- Cicero Podcast Gesellschaft: „Karl Lauterbach hat kein taugliches Konzept“
Corona hat die Krankenhäuser an ihre Grenzen gebracht. Doch es hat schon vorher gekriselt. Im Cicero Gesellschaft Podcast spricht der Mediziner Matthias Schrappe über die Probleme des deutschen Gesundheitssystems und über Lauterbachs fehlerhafte Krankenhausreform.
Das deutsche Gesundheitssystem hangelt sich von Krise zu Krise. Diesmal im Fokus: Die Krankenhäuser. Während besonders im ländlichen Raum Kinder- und Geburtshilfekliniken von einer regelrechten Insolvenzwelle davongetragen werden, klagt man selbst in den großen Kliniken über den anhaltenden Pflege- und Ärztemangel. Gesundheitsminister Karl Lauterbach reagiert nun mit einer großen Krankenhausreform. Nich weniger als eine „Revolution“ soll sich hinter seinem Konzeptpapier verbergen.
Doch gehen Lauterbachs Vorschläge in die richtige Richtung? Im Cicero Podcast Gesellschaft spricht Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur von Cicero, mit dem Internisten und langjährigen Klinikleiter Matthias Schrappe. Der war nicht nur Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, den er 2011 auf eigenen Wunsch hin verließ. Als Ärztlicher Direktor des Marburger Universitätsklinikums sowie als Generalbevollmächtigter des Aufsichtsrates des Klinikums der Universität Frankfurt am Main hat Matthias Schrappe auch tiefe Einblicke in die Führung einiger großer Universitätskliniken des Landes gewinnen können. In den letzten drei Jahren hat er sich zudem als allseits geachteter Kritiker der deutschen Corona-Politik einen Namen gemacht.
Für Schrappe ist klar: Lauterbachs Konzept wird scheitern. Woran das liegt, und warum deutsche Gesundheitsminister seit Jahtren immer wieder vor den eigentlichen Reformen des Systems zurückschrecken, davon berichtet der 1955 in Hamburg geborene Arzt und Gesundheitsexperte in diesem gut halbstündigen Podcast.
Das Gespräch wurde am 04. Januar 2023 aufgezeichnet.
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Zunächst vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch! Da merkt man sofort wie wichtig der Austausch mit Experten, welche die wie Herr Dr. Schrappe obendrein als Praktiker sozusagen von der Pike her mit den Problemen konfrontiert wurden ist. Mit Baustellen meine ich die auch von ihm angesprochenen Strukturen, Gruppen und Interessenverbände im Gesundheitssystem, die dazu führen, das man mehr, bzw. oft auch ökonomisch dazu gezwungen, gegeneinander als miteinander arbeitet. Welcher Hausarzt z.B., außer den aussterbenden Landärzten, kann neben seiner täglichen Praxis die erforderliche Zeit für Hausbesuche und Betreuung seiner langjährigen Chroniker-Pat. aufbringen, einer immer mehr ausufernden Bürokratie bzw. Dokumentationspflicht, Abrechnung samt Budgetierung gerecht werden und nebenbei noch von KKs und KVen verlangte Fortbildungen machen? Nur eine Baustelle bzw. Hindernis intermediärer Zusammenarbeit als Bindeglied zwischen Ambulanz und evtl. erforderlicher klinischer Einweisung. MfG