- Wir alle sind Trump
Bei den Sonntagsrednern Europas und dem linksliberalen Establishment der USA gilt Donald Trump als Gefahr für die Demokratie. Das aber ist verlogen. Er ist vielmehr deren logische Konsequenz, die Wahrheit unseres politischen Systems, seine Verkörperung.
Demokratie bedeute Herrschaft des Volkes, lernen die Kinder in der Schule. Und viele glauben das auch noch als Erwachsene. Aber das ist ein kolossaler Unsinn. Demokratie ist zunächst einmal eine Herrschaftsform. In ihr herrscht kein Monarch, keine Erbaristokratie, keine Partei und kein Diktator – aber das Volk natürlich auch nicht.
Nüchtern betrachtet sind Demokratien die Herrschaft einer elektiven Aristokratie. Diese Herrschaftskaste übt faktisch die Macht aus und lässt sie sich diese alle paar Jahre bestätigen. Das Adelsprädikat wird dabei nicht vererbt, sondern muss in einem Auswahlprozess erworben werden.
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Trump ist das Produkt der amerikanischen Marketing- und Medienmaschine. In der (ausgesprochen erfolgreichen) TV-Reality-Soap "The Apprentice" ("Der Lehrling") wurde ihm ein Image als erfolgreicher Unternehmer gebastelt, der sein Wissen an hoffnungsfrohe Jung-Unternehmer weitergibt und sie bei Bedarf knallhart aussortiert ("You are fired"). Das ist der Grund, warum er die Wahl 2016 gewonnen hat: Die Amerikaner haben diesen Unsinn, den sich irgendwelche Marketing-Strategen für den Charakter " Donald Trump" ausgedacht haben, geglaubt und darauf vertraut, daß er die US-Wirtschaft genauso "fixt" wie sie das im Fernsehen gesehen haben.
In Wahrheit ist Trump ein Bankrotteur, alle seine "Unternehmen", ob Trump Airlines, Trump Steaks oder Trump was auch immer sind krachend gescheitert. Er hat es sogar geschafft, eine Kette von Casino-Spielhöllen ("Taj Mahal", "Trump entertainment resorts") in die Pleite zu treiben.
Das ist was die USA bei einem Wahlsieg Trump's erwartet.
Derzeit gehen die Zinsen für US-Anleihen durch die Decke. Einem Pleitier wie Trump wird keiner mehr Geld leihen.
Es ist die Hybris, Hysterie, Selbstüberschätzung der eigenen Positionen der Teilnehmer im politischen Wahlkampf.
Der Wähler entscheidet. Er sollte bei seiner Entscheidung darüber nachdenken wo sind pragmatische Entscheidungen und Lösungen zu erwarten. Dem sollet man seine Stimme geben.
Ideologisch, moralische Wunschvorstellungen werden keine praktikablen Existenzbedingungen zeitigen!
Was hierzulande über Trump gesagt und gedacht wird, spiegelt lediglich das Chaos wieder, welches Politik und Medien angerichtet haben.
Die amerikanische Gesellschaft sieht das alles wohl etwas anders und gibt offensichtlich keinen Pfifferling auf feministische Außenpolitik und woken Mainstream in Europa.
Trump wird's machen und das bedeutet wahrscheinlich Frieden in der Ukraine und ein Plus für die amerikanische Wirtschaft.
Jeder in Europa ist gut beraten es sich mit ihm nicht zu verderben und Verhaltensweisen an den Tag zu legen,die nur schwer wieder gut zu machen sind.
Er ist dann der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und da zeigt sich dann,was es mit der Westbindung tatsächlich auf sich hat.
Systemfrage diskutiert und geklärt, aber ein wesentlicher Punkt bleibt unbeantwortet. Wenn Trump ein skrupelloser Schuft ist, der nur an eigene Vorteile denkt - warum wird er gewählt?
Man unterschätze nicht den Wähler, der eben den wählt, der ihn am konsequentesten belügt - ein Widerspruch!
Demokratie hat eine entscheidende Schwäche: Sie kann sich selbst abwählen. Erfüllt wird das dann von dem Bewerber, der sich im demokratischen Wettbewerb erfolgreich behauptet hat, damals Hitler, heute z.B. auch ein Trump.
Leute wie Trump "missbrauchen" das System Demokratie: Es geht nicht mehr um den Austausch von Fakten; am Ende gewinnt nicht mehr der mit den besten Konzepten. Es geht um Populismus, um Emotionen, das Schüren von Ängsten beim Wähler, um die Fähigkeit, sich für bestimmte Wählerschichten glaubhaft als Retter darzustellen. Die AfD macht das recht erfolgreich bei uns, Trump noch gewiefter in den USA.
Das muss nicht so sein, nur hat noch niemand ein wirksames Rezept dagegen gefunden.