- Haben wir trotz Corona das Gefühl für Distanz verloren?
Die Menschen können keinen Abstand wahren - Corona hat daran nicht viel geändert. Sind wir noch jenes Wesen auf zwei Beinen oder schon der kleine gleitende Punkt auf Google Maps?
Seit einigen Jahren latschen mir ständig Leute planlos vor die Füße oder rempeln mich an. Und wenn ich etwas sage, erstaunt, weil sich der Rempler nicht entschuldigt, ernte ich leere Blicke. Covid-19 hat daran nicht so viel geändert. Ich habe den Eindruck, dass viele nicht mehr wissen, was Distanz überhaupt ist, also erst recht nicht, wie man sie einhält. Mein Supermarkt zum Beispiel hat seit dem Shutdown einen Türsteher engagiert, der aufpassen soll, dass sich die Kunden nicht auf die Pelle rücken. Man kommt aber nicht an ihm vorbei, ohne den gebotenen Mindestabstand deutlich zu unterschreiten.
Oder wenn ich draußen vor dem kleinen Gemüseladen warte, bis ich dran bin – dann scheren andere Kunden vor mir ein. Sie denken einfach nicht nach, warum ich da stehe. Und neulich sah ich einen sehr alten Mann spazieren gehen, und ein Jogger hechelte dicht an ihm vorbei. Dann noch einer. Und noch einer. Keiner kam auf die Idee, eine kleine Kurve zu laufen.
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