Olaf Scholz bei Sandra Maischberger, 29.01.2025 / dpa

Gespielte Empörung statt Argumente - Scholz zieht ins letzte Gefecht

Der Kanzler zeigte bei Sandra Maischberger, was man auch im Bundestag hören konnte: statt Argumenten gegen die Unionsinitiative gespielte Empörung. Im Wahlkampf kann man nun gegen Nazis kämpfen.

Ferdinand Knauß

Autoreninfo

Ferdinand Knauß ist Cicero-Redakteur. Sein Buch „Merkel am Ende. Warum die Methode Angela Merkels nicht mehr in unsere Zeit passt“ ist 2018 im FinanzBuch Verlag erschienen.

 

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Wer die Bundestagsdebatte am Mittwochnachmittag nicht mitanhören wollte, konnte es danach bei des Bundeskanzlers Auftritt in der Sendung von Sandra Maischberger miterleben: Olaf Scholz hat den Inhalten des Gesetzesvorschlags der Union zur Migrationsbegrenzung nichts entgegenzusetzen. Die Szene – ab Minute 17:45 – sollte man sich wirklich gründlich ansehen.

Der Vorwurf des Kanzlers an Merz, er habe die Zustimmung der AfD „bewusst hingenommen, kalkuliert“, kehrt sich mindestens genauso gegen Scholz selbst. Erstens könnte man SPD und Grünen ganz konkret vorwerfen, dass auch sie schließlich den einen der beiden Entschließungsanträge der Union, den 27-Punkte-Plan zur inneren Sicherheit, gemeinsam (!) mit der AfD abgelehnt haben. Aber viel wichtiger und entscheidend ist: Scholz und seine Partei (und die Grünen erst recht) haben dem anderen Entschließungsantrag, dem Fünf-Punkte-Plan zur Migrationsbegrenzung, nicht zugestimmt und werden dem Gesetz am morgigen Freitag nicht zustimmen, nicht etwa, weil die Inhalte, wie behauptet, das Grundrecht auf Asyl und das Europarecht oder irgendetwas Schützenswertes verletzen. Keiner ihrer inhaltlichen Kritikpunkte (rechtswidrig, verfassungswidrig, europarechtswidrig) hält auch nur der geringsten Nachfrage stand – das hat Scholz bei Maischberger in jämmerlicher Weise gezeigt. Sie stimmen nicht zu, weil ihnen eine vermeintlich dräuende schwarz-blaue Gefahr im Wahlkampf gerade recht ist.

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Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 30. Januar 2025 - 13:13

"Rechten" geht, dann ist bei der SPD nichts gespielt.
Ob es der SPD nutzen wird?
Aber ich halte Scholz da für ehrlich und authentisch.

Gerald Gfröschl | Do., 30. Januar 2025 - 13:15

Ich frage mich warum diesen Lügen Clown genau so wie den Märchenonkel andauernd in diese Talkshows einladen tut, diese beiden können es nicht, hat man 3,5 Jahre gesehen und suchen dann die Schuld immer bei den anderen!

Ingofrank | Do., 30. Januar 2025 - 13:23

gegen das von Nazis gehaltene Berlin …..
Na ja, ich habe mir das Ganze „Gelaber“ gestern Abend angetan. Meine Liebste war bei mir um unseren gegenseitigen „Puls“ halbwegs unter Kontrolle zu halten.
Teilweise unerträglich das Gescholze vom Inhalt und der Rhetorik her sogar einiges „schlüpfrig“(der alte Geck!). Das einzig belustigende, die Moderatorin befragte so zügig, dass die zuhörenden ausgewählten Klatschhasen gen nicht richtig an den passenden Stellen, als gegen Rechts gekeilt wurde, zum Zuge kamen was mich an so manche Sendung im DDR Fernsehen erinnerte.
Schlussendlich immer das inhaltslose gleiche Geseiere ohne jeglichem Erkenntnisgewinn, Einsicht, oder gar ein Zeichen von Verantwortung dieser politischen Misere der letzten drei Jahr.
Schlafvergeudung ….. mehr nicht.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Heidemarie Heim | Do., 30. Januar 2025 - 13:47

Da muss sozusagen als Sofortmaßnahme ein auf den aktuellen Stand gebrachtes "Du bleibst hier Hase!!!"-Video-Erzeugnis her lieber Herr Knauß;)! Was meinen Sie? Herr Merz gibt den rächten Verfolgerhasen höchst persönlich, wie er einen völlig linken Unschuldigen in böser Absicht die "Mitte des Parlaments verlassend"! jagt;). Als Treiber bzw. Jagdgehilfen die Meute;) von ganz rechts. In den Büschen versteckt lauernd der oberste Verfassungsschützer Herr H. oder dessen Nachfolger, der sich im Gegensatz zu einem Herr M. wohl 2x überlegen wird, ob er überhaupt was bzw. was ganz Anderes gesehen hat!;)
Und bevor meine Fantasie ganz mit mir durch geht...Danke für die wunderbare Aussicht auf die nächsten Wahlk(r)ampf-Erlebnis-Wochen geehrter Herr Knauß! MfG

Tomas Poth | Do., 30. Januar 2025 - 14:40

Mützenicht:
„aus der politischen Mitte dieses Hauses ausgebrochen“

Das war hoffentlich erst der Anfang, das sozialistische rotgrüne Mauer-Ghetto zu verlassen, und eine Normalität in Deutschland jenseits der rotgrünen Selbstzerstörungs-Ideologie zu ermöglichen.
FCK RotGrün!

Christa Wallau | Do., 30. Januar 2025 - 15:09

als "Mitte der Demokratie" bezeichnen können, liegt in erster Linie am Totalversagen der Medien, die der "vergrünten" u. unfähigen Kanzlerin in abstoßender Weise huldigten. 16 elend lange Jahre lang!!!
Die wenigen Konservativen, die aufmuckten u. eine neue Partei gründeten, wurden übelst mit der "Nazi-Keule" verdroschen.
Kurz: Es liegt an Merkel und der CDU sowie dem
unkritisch-einseitigen Journalismus, daß es soweit kommen! Die Linken und Grünen haben nur freudig u. schamlos ihre Chancen ausgenutzt - sonst nichts!

Die katastrophale Schief-Lage, in der inzwischen auch Friedrich Merz in die Nähe des NS-Regimes gerückt werden kann u. darf, ohne daß ein Aufschrei der Empörung durch's Land u. die Medien geht, zeigt das ganze Ausmaß der Einseitigkeit u Verblödung, das bei sehr vielen Deutschen systematisch herangezüchtet wurde.

Die bittere Realität holt jetzt einen Teil der Verblendeten langsam zurück in die e c h t e Mitte der Gesellschaft - auf den Boden des gesunden Menschenverstandes.

Urban Will | Do., 30. Januar 2025 - 15:09

abgenommen habe, den Massenzustrom von Migranten beenden zu wollen, ist es doch klar, dass Ihr zweiter Punkt hier vollkommen zutrifft.
Man möchte diese schwarz-blaue Zusammenarbeit, treibt die feigen Fritzlinge jetzt vor sich her, man wird jetzt einen Dreck auskippen, wie man es noch nie gesehen hat.
Fritzel mag das so nicht ganz einkalkuliert zu haben und ich befürchte fast, er wird mal wieder d Schwanz einziehen und vor diesen ekelhaften Deutschland-Hassern auf die Knie fallen. Aber man wird sehen.

Auf jeden Fall sind die Dämme geöffnet. Der Geist ist aus der Flasche.

Die AfD-Wähler wissen umso mehr, dass sie bei den Blauen bleiben müssen, um etwas zu ändern auf diesem Narrenschiff. Sollte Blau verschwinden, bleibt alles beim alten.
Die Fritzel-Wahlschafe sollten mal das Denken anfangen, ob sie die Politik, die sie von ihm erwarten, auch von ihm bekommen.
Das geht nur, wenn er aus dem nun Begonnenen eine Koalition macht. Und dafür fehlen ihm nunmal die E..r.

'Fritzel mag das so nicht ganz einkalkuliert zu haben und ich befürchte fast, er wird mal wieder den Schwanz einziehen.'
'feigen Fritzlinge'.

Lieber Herr Will.
Friedrich Merz hat durch seine Initiative eine Tür 'ein Stück weit' geöffnet. Inzwischen drohen Merz und seiner Familie das Schicksal eines anderen großeren 'Türöffners' : das Schicksal des durch Extremisten ermordeten ägyptischen Friedenpräsidenten Sadat.
Wir stehen vor eine Orgie der Gewalt, wie sie unser Land seit dem Ende der 70-er Jahre (Entebbe, Mogadishu; verdienter Tod von Baader, Meinhof, Raspe und Ensslin und der Juden-Selektierer wilfried Böse und Brigitte Kuhlmann) nicht mehr gesehen hat. Offensichtlich hat der Rechtsstaat vollständig kapituliert - die Polizei wird Merz, seine Familie und seine Funktionäre gegen die organisierte Straßen-Gewalt des rot-gruen Mobs nicht schützen können. Und Polizisten werden - wie schon gewohnt - in der bonten Republik die ersten Opfer sein!

Bernd Windisch | Do., 30. Januar 2025 - 15:45

Frau Maischberger war in Hochform. Kompliment. Wer hätte ein solches Interview im ÖR erwartet? Ein dysfunktionaler Kanzler macht dysfunktionale Politik. Scholz hat sich völlig in sein verquastes Politikverständnis verheddert Während Helmut Kohl noch seinen Focus auf das, was hinten rauskommt hatte verliert sich Scholz völlig in der Etappe.
Die Verrenkungen der CDU gegenüber der AFD wirken ein wenig ungelenk. Wir können aber dankbar sein, dass Friedrich Merz den Mut hat den Teufelskreis des Unterlassens in der Migrationspolitik zu durchbrechen. In dem er die dysfunktionale EU-Gesetzgebung aufmischt verschafft er uns neue Handlungsspielräume und die Möglichkeit zumindest einen unseligen deutschen Sonderweg mit Haltung zu verlassen. Die Resteampel hat völlig den Kontakt zur Realität verloren. Ihre angebliche moralische Entrüstung ist nichts anderes als ein realpolitisches Armutszeugnis. Wenn die CDU am Freitag standhaft bleibt, ist sie für enttäuschte Konservative wieder wählbar. Respekt!

Jürgen Goldack | Do., 30. Januar 2025 - 16:48

Nicht umsonst nennt man Scholz den schlechtesten Bundeskanzler seit 1949. Nicht nur das er bei Fragen zur Vergangenheit (CumEx-Affaire, Wirecard-Skandal, Warburgbank etc.) zielführende Gedächtnislücken simulierte, hat er dem Souverän auch so manche Lügenmär aufgetischt, sei es über so unbewiesene „Untaten“ der AfD wie Unterstellung von Rassismus, Fremdenhass und bis heute unbewiesenem Rechtsradikalismus. Über seine Kungelei mit dem sogenannten „Medienunternehmen Correctiv“ in Kooperation mit der von ihm gekürten Innenministerin Faeser (Thema Wannsee-Konferenz) hat er geflissentlich Stillschweigen bewahrt und so einiges mehr. Das sich der Mann noch vor eine Kamera traut zeugt von einem geradezu strafbar sich selbst verleugnenden Selbstverständnis gepaart mit ausgeprägter Realitätsverdrängung, offensichtlich die idealen Voraussetzungen für einen Bundeskanzler unserer Republik nach bester Vorarbeit durch das "Engelchen" Merkel, unserer tollen Ex-Kanzlerin!