landtagswahlen-baden-wuerttemberg-rheinland-pfalz-ergebnisse
Klarer Gewinner: Winfried Kretschmann, hier mit seiner Ehefrau Gerlinde/ dpa

Wahlergebnisse in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz - Grüne Top – CDU Flop

Die Grünen sind der klare Gewinner bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz– dagegen hat die CDU in beiden Ländern deutlich verloren. In Rheinland-Pfalz könnte die Ampel mit Malu Dreyer (SPD) als Ministerpräsidentin weiterregieren. Im Ländle dagegen werden die Karten wohl neu gemischt.

Cicero Cover 11-24

Autoreninfo

Hier finden Sie Nachrichten und Berichte der Print- und Onlineredaktion zu außergewöhnlichen Ereignissen.

So erreichen Sie Cicero-Redaktion:

In Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz wurde heute ein neuer Landtag gewählt – zwei besondere Landtagswahlen, denn sie bilden den Auftakt zum Superwahljahr 2021 mit sechs Landtagswahlen und der  Bundestagswahl im Herbst. Die beiden Wahlen gelten als erster Stimmungstest – auch für die Frage, wer neuer Bundeskanzler wird.   

Wegen der Pandemie war in den Wahllokalen den ganzen Tag nur wenig los. Viele Wähler hatten schon vorab per Brief  abgestimmt. Da die Briefstimmen erst nach 18 Uhr ausgezählt werden, könnten sich die Ergebnisse noch verändern. Nach einer ersten Prognose der ARD um 18 Uhr zeichnen sich vier Trends ab: Die Grünen konnten sowohl in Baden-Württemberg als auch in Rheinland-Pfalz zulegen.

Im Ländle wurden sie mit 31 Prozent wieder stärkste Partei. In Rheinland-Pfalz liegen die Sozialdemokraten von Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit 34,5 Prozent wieder vorne. Hier wie dort musste die CDU nach den gerade aufgeflogenen Korruptionsskandalen in der Union Stimmenverluste hinnehmen. Die Linke schafft es nach dem derzeitigen Stand in keines der beiden Landesparlamente. 

In Baden-Württemberg schnitten die Parteien wie folgt ab:    

CDU: 23 Prozent 
SPD: 12 Prozent  
Grüne: 31 Prozent 
FDP: 11,5 Prozent 
AfD: 11,5 Prozent 

 

Und hier die Ergebnisse aus Rheinland-Pfalz: 

CDU: 26 Prozent 
SPD: 34,5 Prozent
Grüne: 8,5 Prozent 
FDP: 6,5 Prozent
AfD: 10,5 Prozent
FW: 5,5 Prozent

 

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Alleine die Wahlbeteiligung spricht dagegen, es interessiert sehr wohl.
Ok, Personen, die mit einer Demokratie grundsätzlich Probleme haben wohl eher weniger.

Wir wollen zudem einmal festhalten, dass bei beiden Wahlen die AFD die Partei mit höchsten Verlusten ist.
Das macht doch gute Laune, nicht wahr?

Petra Führmann | Mo., 15. März 2021 - 12:05

Antwort auf von Monika Sturtzer

das sehe ich genau anders herum. Für mich sind die Gescholtenen die einzigen Demokraten. Sicher können Sie das Gegenteil belegen. Ich kann zum Beispiel nicht begreifen, wie man den Niedergang des Landes so beklatschen kann. Und man stelle sich mal Frau Baerbock als Kanzlerin vor.. Man lässt große Teile der Bevölkerung nicht zu Wort kommen, verfemt und bekämpft sie, und das soll Demokratie sein? Und was unterscheidet Kretschmann von Palmer, der keinesfalls so bejubelt wird?

Wolfgang Jäger | So., 14. März 2021 - 19:02

Merkel wird insgeheim ganz zufrieden mit dem Ergebnis sein. Wenn die CDU nicht noch zaubert, dann werden die BTW ein Desaster und wir haben eine komplette Linksregierung. Vielleicht von der FDP etwas gelb aufgepeppt. Bei der Wahl des Kanzlerkandidaten hat man jetzt nochmal die Chance, eine Wende herbeizuführen. Nur Merz könnte das noch halbwegs gelingen. Ansonsten: Koffer packen!

Hannes Wolf | So., 14. März 2021 - 20:14

Antwort auf von Wolfgang Jäger

Dann packen Sie ihren Koffer und lassen uns doch wissen, in welches fantastische Land die Reise hingeht?
Rja, das ist eben Demokratie, man muss es auch aushalten können, wenn die Mehrheit eine andere Meinung hat.
Klar, hier werden zwar viele der Meinung dein, dass diese Wähler es alle nicht kapieren und eh nur Lemminge sind, aber, so ist das nun mal. Schön, dass die AFD in beiden Ländern Verluste hatte,

Robert Müller | So., 14. März 2021 - 21:02

Antwort auf von Wolfgang Jäger

Schwarz-Rot hat abgewirtschaftet, das haben diese Wahlen deutlich gezeigt und es zeigt sich eine Alternative: Grün-Rot-Gelb. Wenn das auch im Bund so kommen würde, wäre ich nicht unzufrieden, denn es entspricht doch sehr dem Zeitgeist, ist aber nicht katastrophal, was zB grün-rot-rot wäre. Grün -Schwarz oder Schwarz-Grün hingegen wäre ein weiter-so, denn die CDU ist verbraucht und muss sich wie die SPD im Bund erst erneuern und neu sortieren. Ein Kanzler Merz würde nichts daran ändern, da bei unserem politischen System der Kanzler kein "Monarch" ist, wie zB in Frankreich oder der USA. Man hat das schon daran sehen können, dass Merz den Grünen sehr entgegen kam. Ich vermute, dass er das gehasst hat, aber sonst hätte er gar keine Chance gehabt, denn mit wem hätte er sonst koalieren sollen? Die Zeit als Helmuth Kohl noch mit Schwarz-Gelb regieren konnte ist Vergangenheit.

Johannes Freundlich | Mo., 15. März 2021 - 10:27

Antwort auf von Wolfgang Jäger

Sehr geehrter Herr Jäger,

wenn ich ihre Kommentare lese, dann stehen sie den Position der AFD nahe und halten insbesondere eine Immigration von Flüchtlingen für kritisch.
Nun wollen Sie die aber die Koffer packen, was eine gewisse Ironie inne hat. Verstehen Sie (und die, die ihrer Aussage beipflichten) diese eigentlich?

Nun, sie bevorzugen, dass keine Ausländer mit gepackten Koffern nach Deutschland kommt (wobei die meisten nicht die Zeit hatten, große Koffer zu packen). Sie selber nehmen für sich aber (als Wirtschaftsflüchtling? Oder was eigentlich, denn politisch verfolgt sind sie ja nicht) das Recht selbstverständlich in Anspruch mit gepackten Koffer in ein fremdes Land als Ausländer zu migrieren? Als ob dies der normalste Prozess der Welt ist, den sie anderen nicht einmal unter sehr viel widrigeren Umstände billigen. Woher kommt denn diese Inkonsequenz oder messen sie mit zweierlei Maßstab?

Gehen Sie doch einfach mal durch unsere größeren, buntigeren Innenstädte vorzugsweise nach 18 Uhr, schicken sie ihr Kind auf eine innerstädtische Gesamt- oder Realschule, oder Ihren Enkel in einen städtischen Kindergarten, lassen Sie ihre adoleszente Tochter des Nachts noch mal raus zum Chillen mit Freunden in den Park, verlockt es ihre Frau abens noch mal allein eine kleine Runde zu drehen? Vor der Ära Merkel war das alles kein Thema - heute ist es eines, es sei denn, sie wohnen irgendwo draußen in der Provinz, und haben den Knall nur noch nicht gehört. Schauen Sie sich die Geburtenzahlen an, dann können Sie sich selber ein Bild machen davon, wie Deutschland aussieht in 10 Jahren. Oder lesen Sie nach bei Thilo Sarrazin. Ich habe nichts gegen Flüchtlinge oder gar Wirtschaftsmigranten - sie sind,mir willkommen, soweit sie bereit sind, hier die Ärmel hochzukrempeln und sich kulturell anzupassen. Aber solche wollen gar nicht mehr hierher - die die kommen, wollen die feindliche Übernahme!

Kai-Oliver Hügle | Mo., 15. März 2021 - 06:35

So ganz verstehe ich die Fixierung auf die CDU nicht. Ihre Verluste sind - relativ - überschaubar und hängen mit einer Reihe aktueller Skandale und sehr unpopulären Spitzenkandidaten zusammen. Das Ergebnis wäre allerdings vermutlich noch deutlich schlechter ausgefallen, wenn nicht viele Bürger ihre Stimme bereits abgegeben hätten, bevor die Skandalgeschichten aus Aserbaidschan und über die "Masken-Raffkes" so richtig Fahrt aufgenommen hatten.
Der eigentliche Wahlverlierer ist die AfD, die in beiden Ländern trotz sehr guter Voraussetzungen (zunehmende Unzufriedenheit mit dem Corona-Krisenmanagement, CDU-Skandale, die Verdachtsfall-"Panne" beim Verfassungsschutz) ein Drittel (!) ihrer Wähler verloren hat - und nun jeweils einstellig ist.
Mal sehen, ob man dazu im Cicero noch eine Analyse lesen darf...

... ist das Schicksal von CDU(CSU), SPD und Linken.

Mit Recht holen eigenwillige und denkfähige Persönlichkeiten wie Herr Kretschmann und (teilweise) auch Frau Dreyer, die sich notfalls von den mediokren Funktionären in der eigenen Partei absetzen können, auch bei den Bürgern viele Stimmen.

Aber die SPD hat trotzdem in BW und in RP wieder Stimmen verloren, und die CDU noch viel mehr. Die Linke ist schon jetzt in der Bedeutungslosigkeit versunken. Das heißt: Die charakterlose Anbiederungspolitik an die Grünen, die von den Medien und den Netzwerken so aktiv gefördert wird, zahlt sich für die anderen Parteien NICHT aus. So schaffen sie nur sich selbst ab. Helfen könnten nur eigenständige Persönlichkeiten, wie eben Herr Kretschmann, die lästige und dumme Journalisten auch einfach mal stehen lassen können.

Das unterwürfige Ducken unter den Mainstream verstärkt nur den Eindruck der generellen Inkompetenz bei den Wählern.

Möge es Frau Dreyer besser ergehen als Frau Kraft damals In NRW!

Ernst-Günther Konrad | Mo., 15. März 2021 - 08:21

und wir alle haben das Ergebnis zu akzeptieren, was wir sicher auch tun. Nein, nicht die GRÜNEN und die SPD haben gewonnen, auch wenn dies so verkauft wird, die Amtsinhaber haben gewonnen. Warum? Weil sie aus der Sicht ihrer Wähler nicht alles verkehrt gemacht haben. Die Verluste der CDU sehe ich als Warnung an die Bundesregierung, wie die entfleuchten CDU-Wähler deren Leistung bewerten. Ich hatte sogar mit mehr gerechnet. Bei einer solchen Bundespolitik, haben die Ländervertreter der CDU keine Chance. Sie bekommen das ab, was der Regierung, vor allem Merkel eigentlich angedacht war.
Und die AFD? Sie hat Wähler an die Freien Wähler verloren und es sind die abgesprungen, die eigentlich nur Protest wählen wollten, bei den letzten Wahlen. Nicht unerheblich sind die Diffamierungen dieser Partei, das permanente Bashing, das erschweren von Wahlveranstaltungen, das Verschweigen in den ÖRR Medien, die eigenen Querelen in der Partei und die Angst möglicher AFD-Wähler vor sozialer Ächtung.

"Diffamierungen, das permanente Bashing, das "e(E)rschweren von Wahlveranstaltungen, das Verschweigen in den ÖRR Medien, ... die Angst möglicher AFD-Wähler vor sozialer Ächtung" - das übliche Gejammer.

Die Spitzenkandidaten in BW und Rheinland-Pfalz, ja auch im Bund äußern sich ähnlich, hinzu kommt noch die angebliche "Instrumentalisierung durch den VS". Alles wie gehabt, Schuld sind immer die Anderen...
Man ist noch nicht mal fähig, zuzugeben, dass man in der Corona-Pandemie "möglicherweise nicht die beste Figur abgegeben hat" - im Gegenteil. Meuthen bescheinigt seiner Partei ein gutes Konzept, während seine Parteifreunde in Dresden auf der Strasse mit Typen aufmarschieren, die Polizisten und Journalisten attackieren.

Die AfD kapiert es nicht, dass man die anderen Parteien nicht für die eigene Radikalisierung verantwortlich machen kann.

Ach so, stimmt ja, man ist ja gar nicht radikal. Nur konservativ....

Deckel zu, Blase geschlossen.

"die Angst möglicher AFD-Wähler vor sozialer Ächtung."
Ihnen ist aber schon klar, dass die Wahlen auch in BW und RLP geheim sind?

Walter Bühler | Mo., 15. März 2021 - 08:59

Die große Strategie der Grünen, mit ihren Netzwerken die Medien und die anderen Parteien zu durchdringen, ist erfolgreich. CDU/CSU, SPD und auch die Linken liquidieren sich allmählich selbst. Auch in RP ist die SPD von Manu Dreyer kleiner geworden. Mit der Anpassung an die Netzwerke und die Einheits-Medien gibt es kaum noch Platz für eigenständige Persönlichkeiten. Mediokre Berufspolitiker haben das Sagen, die in ihrer Angst um die persönliche Zukunft von den Netzwerken und den Medien leicht gesteuert werden können. Nur bei den Grünen selbst kann man noch mit ein paar Vernünftigen rechnen.
Die Infantilisierung der deutschen Politik und der Verlust des gesunden Menschenverstandes kommen dem deutschen Lebensgefühl entgegen. Für die organisatorische, wissenschaftliche, wirtschaftliche und finanzielle Lebensfähigkeit unseres Landes werden sich die Träumereien vom ökologischen Schlaraffenland aber als fatal erweisen. Von Träumen, vom Ignorieren der Realität kann unser Land nicht leben.

Norbert Heyer | Mo., 15. März 2021 - 08:59

Die CDU ist abgestraft worden, die Wähler waren aber noch relativ gnädig. Alle katastrophalen Entscheidungen von Frau Merkel konnten nicht an ihren Thron rütteln. Jetzt geht es nicht um etwas Abstraktes, jetzt geht es um Menschenleben. Die Menschen haben das Gefühl bekommen, dass die Union mit dieser Aufgabe total überfordert ist und reagieren. Die AfD wäre für die Union der ideale Koalitionspartner in dieser Krise - aber diese Partei wurde von allen Parteien zur Nazi-Partei erklärt und wird niemals einen Fuß auf den Boden bekommen. So nimmt denn das Schicksal
seinen Lauf. Wir gehen stramm den Kurs in den Links-Sozialismus, mit einer Grünen als Bundeskanzlerin. Der schlimmste Albtraum scheint sich zu bewahrheiten. Schuld daran ist die Union - Frau Merkel konnte schalten und walten, wie es ihr passte. Die Frau, die eigentlich alles „vom Ende her denkt“ - sie hat sicher auch den Niedergang ihrer Partei bewusst herbeigeführt und freut sich, hier dem Sozialismus den Weg gebahnt zu haben.