Verunstaltetes SPD-Plakat in Sachsen im August 2024 / dpa

SPD und Regression - Die Partei der Irrelevanz

Die SPD ist mittlerweile das Musterbeispiel des politischen Bedeutungsverlustes. Muss man das bedauern? Ja, denn der Erosionsprozess etablierter Strukturen betrifft nicht nur die Sozialdemokratie.

Autoreninfo

Dr. phil. Dominik Pietzcker studierte Philosophie, Geschichte und Germanistik. Von 1996 bis 2011 in leitender Funktion in der Kommunikationsbranche tätig, u.a. für die Europäische Kommission, Bundesministerien und das Bundespräsidialamt. Seit 2012 Professur für Kommunikation an der Macromedia University of Applied Sciences, Hamburg. Seit 2015 Lehraufträge an chinesischen Universitäten.

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Wie gut, dass keiner der politischen Auguren über eine Kristallkugel verfügt. Die Zukunft – und mit ihr die kommenden Wahlergebnisse – kennt sowieso niemand. Blicken wir also lieber ein wenig zurück.

Partei ohne Gefolgschaft

In seinem Buch „Also, sprach Zarathustra“, welches 1883 in – ausgerechnet! – Chemnitz erschien, schreibt Friedrich Nietzsche: „Alles von Heute – das fällt, das verfällt: wer wollte es halten! Aber ich – ich will es noch stossen!“ Ein skandalöser Satz, immerhin mit einem tiefen, böse funkelnden Kern. Wenn der kollektive Niedergang (einer Gesellschaft, einer Partei, ja, auch einer Familie) einen gewissen Grad überschritten hat, lässt er sich nur noch beschreiben, nicht aber aufhalten. Die SPD ist mittlerweile das Musterbeispiel des politischen Bedeutungsverlustes.

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Dr. H.K. | So., 1. September 2024 - 08:44

Der Stimmverlust der SPD hat also seine Ursache darin, dass der ehemals edle Proletarier jetzt zum ressentimentgetriebenen, querulatorischen Systemfeind geworden ist? "Verachtung nach unten" ist ein gutes Buch von Alexander Wendt, das sich mit der Attitüde dieses Artikels gegenüber dem Kleinbürger befasst, der in seiner Engherzigkeit nicht das Schöne und Gute in der Massenmigration ins Sozialsystem, dem gewollten DeGrowth, der Moralverhetzung gegenüber der Mehrheit sieht. Ich empfehle Herrn P. diese Lektüre.

Brigitte Miller | So., 1. September 2024 - 12:43

Antwort auf von Dr. H.K.

Gesagt👍

Dietmar Philipp | So., 1. September 2024 - 08:49

Der desolate Zustand aller Parteien in Deutschland ist ein Ergebnis des gegenwärtigen indirekten Reinigungsprozesses, danach erfolgt tatsächlich eine direkte Reinigung. Der Zeitpunkt bahnt sich an, dass tatsächlich Fanatismus, Hass, Neid, Missgunst im Parlament keinen Platz mehr haben und endlich nach Kant mit VERNUNFT Politik durch Kompetente betrieben wird. Ohne dass Weltanschauung/Ideologie für die Kompetenten eine Rolle spielen, also hin zur längst fälligen NEUORDNUNG!

Bernd Briele | So., 1. September 2024 - 09:00

..da sind Sie mit Ihrer Analyse aber schon arg nah bei Frau Esken. Also alles Querulanten, Engherzige u. notorisch zu kurz Gekommene, die sich von der guten alten Tante "SPD" abgewendet haben? Da können Sie ja fast schon den Sammelbegriff "Pack" anwenden, nicht wahr?
Nein - es sind keineswegs die undankbaren kleinbürgerlichen "Besitzstands-Wahrer", sondern es ist eben genau diese Art von unsäglicher paternalistischer Arroganz, weswegen die SPD
(auch Grüne und FDP) nun vom Wähler abgestraft wird. Den statt Probleme anzugehen - von denen es wahrlich genug gibt in diesem Land - übt man sich in ideol. motivierter Dauerprovokation des Wählers mit Heizungsgesetz, Gendersprech u. wokem Aktivismus. Und kaum jemand im Wahlvolk nimmt dieser Regierung überhaupt noch ab, dass sie für die Menschen im Land etwas Gutes im Schilde führt.
Und so mutet das Ganze am Ende an, wie einst bei den Bremer Stadtmusikanten, die von ihrem Zuhause flohen, denn "etwas Besseres als den Tod findest Du überall!"

T Romain | So., 1. September 2024 - 09:01

Die SPD stellt den Bundeskanzler und mehrere Ministerpräsidenten. Für eine Partei im "Bedeutungsverlust" sicher keine schlechte Ausbeute.
Insofern trifft die Analyse des Artikels nur auf den Osten zu. Im Westen hat die SPD immer noch eine grosse Basis und ein breites Wählerpotential. Dass das Wählerpotential in einem 5- oder6-Parteien System kleiner ist, als in einem 3- oder 4-Parteiensystem, versteht sich von selbst.

Hans Jürgen Wienroth | So., 1. September 2024 - 09:15

Das Problem der SPD (und der anderen etablierten Parteien) ist, dass sie sich nach Ansicht der Bürger von diesen entfernt haben. Den Parteien fehlen die „Stammtische“, an denen die Politiker die Stimmung der Menschen erleben konnten, falsche Entwicklungen sofort zu spüren bekamen.

Mit jeder „Modernisierung des Landes“ entfernten sich die Parteien mehr vom Souverän. Hinzu kam, dass mehr die „Netzwerker“ die Fäden zogen und weniger die in der Wirtschaft erfolgreichen, die es durchaus auch in der Arbeiterklasse gab. Die SPD verließ sich auf „ihre Gewerkschaften“, die allerdings ebenfalls den Bezug zur Arbeiterschaft verloren haben und eine Ideologie der Gleichmacherei verfolgen. Das war gegen den Leistungsgedanken und damit gegen die Aufstiegsmöglichkeiten aus der „Arbeiterklasse“.

Aktuell kommt der Kampf für alle „Minderheiten“ der Erde hinzu, der die eigene Klientel vernachlässigt. Fast könnte man meinen, die „Erfolglosen“ hätten die Parteiführung im Zuge der Gleichstellung erobert.

Wolfgang Borchardt | So., 1. September 2024 - 09:44

Wahlrecht nicht zu, Altparteien, insbesondere SPD (mit ihrer Brandmauer zu lösungsorienter Realpolitik) und Grüne (hätte eine Grünenpartei in der Steinzeit die Steine verboten, um den Fortschritt zu befeuern, wären wir heute nicht hier) an der Macht zu halten Darüber hinaus verändert sich die Parteienlandschaft in ganz Europa. Es wäre gut, wenn die Altparteien, die sich bislang auf traditionsbewussten Gewohnheitswählern ausruhen durften ("ich wähle die, die ich schon immer gewählt habe") sich mit wirklichen politischen Gegnern (Leute mit anderen Meinungen) auseinandersetzen m ü s s t e n. Mindestens SPD und Grüne haben schlechte Karten, weil mindestens den Aufmerksamen die Ergebnisse ihrer Politik klar vor Augen liegen: Bildung, Migration, Integration, Wirtschaft, Verteidigung, innere Sicherheit. Selbstverst. schauen auch Landeswähler auf die Bundespolitik der Parteien. Aber: Gelegentlich sind Landespolitiker mehr wert als die Partei, für die sie antreten.

Reinhold Schramm | So., 1. September 2024 - 09:50

Sie verweigerte den Kampf gegen die NSDAP, SA und SS.
Die SPD-Parteiführung beabsichtigte nicht, ihre Parteimitglieder und ihre Gewerkschaftsführer für den Bürgerkrieg gegen den aufkommenden Faschismus vor 1933 und nach dessen Machtantritt zu mobilisieren. Sie hielt deren Macht für eine vorübergehende Periode.
Wie nach dem Ersten Weltkrieg und in der Weimarer Republik sah sie auch in der Wendezeit von 1933 in den Kommunisten die Hauptgefahr und ihren politischen Gegner.
Nach dem äußeren Ende der militärischen und staatspolitischen Macht der deutschen Faschisten sah die SPD-Führung in den Kommunisten weiterhin die eigentliche politische Gefahr, die sie auch auf Großkundgebungen und in Rundfunkansprachen propagierte. Gleichzeitig waren Sie darum bemüht, sich als Antifaschisten der ersten Stunde massenwirksam ideologisch und demagogisch – bis heute – zu verkaufen.
Mit den westlichen Alliierten und den NS-Juristen betrieb sie das Verbot und die Verfolgung der antifaschistischen KPD.

'Mit den westlichen Alliierten und den NS-Juristen betrieb sie das Verbot und die Verfolgung der antifaschistischen KPD.'
Und das war auch absolut RICHTIG so!
Denn die KPD in den West-Zonen und der jungen Bundesrepublik war keine unabhängige poltische Kraft; sie wurde von einer feindlich gesinnten ausländischen Mächten (Sowjetunion - deren SED_Satellit war nur Druchlauferhitzer!) gesteuert und finanziert! Haben Sie sich mal mit den Thema Partei-Säuberungen beschäftigt? Ich nennen nur zwei von vielen Namen: Kurt Müller und Fritz Sperling.
Vorwerfen muß am der SPD etwas anderes: Sie hat die Unterwanderung der eigenen Partei durch SDS'ler, 68'er und Jusos nicht aggressiv abgewehr . DIESE Brandmauer hätte stehen müssen -
dann hätten wir heute ein besseres Land!

Ich bin mir nicht sicher Herr Düring. Es ist leicht die Vergangenheit stets, als Projektionsfläche für die Zukunft, zu bemühen. Hätte, wenn und aber sind Kategorien einer ideal geformten Zukunft. Aber auch andere Kategorien müssten dann, mit den in der Zeit, sich, verändernden Bedingungen zurechtkommen. Das Menschen gemachte System verläuft weder linear und schon gar nicht evolutionär und mit mutatorischen Sprüngen versehen. Die beschleunigte (digitale) Zeit, in der wir heute leben, generiert einfach zu viele Fehlleistungen. Analoge Menschen, in einer analogen, entschläunigten Zeit wären auch so ein Ideal. Der alte Goethe (ein Selbstdarsteller vor dem Herrn) hat sich die Zeit für seine Ideen, in einer damals schon beschleunigten Zeit (Wissensverbreitung durch Buchdruck), genommen. Ich will allerdings nicht zu weit abweichen. Ihre Einlassungen kann ich durchaus nachvollziehen. "NS-Juristen"; Juristerei, sind ein durchgängig staatliches Prinzip zu dessen Organisation, wenn demokratisch.

Wie erklären Sie sich die Selbstaufgabe und relative Gewaltlosigkeit von 2,4 Millionen Parteimitgliedern der SED, einschließlich 92 Tausend des MfS, so abschließend in den Jahren 1989/1990?

ingo heinzelmann | So., 1. September 2024 - 10:09

Wenn demokratische Parteien glauben, durch Zensieren und Diskreditieren unliebsamer Meinu gen einen demokratischen Prozess regeln zu können, dann führt das zu nichts Gutem, jedenfalls nicht zu einem demokratischen Miteinander

Jens Böhme | So., 1. September 2024 - 10:12

Die Demokratie und Freiheit des 20.Jahrhunderts ist keine paradisische Endgültigkeit. Die Erde hat z.B. Erdbeben und Vulkanausbrüche, nicht um zu zerstören, sondern weil es natürlich bedingt nötig ist. Die Menschheit hat viele Phasen der Anpassung, Entwicklung und Veränderung hinter sich. Und noch viele vor sich. Manchmal geht es vermeintlich zurück. Manchmal geht es vermeintlich weiter. Und manchmal bleibt was länger.

Rumpelstilzchen | So., 1. September 2024 - 10:15

Die "Legitimationskrise der Gesellschaft" ist für mich die logische Folge der Durchsetzung einer "offenen Gesellschaft". Per Definition besteht die "Gesellschaft eines Staates" aus Gruppen und Gemeinschaften zusammenlebender Menschen, die durch bestimmte Eigenschaften und Anschauungen verbunden sind. Kappt man diese Verbundenheit durch Überfremdung, ist der Konflikt unausweichlich. Dabei ist noch gar nicht berücksichtigt, daß die sogenannte "offene Grenze" letztlich den Verzicht auf den Schutz des Eigentums bedeutet.

Wilhelm Keyser | So., 1. September 2024 - 14:21

Antwort auf von Rumpelstilzchen

Verzicht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Verzicht auf Prosperität. Verzicht auf ordentliches Gesundheitswesen, ordentliche Daseinsvorsorge etc. Verzicht allenthalben. Und dafür möchten Esken, Kühnert und Konsorten (wieder-) gewählt werden? Wer gehört hier in die Psychiatrie??

Angelika Schmidt | So., 1. September 2024 - 10:27

in diesem Beitrag ist der "systemrelevante" Prozess punktgenau getroffen. Das Prinzip: sagt der Kaiser zum Papst: halt du sie dumm (Bildung) ich halt sie arm (Wirtschaft) funktioniert in jedem gesellschaftspolitischen Konzept. Innerhalb des demokratischen Konzepts ist die Umsetzung halt mühseliger als in autokratischen.Sie kippen trotzdem alle früher oder später. Nicht "das System" ist schuld und scheitert, sondern der Mensch scheitert immer an sich selbst. Da kann die Eule der Minerva noch so oft ihren Flug im Morgengrauen beginnen. Erschütternd wie lern-beratungs- u. therapieresistenten wir Menschen doch sind, somit gefangen in der Wiederkehr des ewig Gleichen. Warum haben wir das zugelassen? Und wollen wir ewig so weitermachen?

Reinhold Schramm | So., 1. September 2024 - 10:29

Der Journalist, Publizist und Schriftsteller Sebastian Haffner schreibt:

„Was der Kaiser vergeblich versucht hatte – das zurückkehrende Feldheer auf die revolutionären Arbeiter loszulassen –, das versuchte von Anfang an auch Ebert. Und als ihm dies ebensowenig gelang, zögerte er nicht, noch einen Schritt weiterzugehen und die extremsten Anhänger der militanten Gegenrevolution, die Feinde der bürgerlichen Demokratie, ja seine eigenen Feinde, die Vorläufer des Faschismus in Deutschland, zu bewaffnen und gegen seine arglosen Anhänger zu mobilisieren."
{...}

Nachtrag, Teil II.

Ingofrank | So., 1. September 2024 - 10:30

tödlichen Gefahr“
Nein, es ist nicht die Fantasielosigkeit die den etablierten Parteien Union, Grüne, Liberale, Linke und nicht zuletzt der SPD Wahlstimmen kostet, sondern die immer größer werdende Distanz zum Wähler, dem Bürger ! Sie haben durch die Einigkeit ihrer Kaste, der Politiker, in der Verbundenheit der Macht und deren Ausbau & Erhaltung in ihrer speziellen Blase einfach verlernt, der Stimmen des Volkes in ihren Handlungen Gewicht zu Geben. Und, das Schlimme ist, sie merken es nicht.
Einzig vor vor Wahlen wird der Versuch gestartet, dem Wähler Dinge & Maßnahmen zu versprechen, von denen man nach der Wahl im Rahmen von Koalitionsvereinbarungen nichts mehr weis.
Und deshalb wählt der Souverän das „Neue“ egal ob BSW, AfD, Werteunion o.a.
Und in diesem Prozess hinkt Deutschland z. B. U.a. Italien und Frankreich nach, die ihren Konservativen & Sozialdemkratischen Parteien in die Wüste schickten. Und genau dahin gehört auch die SPD und die nicht allein ……
M f G a d Erf. Republik

Reinhold Schramm | So., 1. September 2024 - 10:31

{...}
"Das ist die Tatsache: Was die SPD blutig niedergeworfen hat und wovor sie also, wenn man so will, Deutschland »bewahrt« oder »gerettet« hat, ist keine kommunistische Revolution, sondern eine sozialdemokratische. Die sozialdemokratische Revolution, die in Deutschland 1918 stattfand, ist, wie es schon Prinz Max von Baden in der Woche vor dem 9. November ahnungsvoll erhofft hatte, »erstickt« worden – in ihrem Blut erstickt; aber nicht von den Prinzen und Monarchisten, die sie gestürzt, vielmehr von ihren eigenen Führern, die sie vertrauensvoll an die Macht getragen hatte. Sie ist mit äußerster, rücksichtslosester Gewalt niedergeschlagen worden, nicht von vorn, in ehrlichem Kampf: von hinten, durch Verrat.“

Vgl. Quelle: Der Verrat 1918/1919 – als Deutschland wurde, wie es ist.
Seite 196. Verlag 1900 Berlin.

Urban Will | So., 1. September 2024 - 10:32

gut zu kennen, oder woher nehmen Sie das „Wissen“, dass die Wähler der von Ihnen als „furchtbare Alternativen“ bezeichneten Parteien „engherzige, sentimentale und angstbesetzte Kleinbürger“ seien?
Nun ist mein Horizont nicht ganz so breit wie Ihrer, aber die Menschen, die ich kenne und die diese „Furchtbaren“ wählen, sind das genaue Gegenteil von dem, was Sie da schreiben. Und diejenigen, die weiterhin die Altparteien wählen, obwohl sie deren Politik rundum ablehnen und die eben nicht zu den "Alternativen" umschwenken (auch da kenne ich einige), sind genau das, was Sie schreiben: nämlich ängstlich. Sie trauen sich nicht, dem Diktat der Öffentlichkeit (Medien, etc.) zu widersprechen und das zu wählen, was sie eigentlich wollen.
Und was Sie über die SPD schreiben, hat einen langen Bart. Kennt man.
Und die „Brosamen“ des Sozialstaates sind mittlerweile dicke Brotlaibe, dicker als viele die man sich durch ehrliche Arbeit selbst verdienen muss.
Diesen Artikel hätten Sie sich schenken können

Bernd Windisch | So., 1. September 2024 - 10:38

Ich war seit meinem 18 Lebensjahr und dann 30 Jahre lang selbst Sozialdemokrat. Die SPD hat in den 70 Jahren die Zwergschulen abgeschafft und mir eine gute Bildung ermöglicht. Dafür bin ich Ihr ewig dankbar!

Danach wurde die gute alte Tante SPD von den Ultralinken gekapert. Leute wie Schmidt, Apel oder auch Schröder sind heute in der SPD nicht mehr vorstellbar. Mit der Zustimmung zur unkontrollierten Masseneinwanderung hat man auch mich nachhaltig vertrieben. Mit der neuen Riege Kühnert und Co habe ich überhaupt nichts gemein.

Die steile These, dass eine gute Bildung auch Heerscharen prekärer Existenzen – prekär im geistigen, materiellen und sozialen Sinn produzieren hat der Autor, so glaube ich, exklusiv. Und es ist auch eine Unverschämtheit gegenüber denjenigen die trotz Reform den Aufstieg nicht geschafft haben.

Die SPD hat sich wie weite Teile Deutschland selbst abgeschafft. Hoffentlich sind diese Chaoten heute Abend weder in Sachsen noch in Thüringen im Landtag!

Heidrun Schuppan | So., 1. September 2024 - 12:02

Antwort auf von Bernd Windisch

und zwar SPD und auch Grüne, FDP? Egal, fliegt eh raus. Dann würde es rechnerisch für Schwarz-Rot-Grün reichen, notfalls nimmt man noch die Linke mit ins Boot. Eine denkbare Koalition, die auch von den betreffenden Parteien nicht verschmäht würde. Hauptsache an den Futtertrögen bleiben, egal mit wem. Der Wählerwille kann noch so sehr eine extreme (oder neue Mitte-) Partei favorisieren – man wird es nicht zulassen. Eine Wahl notfalls rückgängig machen dürfte sich niemand mehr trauen.

Bei jeder Wahl kann man theoretisch "Unregelmäßigkeiten"
im Nachhinein feststellen (sofern man will) und dann eine
Erfordernis herbeireden, dass ganz oder (in unliebsamen)
Teilen etwas wiederholt werden soll. Muss nicht aber Kann!

Bei Ihren schrecklichen Koalitionsszenarien, haben Sie Recht.

MfG

Johannes | So., 1. September 2024 - 10:42

Denn die Wähler werden in Scharen zu den Extremen geschluckt, um den Anschein einer Stabilität auf allen wichtigen Ebenen zurückzubekommen.

Die Kristallkugel ist auch Frankreich und besser noch Italien, wo das alles schon passiert ist, was bei uns jetzt kommt.

Ich persönlich mache den linksextremen Hass und deren Mobbing dafür verantwortlich.

Klaus Funke | So., 1. September 2024 - 10:45

Ich stimme Ihrer Analyse in fast allen Punkten zu. Die SPD ist zwar die älteste deutsche Partei mit einer stattlichen Geschichte, aber die Nomenklatura hat es nicht verstanden, die Partei erfolgreich zu modernisieren. Sie ist zu einer reinen Funktionärs- und Tranferpartei geworden. Ob das wirklich schade ist, wird man sehen. Fakt ist, auch die Parteienlandschaft unterliegt Entwicklungen und Verwerfungen wie alles Menschenwerk. Es ist normal, dass auch mal was verschwindet. An viele verschwundene Parteien erinnert man sich nicht mehr. Soweit ist alles normal. Nicht normal ist, dass die SPD sich durch Zukäufe von Presseerzeugnissen eine gewisse mediale Macht gesichert hat. Aber das nützt ihr inzwischen nicht viel. Ihr laufen die Genossen reihenweise von der Stange. Und, es gibt keine typische SPD-Parteiklientel mehr. Der von dem Kabarettisten Georg Schramm verkörperte alte SPD´ler (Name leider entfallen) wird wohl der letzte der sieben Aufrechten gewesen sein. Die alte Tante SPD ist to

Heidemarie Heim | So., 1. September 2024 - 11:07

Denn erstens waren die von Ihnen werter Herr Dr. Pietzcker "furchtbaren Extremen" einmal als Wähler und Politiker in nennen wir sie nicht randständigen extremen Parteien unterwegs bezgl. den sich als wahre Demokraten bezeichnenden, und zweitens erodiert, bzw. ist es m.E. die inzwischen von "Verlustängsten" geplagte sogenannte "Mitte der deutschen Gesellschaft". Ähnlich wie in den USA und anderen Demokratien, wo man entweder in seinen abgeschotteten sowie gesicherten Millionärs-Enklaven heimisch ist oder in freiem Fall und trotz 2-3 Jobs in einem Trailer-Camp oder auch in Städten einem ebenfalls fast unbezahlbar gewordenen Rattenloch von Wohnung landen kann, welche man je nach "Viertel" zur Sicherheit nicht ohne eigene Bewaffnung verlässt. Die Realität und die Aussicht auf sozialen Abstieg plus dem Fehlen bzw. Kontrollverlust bzgl. der Inneren Sicherheit durch das Versagen von Regierungen holt jede Partei bzw. Politik mit und ohne "Sündenbockparteienkonkurrenz" o. "Populisten" ein. FG

Karl-Heinz Weiß | So., 1. September 2024 - 11:19

Beim Gespür für den gesellschaftlichen Niedergang haben die Ostdeutschen einen zeitlichen Vorsprung: Millionen mussten die "blühenden Landschaften" gen Westen verlassen. Heute verläuft die gesellschaftliche Spaltung zwischen Bandarbeitern, Müllwerkern und Busfahrern ohne Chance auf Homeoffice und den Privilegierten der Arbeitswelt, repräsentiert durch das GRÜNE Milieu. Charismatiker haben stets zwei Gesichter, aber nach Lafontaine und Scharping war Schröder ein Aufwecker für die seit jeher mit dem Selbstzerstörungsgen behaftete SPD.

Rainer Mrochen | So., 1. September 2024 - 11:20

... Weltbürger-Protagonisten gibt es keine "Legitimationskrise der Gesellschaft." Jedenfalls keine, die als Krise individualstaatlich, systemlosgelöst betrachtet werden könnte. Der geplante Bühnenaufbau dieser Individuen war vor allem und wohl auch jetzt noch, daß Prinzip des no Border, no Nations. Klappt nur leider nicht. Es gibt keine europäische Nation. Es gibt die Völker Europas und supranational, die, bisher, unipolar geprägte Weltordnung des "Wertewestens." Dieses System bröckelt und gerät in eine Legitimationskrise. Die Bühnendekoration wird gerade vom globalen Süden abgehängt. Das ist keine schöne Betrachtung. Wenn man der SPD ganz grundsätzlich den Hang zum diktatorischen unterstellt, erklärt sich eben auch deren Abgrenzung vom Staatsbürger hin zu der alten Idee des globalisierten Weltbürgers (unter Knute), freilich immer begleitet von der Opposition oder in Opposition. Wir haben eine Legitimationskrise westlichen Handelns gespeist aus Vergangenheit und geplanter Zukunft.

Rainer Dellinger | So., 1. September 2024 - 11:25

Danke für diesen Artikel. Ich sehe einen Hauptgrund darin, das viele Mitstreiter der sogenannten 68'er und deren Nachfolger in der marxistischen Ideologie des 19 Jh. steckengeblieben sind. Voraussetzung für eine gesellschaftliche Entwicklung ist vor allen Dingen Bildung. Die Lösung ist eine dringende Reform der selben. Wenn hauptsächlich die Ideologie dominiert, ist das ein Hauptgrund für einen Niedergang der Gesellschaft. Die Geschichte beweist es. Ein einheitliches hohes Bildungsniveau kommt automatisch der Gesellschaft, Wirtschaft und natürlich der Wissenschaft und Forschung zugute. Die bisherige Bildungspolitik ist ein einziges Desaster.

F. Scheuern | So., 1. September 2024 - 11:25

Na,

wie beschreibt hier unser Kommunikationsgenie, der wohl noch nie gesehen hat, wie jemand morgens für die Arbeit aufstehen muss, den Souverän, der nicht so will, wie seinesgleichen?

Genau, wie es sich ab einem gewissen Einkommens- und Einbildungsniveau gehört. Er beschreibt den unbotmäßigen Souverän als "(...) engherzigen, sentimentalen und angstbesetzten Kleinbürger.", als "(...) Heerscharen prekärer Existenzen (...)" sowie als "(...) notorisch Zukurzgekommenen, die Querulanten und von Ressentiments Getriebenen."

Perfekt! So erleichtert sich die
wohlmeinende Oberschicht in ihrer Panik nach unten. Das sagt mehr über Herrn Doktor, als über die von ihm Beschriebenen.

Wie sagt man bei uns in der Gegend? Geh' was Ordentliches schaffen, dann schwätzt Du nicht so dumm in der Gegend rum.

Grüße, ein Arbeiterkind.

Tomas Poth | So., 1. September 2024 - 12:17

Die spd verliert ihre Gefolgschaft weil sie keine Polituk für sie macht.
Das Führungspersonal schreckt zudem ab. So einfach ist das.

Heidrun Schuppan | So., 1. September 2024 - 15:30

Antwort auf von Tomas Poth

ideologisch geprägte Einwanderungspolitik bei weiteren Konkurrenz- und Verteilungskämpfen um Wohnungen sowie weiter steigende Energiekosten bei sinkenden Einkommen – es wird nicht ewig so weiter gehen können, der Knall wird umso heftiger werden. Da kommt niemand auf die Idee, wenigstens einmal innezuhalten und sich wenigstens zu fragen, ob die Menschen das alles überhaupt so wollen. Gönnt man uns nur noch eine Mahlzeit am Tag?

Volker Naumann | So., 1. September 2024 - 17:12

Antwort auf von Tomas Poth

Da schließe ich mich an, das Führungspersonal ist das Problem.
Und dieses Personal hat eine wirksame Art "gläserne Decke"
eingezogen, die nur noch Ihresgleichen nach oben lässt.

Die ehemalige Gefolgschaft, meinetwegen der "Stammtisch",
merkt das genau und wendet sich ab und Besserung ist nicht
in Sicht.

MfG

Ronald Lehmann | So., 1. September 2024 - 14:14

& solange Menschen sich nicht zu was

Berufen fühlen

sondern aus niederen & persönlichwn Beweggründen in die Politik gegangen sind

oder auf Grund der Mechanismen/Rahmenbedingungen nur funktionieren

als HANDLANDER/MARIONETTEN/LAKAIEN/ERFÜLLUNGSGEHILFEN der wirklichen MACHT

solange wird es keine BERUFUNG im wahrsten Sinne des Wortes geben

sondern der ÜBELKEITS-TOPF des ZEITGEISTES der MACHT
wird damit gefüllt

der IMMER schon jenseits der LIEBE, ihrer Kinder & Enkelkinder stand

also im Widerspruchspruch
zu den AUSSAGEN
von JESUS CHRISTUS
& ihren wahren Glaubenslehren

weil alles irdische durch Gottes Wort entstand

aber liebe Konservative Atheisten
OHNE GLAUBEN als Fundament unseres Handelns

sondern nur
AUS PERSÖNLICHER ...?
egal wie

& wenn man NUR danach strebt
ein Gutmensch zu sein

dann ist es das Gleiche
als wenn man aus
sogenannter LIEBE etwas tut
aber auch anschließend
ERWARTET

Aber LIEBE
egal zu was oder wem

ist kein AUTOMAT
oben was rein
unten was raus
>> also ich bekomme was
>Tritt😉

Henri Lassalle | So., 1. September 2024 - 19:22

Diese Apparatschik-Partei hat nichts mehr mit ihrer einstigen, originären Bestimmung zu tun, das hat überdeutlich der Ex-Kanzler Schröder bewiesen.
Möge sie doch denselben Weg nehmen wie jetzt die Linkspartei.

Ronald Lehmann | Mo., 2. September 2024 - 15:29

ein neues Wahl-Rahmengerüst

=> damit wirklich die fähigsten der Fähigen in die Offiziers-Kabine kommen

- wo es keine parteipolitischen Spielchen mehr gibt

- die Rahmenbedingungen so ausgehandelt worden sind
das KEINER Einfluss auf die Geschicke nehmen kann⚖️

- wo wirkliche direkte Demokratie installiert ist

- wo Personen & Posten direkt gewählt werden mit maximal 2 Legislatur-Peroden
direkte Demokratie

- wo Lobbyisten null Chance haben
außer die/ihre Idee kostenlos anonym in Topf der Gesellschaft zu geben

- wo das Dokma für die Gesellschaft wäre
die besten der Besten Führungs-Kräfte zu bekommen

die sich in komplizierten öffentlichen Wettbewerb stellen müssen

> wo der Hofstaat auf ein Minimum geschrumpft/ausgegliedert wird

> & wo für ALLE ERSICHTLICH
STAATS-ENNAHMEN-& AUSGABEN zeitnah öffentlich (!!!) einzusehen sind

& diese RB sind durch jene
die selbst über ihren Schatten springen
zu erarbeiten wie

T. Sarrazin
H. Maaßen
M. Krall
D. Müller
Pr. Bhakti
W. Grupp
M. Ballweg
P. Hahne &&&👍