- Bembel statt Bowie
Unter Progressiven galt Heinz Schenk als Inbegriff des deutschen Spießers. Doch hinter dem babbelnden Entertainer verbarg sich ein nachdenklicher Mensch, der die inneren Verletzungen seiner Generation in sich verbarg und die deutsche Nachkriegsgesellschaft mit sich selbst versöhnte.
Eine Fachwerkhauskulisse aus Pappmaschee. Ein rustikaler Tresen. Prominente Gäste aus der Volksmusik, aus dem Schlager, aber auch aus Oper und Operette. Das Publikum auf Bierbänken schunkelt ausgelassen zum Playback-Gesang. Und mittendrin ein kleiner Mann im dreiteiligen Anzug mit Trachtenapplikationen, der mit zurückgekämmtem Haar, ausgeprägtem Unterkiefer und in rheinhessischer Mundart singt, moderiert und kalauert. Willkommen in „Zum Blauen Bock“. Willkommen bei Heinz Schenk.
Einhundertvierunddreißig Mal moderierte Schenk den „Blauen Bock“. Insgesamt 21 Jahre, von 1966 bis 1987. Dabei verteilte er etwa 6500 Bembel, also Exemplare jenes ominösen Steingutkruges mit blauer Schrift, aus dem in Südhessen der Apfelwein ausgeschenkt wird, der dort Ebbelwoi heißt.
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Ich habe die Sendung immer mit Freuden angeschaut. Sowie meine Familie auch, im Ausland!
Mit den Hippies konnte ich noch nie was anfangen. Worte wie Spießigkeit, Stammtischgerede, finde ich arrogant, überheblich und beleidigend.
"Kein Pardon" zusammen mit Hape Kerkeling- der Mann konnte sogar Selbstironie. Im Deutschland der Welterklärer und Weltverbesserer aktuell eine Seltenheit. Und bei dieser Konstellation liegt das Talent des fast exakt 40 Jahre jüngeren Kerkeling weitgehend brach.