Höhlenausgang in der Sächsischen Schweiz / dpa

Eine hochsommerliche Fantasie - Spätabendland

Neuerdings droht jede Wahl schon das Ende der Demokratie einzuläuten. Jeder Regenschauer könnte der Beginn der Sintflut, jeder Sonnentag der nächste Schritt in die Dürrekatastrophe sein. Versuchen wir es mit ein wenig Optimismus!

Autoreninfo

Dr. phil. Dominik Pietzcker studierte Philosophie, Geschichte und Germanistik. Von 1996 bis 2011 in leitender Funktion in der Kommunikationsbranche tätig, u.a. für die Europäische Kommission, Bundesministerien und das Bundespräsidialamt. Seit 2012 Professur für Kommunikation an der Macromedia University of Applied Sciences, Hamburg. Seit 2015 Lehraufträge an chinesischen Universitäten.

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Gar kein Wetter ist auch keine Lösung. Die tiefen deutschen Wälder, in denen die AfD-Wähler hausen, siechen seit Jahrzehnten vor sich hin und wollen noch immer nicht sterben. Jede Eiche bekommt jetzt Personenschutz. Und die Nachbarländer? Frankreich ist in diesem Sommer weiträumig zu umfahren; die Olympischen Spiele: eine Einladung an den islamischen und neuerdings auch russischen Terrorismus. Die Niederlande entwickeln sich zum Pilgerort der Neuen Rechten: gestern Kiffer, heute Kyffhäuser. Wer nach Italien in die Ferien fährt, sollte ein schwarzes Hemd dabeihaben – für alle Fälle. Südtirol entwickelt sich zum neuen Mallorca.

Nur noch in Rimini wird Italienisch gesprochen. In Österreich waren Deutsche sowieso noch nie populär. Brüssel? Ein großes paneuropäisches Missverständnis! Die besten Pralinen gibt es sowieso in der Schweiz. Leider ist das Baur au Lac schon ausgebucht. Also doch lieber zuhause bleiben und das dürftige Urlaubsgeld zur Stützung des hiesigen Einzelhandels einsetzen? Galeria (aka Kaufhof) hat es bitter nötig, und auch die neuen Eigentümer der KaDeWe Group möchten einen fairen Return of Investment. Das brandenburgische Umland soll übrigens auch schön sein – keine Ahnung, nie dagewesen!

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Heidrun Schuppan | So., 21. Juli 2024 - 09:29

Wenigstens ein Versuch? Heute, in Zeiten von zunehmenden täglichen Terror, auch im Kleinen. Unverhofft auch im ÖPNV. Nur, wer wenigstens ein sicheres Dach über den Kopf hat, auch für seine Familie, kann sich noch zurückziehen ins Schneckenhaus, weil man sich die Lebensmittel notfalls liefern lassen kann. Das sichere Dach über den Kopf haben aber nur die, die in den eigenen vier Wänden leben. Für die anderen, den Großteil der Bevölkerung, wird es eng, wenn bei steigenden Mieten die Zwangsräumung droht. Weitere Zuwanderung, von all denen gewünscht, die daran verdienen (NGOs, Vermieter, Wohlfahrtsorganisationen) befördern die Wohnungsnot – und keiner steht dagegen auf. Optimismus? Wäre schön, da hat der Autor natürlich recht.

leben.
Wie sagte der Autor ? Auf die Perspektive kommt es an …..
Seit Januar „renoviere“ ich das kleine EFH meiner Eltern Baujahr 1948.
Allein der Dschungel an Auflagen, Anträgen, Formularen und Voraussetzungen für die Heizungsmodernisierung erschlagen einem. Bei Förderung von Dämmarbeiten an Dach & Wand & Fenstern das gleiche Trauerspiel und das Beste ist, trotz Förderbescheidsgenemigungen, Modernisierungsfahrplan der das Einschalten eines Energieberaters bedingt, & alles Vor zu finanzieren da kein Rechtsanspruch auf die eventuelle Rückvergütung besteht.
… russisches Roulette? ?
Allein der Heizungseinbau mit Fußbodenheizung & Wärmepumpe steht mit weit über 60.000 € zu Buche. Nicht berücksichtigt der Rückbau der vorhandenen Fußböden, die Dämmung der Kellerdecke und vor allem die Entsorgungskosten. Und das alles auf etwa 80 qm Wohnfläche.
Nebenbei ist der Wert meines Hauses Bj 86 auf Grund des GEG auch halbiert und für die Pflege zu verkaufen, wie ich letztlich las.
M f G a d E R

aber Sie investieren in die eigene Tasche. Ich würde gern mit Ihnen tauschen. Ich kann nämlich all das, was ich in eine Mietwohnung investiert habe, weder mein eigen nennen noch kann ich es von der Steuer absetzen. Dabei habe ich es mit einem Vermieter zu tun, der bei jedem neuen Mietspiegel bis an die Obergrenze geht – die Angst, dass ich noch mehr am Essen sparen muss, ist groß. Und das Dach über dem Kopf ist nicht einmal sicher, trotz regelmäßiger Mieterhöhung. Mein Vermieter, der mit einem goldenen Löffel im Mund auf die Welt kam, möchte sich nämlich mit der Rendite vom geerbten Mehrfamilienhaus ein schönes Leben machen, denn "Leistung muss sich wieder lohnen." Laut FDP.

Ernst-Günther Konrad | So., 21. Juli 2024 - 09:55

Es ist ein Zeichen dieser Zeit, das die Menschen durch übertriebene und auch erlogene Weltuntergangsszenarien zu destruktiven Denkern werden. Gerade auch die Medien und natürlich die Politik lebt uns vor, wie man mit Angst und Panik ein ganzes Volk in die Irre führt und am Ende so lenkt, wie man es braucht. Und wer muckt, wir wissen schon was man mit denen macht. Jedes Gewitter wird inzwischen zum bevorstehenden Supergau hochstilisiert. Und ja, selbst für Wahlen in sog, Demokratien wird inzwischen vor dem Untergang gewarnt, wird der "Falsche" gewählt. Man müsste entspannen, man müsste sich beruhigen, man müsste mal durchatmen, Ruhe finden und in aller Ruhe nachdenken. Man müsste so viel Herr Pietzcker und tut letztlich so wenig. Viele erkennen es noch nicht, andere wollen es nicht sehen und reden sich die Welt schön. Wieder andere sehen inzwischen hinter allem und jeden den Weltuntergang. Corona, das Klima und jetzt Trumps Wiederwahl. Die Apokalypse steht bevor oder doch nicht?

Auch deshalb, weil unser Hauskredit noch nicht bezahlt war und unsere Jüngste gerade eingeschult wurde.
Da wir allerdings auch vor 89 bereits mehr als 8 3/4 Stunden pro Tag gearbeitet haben und beide einen „Nebenjob“ hatten (ich spielte Schlagzeug in einer Tanzkapelle mit etwa 120 Auftritten/Jahr und meine Liebste Schneiderte vom Brautkleid bis zum Kinderjogging- Anzug Ich ging als Bau.ing nach NRW und meine Fau arbeitete auch im Außendienst bei einem AG aus NRW. schwierige Zeiten für uns … Waren aber mit gut 50 schuldenfrei nachdem unser Haus auch auf West Standard der 2000 Sender Jahre gebracht haben.
Angst um meine Existenz habe ich lediglich vor der Unfähigkeit und Panikmache der Politik & Medien. Angst, da uns unfähige Nichtskönner und Dilettanten regieren. Angst das diese Unfähigen uns vollends ins Verderben stürzen. Angst vor Massenflutung in die Sozialsysteme und dem Zerfall der inneren Sicherheit und damit sprunghafter Anstieg von Gewaltkriminalität.
M f G a d Erf. Rep.

Jens Böhme | So., 21. Juli 2024 - 13:05

Mojib Latif sagt, die Menschheit habe keine unbegrenzte Anpassungsfähigkeit. Wie diese Anpassungsfähigkeit gemessen oder bestimmt wird, ist sein Geheimnis.

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 21. Juli 2024 - 14:01

Zufall sein.
Genau so ein Bild hatte ich vor meinem inneren Auge als ich im Grünen Herrn Sloterdijks Entwürfen, auch über die Farbe Grau lauschte.
Die Vögel sangen, es hatte ein bisschen etwas vom Paradies.
Da bin ich ruhig geworden.
Schauen wir mal.

Frank Irle | So., 21. Juli 2024 - 14:48

Zitat: "Noch nie, so hört man neuerdings, war das Transatlantische Bündnis stärker als im Sommer 2024."

Das lässt tatsächlich hoffen, denn solche Aussagen sind sichere Indikatoren eines Zusammenbruchs.

So feiern sich Vereine, kurz bevor der Trainer rausfliegt, Unternehmen, kurz bevor sie Konkurs anmelden, und Regierungen, kurz bevor sie kollabieren.

Und so tönt es auch zuverlässig aus Bündnissen, deren letztes Stündlein geschlagen hat.

Heidemarie Heim | So., 21. Juli 2024 - 18:07

Loch buddeln, Wasser rein und hinein mit dem Apfelbäumchen! Doch nicht mal mehr darauf ist Verlass! Denn soeben als ich bezüglich dieser auszuführenden präapokalyptischen Maßnahme googelte, musste ich erfahren, dass diese wahrscheinlich gar nicht auf Luthers Mist gewachsen ist;). Also Kommando zurück und Stuhlkreis bilden! Aber zackig! Also lasst uns überlegen wie wir die uns verbliebene Zeit überbrücken können bis der Maggus wie ein Komet in Berlin einschlägt, Brandmauern einstürzen und der Gott sei bei uns im Osten der Republik sein Reich errichtet, Putin, Xi Jingpin, Kim Jong un, die Taliban sowie Irans Führung endlich den Friedensnobelpreis verliehen bekommen zum Dank für ihren unermüdlichen Einsatz bezüglich Weltfrieden und dem Kampf gegen den Einsatz von Atomwaffen. Und ehe ich`s vergesse während meines von Friedhofsruhe erfüllten virtuellen Waldspaziergangs, stelle ich mir vor wie es wäre in einem Kalifat statt in einer so anstrengenden und fordernden Demokratie zu leben;) MfG