Vorstellung der Direktkandidaten der Freien Wähler für die Bundestagswahl 2025 / dpa

Freie Wähler - Ein Aiwanger-Erfolg könnte der CDU nützen und der CSU schaden

Die Freien Wähler rechnen sich Chancen aus, in den Bundestag einzuziehen – über drei Direktmandate in Bayern. Das könnte die Chancen auf eine bürgerliche Mehrheit aus CDU/CSU, FDP und FW erhöhen, dürfte aber Markus Söder gar nicht gefallen.

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Aus weiß-blauem Blickwinkel kann die CSU der Bundestagswahl gelassen entgegensehen: 43 Prozent sagen ihr die Demoskopen in Bayern voraus, ein zweistelliges Plus gegenüber den mageren 31,7 Prozent von 2021. Doch ob sie ihre 45 (von 46 möglichen) direkt gewonnenen Mandaten verteidigen kann, ist unwahrscheinlich. Nach dem neuen, von der Ampel gezielt gegen die CSU konstruierten Wahlrecht können Wahlkreissieger nämlich leer ausgehen. Das ist immer dann der Fall, wenn eine Partei mehr Direktmandate gewinnt, als ihr aufgrund der erzielten Zweitstimmen zustehen. Das war bei der CSU dank der nunmehr abgeschafften Überhangmandate fast immer so.

CSU-Chef Söder hat die Parole ausgegeben, die CSU wolle sämtliche 46 Wahlkreise gewinnen. Da sie im Freistaat kaum in die Nähe von 50 Prozent Zweitstimmen kommen dürfte, werden ohnehin einige ihrer Wahlkreisgewinner leer ausgehen. Jetzt droht einigen „Wahlkreiskönigen“ der CSU eine zusätzliche Gefahr: Die Freien Wähler (FW) von Hubert Aiwanger wollen in Bayern mindestens drei Wahlkreise erobern. 

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Stefan Jarzombek | Fr., 29. November 2024 - 14:50

Söder wird jedenfalls nicht mit Ultralinken und Grünen regieren.
Das ist bei Merz noch lange nicht gewiss.
Ein Blick nach Thüringen und Brandenburg sagt alles.
Söder wird das schon machen wie es für ihn passt und eben ohne linke Experimente.

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 29. November 2024 - 16:16

Aiwanger schielt auf die Erst- und Söder auf die Zweitstimme, daraus könnte doch eine bayerische Symbiose werden. Aber was geschieht, wenn die Freien Wähler weniger als die für 3 Mandate notwendigen Zweit-Stimmen bekommen? Sind dann trotzdem alle 3 Abgeordneten drin oder nur 2, entsprechend dem Zweitstimmenanteil? Was sagt das Wahlrecht da aus? Dazu gab es bisher auch bei den Linken keine Aussage.

Ob die Freien Wähler, eine zutiefst grüne Partei (daher Abrissgenehmigung für Isar 2 und andere Grüne Projekte), nun ein idealer Koalitionspartner für die CDU ist, die Frage stellt sich mir. Gut, die FW sind nicht woke, aber reicht das, um die Wirtschaft wieder auf Vordermann zu bringen? Ist nicht gerade die Energiewende mit Ursache für das „Elend“? Helfen da „verkappte Grüne“?

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