts mehr zu bieten, was an diese Dummheit auch nur ansatzweise heran kommt.
Das ist dann Monty Phyton wie es Monty Phyton nicht mal in Ansätzen hingekriegt hätten.

Brigitte Miller | Sa., 1. März 2025 - 21:14

Philippika Herr Krischke.
Nur eine kleine Frage: Melanie Amann ist eine „kluge Beobachterin“?

Volker Naumann | So., 2. März 2025 - 09:49

Antwort auf von Brigitte Miller

Meine volle Zustimmung, werte Frau Miller. Leider muss ich gestehen,
bei ersten Lesen habe ich glatt das „kluge Beobachterin“ überlesen.
Der Autor hat wohl wirklich "andere" gemeint.

MfG

Gisela Hachenberg | So., 2. März 2025 - 14:23

Antwort auf von Brigitte Miller

Diese Frage, liebe Frau Miller, habe ich mir beim Lesen des Artikels auch gestellt. Herr Krischke wird sie uns aber wohl nicht beantworten, oder?? 😉😉

Sabine Lehmann | Sa., 1. März 2025 - 22:03

Zeitschleifen sind eine schöne und praktische Sache, man altert nie und kann die geschenkte Zeit dazu nutzen Dinge zu tun und Fähigkeiten zu erlernen, von denen man schon immer geträumt hat.
Zum Beispiel Klavier spielen, Eisskulpturen schnitzen, oder wie man es schafft mit atemberaubender Minderbegabung und Talentfreiheit Außenministerin der Bundesrepublik Deutschland zu werden. Oder wie man ohne rot zu werden Jesus kopiert, obwohl man bestenfalls als mittelmäßiger Vertreter für Einbauküchen taugt.
Wie dem auch sei, es gibt so unendlich viele Möglichkeiten…. Es gibt viel zu tun, warten wir‘s ab;-)

Markus Michaelis | Sa., 1. März 2025 - 23:09

Ja, man kann es als Wiederholg des Immergleichen sehen. Ich würde eher betonen, dass die Ges. in Gruppen zerfällt, die die Welt sehr verschieden sehen, andere Ereignisse wahrnehmen, sie verschieden gewichten und in andere Zusammenhänge stellen.

Durch die vielen Murmeltiertage mit ihren Wiederholungen kann man glaube ich davon ausgehen, dass die verschiedenen Gruppen es wirklich ernst meinen. Es geht nicht um ein Kommunikationsproblem, sondern bei allseits bekannter Lage um eine fundamental andere Sicht darauf und andere gesellschaftliche Zielvorstellungen. Zu glauben, dass "die Anderen" es doch irgendwann begreifen müssen, scheint weltfremd.

Bis zu einem Grad lebt eine Gesellschaft von der Dynamik, die durch solche Gegensätze entsteht. Ab einem Punkt der Entfremdung würde man Jobs, Ehen etc. einfach auflösen zum Wohle aller.

Bräuchten wir, zumindest als Idee, auch für Gesellschaften diese Möglichkeit - auf der anderen Seite ein aktives Bekenntnis noch etwas gemeinsam machen zu wollen?

Peter William | Sa., 1. März 2025 - 23:20

einfach nicht warum F. Merz sich dieses Schmierentheater ala kleine Koalition mit der SPD antun will, wahrhaftig, nein es ist zum Mäuse melken. Warum um Himmels Willen wieder mit den "roten Socken", eure Wortwahl, koalieren. Denkt ihr von der CDU wirklich ihr könnt somit etwas bewegen? Hauptsache auf die Ossi-AFD einprügeln, dass ist das Wichtige, der Rest ist egal. Ich werde euch niemals verstehen, Klientel Politik aka Lobbyismus, warum nicht, machen alle. Aber das ihr von der CDU euch mit Scheisse bewerfen lasst und diese dann auch noch freiwillig esst um im Anschluss Nachschlag zu bestellen. Wie tief ist diese Partei nur gesunken, wo bleibt die Selbstachtung? Wo?

Ernst-Günther Konrad | So., 2. März 2025 - 10:05

Es ist ja ihr Beruf Herr Krischke alles möglich lesen zu müssen, zu recherchieren und dann solche Artikel wie diese zu schreiben und dabei immer noch sich selbst zu motivieren. Wenn ich die Msm lese und aber auch die alternativen Medien lese, höre und sehe vergeht mir manchmal die Lust noch irgendetwas selbst zu schreiben. Ja, Sie beschreiben es recht gut. Ich empfinde manche Tage auch in einer Zeitschleife und wenn ich im Moment die Sache mit Trump und Selenskij lese frage ich mich, wie weit diese Medien noch sinken können, liegen sie doch bereits auf dem Boden. Wie will diese Gesellschaft wieder zueinander finden, wenn alle Seiten mit viel Werfe aufeinander schießen. Mal mit Platzpatronen, aber auch mal scharf und durchaus tödlich. Und wenn ich heute wieder lese, wie angeblich die Wahlen in Hamburg ausgehen sollen wird mir spei übel. Was denken wir noch selbstständig? Das machen doch die Msm und der ÖRR für uns. Ich weiß wenigstens noch, wo der Schalter für den staatl. Rundfunk ist.

Jürgen Goldack | So., 2. März 2025 - 11:25

Danke wieder einmal für diesen Spiegel, Herr Krischke, den Sie uns allen aber wohl vorrangig der gesamten linksradikalen ideologisch verformten Sippschaft wie derzeit vorrangig der SPD-Granden Antifa-Klingbeil und Paket-Esken vorhalten. "Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Dümmste Politiker im ganzen Land?" "»Herr Klingbeil, Ihr seid der Dümmste hier, aber Merz ist tausendmal dümmer als Ihr.« Dieses "märchenhafte" Frage-Antwortspiel könnte man mit und über viele aktuelle Polit-Protagonisten schreiben aber wen juckts? Das medial verdummte mittlerweile zumeist links orientierte Bürgertum nimmt nur noch wahr was ihm in Nachrichten in ARD und ZDF, absurden Plausch-Runden bei Lanz, Maischberger und sonstiger Laienredakteure präsentiert wird. Ja, und so bleibt uns das besagte Murmeltier bis zum wirtschaftlichen wie auch endgültigen politischen Ruin erhalten! Traurig, traurig, traurig...

HappyLife | So., 2. März 2025 - 14:59

eine großdimensionierte Kettensäge die Arbeit tun lassen. Danach ist die Monotonie Vergangenheit.

Aber der deutsche Michel, beklagt sich lieber als zu handeln. Selber schuld.

Jeder ist des eigenen Glückes Schmied.

HappyLife | So., 2. März 2025 - 16:03

Die deutsche Monotonie, ist gegen die neue Hegemonie. Dank "Kinder an die Macht" & das perfide NLP, es wäre doch gelacht, die rote Socke Kampagne ist daraus gemacht. Ein dreifaches Helau

Und in Wirklichkeit hat die rote Socken Kampagne, die Braune regelrecht überholt. Aber die deutsche Monotonie ist so dick, das diese wohl nicht mehr so schnell ausgehebelt werden kann. Guten Appetit!

Maja Schneider | So., 2. März 2025 - 16:32

Ein in jeder Hinsicht zutreffender Beitrag, dem nichts hinzuzufügen ist. Die Politik hat sich selbst voller Inbrunst und auf dem Hochsitz der Moral und Überheblichkeit in diese Murmeltierfalle gebracht und wird auch mit einem (vermutlich) nur gering verändertem Personal kaum einen Ausweg finden, zumal Herr Merz zwar unbedingt Kanzler werden will, diesem Ziel wirklich alles unterordnet, nicht den Mut findet aus der von Links-Grün und ihm selbst geschaffenen Brandmauer herauszufinden und es möglichst Allen, vor allem den Medien, den Roten und Grünen, nicht aber der Bevölkerung recht machen will.