Mit über 80 Prozent bestätigt: Die AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla / dpa

AfD liefert professionellen Parteitag ab - Eine Partei überrascht sich selbst

Nicht einmal Insider und höchste Funktionäre hatten damit gerechnet: Der AfD-Bundesparteitag von diesem Wochenende versank nicht im Chaos. Die Partei lieferte stattdessen professionell ab und wird demnächst vielleicht einer neuen rechten Fraktion im EU-Parlament angehören.

Porträt Mathias Brodkorb

Autoreninfo

Mathias Brodkorb ist Cicero-Autor und war Kultus- und Finanzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Er gehört der SPD an.

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Es war der wahrscheinlich unspektakulärste AfD-Parteitag in der noch jungen Geschichte der Partei. Dabei hätte es eigentlich allerhand Gründe für eine Grabenschlacht gegeben: Die AfD schnitt bei der Europawahl zwar stark, aber deutlich schwächer ab als erhofft. Dazu beigetragen haben allerlei Skandaldiskussionen im Vorfeld der Wahl, unter anderem rund um den Spitzenkandidaten Maximilian Krah.  

Als dann die beiden Parteichefs Chrupalla und Weidel Krah aus dem Verkehr zogen, war in Teilen der Partei und deren Vorfeld von „Verrat“ die Rede. Die Parteispitze hätte daher gleich aus zwei Richtungen unter Druck geraten können: aus dem eher bürgerlichen Milieu (West) wegen der Aufstellung des ostdeutschen Rechtsauslegers Krah und aus dem nationalen Milieu (Ost), weil Chrupalla und Weidel Krah fallen ließen. Deutsche Leitmedien rechneten daher damit, dass das zumindest Tino Chrupalla politisch nicht überleben dürfte. Er war beim letzten Mal mit einem Ergebnis von bloß 53 Prozent gewählt worden.

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Ingofrank | So., 30. Juni 2024 - 18:48

Delegierten der AfD wären mit dem Klammerbeutel gepudert, würden sie über das Stöckchen springen was der ÖRR und die versammelte links grüne Jurnallie ihnen hin hielt. Gut so !
Vor allem auch im Hinblick auf die LT Wahlen im September und die BTWahl im kommenden Jahr vielleicht auch zu einem früheren Zeitpkunkt. Einigkeit macht stark. Das war schon immer so.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Volker Naumann | So., 30. Juni 2024 - 18:50

Da kann man wohl selbst den werten Autor nicht außen vorlassen.

Schon der Einstieg: "...schnitt zwar stark ab, ABER ! deutlich schwächer ... (das war dann der Trostpreis !).

Und so geht es weiter, die Partei versankt nicht im Chaos (sehnlichst erhofft) aber KEIN Wort zum chaotischen Umfeld, den Parteitag zu verhindern und möglichst zu stören.

Wenn Marine Le Pen nun ihr französisches Gegengewicht aufgebaut hat, gibt es vielleicht doch etwas, wo die AFD in der EU andocken könnte, wieder eine Hoffnung weg. Wer kann voraussehen, wie das alles ausgeht in Frankreich nächste Woche?

Und dann kommen die bösen Landtagswahlen und die SPD fliegt aus zwei Länderparlamenten?

Nur noch Trauer für die SPD, Trost kann sie einzig und allein darin finden, den Grünen wird es wohl genauso ergehen und die FDP glaubt selbst an nichts mehr.

Ich bin nicht überrascht, sondern erfreut, so kann es weiter gehen.

MfG

Tomas Poth | So., 30. Juni 2024 - 19:29

Der versank nicht im Chaos:.

Dafür aber das Gegenüber, die Fachos der Antifa und ihrer Freunde, die überhaupt kein Sinn für Demokratie haben, dafür aber um so mehr wie sie unsere Polizei verprügeln können!

Ein erhebliches Maß an Schuld trägt auch die Regierung samt ihrer medialen Unterstützer mit ihrer Hetze gegen "Rechts" , die auch noch von den verhetzten mit Steuermitteln finanziert wird!

Das ist ist Leninismus/Stalinismus/Maoismus einer durchgeknallten Mischpoke rotgrüner Fatzkes.

Wie können diese Anti-Demokraten so borniert, blind und selbstsüchtig sein, das Recht und die Aufrechterhaltung der demokratischen Ordnung so mit Füßen zu treten.

Denen fehlt alles, was uns Menschen im positiven Sinne ausmacht!

Armin Latell | So., 30. Juni 2024 - 19:57

Bei wirklich allem Respekt, die würde ich gerne mal erfahren! Das einzige radikale hat sich außerhalbder Grugahalle abgespielt, Exzesse, die diesem Konstrukt brd mittlerweile würdig sind. Exzesse, die in diesem Dumm- und Dämlichstland zur Tagesordnung werden, die tatsächlich radikal geändert werden müssen und von den mindestens 5 verursachenden Einheitsparteien ganz sicher nicht geändert werden. Für diese absolut notwendige Änderung ist mir mittlerweile jede Radikalität Recht. Und im Anschluss jede Menge juristische Aufarbeitung über all die kriminellen Meineide, die dieses Regierungspack und all seine Handlanger gegen die Deutschen, auch die mit Migrationshintergrund, verbrochen haben.

Hans-Hasso Stamer | So., 30. Juni 2024 - 20:33

Aus Sicht der Basis im Osten war die Kaltstellung von Krah falsch. Er hat im Europawahlkampf einen hervorragenden Job gemacht und es geschafft, die Jugend anzusprechen.

Aber er hatte eben auch einen groben Fehler gemacht, die beiden Parteivorsitzenden machten danach einen. Letztendlich aber sind solche Fehler langfristig unvermeidbar. Daraus jeine Ablehnung gegen Weidel und Chrupqlla abzuleiten, wäre nicht angemessen gewesen.

Schließlich geht es in diesem Wahljahr um nichts weniger als um eine Richtungsentscheidung, ob es nämlich gelingt, Deutschland von dem verhängnisvollen Weg in den wirtschaftlichen und politischen Abgrund abzubringen. Dazu braucht es eine einige und starke AfD.

Das ist auch dem renitentesten AfD-Mitglied im Osten klar. Insofern war Essen ein Erfolg aller. Es geht einfach um zu viel. Machtkämpfe und Mauscheleien gibt es immer, aber hier hat sich Höcke als Teamplayer erwiesen und das wird man ihm nicht nur im Osten hoch anrechnen.

Patrioten: Das Land immer zuerst!

Maria Arenz | So., 30. Juni 2024 - 21:31

scheint mir vielleicht doch auch eine Rolle gespielt zu haben: Die unglaublichen, eines zivilisierten Rechtsstaats unwürdigen Hass-Aktionen, mit denen dieser Parteitag mit klammheimlicher Unterstützung von Regierung und sog. Qualiätsmedien vom Juste Milieu unmöglich gemacht werden sollte. Es wurde im Vorfeld und gestern massenhaft Recht verletzt und öffentlich zu klar kriminellen Handlungen- also Handlungen NICHT nur unterhalb der Strafbarkeistschwelle- aufgerufen ohne daß man von unseren rot-grünen Krawallschachteln ein Wort der Kritik oder von Kanzler und Bundespräsident ein Wort der Distanzierung oder einen Hinweis auf die Rechtslage gehört hätte. Ganz anders als bei ihrem Entsetzen über blödes Gegröle in Sylt und
auf Bierfesten also, wo sogar regelmäßig der Staatsschutz anrückt. HIer wird inzwschen derart schamlos mit zweierlei Maß gemessen, daß ich langsam wirklich an Weimar denke.

Christa Wallau | So., 30. Juni 2024 - 21:31

hat die AfD zu Beginn viele Fehler gemacht, die ihr nun nicht mehr unterlaufen. Sie hat taktisch von den Altparteien gelernt und wird sich m. E. ihren Platz in Deutschland nicht mehr nehmen lassen.
Alle überheblichen Alt-Politiker, die in den ersten Jahren von der AfD als einer "vorübergehenden Erscheinung" palaverten, wurden widerlegt.
Es ist eine Frage der Zeit, bis sich viele AfD- Ansichten von vernünftiger Politik durchsetzen. Aber jeder Tag, der o h n e konkretes Handeln im Sinne einer interessensgeleiteten Politik für das deutsche Volk vergeht, bringt unser Land weiter in die Bredouille.
Schon jetzt kann der rasante Abstieg nur noch mit viel Härte aufgehalten werden.
Opfer für etwas bringen Menschen aber nur dann, wenn sie einsehen, welchem konkreten fernen Ziel diese dienen sollen. Es muß ihnen bewußt sein, daß es um nichts Geringeres geht, als die Wiedererlangung von innerem Frieden, Wohlstand u. gesundem Menschenverstand in Deutschland. Dafür lohnt sich jeder Einsatz.

Achim de Jong | So., 30. Juni 2024 - 22:07

Mit jedem Artikel aus seiner Feder, steigt Herr Brodkorb in meiner Achtung. Diese unaufgeregte Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner ist äusserst sympathisch, Ein angenehmer Kontrast zum hysterischen Gekreische der rotgrünen Medien.

Armin Latell | Mo., 1. Juli 2024 - 19:08

Antwort auf von Achim de Jong

unaufgeregte Auseinandersetzung? Können Sie nicht lesen? Nämlich das, worüber Herr Brodkorb NICHTgeschrieben hat? Ja, der medial gehirngewaschene Wessi hat nie gelernt, zwischen den Zeilen zu lesen, erst Recht nicht das Nichtgeschriebene. Aber ja, ich gönne Ihnen Ihren Genuss über subtile Meinungsmache.

Stefan Jarzombek | So., 30. Juni 2024 - 23:27

Es läuft gut für die AfD, während Herr Scholz und seine Ampel nicht auf die Stimmung in der Bevölkerung achten, sondern selbstgefällig und arrogant das "Weiter so" praktizieren.
Selbst schuld und es würde mich nicht wundern,wenn die SPD im Osten letztlich unter 5% fällt.
Desweiteren wird das BSW den Kopf von Kretschmer auch nicht retten können.So dumm werden die Menschen die den Wandel wollen nämlich nicht sein.

Franz Poschen | Mo., 1. Juli 2024 - 04:08

ist in öffentlichen Auftritten auch wesentlich besser geworden. Er wirkt nicht mehr als "Opfer" der Interviewer. Gut so.

Christoph Kuhlmann | Mo., 1. Juli 2024 - 05:17

Nun haben es linke Kräfte wieder einmal geschafft den Parteitag zu einem glänzenden Sieg der AfD hoch zu jazzen. Delegierte mussten über Absperrungen klettern um am Parteitag teilnehmen zu können und unter unter Polizeischutz gestellt werden. Die Polizei hatte zwei Schwerverletzte und etliche Blessuren. Ein Sieg der Demokratie? Man informiert sich besser über die im Internet übertragenen Reden der Parteifunktionäre, als über die sogenannten Qualitätsmedien. Ich fand die Veranstaltung zur Europawahl zum Beispiel ziemlich dürftig, was die Inhalte betraf. Was die AfD im Europaparlament überhaupt machen will, ist mir nicht ganz klar geworden. Die Partei war mehr mit sich selbst als mit politischen Inhalten beschäftigt. So blieb es mehr beim Grundsätzlichen in mehreren Aufgüssen. Höcke hat übrigens auch einem Phönix Reporter ein Interview gegeben. Da stand eher der Reporter unter Druck. Bei mir ist der neue Eindruck zunehmender Professionalität entstanden. Höcke lernt hinzu.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 1. Juli 2024 - 11:47

Ja, vergangene Parteitage waren noch holprig, diesmal war es organisatorisch ohne Beanstandungen. Entgegen ihrem neutralen Artikel Herr Brodkorb, merkte man bei BILD und FOCUS, wie man bemüht war, irgendwie was schlechtes, was skandalöses, was schlimmes über die AFD zu berichten und musste dann doch, wenn auch mit kleinen Aufmachern berichten, dass man versucht hatte Delegierte am Betreten des VA.-Ortes zu hindern, Frau von Storch als gehetztes "Wild" darzustellen und am Ende blieb die Schlagzeile, dass ein AFD-Delegierter einem Demonstranten ins Bein biss. Und las man den Text, war der Mann von Chaoten umgerissen worden, vier lagen auf ihm und er wehrte sich gegen die Gewalttäter. Vom Inhalt des Parteitages, den Reden und Themen las man was? Genau. Nichts. Und dann doch was "Gutes". Höcke hatte nur zwei kurze Reden gehalten und der rechte Flügel war ansonsten abgemeldet, kam nicht zu Wort, kein Streit und Höcke war lt. BILD abgemeldet, obwohl die AFD doch rechtsextremistisch sein soll

Ernst-Günther Konrad | Mo., 1. Juli 2024 - 12:41

... und jetzt. Von einem allgegenwärtigen rechten Flügel, vor einem Ruck von rechts ins rechtsextrem, von einer Übernahme der Partei durch Björn Höcke. Und was war am Parteitag. Keinerlei "Werbung" für die "rechtsextremen" in der Partei, eine Kandidatin für das Schiedsgericht von Björn Höcke nominiert unterlag bei demokratischen Wahlen einem Mitkonkurrenten und Höcke ergriff nur zweimal das Wort zu zwei Anträgen von ihm. So ein Pech. Keiner hat von Remigration, von Deportation, von Ausländerhass gesprochen. Niemand hat "blöde" Lieder gesungen, irgendeine Handbewegung gemacht oder, naja man sucht immer noch, irgendeinen verfänglichen Halbsatz benutzt, der irgendwie als "verboten oder rechtsradikal" geframt werden kann. Mann oh Mann. Die AFD hat versagt, sie hat nicht geliefert. Geliefert haben aber die gewalttätigen Demonstranten, die Protestler für die Demokratie. 28 Verletzte, zwei Schwerverletze Polizisten die noch auf dem Boden liegend Krankenhaus reif getreten wurden. DE 2024.

Carsten Paetsch | Mo., 1. Juli 2024 - 16:58

Allerdings, sie haben an ihrer Disziplin gearbeitet, vielleicht ist sie jetzt die demokratischste Partei überhaupt. Denn wenn im Vorfeld solch eines Parteitages die Vorsitzenden unsicher sind, mit wieviel Prozent oder ob sie überhaupt wiedergewählt werden, dann ist hier die Demokratie in Takt. Man erinnere sich an die Parteitage der CDU, die bereits unter Merkel zu Abnickveranstaltungen mit Kollektivklatschen in bester DDR-Manier mutiert sind. Und wehe, es ist einer ausgeschert.

Allein diese traumatischen Erlebnisse schrecken nach wie vor Wähler von der CDU ab, und allein dadurch konnte sich die AfD trotz der Querelen der letzten Monate bei den Wählern behaupten.

Daran konnte auch die inszenierte „Wannsee-Konferenz 2.0“ und die thematisch völlig verfehlten Demos der selbst ernannten Demokratie-Wächter nichts ändern, weil sich die Situation im Lande eben nicht ändert.

Man kann den Delegierten der AfD danken, dass sie sich diesen buchstäblichen Kampf antun.

Hans Schäfer | Mo., 1. Juli 2024 - 18:30

Was soll das Geschreie um Europa. Da ist kurzfristig für die AfD nichts zu machen. Wichtig sind die LT-Wahlen und die BT-Wahl. Auf mehreren Hochzeiten zu tanzen ist im Moment nicht vom Vorteil. Die Zeit für Europa kommt auch noch. Sollen Frankreich, Ungarn, Italien ect erstmal an Europa abarbeiten.

Armin Latell | Mo., 1. Juli 2024 - 19:28

Herr Brodkorb deutlich gezeigt, wo seine politische Heimat ist, trotz aller hehren Artikel über Demokratie und Rechtsstat, verhaltener Kritik am Regierungssystem, seinen Nutznießern und Protagonisten-nämlich in der mittlerweile totalitären, vollkommen undemokratischen spd. Dass dies so ist, weiß er mit Sicherheit am besten. Insofern: danke für diese Offenheit, das offene Visier!

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