Alena Buyx / dpa

Wie abhängig war der Ethikrat? - Moralischer Beistand

Eine durch die Tageszeitung „Die Welt“ veröffentlichte E-Mail zwischen Jens Spahn und Alena Buyx lässt Zweifel an der Unabhängigkeit des Ethikrats während der Pandemie aufkommen. Ein weiterer Skandal, der die wissenschaftliche Politikberatung weiter in Verruf bringt.

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

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„Jedes praktische Können und jede wissenschaftliche Untersuchung, ebenso alles Handeln und Wählen, strebt nach einem Gut, wie allgemein angenommen wird“, so heißt es, für heutige Ohren vielleicht etwas holperig, am Beginn der berühmten „Nikomachischen Ethik“ des Aristoteles – „Besonders aber freue ich mich darauf […] noch genauer zu erfahren, welche Wünsche und Ideen Sie für unsere Arbeit haben“, so steht es wiederum am Beginn eines Austauschs der einstigen Vorsitzenden des Deutschen Ethikrats Alena Buyx mit dem damaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aus dem Juni 2020. 

Beides also sind Aussagen über das richtige Handeln – das Kerngeschäft aller Ethik. Während der alte Grieche Aristoteles aber noch davon ausging, dass es als Grundlage jeglichen Tuns ein höchstes Gut geben müsse, das es zu erkennen und zu erreichen gelte – für ihn war dieses die Glückseligkeit –, scheint in der Ethik der Alena Buyx ein anderes höchstes Ziel im Fokus zu stehen: die Erfüllung der Wünsche der Mächtigen.

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Raymon Schneider | Fr., 29. November 2024 - 08:45

Frau Buyx verfolgt sicher zielstrebig ihre Karriere und das erfolgreich. Welche Ziele mit den ihr anvertrauten Positionen eigentlich zu anzustreben wären, ist ihr recht gleich, da sie, wird ein Posten einmal durch ihre Person ausgefüllt, über die Zielrichtung der ihr anvertrauten Position selbst glaubt entscheiden zu können. So jemanden nennt man wohl eine Opportunistin, oder eher: Karrieristin. Sie ist damit aber nur Ausdruck der Mentalität unserer Gesellschaft. Ob letztere durch Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit Schaden nimmt, ist ihr vollkommen gleich. Mittlerun versteht sie es gar nicht.

Claudia Martin | Fr., 29. November 2024 - 08:56

Der unmoralische Ethikrat arbeitet doch hoffentlich ehrenamtlich. Aber wer braucht solche Leute ? Und dann gibt es doch auch noch die linken Wirtschaftsweisen. Diese "Elite" kann weg.

Maria Arenz | Fr., 29. November 2024 - 09:14

das ist ja nun wahrlich wieder ein Artikel aus der Schublade "Hund beißt Mann". Niemand, der dieser "ätherethischen" Schönheit bei einem ihrer weiß Gott zu zahlreichen Auftritte erlebt hat, konnte glauben, daß die ihren Job in der "Ethik-Kommission" irgendenwelchen streng wissenschaftlichen oder charakterlichen Qulitäten verdankt. Schon allein die Idee, "Ethik" an ein besonders Gremium sozusagen outzusourcen war doch einfach irre. Und dann noch besetzt mit so einem typischen Gewächs aus dem Treibhaus namens Quote. Was sollte denn da anderes herauskommen als den Auftraggebern Gefälliges?

Volker Naumann | Fr., 29. November 2024 - 11:50

Antwort auf von Maria Arenz

Heraus kommt auch ein Bundesverdienstkreuz, macht sich doch
gut im Lebenslauf und beim Sprung auf noch höhere Aufgaben.

Sieht auch "vorzeigbar" aus, die Dame.

Outsourcen ist nicht irre, denn es gilt:
"Wenn man nicht mehr weiter weiß, gründet man einen Arbeitskreis"

MfG

Albert Schultheis | Fr., 29. November 2024 - 09:47

"höchstes Ziel im Fokus ...: Die Erfüllung der Wünsche der Mächtigen." - In diesem Fall der "Mächtige" gelernte Sparkassen-Filialleiter "Wo-gehobelt-wird-..." und der drittklassige Medizinprofessor Klabautermann. Sie haben sie alle gedeckelt! Die Wissenschaftler des vormals renomierten RKI, des PEI, der STIKO, gleichermaßen wie den "Ethikrat" unter der Buyxe der Pandora, so wie die großen Industriekapitäne der Republik. Sie alle standen einmal unter der Ägide großer Deutscher: Robert Koch, Paul Ehrlich, Immanuel Kant, Werner von Siemens, ... Heute haben diese Instititionen nur noch Schrottwert, so wie unsere Kraftwerke, der Dieselmotor, VW und BASF - ehemalige Vorzeigeinstanzen deutscher Wissenschaft, Wirtschaft und Ingenieurskunst. Innerhalb des RKI gab es ja wenigstens noch den Versuch eines Widerspruchs - während überall sonst die Arschkriecher:Innen instinktiv ihrer fäkalen Witterung folgten! Ekelhafte Charakterlosigkeit und das absolute Gegenteil zu jeglicher Kantischen Ethik!

Albert Schultheis | Fr., 29. November 2024 - 10:08

Danke, werter Hanselle für die in jeder Beziehung treffenden Worte!
Man wünschte sich in Deutschland einen argentinischen Herkules mit Kettensäge, der diese alles umschlingenden, tausendfachen mit Saugnäpfen bestückten kopffüßlerischen Tentakel einfach absägte! All diese nichtsnutzigen, Blut saugenden "Ethikräte", die sich einschleimenden NGOs, die out-ge-sourceten Blockwarts-Plattformen, einschließlich der Öffentlich-Rechtlichen Propaganda-Anstalten ... - Sie alle gehörten radikal abgesägt und verbrannt, wie die Metastasen eines Krebsgeschwürs, um den demokratischen Kern-Organismus zu befreien und wieder zu frischem Atem zu führen. Dieser Kern-Organismus ist einzig und allein das Deutsche Volk, so wie's im Grundgesetz steht! Es braucht weder "ethische" Betreuung, noch Benimm-Gängelung durch staatlich gestopfte Gänse bei den ÖRR oder NGOs! Alle Ethik, alle Wissenschaft und Erkenntnis erwächst allein aus dem fruchtbaren Boden eines tätigen, nach Glück und Gut strebenden Volkes.

Aus jedem Ihrer Worte spricht Liebe u. Eifer für unser gemeinsames Vaterland.
Es sind Gefühle, die auch mich immer bewegt haben. Als ein Mensch, der verwurzelt ist in seiner Heimat, Kultur und Tradition, kann man nur entsetzt sein u. verzweifeln angesichts dessen, was sich bei uns zur Zeit abspielt: "Deutschland schafft sich ab!" - Systematisch. Unwiederbringlich.

Ich kann nicht mehr daran, daß es auf deutschem Boden noch einmal ein "tätiges, nach Glück und Gut strebendes Volk" geben wird.
Unsere Gesellschaft ist inzwischen derart gespalten u. moralisch verkommen, daß von einem "Volk" überhaupt keine Rede mehr sein kann. Der Begriff allein ist schon verpönt! Und die meisten Bürger wehren sich nicht vehement dagegen!!!

Als Realist muß man konstatieren: Den eingeborenen Deutschen fehlen Wille, Bildung u. Opferbereitschaft, um den Zerfall ihres Volkes aufzuhalten, u. die Eingewanderten haben sowieso kein Interesse daran. Sie fühlen sich wohl in ihren Parallelgesellschaften.

Tomas Poth | Fr., 29. November 2024 - 10:36

... wohl in die Büx gegangen.
Auch hier das Problem der Geltungs- und Karrieresucht, die äußerliche Zurschaustellung, Omi guck mal was ich geworden bin.
Eine Frau die Freude an ihrer Stellung hat aber keine solide Leistung erbringen kann, außer die Fahne mit dem Wind wehen zu lassen.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 29. November 2024 - 10:45

Wurde das zu Beginn der Coronalüge behauptet, galt man sofort als Leugner usw. Dabei waren bereits die öffentliche Auftritte vieler sog. "Experten", ob Drosten/Wieler oder eben Buyx zumindest in höchstem Maße verdächtig. Dennoch wurden sie von jedem Verdacht freigesprochen und selbst die offensichtlichsten "Absprachen" als angebliche Verschwörung abgetan. Und nun lesen wir ständig, wie stark die Politik eingegriffen hat. In der BILD wird Lauterbach mit Email der politischen Einflussnahme überführt und jetzt hier im Cicero Frau Buyx. Und was passiert? Alles, aber auch alles was die "Corona Leugner" behauptet, sicher manchmal auch nur gemutmaßt haben, alles hat sich inzwischen bestätigt. Und was Herr Hanselle bedeutet denn heute noch ein guter Ruf? Sie wissen doch, Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert. Auf eine echte Aufklärung und persönliche Konsequenzen für die Täter von Lüge, Betrug und Grundrechtseingriffen wie Spahn, Lauterbach & Co. werden wir lange warten.

Angelika Schmidt | Fr., 29. November 2024 - 11:12

kann man gut auf das Allgemeine schließen, in dem man Hannah Arendts Essay "Wahrheit und Politik" liest. Arendt bearbeitet das Verhältnis der Politik zur Wahrheit, begründet, warum Politiker ein ambivalentes Verhältnis zur Wahrheit haben und eine Affinität zur Lüge. Deshalb kann nicht die Politik bestimmen was wahr ist. Dies ist u.a. Aufgabe der Philosophie, der Wissenschaft u.d. Journalisten. Kein Wunder also, dass diese Bereiche von der Politik unterwandert sind um instrumentalisiert werden zu können.
Sinn des Ganzen nach Arendt ist nicht etwa, dass die Menschen die Lüge glauben, sondern dass niemand mehr an etwas glaubt, nicht mehr zwischen Wahrheit und Lüge, deshalb nicht mehr zwischen Gut und Böse unterscheiden kann, weil man auf diese Art dem Volk die Macht des Denkens und des Urteils raubt. So ist das Volk dem Imperium der Lüge komplett unterworfen.
[...]
Über Kants moralischen Kompass müssen wir an dieser Stelle jetzt sicher nicht mehr sprechen.

Jürgen Goldack | Fr., 29. November 2024 - 11:31

Erinnert auf makabre Art an Orwells "Aufstand der Tiere", in dem sich die Schweine für eine schlimme Zeit zu den Herren über die anderen Tiere aufschwingen. Klingt aktuell wie eh und je. Man kann nur hoffen, das die weise Redensart ,,Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht" schnellstmöglich wieder zur Geltung kommt, in jeder Beziehung!

christoph ernst | Fr., 29. November 2024 - 12:31

Arzt und Zeuge der Pest in London, hat vor gut 300 Jahren wesentlich Schlaueres und ethisch Substanzielleres über den Schutz des Individuums gegenüber Eingriffen der Obgrigkeit geäußert, als es dieses Geschöpf je zu denken vvermocht hat. Die fand Experimente an Artgenossen gegen deren Willen völlig in Ordnung. Damit steht sie vom Denken her eher in der Traditionslinie des SS-Arztes Felix Klein. Ob ein Land solche Menschen in Ethikräte setzen sollte, oder ob es in mündigen Republiken überhaupt 'Ethikräte' geben sollte, ist eine andere Frage. Aber wer sich eine Annalena Baerbock als Außenministerin gönnt, darf sich über Alena Buyx nicht wundern.

Sabine Lehmann | Fr., 29. November 2024 - 13:24

Ich hatte den Artikel auch gelesen, nur für mich war das keine Neuigkeit. Dass der Ethikrat vom ersten Tag an nur das Sprachrohr der Regierung war, das pfiffen die Spatzen von den Dächern in Berlin von Anfang an. Ergo ist diese besagte mail-Korrespondenz nur ein weiterer Beleg für diesen Umstand. Im übrigen ist das bei ALLEN sogenannten Beiräten mittlerweile so. Genehm ist ausschließlich Konformismus, wer aufmuckt, fliegt. Das war auch eindrucksvoll zu besichtigen bei den Wirtschaftsweisen und ähnlichen Volksbelustigungen. Da war doch auch mal diese Top-Ingenieurin Messari-Becker aktiv. Ich glaube es ging da um ein Beratungsgremium zur Energiewende. Diese Frau war dann schneller wieder draußen als sie drin war. Sie hat so ziemlich jede Position der aktuellen Regierungspolitik als falsche Ansätze kritisiert, vor allem die Eliteprojekte von Robert. Sie wurde kürzlich Staatssekretärin im hessischen Wirtschaftsministerium. Dort versucht man sie gerade zu "entlassen", gleiche Gründe!

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