Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht bei den Sondierungsgesprächen mit Wolfgang Kubicki, Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt
Mission geglückt: Angela Merkel versammelt einen bunten Trümmerhaufen / picture alliance

Jamaika-Sondierung - Besser als Gras

Für Deutschland gibt es aktuell nur den Weg nach Jamaika. Das ist ganz im Sinn einer lange geplanten Mission der Union: Die AfD soll politische Abraumhalde und die SPD verzichtbar sein. Doch von dieser Strategie profitiert vor allem eine Person

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Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Diese Tage, in denen aus Deutschland Jamaika wird, halten für Freunde des Schrägen einige ausgesprochene Köstlichkeiten bereit. Die SPD etwa versucht sich gleichzeitig in geschäftsführender Regierungsverantwortung und blindwütigem Oppositionsangriff. In der konstituierenden Sitzung des 19. Bundestages wird hochpolitisch, wer wem wie die Hand schüttelt oder anschaut oder schneidet. Im Deutschlandfunk antwortet der Grünen-Chef auf die Frage, wie er persönlich den Vorschlag der SPD finde, die Kanzlerin künftig im Bundestag Rede und Antwort stehen zu lassen: „Ich hatte noch keine Gelegenheit, die Kanzlerin zu fragen, wie sie diesen Vorschlag findet.“ Und der milde CDU-Vize Armin Laschet droht wegen seiner NRW-Kohle mit Abbruch der Verhandlungen.

Anregender als das beste Kraut

Das kann man tief inhalieren oder schlürfen wie einen Southern Comfort-basierten Cocktail bei Sonnenuntergang. Man könnte ins endlose Kichern ausbrechen. Oder den Kühlschrank plündern in einem Anfall von Fresslust, was gerne einhergeht mit dem Konsum von Cannabis. Das hier ist alles anregender als das beste Kraut auf der berühmten Karibikinsel.

Von der Strauß- zur Jung-Doktrin

Was sich jetzt auf der offenen Bühne des Plenarsaales vor aller Augen abspielt, hat vor etwa drei Jahren begonnen. Diese neue politische Landschaft, die sich jetzt im Bundestag abbildet und an deren Ende mutmaßlich dieses schräge Bündnis steht, ist damals als Modell erschaffen worden. Es war die Zeit, als in der Union an die Stelle der Franz-Josef-Strauß-Doktrin die Matthias-Jung-Doktrin trat. Bis etwa zu dieser Zeit galt der Satz des bayerischen Berserkers, wonach es rechts von der Union keine demokratische legitimierte Kraft geben dürfe.

Matthias Jung, der Hausdemoskop der CDU-Vorsitzenden und Bundeskanzlerin Angela Merkel, verkehrte diesen Ansatz in sein Gegenteil. Als die AfD am politischen Horizon auftauchte, bezeichnet er sie als „Chance“ der Union. Als Chance, das „Rechte“ komplett der neuen Partei zu überlassen und damit die unappetitliche Konnotation dieses Wortes gleich mit. Stattdessen sollte sich die Union gezielt nach links auslegen, über die Mitte hinaus, tief hinein in das politische Terrain der SPD. Um mit dieser Landnahme sicherzustellen, dass die SPD immer kleiner bleiben würde als die Union. Und um so die AfD zur Abraumhalde des politischen Igitt zu machen.

Bunter Trümmerhaufen als neue Koalition

Die Mission ist erfüllt. Zwar ist die Union mit müden 32,9 Prozent bei der Bundestagswahl durchs Ziel gegangen. Aber Prozentzahlen sind relativ, die Schwächung der SPD als einziger Konkurrenzpartei um das Kanzleramt ist (unter deren tatkräftiger Mithilfe) geglückt. Die Kollateralschäden dieser Strategie (starke AfD, weitere Zersplitterung des Parteiensystems) lassen sich für die Union urbar machen: Einen Teil des bunten Trümmerhaufens packt man zu einer seltsamen Koalition zusammen. Und die Igitts von der Unionsabraumhalde AfD muss man dafür dann eben aushalten, auch ein Wolfgang Schäuble, wenn ihm Alexander Gauland mit einem Bückling beim Handschlag zur Wahl des Bundestagspräsidenten gratuliert.

Rechts heißt nicht automatisch NPD

Das kann man alles so machen. Aber man muss dann auch die langfristigen Folgewirkungen akzeptieren. Und wenigstens ein bisschen fair bleiben. So ist zum ersten klar, dass die 12,6 Prozent Wähler der AfD nicht allesamt als rechtsradikal abzuhaken sind. Dem ist nicht so. Denn: Wenn ich als Union aktiv den Raum zwischen NPD und mir preisgebe, dann ist nicht alles, was diesen Raum besetzt, automatisch NPD. 

Punkt eins. 

Punkt zwei: Niemand, der die Jung-Doktrin des kompletten Umpflügens der politischen Landschaft für clever und richtig erachtet, möge sich bitte in den kommenden Monaten und Jahren darüber ereifern, wenn die SPD ihr Heil in einem Linksschwenk sucht. Wenn sich eine CDU-Kanzlerin mit willfährigen Grünen und kokett-sperrigen Gelben in der Mitte festsetzt, wo soll die SPD denn bitteschön in dieser neuen politischen Landschaft ihren Platz sonst suchen. Die gescheite Altgrüne Antje Vollmer hat dazu ebenfalls im Deutschlandfunk Sinnstiftendes gesagt.

Punkt drei: Der bunte Wimpel aus vier so unterschiedlichen Parteien namens Jamaika ist die Folge der Jung-Doktrin. Die Folge ist auch, dass die CDU-Vorsitzende sich und ihre Partei in eine schlechte Verhandlungsposition gebracht hat. Denn es gibt für sie nur diese eine Option. Was dabei wiederum behilflich ist: Angela Merkel hat es ohnehin nicht so mit unabdingbaren Positionen. Sie hat nach der Bundestagswahl gesagt, dass sie und die Union das strategische Ziel erreicht habe, dass gegen sie keine Regierung gebildet werden kann

Das stimmt. Man kann dieses Ziel auch noch etwas konkreter formulieren. Dann heißt es: Hauptsache, ich bleibe Kanzlerin. Sieht so aus, als könnte das jedenfalls hinhauen.

Alles zu den Jamaika-Sondierungen lesen im aktuellen Cicero Der Höllenritt.

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Dietmar Deibele | Do., 26. Oktober 2017 - 08:54

danke für diese Analyse, wiederum ein Grund für mich hier öfters vorbeizuschauen. Wenn Sie recht behalten und es sieht so aus, dann regiert AM nach dem Motto: nach mir die Sintflut. Beim ersten Mal funktioniert dieses Kalkül noch, doch die Wähler werden unzufriedener und in vier Jahren werden die Verwerfungen weit aus tragischer ausfallen. Ob AM es sich dann unter Palmen gemütlich machen darf, oder ob sie dann für den materiellen und ideellen Schaden gerade stehen muß, wird sich noch zeigen.

war das Sarkasmus oder ernt gemeint? Diese AM hats endlich geschafft: was Ihrer Hoheit Kaiserin Angela von Gottes Gnaden an einem Vergleich mit vernunftbegabten Wesen gefährlich werden könnte, sie als die schwarze NULL, die sie ist, auch dem Letzten erscheinen zu lassen, diese Alle sind weggelobt oder freiwillig geflohen.
Hilf Herre Deiner Christenheit! (W.v.d.Vogelweide)

Willi Mathes | Do., 26. Oktober 2017 - 08:58

Treffend formuliert Herr Schwennicke !

Es wird allerhöchste Zeit, die unsäglich " unendliche Geschichte " von Frau Merkel zu beenden !

Freundliche Grüsse

ingrid dietz | Do., 26. Oktober 2017 - 09:06

Fakt ist doch wohl, dass unsere Noch-Bundeskanzlerin als die unfähigste Kanzlerin in die Deutsche Geschichte eingeht !

Auch Merkel gehört zu denen, die letztendlich mit Schimpf und Schade aus ihrem Amt gehievt werden !

Ich kann nicht verhehlen, dass ich mit einer gewissen Schadensfreude zusehe, wie die Maut-Lügnerin Merkel die ungemütlichsten Tage - Wochen - Monate - ...... ihrer Karriere erlebt !

die unfähigste Kanzlerin Deutschlands, aber gleichzeitig liebling der Medien. Sie wird nie kritisiert. Merkel geht, der Schaden bleibt. Wer es ausbadet, wird nicht der Bademeister sein.

Niemand in diesem komischen Parlament (abgesehen von der AfD) wird diese Dame mit Schimpf und Schande vom Acker treiben. Das wird ganz formvollendet demokratisch passieren. Sie wird irgendwann eine Vertrauensfrage verlieren, sich noch eine Weile stur stellen (das ist ihr Charakter) und dann stehend vom Parlament bestätigt bekommen, dass sie sich um Deutschland verdient gemacht hat. Tosender, minutenlang anhaltender Beifall!! Am nächsten Tag wird man sich verwundert die Augen reiben, denn niemand , absolut niemand (!) wird diese Dame jemals gekannt haben - kein Parlamentsmitglied (nur die AfD wird noch ein wenig lästern), kein anderweitiger Politiker und kein einziger Jounalist sowieso - der wird schon mit der Beweihräucherung des neuen Mannes / der neuen Dame beschäftigt sein. Wie so etwas geschieht, dazu muss man als DDR-Bürger erlebt haben, wie Stalin vom Sockel fiel und Ulbricht in die Versenkung verschwand.

sind auch Erich und Margot gegangen. Obama verdoppelt die Schulden der USA und wird gefeiert wie ein Popstar. Kleiner Mann (Frau) was tun? Wählen gehen!

Arndt Schuster | Do., 26. Oktober 2017 - 09:47

Es meldet sich hiermit einer der vielen Wähler, die nicht als "rechtsradikal abzuhaken sind". Ihrer Einschätzung, sehr geehrter Herr Schwennicke, liegt ein fundamentaler Irrtum zugrunde. Viele der AfD-Wähler gehören nicht zu den politisch "Rechten", sondern sind in der gesellschaftlichen Mitte angesiedelt. Viele der AfD-Wähler gehören auch nicht per se zu den Modernisierungs-, Globalisierungs- und Wendeverlierern, sind keine "Abgehängten" oder "Minderbemittelten". Nein, die Mitte und das Spektrum rechts davon wurde von der Merkel-CDU freigegeben. So ist es nicht verwunderlich, dass Frau Merkel mit den Grünen sofort eine Koalition eingehen könnte. FDP und CSU stören da nur! Ich sehe noch ein ganz anderes Szenario: Wenn der konservative Teil der CDU Merkel und ihre Clique endlich entmachtet und auch die CSU ohne Seehofer wieder einen konservativen Kurs fährt, dann würde einer Koalition mit der FDP unter Duldung der AfD nichts mehr im Wege stehen. Nur Mut Freunde!

Herr Schuster, ich würde Ihren Gedanken noch erweitern: Es betrifft nicht nur die Mitte, sondern die AfD hat auch bei der Linken gewildert: immerhin eine halbe Million Stimmen. Dies sind die Wähler, die mit der schleichenden Islamisierung durch eine ungesteuerte, langfristig fatale Masseneinwanderung und auch mit der gegenwärtigen EU-Politik nicht einverstanden sind.

Und diese Standpunkte kann man nicht im klassischen Rechts-Links-Schema einordnen. Insofern würde ich mich dagegen wehren, die AfD überhaupt rechts der Union einzuordnen: sie ist in meinen Augen eine vorwiegend nationalkonservative Protestpartei, die aber in Teilen auch außerhalb des politischen Koordinatensystems steht.

Karin Zeitz | Do., 26. Oktober 2017 - 13:30

Antwort auf von Hans-Hasso Stamer

denn egal, ob jemand weltanschaulich gemäß alter Diktion “rechts“ oder “links“ einzuordnen wäre: wer die “alternativlose“ Migrationspolitik der Bundesregierung ablehnt hatte keine andere Wahl als der AfD seine Stimme zu geben. Auch in einigen anderen Bereichen hat die AfD eine vernünftige Programmatik. Die Zukunft wird zeigen, wohin sich die Politik entwickeln wird. Hoffentlich werden es nicht wieder 4 verlorene Jahre für Deutschland.

Es meldet sich hiermit einer der vielen Wähler, die nicht als "rechtsradikal abzuhaken ......"Ihrer Einschätzung, sehr geehrter Herr Schwennicke, liegt ein fundamentaler Irrtum zugrunde"

Das kann ich nur unterstreichen, man lenkt mit Begriffen wie "politisch "Rechten", Modernisierungs-, Globalisierungs- und Wendeverlierern, Abgehängten" nur von der Lösung der Probleme ab, auch ein H. Schwennicke weis das besser und es nicht aus seiner Feder kommt aber wir müssen uns im Klaren sein, dass Cicero, TE usw. sich auf dem Ritt der Rasierklinge befinden. Die aktuelle "Politelite" hat da kein Problem beide und andere Plattformen vom Netz zu nehmen.
Was dann passiert ist eine andere Seite

Herr Schuster, Sie haben ganz gut ins Schwarze getroffen.

Beim Genderismus kann ich heute mein Geschlecht so bestimmen, wie ich es für angebracht halte, und ich kann es ändern so oft ich will.

In der Politik ist die Mitte dort, wo ich bin, unabhängig davon wo ich wirklich bin. Die absolute Alternativlosigkeit bei gleichzeitiger Prinzipienlosigkeit wird zum obersten Prinzip erhoben, und Gesinnungsethik wird zur moralisierenden Grundlage für alles Handeln und auch das Werten derer, die die von mir ausgegebene Mitte nicht (an)erkennen.

Markus Vahlefeld beschreibt in seinem Buch „Eben mal kurz die Welt retten“ mit brutaler Klarheit, wohin diese orientierungslosen Ideologen Deutschland führen werden.

Michaela Diederichs | Do., 26. Oktober 2017 - 17:00

Antwort auf von Michael Murmurachi

Dieser Politikstil trägt für mich Züge einer schleichenden Verwahrlosung, die alle Lebensbereiche durchdringt und scheinbar unaufhaltsam ist.

Dimitri Gales | Do., 26. Oktober 2017 - 20:03

Antwort auf von Michaela Diederichs

So kann man es sagen, man beobachtet Auflösungserscheinungen der Gesellschaft. Anything goes - und auch Merkel wird das nutzen. Sie wird sich dann auch noch als "über allem stehende" generieren und die möglichen Koalititonspartner sich abstrampeln lassen. Die Dame ist ausgesprochen bauernschlau und von Skrupeln befreit, das sollte man nicht unterschätzen.

... endlich entmachtet und auch die CSU ... " ;-)

Lieber Herr Schuster,
an dieser entscheidenden Stelle war wohl Ihr Wunsch der Vater Ihres Gedanken.

Übrigens, Ihr Wunsch ist deckungsgleich mit meinem und geht sogar noch weiter. CDU, CSU und AfD sollten koalieren. Noch irrealer, ich weiß.
Sie wissens doch wie ich, 87 % schaun auf die AfD wie der Teufel auf`s Weihwasser.

Kann eine Politik die zu lasten der Ärmeren, der "Sozialbenachteiligten" (den Begriff hört man gar nicht mehr.) geht ( Lohndumping, Sozialdumping, weniger Bildungsgerechtigkeit usw. durch Massenzuwanderung) links sein ? Können nur Betroffene dagegen sein ? Teile der "LINKEN", Sarah und Oskar, haben das begriffen und werden als "Sozialnationalisten" beschimpft. Wer nicht begreift das Sozialstaat und ungeregelte Einwanderung nicht zusammenpassen ist nicht links oder rechts, der ist dumm oder verantwortungslos.

Sehr richtig, das wäre die strategische Option. Und einen Namen könnte man solchen Konstellationen auch schon geben: Bahamas oder Barbados. Beide Staaten führen Flaggen mit Schwarz, Gelb, Blau. Wenn es bloss nicht wieder einer dieser karibischen Insel-Staaten wäre ...

Andreas Müller | Do., 26. Oktober 2017 - 09:48

Danke für diesen klugen Beitrag zu Merkels bewusster strategischer Entscheidung.
Nur in einem Punkt bin ich nicht ganz einverstanden: die SPD hat mehr Optionen als einen Linksschwenk, den ich für einen Fehler halte.
Die SPD sollte sich darauf besinnen, wieder die Partei normaler Bürger, von Arbeitnehmern und auch kleinen Selbstständigen zu werden. In der Sozialpolitik schließt das durchaus (kluge) linke Positionen ein, aber bei Zuwanderung und innerer Sicherheit eben auch kluge rechte. Ohne falsche Scheu könnte eine solche Partei der Jamaika-Koaltion einmal einen linken Haken setzen und dann wieder eine rechte Gerade, um sachgerechte Politik zu machen.
Dass eine solche Positionierung grundsätzlich Siegchancen hat, hat Stephan Weil in Niedersachsen durchaus mehr als angedeutet.

Herr Müller, die SPD müsste ihren gesamtes Personal austauschen, denmit diesem Personal werden sie nur verlieren.

Josef Garnweitner | Do., 26. Oktober 2017 - 15:42

Antwort auf von Susanne antalic

Sie haben zwar recht, aber in der Union, den Grünen, FDP teilweise, den Linken sieht es keinen Deut besser aus. Wenn die Union über adäquates Personal verfügen würde, wäre A. Merkel schon nicht mehr an der Macht. Was die Personen angeht steht der Neuling AfD momentan am besten da. Mal sehen, was die daraus machen. Was schwierig wird insofern, als vor allem Union und Grüne blockieren wo es nur geht, auch mit Mitteln, die mit Demokratie nichts mehr zu tun haben.

Eine Partei die eine Verschwörungstheorie ( Millionen von Unternehmern, betrieblichen Vorgesetzten, Personalern, zahlen, mit wissen von Betriebsräten (?), männlichen Mitarbeitern für gleiche Arbeit, gleiche Leistung, Monat für Monat, freiwillig, hunderte von Euro ( im Durchschnitt 21 %) mehr als den weiblichen Kollegen, und verstoßen dabei gegen mehrere Gesetze) unter dem Titel "Zeit für mehr Gerechtigkeit" in den Mittelpunkt ihres Wahlkampfes stellt, sollte erst mal in der realen Welt ankommen und begreifen was die wirklichen Probleme ihrer potenziellen Wähler sind. Sonst wird das nichts. und

Kurt Schröder | Do., 26. Oktober 2017 - 09:50

Merkel ist es egal, wer die Koalitionsparteien sind, sie ist da wahllos und schmerzfrei, egal ob SPD, FDP oder Grüne. Da sie sowieso am Bundestag vorbeiregiert, kann ihr das Schnuppe sein. Über den Kanzleramtsminister hält sie die Fäden in der Hand. Lediglich an einem starken Finanzminister könnte sie nicht einfach vorbeiregieren. Ansonsten kann ihr doch egal sein, welche Partei die übrigen Minister stellt, Außenpolitik macht sie eh selbst.
Selbst wenn keine Koalition zustande kommt, könnte sie noch bis Ultimo als geschäftsführende Kanzlerin auftreten. Da sie sowieso macht was sie will, war es auch unerheblich die Minister vor dem neuen Bundestag am 24.10. noch auszutauschen. Aber Jamaika wird zustande kommen, insbesondere weil die FDP genauso schmerzfrei ist wie AM und durch Wählertäuschung so viele Stimmen bekommen hat, denn sie haben sich dem Wahlvolk als "wählbare AFD-Light" angebiedert, wissend, dass viele aufgrund ihrer Scheu AFD zu wählen, die Schein-Alternative FDP wählen.

Gernot Ballauf | Do., 26. Oktober 2017 - 09:51

Jamaika ist lächerliches Gezänk abgehalfterter Politlinge. Egal was sie tun, zur nächsten Wahl ist Schluss. Erzfeinde gehören in keine Koalition. Die Verfechter von Kohleausstieg, unbegrenzte Zuwanderung, Flüchtlingsparadies, keine Macht für niemand - Sozialstaat für alle, Türkeibeitritt sollen jetzt mit den marktdadikalen Gelben und den Verursachrn von "Grenzen auf und durch", Energiewende-Verirrten und Unionsdeppen in eine Koalition? Sollen sie es nur tun. In 5 Jahren gibt es den Erdrutsch-Sieg der AfD im ganzen Land, nicht nur in Sachsen. Der Wähler im Westen muss noch viel lernen, aber die Lernkurve könnte steiler sein als gedacht.

wolfgang Spremberg | Do., 26. Oktober 2017 - 19:12

Antwort auf von Gernot Ballauf

Wenn wir keine Waffen mehr liefern herrscht bald überall Frieden. Dann bekämpfen wir mal eben die Fluchtursachen, schaffen Wege zur legalen Zuwanderung, alle lernen deutsch, alle bekommen preiswerte Wohnungen, gutbezahlte Arbeit.....schon ist alles gut. Ganz isi....

Ulrich Jarzina | Do., 26. Oktober 2017 - 10:30

Ich stimme den Aussagen des Artikels weitgehend zu. Allerdings würde ich zu den drei genannten Punkten noch einen vierten anführen wollen:
Die Ausrichtung der CSU.
Rückt die Union im Bund noch weiter nach links, stellt sich verschärft die Frage, ob die Bayern da mitziehen wollen, bzw. können. Merkels (linke) Flüchtlingspolitik droht die absolute Mehrheit der CSU in Bayern bereits zu kippen.
Das Pfund, mit dem die CSU in Bayern wuchern konnte, bestand bisher darin, dass sie, weitgehend unabhängig vom Personal, über eine konservativ-pragmatische Grundausrichtung verfügte. Sollten die bayrischen Wähler, den Eindruck haben, dass sich diese Grundhaltung merkelbedingt ändert, werden sie die CSU abstrafen. Seehofer weiß das. Er weiß allerdings auch, dass ein Bruch mit der CDU ebenfalls enorme Risiken bärge. Strauss konnte davon ein Liedchen singen.
Die Frage ist nun, was die CSU mehr fürchtet: Einen CDU-Landesverband in Bayern, oder erstarkende bayrische AfD?

Ralph Lewenhardt | Do., 26. Oktober 2017 - 10:56

Es verlangt nicht, dass nach der Wahl die s.g. Union, die für ihr Wahlprogramm von ca. 77 % der Wahlberechtigten keine Zustimmung erhielt so tut, als hätten die Menschen dieses Landes sie flehentlich beauftrag, mit zwei weiteren Parteien, die mit ihrem Programm ca. 93% der Wahlberechtigten nicht begeisterten,nun endlich ein Programm zu schmieden, dass zur Wahl niemand kannte, geschweige gewählt hat! Ziel ist nicht Deutschland, sondern Merkel als BK! Bedenkt man, wie viele der mittlerweile fast halbierten Mitgliedschaft dieser Parteien mit diesemKonstrukt nicht einverstanden sein werden, dann ist die Volks-Zustimmung für dieses perverse Gebilde im Niemandsland! Was in der Gesellschaft passiert, wenn Merkel danach wieder selbstherrlich die Richtlinienkompetenz interpretiert, werden ihre eigennützigen Demokratievasallen erneut als unmoralischen Rechtsruck verorten müssen.
Das Grundgesetz schreit nach Korrektur der ausführenden Wahlgesetze und erleidet wohl eher die eigene Korrektur.

sNull Legitimation für so eine krumme "Koalition"! Die Mehrheit der Bevölkerung will, dass Merkel verschwindet. Und nicht, dass #die s.g. Union, die für ihr Wahlprogramm von ca. 77 % der Wahlberechtigten keine Zustimmung erhielt so tut, als hätten die Menschen dieses Landes sie flehentlich beauftrag, mit zwei weiteren Parteien, die mit ihrem Programm ca. 93% der Wahlberechtigten nicht begeisterten,nun endlich ein Programm zu schmieden, dass zur Wahl niemand kannte, geschweige gewählt hat! Ziel ist nicht Deutschland, sondern Merkel als BK!# Merkel muss schleunigst weg.

auch nicht des Souveräns.
Ich sehe die Probleme überhaupt nicht.
Erstens wird Jamaika sicherlich klappen und wenn nicht wird
zweitens eine Koalition mit der SPD und FDP seitens der CDU/CSU möglich sein.
Halten wir einmal fest, dass einzig Merkel das Problem der CDU/CSU darstellt, dann heisst das im Umkehrschluss, dass fast alle anderen befähigt sind, verantwortliche Politik für Deutschland zu machen?
Noch einmal, ich sehe keine Probleme.
Neuwahlen wären nur sinnvoll als letzter Ausweg nicht als inflationäres politisches Instrumentarium.

Christa Wallau | Do., 26. Oktober 2017 - 11:00

Die Deutschen (weil zu viele von ihnen wohlsstandsverwöhnt, -verblödet u. -verwahrlost sind) haben die Politiker, die sie verdienen.
Es ist nur mit jahrelang gewachsener Geistesträgheit bei den Bürgern und einem verlorengegangenen Gespür für das langfristige Eigenwohl zu erklären, daß rein taktische Spielchen, wie sie Herr Schwennicke in seinem Kommentar richtig beschreibt, bei den Parteien zum Hauptzweck ihres Daseins werden konnten.

Es stimmt: Angela Merkel steht als einsame Spitzenpolitikerin da, was das Taktieren (um des Machterhaltes willen) anbetrifft!
Sie hat keine Prinipien. Alles, was sie von sich gibt,
sind Worthülsen. In der Disziplin "Hohlheit in
freundlich-belanglose Worte Kleiden" macht
ihr niemand etwas vor! Millionen sind ihr auf den Leim gegangen, sogar Herr Schwennicke über lange Zeit. Mit diesem Verhalten hat die Frau aus der Uckermark eine ganze Generation von Politikern infiziert und ihre eigene Partei ruiniert.
Die AfD ist auch nur eine Folge davon.

Hans Jürgen Wienroth | Do., 26. Oktober 2017 - 11:00

Eine sehr gute Analyse, der ich jedoch nicht in allen Punkten zustimmen kann.
Viele konservative Wähler haben aus Angst vor gefährlichem Nationalismus in der AfD ihre Stimme bei der BTW für die CDU abgegeben. Weitere Stimmen kostete die innere Zerrissenheit der AfD.
Dass sich die CDU in der „politischen Mitte“ befindet liegt nur daran, dass sie die Deutungshoheit der Mitte-Position für sich in Anspruch nimmt. Real vertritt sie heute Positionen die früher eher links (SPD) waren. Da bleibt links weniger Platz für alle anderen Parteien.
Wenn sich die Parteien zu einer Jamaika Koalition verbiegen, dann werden sie bei den nächsten Wahlen weiter verlieren. Keiner der Koalitionäre kann seine Wahlversprechen einlösen und den Spruch von der Notwendigkeit einer
(Not-?)Regierung für weitere 4 Jahre nimmt ihnen inzwischen kein Wähler mehr ab. Wenn wirklich erforderlich, sollte diese „Regierung“ auf 2 Jahre begrenzt werden.

Florian Kampe | Do., 26. Oktober 2017 - 11:01

Es wäre vollkommener Unsinn, der "Jung-Doktrin" irgendeinen genialen oder revolutionären Plan zu unterstellen. Tatsächlich behält die CDU ihr konservatives Image und verbiegt sich realpolitisch so weit nach links, wie es für das Stellen der Regierung nötig ist. Die AfD hat nicht weniger als gezeigt, wie links die CDU mittlerweile ist.

Was mir an diesem Artikel missfällt, ist dass er einmal wieder nur die Politiker ins Visier nimmt. Dabei leben wir, neben einem Rechtsstaat und einer freien Marktwirtschaft, nicht zuletzt in einer Demokratie, in der DIE BEVÖLKERUNG letzten Endes verantwortlich ist, denn diese machen 99% aus, während die paar Politiker kaum Macht haben.

Wo sind die Deutschen, die auf DIE GRÜNEN Druck machen, die Massen(!)Zuwanderung solange auszusetzen, bis die Regeln geklärt sind. Schließlich gibt es bereits 5 Millionen Asylanten, womit diese bereits 16% der Gesamtbevölkerung ausmachen! Nur Asylanten!

Dietmar Deibele | Do., 26. Oktober 2017 - 12:54

Antwort auf von Florian Kampe

wären das dann 6%

Hugo Hofmannsthal | Do., 26. Oktober 2017 - 11:02

... und den Link auf die Originalquelle von Jung. Der grundlegende Denkfehler dieser Strategie ist, dass eine "konservative Volkspartei", die sich sozialdemokratisiert, inhaltlich vollkommen entkernt und damit überflüssig wird. Und zwar sowohl für die rechts als auch die links Wählenden, die dann eher zum jeweiligen Original als zur Allerweltskopie gehen.

Hätte die ÖVP in Österreich den Personalwechsel zu Kurz nicht durchgeführt, dann wäre sie jetzt bei weniger als 20% und die FPÖ bei deutlich über 30%, wo sie in den Umfragen ja vor Kurz lag.

Und wie schnell sich die Dinge entwickeln können, zeigt dieses Beispiel: https://de.wikipedia.org/wiki/Democrazia_Cristiana#Krise_und_Aufl.C3.B6…

Gedankenexperiment: wenn man einen Italiener des Jahres 1992 per Zeitmaschine ins ital. Abgeordnetenhaus von heute beamte, welche Partei würde er kennen? Antwort: die Lega Nord, sonst keine.

Sepp Kneip | Do., 26. Oktober 2017 - 11:41

Das Chamäleon Merkel hat wieder zugeschnappt. Mit der langen Zunge der Beliebigkeit hat Merkel Grüne und FDP einverleibt. Keiner von beiden kann sagen, dass man seine Positionen durchgesetzt hätte. Nein, Merkel hatte alle Positionen schon vorher besetzt. Eine schwarz/blau/grüne Einheitspartei.

Wenn die SPD es nicht fertigbringt, gegen dieses Bündnis handfeste Opposition zu machen, ggf. mit der AfD, wird sie von der Bildfläche verschwinden und Merkel kann Deutschland weiter zerstören. Man kann nur hoffen, das die AfD ihre Finger in die Wunden legt, die Merkel Deutschland schon geschlagen hat und weiter schlägt.

Die Stunde der Wahrheit wird kommen, wenn das Kasperletheater der Kolitionsverhandlungen zu Ende ist, da das Ergebnis doch jetzt schon fest steht. Nein, nicht das Volk, also der Bürger, ist der Souverän, sondern in Deutschland herrscht ein Politik/Medienkartell, dem der Bürger vollkommen Wurscht ist. Hier hat die AfD was zu tun und aufzuklären.

Ihre Einschätzung, wer der wirkliche Souverän ist, teile ich vollkommen. wieviel Macht dieses Kartell bereits an sich gerissen hat, erschreckt mich, ich hoffe, der AfD gelingt es, an dieser Schraube zu drehen.

Ralf Altmeister | Do., 26. Oktober 2017 - 11:51

Entweder es kommt nicht zustande oder es scheitert innerhalb der nächsten Legislatur, spätestens nach der Bayern- Wahl.
Der Beitrag von Herrn Schwennicke vermittelt eine Sattelfestigkeit der Kanzlerin, die es so nicht mehr gibt. Sie hat es nur noch nicht realisiert.
Die unterschiedlichen Positionen von Grünen und CSU auf den Gebieten der Vertiefung von Europa (einschließlich Transferunion), energetische Versorgungssicherheit (Kohleausstieg), Migration, Familiennachzug, innere Sicherheit, Grenzschutz sind durch Kompromisse nicht in Übereinstimmung zu bringen. Hier gibt es wie bei der Schwangerschaft nur ja oder nein.
Die Aufgabe auch nur einiger Kernmarken, die die Parteien unterscheidbar macht und das Mittragen eigentlich unannehmbarer Positionen des bisherigen Gegners, würde zu deren Niedergang führen.
Ich behaupte: Merkel ist schneller weg als viele denken und dann wird es einen neuen Chefstrategen geben, der den Blick nach Österreich wirft.

Heinrich Kehmeier | Do., 26. Oktober 2017 - 11:59

Man kann dem nur zustimmen. Für die Entwicklung unserer Demokratie allerdings eine Katastrophe aus folgenden Gründen:
1. Wenn Meinungsforscher Politik ersetzen, ist das vernichtend gegenüber dem Wähler.
2. Wenn die Vorsitzende einer Partei keine Akzente setzt, sondern sich opportunistisch durchlaviert, dann zerstört sie jeden demokratischen Diskurs.
3. Wenn sich Parteien beliebig zusammen setzen können, dann wird Politik zur Verwaltung des (von wem gemachten) Mainstreams und nähert sich gefährlichen autoritären Strukturen.
4. Wenn innerparteiliche Diskussionsprozesse unterbunden werden, dann entstehen Machtgefüge, die an autokratische Strukturen erinnern.

... und ihren Kritikpunkten, Herr Kehmeier.

Mein Fazit daraus ist, das man die demokratischen Regeln neu gestalten muss. Und zwar so, das mehr direkte Mitgestaltung des Souverän möglich ist. Und 709 Spitzenverdiener im Bundestag brauchen wir auch nicht.

Bei den wichtigen Entscheidungen muss es Volksabstimmungen geben. Ansonsten profitieren immer nur die "26%" Wähler und der Rest hat das Nachsehen. Mit Schröder und Merkel haben bereits zwei Staatschefs in unmittelbarer Folge bewiesen, das sie ihre eigene Wählerschaft verraten haben und immense Folgeschäden verursacht haben. Schröder mit A2010 inkl. Niedriglohnsektor u. Altersarmut u. Merkel mit ihrer A2015 inkl. Erodierung des Sozialstaates plus Überfremdung, Islamisierung, Terror usw.

Heinrich Jäger | Do., 26. Oktober 2017 - 13:08

ist eine Frau ohne Anstand ,wie sie bei der Antrittsrede von Schäuble teilnahmslos auf dem Smartphone herum tippte, war bezeichnend.
Dieses Land hat einen besseren Kanzler verdient als diese Person die frei von Prinzipien und Benehmen ist.

Karin Zeitz | Do., 26. Oktober 2017 - 13:38

Antwort auf von Heinrich Jäger

war ihr Benehmen bei allen Reden von Sahra Wagenknecht, bei denen sie sich ungeniert mit den Umsitzenden unterhalten und sogar aufgestanden und im Plenarsaal umhergelaufen ist. Schäuble ist also noch ganz gut weggekommen.

Claudia Martin | Di., 31. Oktober 2017 - 15:17

Antwort auf von Karin Zeitz

war nicht immer so. Zuviel und vor allem zu lange viel Macht zerstört den Charakter. Mein Vorschlag: Amtszeit auf 8 Jahre begrenzen.

Michaela Diederichs | Do., 26. Oktober 2017 - 13:31

Frau Merkel ist bereit eine (Koalitions-)Ehe mit allem und jedem einzugehen, der ihre Macht erhält. Sie schreckt vor nichts zurück, auch nicht vor diesem "flotten Vierer". Das entzückt offenbar die MSM, aber einen Teil der Bevölkerung stößt das schlichtweg ab. Ein Gewinn wird dieses Bündnis bestimmt nicht werden.

Christa Schreiber | Do., 26. Oktober 2017 - 14:03

Wie und mit wem, ihr ist's egal, Hauptsache sie bleibt Kanzlerin.
Niederlagen, schlechte Umfragewerte, selbst massive Kritik, es gibt offenbar nichts, was Frau Merkel erschüttern oder wenigstens aus der Ruhe bringen könnte. Sie verfolgt stoisch ihren Kurs.
Wenn's denn sein muss, auch mit einem Trümmerhaufen. Aber ob das vier Jahre funktionieren wird?

Heiner Hannappel | Do., 26. Oktober 2017 - 14:08

Ob ein Masterplan Merkels hinter der bunten Truppe "Jamaika"steckt , wage ich angesichts ihrer 180 Grad Wendepolitik der letzten 12 Jahre zu bezweifeln. Nur, passen würde das insofern, da diese Kanzlerin alles bisher getan hat, um aus einem Deutschland, dessen Gesellschaft sich klar von links bis rechts im Parteienspektrum des Bundestagens vertreten sah, eine bunte multikulti Gesellschaft zu machen, was der konservativ, denkende Teil unserer Nation nun missbilligt und zur AfD abtriftet. Konservativ heißt erhalten, also konservieren, was zwar löblich, aber in einer sich rasant verändernden Welt kaum noch machbar ist.

Heiner Hannappel | Do., 26. Oktober 2017 - 14:10

Aber muss eine Nation jede Veränderung mitmachen und sich ihres Kerns berauben lassen, wenn eine Kanzlerin es schwerfällt die Begrifflichkeit der Nation ,der sie als Regierungschefin vorsteht, nicht mehr überzeugend definieren kann.
Wir werden ein lautstarkes buntes Parlament mit tiefen Gräben zwischen den Sitzreihen erleben, was allerdings allemal besser ist als diese Schlafwagenoptik der letzten 12 Jahre.
Wir haben wieder Opposition und das fehlte unserer Nation!

Reiner Jornitz | Do., 26. Oktober 2017 - 14:14

ich stelle fest , das bei allen obengenannten Kommentaren etwas vergessen worden ist. Wenn sich Seehofer zu weit aus dem Fenster hängt ist er weg vom Fenster und Jamaika geht in die Brüche. Es ist wie ein Domino-Spiel . Das eine Klötzchen schmeißt das andere um. Dann wird es auch gefährlich für die Kanzlerin. Zu dem wird die AFD ihre Finger in das Fehlverhalten der Regierenden legen und dann wird auch der letzte eingeschlafene und sich selbstzufriedener Wähler die Augen aufreißen und geschockt sein was da überhaupt abgeht. Die FDP wird wegen ihrer Unglaubwürdigkeit wahrscheinlich nicht mehr in den Bundestag kommen. Wie die CDU SPD, Grüne und FDP sind weit und breit keine charismatischen Politiker in Sicht. Es wird sehr spannend und unruhig werden in Deutschland

Robert Müller | Do., 26. Oktober 2017 - 14:15

Punkt 4 scheint mir die Frage zu sein: Was kommt nach Angela Merkel? Mich erinnert das an Bismarck, der zu seiner Zeit mit "vielen Bällen jonglierte". Nach seinem Abgang brach alles zusammen. Also, wird es nach einem Abgang Angela Merkels einen Unions-Kandidaten geben, der die nächste Jamaika-Koalition zustande bringen kann? Das kann doch nur einer der Merkel-Boys machen. Ob das die Parteimitglieder der CDU und der CSU mitmachen werden? Die CDU-Führung muss sich vielleicht eine neue Partei suchen. Das mag heute viel schneller als früher gehen, Macron hat ja gezeigt, dass es möglich ist.

Wolfgang Heubach | Do., 26. Oktober 2017 - 14:29

Eine Kommentar, den man sich aufheben sollte. Denn die eingeleitete Entwicklung mit der verheerenden Jung-Doktrin könnte zum Ende unseres freiheitlich-demokratischen Rechtsstaates führen und uns Verhältnisse wie in der früheren DDR bescheren. Die Grünen folgen Frau Merkel inzwischen blindlinks und die FDP wird sich anpassen. Große Medien singen ohnehin bereits das Merkel-Lied und TV-Diskussionen mit Frau Merkel - einschliesslich das so genannte Duell vor der Bundestagswahl - sind nicht mehr weit entfernt von einer Meinungsmanipulation. Inhalte, Werte, Überzeugungen oder gar Programme sind nicht mehr gefragt. Es gilt das Tagesprogramm von Frau Merkel. Wie im Kino: Ständiger Programmwechsel. Beschämend, was die Sondierungsgespräche der "Vier vom Balkon zu bieten haben: Bulletins über die jeweilige Speisekarte - wie zu Kaisers Zeiten. Die Herren Tauber und Altmeier verkünden dies frohlockend. Beide passen damit besser in die "Heute-Show". Es ist erbarmungswürdig. Mir graut vor Jamaika !

Dr. Lothar Sukstorf | Do., 26. Oktober 2017 - 16:30

Antwort auf von Wolfgang Heubach

Eigentlich gereicht die kommende Koalition der Karibik-Insel nicht zur Ehre.

Herbert Dietl | Do., 26. Oktober 2017 - 14:29

ist das Kernthema der neuen Koalitionäre, es geht nicht um Positionen, Programatik oder gar um
Deutschland/EUropa. Es wird kommen wie es kommen muss, liebe Wähler. 2021 kommt die Schlussrechnung. Ob ein Minus oder Plus, zeigt allein
der Schluss (W.Busch)

Ruth Müller | Do., 26. Oktober 2017 - 15:37

Wie immer sehr guter Artikel!
Danke.

Willy Ehrlich | Do., 26. Oktober 2017 - 16:02

Primitives über die Bundeskanzlerin ausgeschüttet wird, ist schon beachtlich.
Vermutlich hat sie auch noch ein Loch im Strumpf, einen abgebrochenen Fingernagel und Vitaminmangel. Unglaublich!

Gesichtslos, prinzipienlos, alternativlos, dafür machtversessen und dem deutschen Volk - Pardon, denen, die hier schon länger leben - trotz ihres Eides nicht gerade fürsorglich zugetan. Ein Loch im Strumpf würde man ihr gern verzeihen ...

Aber schön, dass sie hier im Forum auch mal einen Fürsprecher hat.

"Die Deutschen" wissen offenbar nicht, was sie an Frau Merkel haben!
Sie agiert als Bundeskaiserin und spricht auch so zu ihrem Volk. Während der Allmächtige noch bescheiden von sich in der 1.Person Einzahl sprach, verwendet Frau Bundeskaiserin die 3 Person Mehrzahl: "Wir schaffen das!" - "Ich (ein Versprecher) sehe nicht, was WIR anders machen sollten.
Ich warte schon auf den Tag, an dem das Denkmal in unserer Gemeinde "Mit Gott für König und Vaterland" korrigiert wird: "Mit Göttin für Kaiserin und Mukltikultiland"

Nein, sie hat einen Duktus und keinen abgebrochenen Fingernägel...... das geht nämlich bei abgekauten Nägeln nicht....

Jacqueline Gafner | Do., 26. Oktober 2017 - 16:02

der 1954 aus der BRD in die DDR umzog, da aber kaum als Gegner des komunistischen Regimes aufgefallen sein kann, nachdem er - laut Wikipedia -auch unter Spitznamen der "rote Krasner" bekannt gewesen sein soll. Der Werdegang seiner älteren Tochter in der DDR, deren faktisches Ende sie 1989 im Alter von immerhin schon 35 Jahren vor Ort miterlebt hat, legt auch nicht nahe, dass sie je Zeichen mangelnder Anpassung ans System gezeigt hätte. Und die politische Karriere, die sie nach dem Mauerfall, erst als Mitglied des DA (Demokratischer Aufbruch) und - nach nur vier Monaten - als Sprecherin der ostdeutschen CDU-Regierung unter Lothar de Maizière, gestartet hat, bestätigt ihr Talent, mit dem Strom zu schwimmen und Mentoren zu finden, die ihr auf dem Weg nach oben die Stange halten. Einmal auf dem ersten Podestplatz angekommem, scheint die Verteidigung der eigenen Position zur ersten Priorität avanciert zu sein, ohne Rücksicht auf Verluste und (fast) egal wie und mit wem. Armes Deutschland.

Ihr grobe Schilderung zum Werdegang der einstigen FDJ Funktionärin in der DDR nämlich, unserer Frau Merkel, liebe Frau Gafner ist ja korrekt.
Doch den Hang zum "egal wie und mit wem", erkannte und erkenne z.B. ich, stets intensiver werdend, auch bei den Spitzen von CDU, CSU, FDP und Grünen.

Nur die DIE LINKE und insbesondere die AfD halten sich noch davon fern. Müssen sie notgedrungen schließlich auch denn, mit denen will ja keiner spielen. ;-)

Gottfried Meier | Do., 26. Oktober 2017 - 16:51

Warum reden alle nur von der Kanzlerin? Warum redet niemand von der CDU, die offensichtlich gestorben ist.

Arne Bruhn | Do., 26. Oktober 2017 - 17:00

der Frau Merkel könnte theoretisch entstehen, wenn die 3 Koalitions"partner" clever sind und ihr immer wieder - unter Androhung des Koalitionsbruchs - Zugeständnisse abpressen - die sie zu erfüllen "allzeit bereit" wäre. Wenn da nicht die lukrativen Posten wären... Genau das weiß auch Frau Merkel, hält sie doch damit ihre eigene "Bande" in Schach - oder bei Laune - je nachdem. M. E. hängt alles an der FDP: Sie ist eine "gebrannte Partei", muss also "liefern", und sei es indem sie die Verhandlungen oder die Regierung platzen lassen, um den Makel der Umfallerpartei los zu werden. Ein kleiner Hoffnungsschimmer, mehr leider nicht.

Manfred Gimmler | Do., 26. Oktober 2017 - 17:25

Verehrter Herr Schwennicke,
Ihr Kommentar wird sicherlich gerne gelesen. Dennoch muß ich festhalten, daß bei all Ihrer Sachkompetenz wieder einmal lediglich politische Marginalien kommentiert werden. Das mag ja hin und wieder ganz witzig und unterhaltsam sein.

Im deutschen Journalismus nehmen aber Tratsch und Klatsch einen immer breiteren Raum ein und die Sondierungsgespräche eröffnen diesbezüglich für Kameraleute, Interviewer, Meinungsforscher, Wasserstandsmelder und Kommentatoren ein weiteres Feld, das gerne intensiv bearbeitet wird, weil es nicht so anstrengend ist wie die notwendige Auseinandersetzung mit den großen Problemen dieses Landes.

Ohne Unterlaß werden den Bürger aufgemotzte Medienprodukte angeboten und gefallsüchtige wie plappernde Politiker präsentiert. Dabei interessieren sie sich bloß dafür, wie die Politik in der Zukunft die vielfältigen Probleme des Landes anpacken möchte. Und da kommt es sicherlich nicht auf einige Tage an.

Achim Scharelmann | Do., 26. Oktober 2017 - 17:36

Das mit dem emfohlenen Schwenk nach links sehe ich völlig anders und die AFD ist ja mittlerweile der Beweis, daß diesem Weg die meisten nicht folgen werden und die wagemutigen haben ja die CDU/CSU bereits verlassen und die Unentschlossenen werden bei nächster Gelegenheit folgen, denn soziale Politik links von der Mitte kann man ja noch nachvollziehen, mit dem politischen Gegner aber paktieren, da wird eine rote Linie überschritten, die die Schwarzen direkt in den Abgrund führt und der AFD einen weiteren ungeahnten Zuwachs beschert und die CDU/CSU an die 20%-Marke führt. Das bedauerliche daran ist die Tatsache, daß sich Merkel dann verabschiedet und einen Trümmerhaufen hinterläßt, der dann einmalig in der deutschen Geschichte nach dem 2. Weltkrieg ist.

Kostas Aslanidis | Do., 26. Oktober 2017 - 17:56

Tolles Bild, jetzt kann es nur noch Vorwärts gehen. Die flüstern wohl. Der "Pöbel" ist uns wieder auf dem Leim gegangen. Wenn man die Politiker von früheren Jahrzehnten mit diesem Bild vergleicht, da bekommt das Wort Melancholie, eine andere Bedeutung.

Frank Kennzell | Do., 26. Oktober 2017 - 20:39

Ich bin mit dem Inhalt ihres Artikels einer Meinung, aber bitte, vón Angler zu Angler:
Southern Comfort nicht mal in einen Cocktail.

Dr. Lothar Sukstorf | Fr., 27. Oktober 2017 - 11:03

...es gibt keine sogenannte Jung-Doktrin. Strauß hatte noch intellektuelles Gewicht...Jung hingegen mit seiner demoskopischen Ente zur Olympiabewerbung Hamburg...wohl eher ein Rohrkrepierer...soll sich Merkel ruhig auf ihn verlassen. Jamaika wird UM JEDEN PREIS kommen, denn, wenn es Neuwahlen geben sollte, dann erleben die CDU und Merkel ihr blaues Wunder. Es gibt kein natürliches "Koalitionspotential" in der "Mitte", bestehend aus FDP-CDU/CSU-Grünen. Bei genauer Betrachtung bewegen sich die Parteien alle links von der Mittenachse. Lediglich die CSU/FDP und einige Teile der CDU oszillieren etwas über die Mitteachse. Deswegen hat die SPD ja so erhebliche Probleme.

Ingo Müller | Fr., 27. Oktober 2017 - 16:44

Ich höre nur noch Merkel will, Merkel denkt , Merkel macht, Merkel hier, Merkel da. Niemand stellt das auch nur ansatzweise in Frage, außer die AfD.Ich frage mich nur, was ist wenn dieser Frau mal was passiert, Krankheit oder Unfall? Sterben wird die Gute auch irgentwann mal. Oh Gott wir sind verloren! Gehen wir dann alle und die Welt unter? Die Geheiligte Gottkanzlerin darf uns nie verlassen.

wolfgang Spremberg | Fr., 27. Oktober 2017 - 17:05

Wenn ich es recht verstehe "sondiert" Jamaika unter anderem über die Verteilung von ca. 30 Milliarden Euro in 4 Jahren. Wäre die Groko nicht so sehr darauf bedacht gewesen unschöne Bilder an der Österreichischen Grenze zu vermeiden, kämen pro Jahr ca. 20 Milliarden Euro (nur beim Bund) hinzu. Das wären dann in 4 Jahren zusammen 110 Milliarden Euro......
Damit könnte man schon was anfangen. Man kann die Kosten natürlich auch noch erhöhen.
Schauen wir mal.

Rudolf Stein | Fr., 27. Oktober 2017 - 17:45

Um meine Meinung zu unterstreichen: als Stalin 1953 starb, wurde seine Statue, die auf der Stalinallee in Berlin stand, über Nacht heimlich entfernt. Als ein Berliner am nächsten Morgen leicht provozierend einen dort Wache stehenden Volkspolizisten fragte, wo der Stalin hin sein, wurde ihm entgegenet, man wisse nicht, was er eigentlich meine, denn an diesem Ort habe nie eine Statue gestanden und er solle seine provokanten Fragen lassen und seiner Wege gehen. So funktioniert das, wenn die neuen Machthaber noch ein wenig Scham haben, Schamüber ihre jahrzehntelange Buckelei und ihren Personenkult.

gabriele bondzio | Sa., 28. Oktober 2017 - 18:58

die Kanzlerin zu fragen, wie sie diesen Vorschlag findet.“...typische Reaktion des Grünen-Chef, aus der Fraktion wurde sie ja auch schon als Chefin angesprochen. Die Grünen sind ja selbst in der Sache gespalten, in Jamaika-Skeptiker und Machthungrige. Tichy schreibt mir aus der Seele: "Özdemir -, will regieren um jeden Preis. Zu dieser Fraktion gehören die Merkel-Freundin Göring-Eckardt („jeder Flüchtling ein Geschenk“) und Robert Habeck.Sie verdrängen erfolgreich die Realität, dass ihre verquaste grüne Ideologie und die Inhalte von CSU und FDP nicht zusammenpassen. Der Machtwille ist stärker. Trittin, Hofreiter und Peter, allesamt Mitglieder der grünen Verhandlungsdelegation bei den Jamaika-Sondierungsgesprächen, sind die Hardcore-Ideologen. Sie sind nicht bereit, ihre Träume von einer fahrradfahrenden Multikulti-Gesellschaft aufzugeben." Das Grundproblem zwischen den Jamaika Partein ist das Grundvertrauen. Wenn hier etwas steht, bricht es bei der ersten Krise auseinander.

Alfred Kastner | Mo., 30. Oktober 2017 - 19:26

Eine weitere Amtsperiode von „TINA“ (There Is No Alternative) Merkel ist trotz der hohen Stimmenverluste gesichert.
Doch was sind ihre politische Überzeugungen? Politik um des reinen Machterhalts willen steht bei Merkel ganz weit oben!
Merkel sagt von sich selbst: „Mal bin ich liberal, mal bin ich konservativ, mal sozial.“ Ihre größte "Stärke" ist ihre totale Wendigkeit und ideologische Flexibilität.
Diese politische Prinzipienlosigkeit wird Merkel immer noch von gut der Hälfte der Deutschen nicht einmal als charakterliche Schwäche ausgelegt, sondern als ein Ausweis überlegener Intelligenz.
Manche sehen in Merkel bereits eine „lahme Ente“, deren politisches Haltbarkeitsdatum am Ablaufen begriffen sei.
Ich fürchte, sie werden sich täuschen.
Alles ist denkbar, nur dass Merkel abgelöst werden könnte nicht. Von Merkel liest man immer, sie denke alle Probleme von ihrem Ende her. Aber niemand hat bisher wirklich versucht, auch ihre Kanzlerschaft von ihrem Ende her zu denken!