Horst Seehofer in Siegerpose beim politischen Aschermittwoch in Passau, Bayern
Von Bayern lernen heißt siegen lernen, zumindest wenn es nach CSU-Chef Horst Seehofer geht / picture alliance

Politischer Aschermittwoch - Bayern first

Für die CSU beginnt mit dem politischen Aschermittwoch der Bundestagswahlkampf und ein Balanceakt: Wie distanziert man sich von Angela Merkel und macht sich gleichzeitig für die Union stark? Die Lösung von Horst Seehofer scheint zu lauten: Bayern zuerst. Das funktioniert, zumindest vorerst

Alexander Marguier

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Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

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Spätestens heute, an diesem „politischen Aschermittwoch“, hat der Bundestagswahlkampf begonnen. Und weil zumindest diese Form des Aschermittwochs eine Erfindung der CSU ist, die heuer in der Passauer Dreiländerhalle übrigens nicht müde wurde, ihre Wurzeln im Christentum (speziell im Katholizismus) zu betonen, hat sie den Heimsieg auch verdient. Denn die Aschermittwochsveranstaltungen der anderen Parteien sind da ja allenfalls, wie man im Marketing-Sprech sagen würde, „Me-Too-Produkte“. Da mag sich Martin Schulz noch so sehr bemühen, zeitgleich in Vilshofen auf die atmosphärischen Störungen innerhalb der Unionsfamilie einzugehen. Die Agenda der beginnenden Fastenzeit setzen eben traditionell die Christsozialen aus dem Freistaat, deren Parteichef denn auch süffisant in Richtung der SPD bemerkte, am Aschermittwoch würden zumindest bei der CSU nur bayerische Politiker sprechen. Und keine Abgesandten aus Bundesländern mit Bindestrich im Namen.

Der längste Stammtisch der Welt

Asche auf’s Haupt der Bayern wurde in Passau natürlich nicht gestreut, im Gegenteil: Die CSU präsentierte sich auf ganzer Linie als die Erfolgspartei des erfolgreichsten deutschen Bundeslandes. Das war die Grundmelodie an diesem laut Selbstbeschreibung „längsten Stammtisch der Welt“. Daraus folgte die entsprechende Ableitung: Von Bayern lernen heißt siegen lernen. Will sagen: eine florierende Wirtschaft, historisch niedrige Arbeitslosenzahlen, hohe Sicherheit. Und noch dazu, wie Horst Seehofer nur halbironisch in seiner Rede ergänzte: die höchsten Berge, die beste Fußballmannschaft, das beste Eishockey-Team, Basketball nicht zu vergessen. Und überhaupt.

Seehofer stand vor einer Bewährungsprobe in einem politischen Balanceakt, der den Wahlkampf seiner CSU bestimmen wird: Wie präsentiert man sich der großen Öffentlichkeit als eine Partei, die zwar einerseits auf Distanz zur nach links gerückten CDU ist, macht sich aber gleichzeitig für eine Bundesregierung unter Führung der beargwöhnten Bundeskanzlerin Merkel stark? Was das angeht, müssten die Christsozialen dem SPD-Kanzlerkandidaten eigentlich dankbar sein. Denn seit sich für Schulz echte Machtoptionen ergeben, übertüncht das Schreckgespenst Rot-Rot-Grün den inneren Unfrieden zwischen CSU und CDU.

So fiel es Seehofer denn auch gar nicht sonderlich schwer, Angela Merkels politische Erfahrung zu rühmen, die in Zeiten wie diesen für Deutschland unverzichtbar sei. Und siehe da: Das Publikum spendierte ihm auf diese Aussage sogar respektablen Applaus. Ein paar Pfiffe waren freilich auch zu hören.

Garantie für früher oder später

Seehofer machte aber auch deutlich, dass die CSU keineswegs gedenkt, sich inhaltlich abspeisen zu lassen: Steuersenkungen für kleine und mittlere Einkommen, die Abschaffung des Solidaritätszuschlags, Bau-Kindergeld für Familien mit dem Wunsch nach Eigenheim, die Fortschreibung der Mütterrente, Grenzkontrollen. Und natürlich die berühmt-berüchtigte Flüchtlings-Obergrenze als ewigem Spaltpilz zwischen Seehofer-CSU und Merkel-CDU. Um nicht den Hauch eines Zweifels daran aufkommen zu lassen, hier würde nur heiße Wahlkampfluft von einem politischen Schaumschläger verblasen, gab der bayerische Ministerpräsident denn auch eine „persönliche Garantie“ dafür ab, dass das ganze Wunschprogramm im Fall eines Wahlsiegs auch durchgesetzt werde. Zumindest „früher oder später“.

Seehofer scheute auch nicht einen Slogan wie „Bayern zuerst!“, den er sogar mehrmals wiederholte, obwohl Analogien zu Donald Trumps „America first“ durchaus gemischte Gefühle wecken könnten. Was mit dem Primat des Freistaats genau gemeint ist, blieb zwar im Ungefähren. Aber die Zuschauer konnten das wohlige Gefühl genießen, dass sich da ein Landesvater zuallererst um die Interessen seiner Heimat kümmert und nicht in den Sphären einer globalisierten Welt schwebt, die inzwischen auch bei dem einen oder anderen bayerischen Globalisierungsgewinner Skepsis auslösen dürfte. „Klar für dieses Land“ lautete entsprechend das Motto vor dem himmelblauen Hintergrund in der Passauer Mehrzweckhalle. Und das bezog sich offenkundig nicht auf das Wetter.

Absage an die Grünen

Einer möglichen Zusammenarbeit mit den Grünen erteilte Seehofer eine Absage, zumindest unter Vorbehalt. Unter Verweis auf deren Polizeikritik nach dem Würzburger Axt-Attentat und den Personenkontrollen zu Silvester in Köln bezeichnete er die Partei von Simone Peter und Cem Özdemir als „das wahre Sicherheitsrisiko für unser Land“. Solange sich die Grünen so aufführten, sei an eine Koalition nicht zu denken. Ohnehin seien die Bayern „die letzten Preußen“, wenn es um das Thema Innere Sicherheit in der Bundesrepublik geht. Auch in Sachen political correctness fand Seehofer klare Worte: eine „linke Sprachpolizei“ sei ein Gift, das nicht in Bayern einsickern dürfe. Klingt insgesamt eher nach Lagerwahlkampf.

Wer in Passau Hinweise darauf erwartet hatte, wie und wo der Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende seine politische Zukunft sieht, wurde zumindest nicht ganz enttäuscht. Sein Hinweis darauf, dass es in der Partei „viele Talente mittleren und jungen Alters“ gebe, denen „eines Tages“ das Schicksal Bayerns anvertraut werden könne, war eigentlich schon deutlich genug. Nach Seehofers Nachsatz „und ich betone: eines Tages“ dürfte sämtlichen Aspiranten klar geworden sein, dass der Chef nicht gerade unter Amtsmüdigkeit leidet.

So konnte man denn in Passau auch einen angriffslustigen Horst Seehofer erleben, gegen den sich Martin Schulz bei der sozialdemokratischen Konkurrenzveranstaltung doch reichlich verhalten ausnahm. Mag sein, dass das dem Heimvorteil für die CSU geschuldet war. Aber einfach nur darauf zu setzen, eine innerlich verspannte Union käme im Wahljahr ohnehin nicht aus dem Quark, könnte sich für die Sozialdemokraten als Trugschluss erweisen. Zumindest, wenn es nach Horst Seehofer geht.

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Gerdi Franke | Mi., 1. März 2017 - 16:26

Für was? Bei der Bundestagswahl wird er untergehen. Weil viele ihre Stimme wegen der Flüchtlingspolitik nicht Merkel geben wollen. Und wer CSU wählt gibt seine Stimme Merkel! Die einzige Alternative wäre, er übernimmt selbst die Verantwortung. Bei der Landtagswahl sollte dann ein anderer Name als seiner vorne stehen. Sonst macht er sich die selben Probleme wie Merkel!

Mathias Trostdorf | Mi., 1. März 2017 - 23:45

Antwort auf von Gerdi Franke

Ich denke auch, daß Seehofer viel getönt aber nie gehandelt hat.
Ich würde mir einen jüngeren, frischen, gerne ebenfalls konservativen bayrischen Regierungschef wünschen. Einem, der der CSU ein neues Profil gibt, und der KanzlerIn (falls nach den Wahlen noch im Amt) entschlossener entgegentritt.

Albert Keller | Mi., 1. März 2017 - 16:39

Bayern zuerst in allen Ehren (und als Bayer kann ich diesen Slogan nur unterschreiben), aber was das Wort eines Herrn Seehofer wert ist läßt sich leicht feststellen, wenn man seine Äußerungen der letzten Jahre mit dem vergleicht, was davon umgesetzt wurde. Gott sei Dank gibt es inzwischen eine Alternative zur CSU.

Roland Zupke | Mi., 1. März 2017 - 17:05

Dieser Wahlkampf wird überschätzt. Ich habe nicht das Gefühl, die Parteien stünden zu ihren Idealen und sind offen für Neues. Stattdessen geht es darum, Skandale zu vermeiden, nicht anzuecken und sich Pöstchen zu sichern. Ich bin jetzt schon gelangweilt.

Aber auch im Volk scheint die Sache weitestgehend gegessen. Niemand wägt allen Ernstes zwischen CDU und SPD, zwischen AfD und Grüne ab. Man wählt, was man kulturell für richtig hält und übersieht großzügig eigene Fehler.

Falls es jemanden interessiert: Die CDU wird die Wahl gewinnen und mit der SPD eine große Koalition eingehen, weil die SPD-Apparatschiks ihre Pöstchen nicht werden aufgeben wollen. Dies wird letzten Endes die Ränder stärken und die SPD vor eine Zerreißprobe stellen. Die CDU wird weiterhin als konservative Partei regieren, obwohl sie mittlerweile eine linke Partei ist.

Joachim Walter | Do., 2. März 2017 - 10:24

Antwort auf von Roland Zupke

Lieber Herr Zupke,

Da gebe ich Ihnen recht. Das ist alles nur Theater!

Rot-Rot-Grün wäre doch das beste was einer konservativen Bewegung wie der CSU passieren könnte.

Binnen kurzer Zeit würden weitere Migrationswellen nach Deutschland schwappen, welche die Willkommenskultur endgültig als naiven und selbstzerstörerischen Ansatz zur Weltenrettung entlarven würden.

Der Staatshaushalt wäre in kurzer Zeit heruntergewirtschaftet, und der unweigerlich in den nächsten Jahren absehbare Wirtschaftsabschwung würde RRG angelastet.

Dem durchschnittlichen Bundesbürger würden die rot-grünen Utopien sehr schnell als solche vor Augen geführt, mit dem heilsamen Ergebnis, dass dann für einige Zeit wahrscheinlich erst mal Schluss wäre mit diesem Unsinn.

Statt immer weiter schrittweise die Zukunft Deutschlands zu verspielen, würde hier mit einem Mal ein heilsamer Schock eintreten, welcher den Menschen die Augen öffnet.

Was kann uns eigentlich besseres passieren?

Sowas in der Art hab ich mir auch schon vorgestellt. Ganz schnell wären unsere rot-grünen Träumer entzaubert. Der Träumerei würde entweder der Realpolitik weichen, oder mit RRG wäres schneller wieder vorbei als sie sich umgucken könnten.
Ich denke aber, wir werden wieder bei der großen Koagulation landen.

Volker Leyendecker | Mi., 1. März 2017 - 17:13

Warum dieses Tabu nach Rechts ? Obwohl es für das Linke Lager SPD und Grüne keine Schamgrenze gibt. Wie will die CSU und CDU es schaffen über 50% zu bekommen . Etwas mehr Realismus in der Politik und mehr Deutschland tut uns allen Gut !

Bernhard Jasper | Mi., 1. März 2017 - 17:22

Herr Marguier, diese Essentials habe ich ebenso wahrgenommen: „Steuersenkungen für kleine und mittlere Einkommen, die Abschaffung des Solidaritätszuschlags, Bau-Kindergeld für Familien mit dem Wunsch nach Eigenheim, die Fortschreibung der Mütterrente, Grenzkontrollen.“ Okay.

Bei dieser „AfD“ ging es in der Rede der Vorsitzenden um das Grundthema „Humor“. Das ist kein Scherz. Rhetorisch war das grauenerregend. Konzeptionelle Kompetenz? Fehlanzeige.

Christian Lindner, FDP, begann seine Rede mit der Verrohung der politischen Sitten und Kultur. Es gehe nicht um die persönliche Vernichtung des Gegners. Die Verrohung und Verprollung, wollen wir hier nicht. 10 Abgeordnete mehr für die SPD, als 10 Abgeordnete für die AfD, seien ihm auch lieber. Dann nahm es sich die SPD vor. Deutschland sei ein ungerechtes Land? Das wäre soziale Heuchelei. Kommt uns der Wahlkampf der SPD nicht bekannt vor?

Bernhard Jasper | Mi., 1. März 2017 - 17:25

Und Christian Lindner weiter. Wir haben die niedrichste Eigentumsqoute in Europa. Sind die großen Vermögen unser Problem? Das ist doch kein Gerechtigkeitsproblem. Welche Lösung hat Martin Schulz in Europa geliefert, wenn es um Steuergerechtigkeit geht? Sie haben die Grunderwerbssteuer erhöht. Wir wollen kein Volkseigentum wie in der DDR, sondern ein Volk von Eigentümern. Der Staat schwimmt im Geld, weil die Menschen immer mehr überwiesen haben. Gebt das Geld zurück. „Soli“ sofort abschaffen. Wir brauchen in der Politik wieder Problemlöser und keine Erziehungsberechtigten. Ein Einwanderungsgesetz, das Klarheit schafft. Und die, die von der deutschen Leitkultur profitieren wollen sei gesagt, es ist das römische Recht. Oder auch Lessings Ringparabel „Nathan der Weise.“ Religion ist keine Kategorie der Politik. Deutschland darf nicht zurückfallen. Nehmt es mit Friedrich dem Große. „Jeder darf nach seiner Fasson selig werden, solange er sich an das Recht hält."

Christa Wallau | Mi., 1. März 2017 - 17:46

Ein Hund, der bellt, beißt nicht - so heißt es in einer
Redewendung.
Seehofer hat tüchtig gebellt und nie gebissen.
Das Schicksal Deutschlands scheint ihm egal zu sein, so lange es in Bayern für die CSU reicht.
Bei mir ist er unten durch.

Sybille Weisser | Do., 2. März 2017 - 12:16

Antwort auf von Christa Wallau

ist Horst Seehofer auch bei mir.
Als Tiger gestartet und als Bettvorleger vor Muttis Bett gelandet.

Klaus Büchler | Mi., 1. März 2017 - 19:11

Für Horst Seehofer geht es zuallererst um den Machterhalt "seiner CSU" in Bayern. Da sieht er sich in bequemer Position.

Gewinnt die CDU/CSU die BTWahl hat die Partei das ihm und seiner harten Position (Obergrenze) zu verdanken.
Verliert die Bundeskanzlerin die Wahl, fällt es ihm umso leichter von Bayern aus auf "die da oben in Berlin" zu schimpfen mit der Option eines exorbitanten Landtagswahlerfolgs in 2018.

Bayern zuerst - knallhartes Kalkül der CSU und ihres Parteivorsitzenden

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 1. März 2017 - 21:27

Die Bayern als letzte Preussen Deutschlands.
Insgesamt aber versucht man als intelligenter politischer Mensch vielleicht Frau Merkel einfach auszusitzen?
Was sie sagt oder nicht sagt, who cares?
Was sie tut oder nicht tut ist schon eher interessant und da wird Bayern Bayern bleiben.
Herzlichen Glückwunsch dazu.
Die Welt ist gerne dort zu hause.

Werner Schick | Mi., 1. März 2017 - 21:37

Werter Herr Jasper,
zum wiederholften mal fällt mir auf, dass sie Schwächen in den politischen Lagern vorwiegend bei einer einzigen Partei verorten. Bitte ersparen sie der aufgeschlossenen Cicero Gemeinde solche tendenziösen Kommerntare. Sie können es besser, das haben sie schon bewiesen.

Jana Utz | Mi., 1. März 2017 - 22:29

für Ihr Komplettversagen gewählt werden von den Modernisierungsverlierern und haben Angst, dass der letzte Dumme in D aufwacht, über diese Versagerpolitiker, Trump-Bashing jeden Tag, um vom eigenen Versagen abzulenken, die haben eine wahnsinnige Angst vor der schweigenden Masse, warum soll man diese Parteien noch wählen für was, für die selbst herbeigeführten Krisen, für die angeblichen Schutzbefohlenen, Grenzen können nicht geschützt werden, alle die das kritisieren sind die Nazis, wie man die Methoden auch immer nennen mag, indirekte Steuern, Steuererhöhung ohne Ende, Sozialversicherungsbeiträge ohne Ende. Die Reichen sind schon weg: http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/new-world-wealth-tausend…, keine Vermögenssteuer Frau Zypries? Dieses Dummgelaber ist unerträglich, die haben Deutschland sowie die EU an die Wand gefahren und einem die Grundlage hier genommen. Diese Politik wird ihnen um die Ohren fliegen.

Hans Maier | Mi., 1. März 2017 - 22:46

Merkels Gäste sorgen täglich für Neues. Bis September werden nicht alle Mordtaten und Vergewaltigungen unter den Teppich gekehrt werden können. Jedes Dorf, in dem etwas passiert, gerät in eine andere Stimmung.
Die Opfer stehen auf dem Konto der Lückenpresse, die vorsätzlich alles auszublenden versucht, was ihren falschen Idealen von Multikulti die Maske vom Gesicht reißen könnte.
Fake News!

Seehofer wähnt sich auf festem Grund. Dabei müssen sich die CSU-Vertreter vor Ort täglich rechtfertigen, warum sie "diese Merkel" noch unterstützen.
Zurecht. CSU = Merkel. Der Rest ist Theater, das immer mehr Bürger durchschauen.

Wir kannten Merkel nicht und wir kennen auch Seehofer nicht. Es sind Masken, Puppen, Marionetten. Nicht unsere.

Sarrazins Buch war bereits das Menetekel. Doch sie wollen nicht hören.

Martin Wienand | Do., 2. März 2017 - 00:34

Zitat: "Die CSU präsentierte sich auf ganzer Linie als die Erfolgspartei des erfolgreichsten deutschen Bundeslandes."

Das Ding ist, dass die CSU rein gar nichts mit dem Erfolgsmodell Bayern zu tun hat. Schauen Sie mal nach München, wo man stolz auf seine ansehnliche Menge an Dax-Konzernen blickt. Die meisten davon gab es lange vor dem Gründungsjahr der CSU. Auch die wunderschönen Touristenattraktionen wie die Alpen sind schon ein paar hundert Millionen Jahre alt, die bayerischen Seen einige zigtausend und das schicke München hat schon einige Jahrhunderte auf dem Buckel, so auch Bayreuth, Bamberg, Nürnberg etc. etc.

Das einzige, was die CSU auf die Reihe kriegt, ist Umweltzerstörung und Wasservergiftung über ihre Agrobusiness-Freundlichkeit und zunehmende Flächenversiegelung en gros, plus Lobbyismus pur. Und dazu eine große Klappe und nichts dahinter.

Die CSU kriegt Bayern kaputt.

Brigitte Karpenkiel | Do., 2. März 2017 - 08:11

Seehofer`s "Büttenrede" kann doch keiner Ernst nehmen. Solange er A. Merkel als die einzige Person bezeichnet, die Deutschland regieren kann, ist er für mich disqualifiziert und seine Wahlversprechen kann er sich an den Hut stecken.

Frank Goller | Do., 2. März 2017 - 08:45

Was die Damen und Herren der etablierten Parteien tatsächlich von Trump lernen können, nach der Wahl umzusetzen, was man vor der Wahl gesagt hat. Und zwar nicht erst nach 1 Jahr Koalitionsverhandlungen. Bisher war wieder nur heiße Luft zu hören und das alle Anderen Populisten sind. Mir graut jetzt schon vor den letzten 4 Wochen WahlKRAMPF ! Ich beabsichtige meinen Jahresurlaub in dieses Zeitfenster zu verlegen. Reiseziel Südpol, zu Fuss und ohne die klassischen Kommunikationsmittel.

helmut armbruster | Do., 2. März 2017 - 08:59

Worte kosten nichts, also streue sie unters Volk. Mache Versprechungen und gib Garantien und das Volk glaubt dir.
Brülle wie ein Löwe, „gib dich kämpferisch“ und das Volk wird das verwechseln mit Tatkraft. Verlange Obergrenzen für Flüchtlinge und arrangiere Dich gleichzeitig mit Merkel, die gerade das nicht will und das Volk wird auch das schlucken.
Das Volk will anscheinend verführt werden.
Und alle sogenannten Anführer wissen das und handeln danach. Und sie fahren gut damit. Nur nachdenkliche Leute, auch Intellektuelle genannt, haben damit ein Problem. Doch diese sind eine Minderheit auf die niemand hören möchte.
Tja, so ist das nun mal………….

Thorsten Rosché | Do., 2. März 2017 - 09:00

Ich habe die kompletten Übertragungen auf einem der Nachrichtensender angetan. Schlicht gesagt waren die "humorvollen" Reden an Dämlichkeit kaum zu überbieten. Der absolute Höhepunkt war Frau Göring von den Grünen, glucksend vom Blatt abgelesener Schwachsinn. Bei Lindner, Seehofer, Schulz, Merkel ist das ganze Jahr politischer Aschermittwoch und alles nicht so ernst zu nehmen. Korrektur : Sorry, die Dame von den Grünen heißt natürlich Göring-Eckart ;-)

Robert Flag | Do., 2. März 2017 - 09:12

Wie kann es überhaupt sein, daß es in Deutschland eine Partei gibt, die nur auf ein Bundesland beschränkt ist, aber gleichzeitig Bundesminister stellt. Die können in der Rest-Republik gar nicht gewählt werden. Ist das demokratisch ? Interessiert aber irgendwie keinen. Stattdessen diskutiert man Seehofers leeres Geschwafel. Keinen seiner markigen Sprüche der letzten Jahre hat er in die Tat umgesetzt. Wenn´s um den Machterhalt geht, schluckt er auch die Kröte Merkel. Am Ende sind sie doch wieder alle gleich.

robert renk | Do., 2. März 2017 - 09:57

Schulz ! Ein Glücksfall für die Union, jetzt kann man das Schreckgespenst rot/rot/grün an die Wand malen und die bürgerliche Mitte wählt wie so oft das kleinere Übel.
Eine abgewirtschaftete CDU mit einer unberechenbaren Kanzlerin hat somit erneut eine Option für die Macht. Politik-Verdrossenheit, Wut auf die Eliten wird die Folge sein. Ehrlicher und eine wirkliche Alternative wäre der bundesweite Auftritt der CSU gewesen, aber dafür hat der Mut gefehlt.
Trotz innerparteilicher Querelen wird die AFD davon profitieren ! Selber schuld !

Juliana Keppelen | Do., 2. März 2017 - 10:17

Ich habe gestern der CSU zugehört und musste herzlich lachen. Da wird Herrn Schulz Populismus vorgeworfen und gefragt ob er die Versprechen halten will die er jetzt verkündet (Schummel-Schulz)was aber Herr Seehofer und in Teilen Frau Merkel gestern abgeliefert haben ist an Populismus nicht mehr zu toppen. Mehr Mütterrente, Steuersenkungen, Agenda 2025 usw., und so weiter, da fragt man sich doch glatt wer regiert uns den seit 12 in Worten zwölf Jahren ununterbrochen etwa kleine grüne Männchen? Man ist sprachlos ob dieser perfekt inszenierten "Volksverdummung".

martin falter | Do., 2. März 2017 - 10:27

ist das auch legitim, dass ein Ministerpräsident sich um sein Land kümmert. Aber was der Horst`l so abzieht, ist so durchsichtig und mittlerweile ermüdend. Ich komme aus Bayern und finde die CSU so etwas von daneben. Es ist für kein Bundesland gut, wenn eine Partei dort Jahrzehnte regiert. Da könnte Seehofer mal ansetzen und einfach mal die CSU von der Regierung entfernen. Einen größeren Dienst könnte er für Bayern nicht leisten.

Sepp Kneip | Do., 2. März 2017 - 10:29

Was soll das eigentlich, was uns Seehofer da vorführt? Ein Nein zu Merkel und ein Ja zu einem Sieg der Union? Das ist doch ein Seiltanz, der für Seehofer mit einem Absturz endet. Wäre Seehofer konsequent, hätte er die CSU aus der Fraktionsgemeinschaft mit der CDU herausgelöst und die CSU auf Bundesebene ausgedehnt. Jetzt muss er für die verhasste Merkel Wahlkampf machen. Dass ihm das nichr schmeckt, zeigt sein sauer-süßes Lächeln, das er mit sich herumträgt. Mit seiner inkonsequenten Haltung wird Seehofer das gleiche Schicksal erleiden wie viele Unionsgranden vor ihm. Merkel wird ihn wegbeißen. Einen Bundestagswahlkampf in einen bayerischen Landtagswahlkampf zu verwandeln wird sicher nicht gutgehen.

Hans Herzberger | Do., 2. März 2017 - 10:34

Der bayerische Blechtrommler Seehofer ist mir eigentlich keinen Kommentar wert. Nur soviel - wer diese unqualifizierte Gerede ernst nimmt , muß einem Leid tun.

Hermann Neumann | Do., 2. März 2017 - 11:20

Für mich ist Seehofer ein Knetmännchen. Jedes mal wenn er in markigen Worten seine Politik verkündet hat, kam Merkel und hat ihn wieder in den Senkel gesetzt und in Form gebracht.
Ein FJS hätte Merkel längst aus dem Amt geblasen. CSU unter Seehofer ist für mich nicht wählbar.

Romuald Veselic | Do., 2. März 2017 - 11:20

und aus jedem Land eine Art Reservation formieren. Wenn dies Indianer dürfen, dann können dies auch alle Nichtindios tun.
Was spricht dagegen?
Die Geschichte ist nur ein Wiederholen der Abläufe.

Torsten Knecht | Do., 2. März 2017 - 11:49

.... ist wirtschaftlich oben auf u. hat mit BaWy die wenigsten AL, hohe Mieten u. kaum bis gar keinen sozialen Wohnungsbau, wenig freie Kitaplätze ..... Die Kehrseite der Medaille.

... u. Seehofers CSU ist ein Kleinod, was so nur in Bayern gedeiht ... warum auch immer. Liegt es an der politischen Alternativlosigkeit o. daran, dass die Menschen in Bayern mehrheitlich konservativer ticken als im Rest der Republik?

Bayern first ... heisst Unternehmen first ... das ist nix neues!

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 2. März 2017 - 13:37

in die riesigen Fusspuren auch der Agenda 2010.
Seither wird viel Geld in die Staatskassen gespült, weil der Staat als Vertreter einer Ausfallversicherung bei Arbeitslosigkeit, dann als strenger Sachverwalter von Sozialausgaben auftritt - Dein Vermögen zuerst, bevor Du Recht auf Allgemeinheit hast -, Schwerpunkt Deregulierung.
Wenn die SPD die Agenda 2010 besser strukturiert, dann ist das wichtig.
Merkel will da nicht mittun, denn sie will? die EU als Militärmacht.
Darin folgen ihr alle Parteimitglieder? Es droht Krieg?
Es ist als hätte es Willy Brandt und früher noch eine kontinentale "Ordnung" nie gegegeben.
Den Sprachduktus gestalten m.E. die USA, siehe gestern Phoenix Jan Techau, als ob es nie US-Ambitionen in Bezug auf Europa oder Russland gegeben hätte.
Die "Märchentante" Merkel bedient die Rentner-Union.
Ihr Anspruch ist GroßEuropa incl. EurAsien,N.O., A?
Wenn Europa so groß leben will, gibt es für Merkel entsprechend keine Grenzen.
NAIVITÄT OHNE ENDE
Piep, Piep...

Rolf Pohl | Do., 2. März 2017 - 15:03

... würd ich den Horst Seehofer als einen zwar an der richtigen Stelle kläffenden Wadenbeißer wahrnehmen der sich dann jedoch, stets jeweils unmittelbar nach Kenntnisnahme seiner Kläffkünste, umgehend mit einem lekkeren CDU-Keks aus der Pfote seiner Herrin besänftigen lässt.
"Husch ins Körbchen Horst"

Hans Mentz | Do., 2. März 2017 - 16:05

Tatsächlich ist es ein Glück, in Bayern zu leben. Habe mir King Horsti`s Aschermittwocherede nach Lautsprecher Schulz angehört. Blablabla so tropfte es dahin und zum Abschied ein Hoch auf Merkel. Damit wars dann aus mit jedweder Begeisterung. Wir werden sehen...!

Werner Schick | Do., 2. März 2017 - 21:52

Werter Herr Renk,
sie kommen bestimmt aus Bayern. Nur ein Bayer kann die CSU so positiv wahrnehmen. Die CSU ist bundesweit weder eine wirkliche und schon gar keine ehrliche Alternative, sie ist vielmehr Teil des Problems und nicht der Lösung. Sie ist zusammen mit der CDU, weil gemeinsam das größte politische Lager, der Hauptverantwortliche für das größte Übel, das jemals unser Land "überfallen" hat.
Die wirkliche Altnative in diesem Land ist sicher nicht die CSU. Wenn irgendjemand in diesem Lande glaubt, es gäbe unter den Verursachern des Desasters eine Möglichkeit zur Lösung, der bewegt sich weiterhin auf dem Irrweg. Wer partout nicht bereit ist, einen wirklichen Politikwechsel zu ermöglichen, weil er glaubt eine vermeintliche Kröte nicht schlucken zu können, darf sich nicht wundern, wenn er eines Tages selbst von einer ungemein gefährlicheren Kröte geschluckt wird.
Wo bleibt nur ihr Verantwortungsgefühl für ihre Kinder und Kindeskinder oder gibt es dazu noch keine App.

Klaus Kolb | Sa., 4. März 2017 - 16:41

mit der Seehofer den Wähler versucht dafür verantwortlich zu machen, dass im Falle einer Stimme für die AfD die Sozen davon profitieren. Auch wenn davon wirklich Schulz profitiert so liegt die alleinige Verantwortung bei der CDU und CSU die es im Gegensatz zur SPD nicht geschafft haben einen wählbaren Kandidaten aufzustellen. Der Untergang der C-Parteien ist besiegelt durch deren Zaudern und Ränkespiele der letzten beiden Jahre. Ich freue mich schon auf den Wahlabend wenn Madame samt ihren Speichelleckern glucksend untergeht. Man muss auch keine Angst vor dem neuen Heilsbringer der Sozis haben, es gibt ja immer noch die Möglichkeit denselbigen im Bundesrat auszubremsen und zu läutern.